23 Dezember 2016

Akustisch nach Lemuria

Ein Logbuch der Redaktion

Zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Historie zählt unzweifelhaft der Zyklus um die sogenannten Meister der Insel, der in den PERRY RHODAN-Heftromanen 200 bis 299 erstmals erzählt wurde. Der Vorstoß der Menschen nach Andromeda wurde von den Autoren mit viel Begeisterung geschildert; noch heute mögen die Leser diese klassischen Geschichten aus der Mitte der 60er-Jahre.

Innerhalb dieses Zyklus sind die Episoden in der Vergangenheit der Erde mit die spannendsten – und dieser Tage genoss ich sie wieder einmal, aber diesmal in Form eines Hörbuches. Josef Tratnik liest »Lemuria«, die Silber Edition 28; das sorgt schon einmal für akustischen Genuss.

Ich hatte die Box im Auto, legte nacheinander alle 13 CDs in meinen CD-Player ein. Wer mag, kann sich das Hörbuch übrigens auch downloaden und auf seinen MP3-Player laden – oder sonstwie verwenden –, aber ich bin da gern ein wenig konservativ. Die Geschichte ist es ja schließlich ebenfalls, und das meine ich hier positiv.

Zur Erinnerung: In den Romanen des »MdI«-Zyklus schilderten die Autoren den Vorstoß der Menschheit nach Andromeda. Diese Galaxis wird von den sogenannten Meistern der Insel beherrscht, über die man anfangs nichts herausfinden kann. Die Menschen müssen vor allem mit dem Maahks kämpfen, einem Hilfsvolk, dessen Angehörigen Wasserstoff atmen und die man abschätzig auch als »Methans« bezeichnet.

Unter großen Opfern gelingt es den Terranern unter dem Kommando von Perry Rhodan, in den vorgelagerten Kleingalaxien Fuß zu fassen. Dann beginnt der eigentliche Vorstoß nach Andromeda – doch eine gigantische Zeitmaschine schleudert Rhodan, seine Begleiter und sein Flaggschiff in die Vergangenheit zurück. Davon handelt der Silberband »Lemuria« und das davon abgeleitete Hörbuch mit dem gleichen Titel.

Ich vermute mal, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel vom Inhalt verrate. Der »Knaller« in diesem Hörbuch ist schließlich, dass die Terraner in der Vergangenheit – mehr als 50.000 Jahre vor ihrer Zeit – herausfinden müssen, in welcher Beziehung sie zu den Meistern der Insel stehen. Vor fünf Jahrzehntausenden gab es auf der Erde bereits eine Hochkultur, deren Angehörigen auch die Raumfahrt beherrschten: die Lemurer.

Doch nachdem sich das Reich der Lemurer auf zahlreiche Welten der Galaxis ausgebreitet hatte, wurde es in einem fürchterlichen Krieg von den sogenannten Bestien zerstört. In genau diesem Krieg landen Rhodan und seine Begleiter. Wie sie herausfinden, in welcher Zeit sie gelandet sind und welche Gegner sich unversöhnlich gegenüberstehen, das lässt sich heute noch mit viel Spannung lesen.

K. H. Scheer als Exposéautor sowie die Kollegen H. G. Ewers, Kurt Mahr und William Voltz lieferten die Romane für diesen Band. Die Geschichten sind stets spannend, sie sind turbulent und abwechslungsreich, und es passiert ständig etwas. Die Terraner und ihre Verbündeten müssen tricksen und kämpfen, sie treffen auf lebende Mäntel und primitive Ureinwohner, sie kämpfen gegen Bestien und Lemurer.

Ich gestehe, dass ich mit einigem Abstand manche Idee in diesen frühen Romanen nicht mehr mag. Vor allem die Geschichten um den kleinen Psi-Roboter Lullog, die ich in meiner Jugend sehr mochte, als ich den »MdI«-Zyklus zum ersten Mal las, gefielen mir jetzt nicht mehr. Aber es kann einem ja nicht immer alles »munden«.

Dass mir die klassischen Geschichten im Jahr 2016 so gut gefallen, hat allerdings nicht nur damit zu tun, dass ich sie als Jugendlicher so sehr mochte. Die Ereignisse in der Vergangenheit der Erde und in der Milchstraße, die in »Lemuria« erzählt werden, sind zeitlos; sie waren in den 60er-Jahren spannend und finden auch heute noch ihre Freunde. Dank Josef Tratniks faszinierender Erzählstimme wirken die Geschichten zudem aufgefrischt – obwohl am Original ja nicht viel geändert wurde.
Ich freue mich schon auf das nächste Hörbuch aus der Reihe der Silber Edition!

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