05 Mai 2019

Technische Fortschritte im Perryversum

In diesen Tagen beschäftigen wir uns in der Arbeit zwischen der Redaktion und dem Exposéteam immer wieder auch mit der Technik in der Cairanischen Epoche. Was kann man wie modernisieren, was hat sich wie in den 500 Jahren verändert, seit Perry Rhodan durch das Chaotemporale Gezeitenfeld gestürzt ist?

Mir fällt bei solchen Dingen immer wieder auf, wie wenig sich die Technik eigentlich in den früheren PERRY RHODAN-Romanen verändert hat. Die Raumschiffe wurden größer (zuerst 1500-Meter-Kugelraumer, dann 2500-Meter-Kugelraumer), die Antriebstechnik änderte sich (von Transitions- zum Linearantrieb), die Schutzschirme wurden mächtiger (zuerst kam der HÜ-Schirm, dann der Paratronschirm), die Positronengehirne noch größer (von der Venusfestung über den Robotregenten zur Hundertsonnenwelt). Am Prinzip änderte sich vergleichsweise wenig.

Als Rainer Castor innerhalb des Autorenteams für die Entwicklung neuer Technologien zuständig war, führte er so viele Neuerungen ein, dass diese teilweise nicht einmal den Weg in die veröffentlichten Romane fanden oder nur kurz angedeutet wurde, was neu sein müsste. Das entsprach zwar technologischer Realität – immerhin hat sich die Technik in unserer Welt in den vergangenen hundert Jahren in rasantem Tempo verändert –, wurde aber kaum in Romane umgesetzt.

Und heute? Wir müssen einen Spagat finden zwischen dem, was möglich wäre, wenn man das Perryversum konsequent zu Ende dächte (extreme Miniaturisierung beispielsweise ...), und dem, was für Romane noch sinnvoll ist. Denn eines ist ja trotz aller Gedankengänge klar: Wir wollen unterhaltsame Science Fiction schreiben, die auf dem Fundament der bisherigen 3000-undsoweiter Romane aufbaut und diese nicht negiert. Mit dem Widerspruch aus manchmal altmodischer Technikvision – Beispiel: das riesenhafte Zentralplasma – und heutigen Erkenntnissen müssen wir klarkommen ...

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hmm. Eigentlich isses doch so, dass es schon unheimlich ist wie stark sich die Technik entwickelt hat. Weil mal ehrlich, die 1971 übernommene Technik der Arkoniden blickt auf mehr als 10.000 Jahre Entwicklung zurück - und das auf tausenden Welten gleichzeitig. Da gibt es nicht mehr viel was nicht erforscht und entwickelt ist. Insbesondere in den Materialtechniken gibt es da wohl garnichts mehr was noch offen ist. Deswegen ist die meiste Miniaturisierung ja auch nichts neues mehr.

Ich mein, wir sind heute bereits soweit, dass wir nicht nur Atome in massen handhaben (Chemie ist das gleiche Nanomaterial ganz oft herstellen). Der Computer auf dem diese Webseite läuft verwendet höchstwahrscheinlich auf einer CPU mit Strukturbreiten um 14 Nanometer (nm) - die Spitze ist der Massenfertigung derzeit bereits bei 7 nm). Soweit nicht tragisch, außer man denkt daran, dass der Radius eines Siliziumatoms, also der Abstand zwischen zwei Atomen, je mach Packung zwischen 0,1 und 0,2 nm liegt. Das heist, eine 10 nm breite Struktur besteht nur noch aus 50-100 Atomen.

Und all das ist bereits in der Massenproduktion. Für Einzelstücke ist es schon seit Jahrzehnten möglich jedes Atom einzeln zu platzieren und als Baumaterial zu verwenden. Dauert halt. Wie bei 3D Druckern im Großen.

Sinnvollerweise war der Grundtenor der Terraner war daher auch immer das 'sammeln' anderer Ansätze/Anwendungen der bekannten Technologien und deren Integration. Und das passt auch ganz nebenbei bestens zur Serie, in der man eben neue Technik von Gegnern/Freunden/Zufallstreffen erhält.

Obendrein, wenn Technik gebraucht wird um Spannung zu machen, dann stimmt was in der Story nicht.

Langer Rede, kurzer Sinn, die 'langsame' Technikentwicklung past bestens.

Was nicht passt ist das die Vielfalt der Technik die PR immer ausgezeichnet hat, praktisch komplett verloren gegangen ist.

Früher gab es unzählbare Varianten von Antrieben. Teilweise nur Variationen des bekannten, oft aber auch komplett andersartig. Klar, da war eine Technikentwicklung die leicht vergessen wird, die steigende Beherrschung rund um den Linearantrieb. Die sollte dank der Onryonen inzwischen nicht nur perfekt sein, sondern auch weit über das erzählte hinausreichen. Damit bleibt aber noch all die anderen Varianten die es so gab - und das war nicht nur die Transistion.

Was fehlt ist weniger 'neues' als etwas kreativität rund um das was da ist - da ist ganz viel Luft für ganz unterschiedliche Techniksituationen. Es fehlt halt der Physiker vom Dienst (und damit mein ich kein Uni-Diplom).