03 Februar 2013

Zum Stand bei ATLAN

Aus der Serie »Ein Wort in eigener Sache« oder so ...

Ich bin kein Diplomat, und ich kann Diplomatendeutsch nicht leiden. Wenn ich bei öffentlichen Verlautbarungen nicht immer alles sage und schreibe, so hat es unter anderem den Grund, dass ich mich vorher mit anderen Menschen entsprechend abgestimmt habe. So auch bei ATLAN und dem jeweiligen Pausieren der Taschenbücher und der sogenannten Blaubände.

Unsere Partner von Ulisses haben sich teilweise dazu geäußert, hier kommt jetzt ein eher persönliches Statement von mir. Wirtschaftliche Details werde ich vernünftigerweise keine bringen, Vertragsinhalte nicht in aller Öffentlichkeit darstellen.

Ich bin ein großer ATLAN-Fan und erlaube mir den vorsichtigen Hinweis, dass ich mir den Hintern dafür aufgerissen habe, um erstens mal ATLAN in den 90er- und in den Nuller-Jahren als Heftroman wiederzubeleben, und zweitens ATLAN-Taschenbücher bei einem Lizenzpartner zu veröffentlichen. Den »Traversan«-Zyklus halte ich beispielsweise nach wie vor für eines der besten Projekte, das ich angehen durfte.

Dass es bei den ATLAN-Taschenbüchern zuletzt nicht besonders gut lief, hat unterschiedliche Gründe. Sie können inhaltlich aber nicht so fürchterlich schlecht gewesen sein: Immerhin laufen sie als Lizenzausgabe bei Bertelsmann im Hardcover und erreichen dort ganz ordentliche Verkaufszahlen. (Und das ohne nennenswerte Werbung.)

Dass wir und Ulisses nach dem »Polychora«-Zyklus pausieren, wurde im Sommer 2012 bereits besprochen, das ist richtig. Wir wollten gemeinsam an einem neuen Konzept arbeiten, wie die ATLAN-Taschenbücher sinnvoll weitergeführt werden können. Dieses Konzept gibt es schlicht und ergreifend noch nicht.

Bei den ATLAN-Blaubänden sieht es so aus, dass ATLAN-Buch 42 im Frühjahr 2013 noch bei Ulisses erscheinen wird. Wie es danach weitergeht, muss man sehen.

Ich möchte die Jugendabenteuer an ein vernünftiges Ende bringen – aber es ist wenig sinnvoll, eine Buchreihe zu veröffentlichen, die nicht besonders gut läuft. Um die Reihe zum Ende zu bringen, benötigen wir schlicht einen Partnerverlag, mit dem wir das hinbekommen; seit 2006 haben wir bekanntlich keinen »eigenen« Buchverlag mehr.

All diese Dinge benötigen Zeit: Man muss mit den aktuellen und den potentiellen Partnern reden, man muss mit den Autoren und Erben sprechen, man muss das ganze auch mit dem Controlling oder der Geschäftsführung verhandeln. Das dauert, und ich kann die Leser-Öffentlichkeit nicht über alle Schritte auf dem Laufenden halten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Klaus,
tja, es war ›irgendwie abzusehen‹, dass ATLAN doch ›sterblich‹ ist.
Leider, muss ich betonen! Denn nach wie vor lese ich Atlan lieber als die Abenteuer des Terraners.
Es macht auf mich den Eindruck, als ob die SOL-Taschenhefte eine Art ›besänftigen‹ des Fandoms darstellen. Hier erscheint altes im neuen Gewand. Schade!
Hoffentlich werden wenigstens die Bertelsmann-Sammler nicht im Regen stehen gelassen: hier wurde in der grünen Atlan-Reihe der Einzelband »Rico« von Arndt Ellmer übersprungen.
Wird der Band dort noch eingefügt?
Beste Grüße
Norbert Mertens

Anonym hat gesagt…

Der Vertrieb und das Geld verdienen mit diesem Produkt ist wichtig. Wichtig ist meines Erachtens aber auch eine Serie zumindest bis zu einem klaren und schlüssigen Ende zu führen, wenn schon ein Fortbestand in Frage steht. Das heißt im Fall der Blaubände das zumindest die Jugendabenteuer bis Band 299 zu Ende geführt werden sollten/müssen. Das ist man gerade den Sammlern unter den Lesern schuldig, die ja voständige Reihen im Regal stehen haben wollen.
Trotzdem hoffe ich unabhängig von diesem Minimalziel das eine Lösung für eine generelle Fortführung gefunden wird.

Andreas