Ein Logbuch der Redaktion
Zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Historie zählt unzweifelhaft der
Zyklus um die sogenannten Meister der Insel, der in den PERRY
RHODAN-Heftromanen 200 bis 299 erstmals erzählt wurde. Der Vorstoß der
Menschen nach Andromeda wurde von den Autoren mit viel Begeisterung
geschildert; noch heute mögen die Leser diese klassischen Geschichten
aus der Mitte der 60er-Jahre.
Innerhalb dieses Zyklus sind die
Episoden in der Vergangenheit der Erde mit die spannendsten – und dieser
Tage genoss ich sie wieder einmal, aber diesmal in Form eines
Hörbuches. Josef Tratnik liest »Lemuria«, die Silber Edition 28; das
sorgt schon einmal für akustischen Genuss.
Ich hatte die Box im
Auto, legte nacheinander alle 13 CDs in meinen CD-Player ein. Wer mag,
kann sich das Hörbuch übrigens auch downloaden und auf seinen MP3-Player
laden – oder sonstwie verwenden –, aber ich bin da gern ein wenig
konservativ. Die Geschichte ist es ja schließlich ebenfalls, und das
meine ich hier positiv.
Zur Erinnerung: In den Romanen des
»MdI«-Zyklus schilderten die Autoren den Vorstoß der Menschheit nach
Andromeda. Diese Galaxis wird von den sogenannten Meistern der Insel
beherrscht, über die man anfangs nichts herausfinden kann. Die Menschen
müssen vor allem mit dem Maahks kämpfen, einem Hilfsvolk, dessen
Angehörigen Wasserstoff atmen und die man abschätzig auch als »Methans«
bezeichnet.
Unter großen Opfern gelingt es den Terranern unter dem
Kommando von Perry Rhodan, in den vorgelagerten Kleingalaxien Fuß zu
fassen. Dann beginnt der eigentliche Vorstoß nach Andromeda – doch eine
gigantische Zeitmaschine schleudert Rhodan, seine Begleiter und sein
Flaggschiff in die Vergangenheit zurück. Davon handelt der Silberband
»Lemuria« und das davon abgeleitete Hörbuch mit dem gleichen Titel.
Ich
vermute mal, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel vom Inhalt
verrate. Der »Knaller« in diesem Hörbuch ist schließlich, dass die
Terraner in der Vergangenheit – mehr als 50.000 Jahre vor ihrer Zeit –
herausfinden müssen, in welcher Beziehung sie zu den Meistern der Insel
stehen. Vor fünf Jahrzehntausenden gab es auf der Erde bereits eine
Hochkultur, deren Angehörigen auch die Raumfahrt beherrschten: die
Lemurer.
Doch nachdem sich das Reich der Lemurer auf zahlreiche Welten der
Galaxis ausgebreitet hatte, wurde es in einem fürchterlichen Krieg von
den sogenannten Bestien zerstört. In genau diesem Krieg landen Rhodan
und seine Begleiter. Wie sie herausfinden, in welcher Zeit sie gelandet
sind und welche Gegner sich unversöhnlich gegenüberstehen, das lässt
sich heute noch mit viel Spannung lesen.
K. H. Scheer als
Exposéautor sowie die Kollegen H. G. Ewers, Kurt Mahr und William Voltz
lieferten die Romane für diesen Band. Die Geschichten sind stets
spannend, sie sind turbulent und abwechslungsreich, und es passiert
ständig etwas. Die Terraner und ihre Verbündeten müssen tricksen und
kämpfen, sie treffen auf lebende Mäntel und primitive Ureinwohner, sie
kämpfen gegen Bestien und Lemurer.
Ich gestehe, dass ich mit
einigem Abstand manche Idee in diesen frühen Romanen nicht mehr mag. Vor
allem die Geschichten um den kleinen Psi-Roboter Lullog, die ich in
meiner Jugend sehr mochte, als ich den »MdI«-Zyklus zum ersten Mal las,
gefielen mir jetzt nicht mehr. Aber es kann einem ja nicht immer alles
»munden«.
Dass mir die klassischen Geschichten im Jahr 2016 so
gut gefallen, hat allerdings nicht nur damit zu tun, dass ich sie als
Jugendlicher so sehr mochte. Die Ereignisse in der Vergangenheit der
Erde und in der Milchstraße, die in »Lemuria« erzählt werden, sind
zeitlos; sie waren in den 60er-Jahren spannend und finden auch heute
noch ihre Freunde. Dank Josef Tratniks faszinierender Erzählstimme
wirken die Geschichten zudem aufgefrischt – obwohl am Original ja nicht
viel geändert wurde.
Ich freue mich schon auf das nächste Hörbuch aus der Reihe der Silber Edition!
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