Ein Logbuch der Redaktion
Es ist eine Menge los in »Der erste Unsterbliche«: Der Haluter Icho
Tolot spricht mit Icho Tolot, Bestien aus der Vergangenheit der
Milchstraße nennen sich »die Gerechten«, ein Lemurer-Mutant macht
Rabatz, und Perry Rhodan erweist sich wiederholt als »Sofortumschalter«.
Wer nach dieser Einleitung verwirrt ist, hat den Roman »Der erste
Unsterbliche« von Leo Lukas noch nicht gelesen.
Ich hatte das
bislang auch nicht getan. Aus Gründen, die ich jetzt nicht im Detail
erläutern kann, fehlen in meiner persönlichen Lese-Liste einige Romane
der LEMURIA-Taschenbücher, die wir vor einigen Jahren beim Heyne-Verlag
veröffentlicht haben. Deshalb nutzte ich jetzt die Chance, diesen Roman
als Hörbuch zu genießen. Eins A Medien macht's möglich, und die
hervorragende Lesung von Josef Tratnik ließ mich während einiger
Autofahrten gebannt in das Szenario eintauchen.
Fairerweise muss ich hinzufügen, dass man diesen Roman
– sowohl gehört als auch gelesen – nur dann komplett verstehen kann,
wenn man die vorherigen drei LEMURIA-Bände »hinter sich« hat. Die
einzelnen Romane des Zyklus sind eng miteinander verwoben und ergeben
eine packende Gesamtstory, die sich kaum »auseinanderbrechen« lässt.
Faszinierend ist sie allemal.
Beim LEMURIA-Zyklus geht's
letztlich damit los, dass in einem abgelegenen Sektor der Milchstraße
ein Generationenraumschiff gefunden wird. Es ist von Lemurern besiedelt,
also Angehörigen der Ersten Menschheit, die dort seit vielen
Generationen wohnen. Ihr Schiff ist seit über 50.000 Jahren unterwegs,
aufgrund der Zeitdilatation sind an Bord des Schiffes aber erst einige
Jahrhunderte vergangen. Dennoch haben sich die Sitten und Gebräuche im
Laufe der Zeit verändert.
Perry Rhodan, die Besatzung des
Raumschiffes PALENQUE und einige Akonen finden heraus, dass es mehrere
dieser Generationenschiffe gibt. Sie wurden zu einer Zeit erbaut, als
die Lemurer noch nicht das Geheimnis der überlichtschnellen Raumfahrt
beherrschten. Die Menschen an Bord sollten in den Tiefen der Galaxis das
Überleben der Menschheit sichern.
Im Verlauf des LEMURIA-Zyklus
stellt sich heraus, dass die jeweiligen Kommandanten der Schiffe über
Zellaktivatoren verfügen, dass sie also zumindest sehr langlebig sind.
Und man findet zur Überraschung aller Beteiligten klare Hinweise darauf,
dass ein mysteriöser Haluter mit diesen Schiffen in Verbindung steht,
dass von ihnen Hyperfunk-Impulse ausgehen und dass es offensichtlich
eine geheime »Geschichte hinter der Geschichte« gibt.
Das
wiederum sind die Ausgangspunkte für »Der erste Unsterbliche«, einem
Schlüsselband des Zyklus. Eine Reihe von neuen Fragen werden hier
aufgebaut, und es wird klar, dass Zeitreisen eine wesentliche Rolle im
gesamten Konzept spielen.
Ich persönlich mochte beim Anhören vor
allem die Geschichte von Boryk, einem mutierten Lemurer mit
unheimlichen Fähigkeiten, der an Bord einer Sternenarche in den Besitz
eines Zellaktivators kommt und so die Zeiten überdauert. Als er aber mit
der modernen Kultur der Akonen konfrontiert wird, geht so ziemlich
alles schief ...
Überhaupt die Akonen: Leo Lukas
gibt in seinem Roman schöne Einblicke in die Gesellschaft des Blauen
Systems, und Josef Tratnik liest das so spannend vor, dass ich mir
beispielsweise die Geschehnisse in einer Vergnügungsstadt richtig
vorstellen konnte. Und es wird ganz nebenbei erzählt, wie die Akonen mit
ihrer lemurischen Vergangenheit zurecht kommen ...
Alles in allem ist »Der erste Unsterbliche«
eine komplexe Geschichte voller Überraschungen, die ich sehr gern
gehört habe. Damit ist die Lücke in meiner persönlichen PERRY
RHODAN-Historie wieder ein wenig kleiner geworden, und ich bin sehr
gespannt darauf, bei Gelegenheit die anderen LEMURIA-Romane zu hören.
Der Höhepunkt des Zyklus und seine gesamte Auflösung warten ja noch auf
mich.
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