28 Dezember 2017

Exposébesprechung kurz vor Weihnachten

Ein Logbuch der Redaktion

Köln steckte am Donnerstag, 14. Dezember 2017, in festlicher Weihnachtsstimmung – aber ich bekam davon nicht viel mit. Ich traf mich mit Wim Vandemaan und Christian Montillon, den beiden Exposéautoren der PERRY RHODAN-Serie. Wir wollten zum Jahresende noch einmal den aktuellen Stand der Exposés und Romane besprechen. Köln hatte sich dafür angeboten, die Stadt war für uns drei gleichermaßen gut zu erreichen.

Im Prinzip hatten wir vier verschiedene Schwerpunkte, zu denen sich im Verlauf der Stunden weitere Themen gesellten: die laufende Handlung, die anstehenden Romane nach Band 2950, der Zyklus nach Band 3000 und – ganz generell – unsere Arbeitsabläufe. Unser System funktioniert zwar seit einigen Jahren gut, aber es gibt trotzdem Dinge, die man verbessern kann.

Ich stellte den beiden Autoren die aktuelle Situation im Verlag dar, informierte sie über die Entwicklung der Verkaufsauflage – wobei ich ihnen keine genauen Zahlen sagen durfte – und sprach mit ihnen über die Miniserien und ihren Erfolg. Das ist für die PERRY RHODAN-Serie wichtig, denn die einzelnen Reihen und Serien beeinflussen sich gegenseitig. Zumindest vermuten wir das auf der Grundlage vieler Einzelgespräche mit Lesern, ohne allerdings statistisch exakte Zahlen zu besitzen.

Wichtiger war die Arbeit an den Bänden nach der Nummer 2950. Der Roman wird ein Wendepunkt des laufenden Zyklus sein, zwei Autoren verfassen ihn. Mit der Arbeit wurde bereits begonnen, wir sind hier gut im Termin. Immerhin wird damit eine Reihe von Grundlagen geliefert, welche die folgenden Romane prägen werden.

Aber natürlich ist die Detailarbeit wichtig: Welche Figur kommt wann in die Handlung? Wo steht die RAS TSCHUBAI, wohin fliegt Perry Rhodans Flaggschiff? Welche Veränderungen stehen in der Milchstraße an, und wie verhalten sich die anderen interstellaren oder gar kosmischen Mächte? Das muss sorgsam aufgebaut werden, so dass die Exposés zu möglichst guten Romanen führen.

Ich habe das Gefühl, dass die Handlung nach Band 2950 noch einmal Fahrt aufnimmt. Die Konturen des »Genesis«-Zyklus werden klarer, für einige Leser dürfte es »Aha«-Erlebnisse geben. Hoffen wir, dass sich die vielen Ideen in schönen Romanen niederschlagen ...

Wie es nach Band 3000 weitergeht, wissen wir. Im Sommer saßen wir in Friedrichsdorf zusammen und legten wesentliche Eckpunkte fest. Aber nachdem die Ideen einige Monate »sacken« konnten und wir viele Mails wechselten, sieht es an einigen Stellen anders aus. Manche Idee hat sich längst verändert, einige Ideen wurden gekippt – das ist in einem solchen Prozess völlig normal.

Immerhin konnte ich mit den beiden Autoren ganz konkret darüber sprechen, wie wir den Band 3000 anlegen wollten. Das Marketing möchte möglichst früh mit seiner Planung beginnen, und der Inhalt bestimmt bei PERRY RHODAN bekanntlich die Marketing-Überlegungen. Vor allem Wim Vandemaan äußerte klare Ideen und Vorstellungen, bei denen man sehen muss, inwiefern sie umsetzbar sind.

Christian Montillon sprach sich für weitere digitale Serien aus, die auf PERRY RHODAN-Trivid folgen könnten. Auch hierzu sammelten wir Ideen; diese werde ich bei Gelegenheit im Verlag mit unserer Geschäftsführung diskutieren. Immerhin müssen dafür Etats geschaffen und – ja, so ist es! – Kostenstellen eingerichtet werden ...

So raste der Nachmittag vorüber. Wir aßen chinesisch, wir tranken Unmengen von Tee und Saft, und zu späterer Stunde setzten wir uns in ein nahegelegenes Café, wo wir uns ein Stück Kuchen gönnten.

Dort sprachen wir über die Arbeitsabläufe und machten das, was zu einer Exposébesprechung auch gehört: Wir sprangen wild durch die Themen, wechselten von allgemeiner Science Fiction zu Comics, von Selfpublishern zu Bestsellerautoren, von Verlagen zu Radiosendern – letztlich ist es ja auch sinnvoll, sich mit anderen Gedanken zu beschäftigen.

Am frühen Abend fuhr ich zurück, tippte unterwegs erste Gedanken in mein Notebook. Mein Kopf brummte geradezu von neuen Eindrücken. So muss es sein nach einer Exposébesprechung!

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