Ein Logbuch der Redaktion
Wann genau die PERRY RHODAN-FanZentrale ihren zwanzigsten Geburtstag
feiern kann, weiß ich nicht einmal genau. Ich erinnere mich aber noch
sehr gut an die Anfänge dieser Fan-Vereinigung: erste Gespräche in der
Küche bei Hermann Ritter daheim, frühe Diskussionen auf Cons, dann eine
Gründung und ein schleppender Anfang. Erst 1995 und vor allem 1996 wuchs
die FanZentrale, um in den Nuller-Jahren wieder ein wenig
einzuschlafen.
Das aktuelle Team, das die FanZentrale nun
steuert, ist auf jeden Fall mit Feuereifer dabei, den Verein in eine
neue Zukunft zu führen. Ein schönes Beispiel dafür ist die Ausgabe 70
des Clubmagazins »Sol«, das richtig klasse geworden ist – ich habe das
Heft komplett gelesen und finde, dass es jeder PERRY RHODAN-Fan kennen
sollte.
Auf 68 Seiten im A4-Format, die professionell gestaltet
sind, gibt es zahlreiche Beiträge, die sich kritisch und kompetent
zugleich mit PERRY RHODAN und dem Umfeld der Serie auseinandersetzen.
Vor allem die Interviews sind echte Leckerbissen: Sie stecken voller
Informationen, bringen neue Hintergründe und unterhalten zudem noch gut.
So
werden die neuen Exposéautoren Christian Montillon und Wim Vandemaan
interviewt. Sowohl Wim als auch Christian erzählen über ihre Arbeit,
stellen ihre Konzepte vor und geben Einblicke in das Schreiben von
Exposés. Inge Mahn wird zu ihrer Zeit mit William Voltz befragt, wodurch
schöne Informationen über den legendären, viel zu früh verstorbenen
PERRY RHODAN-Autor zu Tage treten sind. In einem weiteren Interview gibt
Hubert Haensel allerlei Auskünfte zur Arbeit an den PERRY
RHODAN-Silberbänden.
Das ist natürlich nicht alles: ein Rückblick
auf aktuelle PERRY RHODAN-Romane, kritische Bemerkungen zu PERRY RHODAN
NEO, ein Hintergrund-Artikel zum legendären Atlantis-Zyklus innerhalb
der ATLAN-Serie, Buchbesprechungen und Fan-Berichte – das ist alles
unterhaltsam, abwechslungsreich und informativ. Dazu kommen Cartoons und
Grafiken, die das Heft schön auflockern; so entsteht eine Mixtur, die
sowohl den Neu- als auch den Stammlesern genügend Lesestoff liefern
sollte.
Wer sich für das Heft interessiert, kann es bei vielen
Cons erstehen, wo die FanZentrale ihren Verkaufs- und Informationsstand
errichtet. Man bekommt es aber auch im Versand über die Internet-Seite
der PRFZ und bei einigen Händlern. Am besten ist natürlich ein
Abonnement oder gleich eine Mitgliedschaft im Verein.
Man muss
fairerweise einräumen, dass die PERRY RHODAN-FanZentrale dasselbe
Problem hat wie zahlreiche Sportvereine, Schach-Clubs oder
Volkstanzgruppen im deutschsprachigen Raum: Der Nachwuchs scheint
auszubleiben, die Aktivität schrumpft und konzentriert sich in der Folge
auf einige wenige, die immer mehr leisten müssen. Das ist bedauerlich,
scheint derzeit überall wie ein Naturgesetz hingenommen zu werden, muss
aber nicht so bleiben.
Die PERRY RHODAN-FanZentrale
ist auf einem guten Weg. Das belegen nicht nur gelungene Hefte wie die
aktuelle »Sol«, sondern auch die neuen Ausgaben der PERRY
RHODAN-FanEdition sowie die neuen Kartonmodelle – der Verein wird sich
hoffentlich weiterhin positiv entwickeln. Ich wünsche mir, dass es
weitere Aktivisten gibt, die Beiträge zum Club-Magazin beisteuern oder
selbständige Veranstaltungen angehen, die der Fan-Szene neue Impulse
verleihen.
Dann ist mir um die Zukunft nicht bange ...
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