23 Mai 2007

Ein ganz neuer »Style« für Perry und Co.


Der neue PERRY-Comic aus der Alligator-Farm in Hamburg hat es in sich! Das stellte ich fest, als ich unlängst das Heft in aller Gemütsruhe durchschmökerte – schön von der ersten bis zur letzten Seite. Das Heft, das von den Machern ja durchaus in der Tradition der klassischen PERRY-Comics aus den siebziger Jahren gesehen wird, hat sich seit seinem Start verändert: Sowohl der Zeichenstil als auch die Heftstruktur wurden modifiziert.

Wenn ich das Heft durchblättere und dann genauer lese, fällt mir der geänderte Stil als erstes auf. Zwar orientieren sich die Zeichnungen noch ein wenig an den 70er Jahren, aber sie halten sich nicht mehr sklavisch an die alte Designlinie der damaligen italienischen Zeichner. Die Zeichnungen wirken rauher und nicht so »sauber«, die Farben kommen nicht aus dem Computer, sondern wurden von Hand angelegt. Das mag nicht jeder, mir gefällt es aber sehr gut.

In punkto Story halten sich Autoren und Zeichner der Alligator-Farm nach wie vor nicht zurück: Nach Herzenslust wird die PERRY RHODAN-Historie geplündert, springt man fleißig durch die komplette Heftromanserie. So verwundert es nicht, dass im vorliegenden Comic sowohl Camelot als Planet der Zellaktivatorträger als auch Lepso als Rückzugsort für allerlei Kriminelle und Dunkelmänner eine wichtige Rolle spielen.

Neben der Hauptstory gibt es aber zwei weitere Geschichten – und das ist der wesentliche Unterschied in der Struktur des Heftes. Karl Nagel als Herausgeber und Redakteur möchte zusätzlichen Zeichnern und Autoren eine Chance geben. Auch hier wird PERRY RHODAN als Gesamtgebilde gesehen, als ein großes Universum, in dem zahlreiche Geschichten warten, die noch nicht erzählt wurden.

So gibt es im vorliegenden Heft 132 eine Comic-Kurzgeschichte, die den sogenannten Doppelkopf-Mutanten Iwan Iwanowitsch Goratschin ins Zentrum stellt. An seinem 1986. Geburtstag erlebt Goratschin nämlich eine Begegnung, mit der er nie rechnete: Auf einmal ist der Overhead wieder da, jener Supermutant aus den frühen PERRY RHODAN-Romanen, auf den der russische »Zünder« natürlich nicht gefasst ist.

Das ist nicht alles: Den Ausblick aufs Folgeheft bildet eine weitere Comic-Story, zwar ein bisschen verwirrend gezeichnet, aber dennoch interessant und amüsant zugleich. Hinzu kommt das Porträt eines begabten Amateur-Zeichners, und fertig ist ein Comic-Heft, das bewusst an die »gute alte Zeit« erinnert und trotzdem neue Wege geht.

Sehr schön! Das mag ich, und da kann ich nur ein »Weiter so!« nach Hamburg rufen.

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