Ein Logbuch der Redaktion
Mit Band 2875 starten die PERRY RHODAN-Autoren in den
»Sternengruft«-Zyklus, der 25 Bände umfassen soll. Er hängt inhaltlich
mit Romanen zusammen, die wir ab Band 2700 veröffentlicht haben, und
baut direkt auf diesen auf – aber er ist in sich abgeschlossen.
Das
ist unter anderem an einem ganz wichtigen Punkt festzumachen: Die 25
Romane spielen größtenteils in einer Sterneninsel, die wir noch nicht
innerhalb der PERRY RHODAN-Serie erwähnt haben.
In der Handlung
der entsprechenden Romane trägt sie den Namen Orpleyd, in der wirklichen
Welt trägt sie die Bezeichnung NGC 6861. Es gibt sie also wirklich, und
wir haben uns mal wieder dazu entschlossen, eine real existierende
Galaxis in die Handlung einzubauen. NGC 6861 ist elliptisch, sie ist im
Sternbild Teleskop am Südsternhimmel zu erkennen.
Laut Wikipedia
wurde sie »am 30. Juli 1826 von dem Astronomen James Dunlop mit Hilfe
eines 9-Zoll-Teleskops entdeckt« und in die Liste der NGC-Objekte
eingetragen. Am 8. Juli 1897 wurde sie – laut Wikipedia – von dem
Forscher Lewis Swift »wiederentdeckt« und als IC-Objekt vermerkt. Es
gibt Bilder der Sterneninsel, auf die wir uns bei der Planung der
Handlung stützen.
Wir haben definiert, dass Orpleyd rund 131
Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt ist; für die aktuelle
Technik der galaktischen Völker ist sie damit eigentlich nicht zu
erreichen. Es gibt nur ein einziges Raumschiff derzeit, das in der Lage
ist, diese Strecke zurückzulegen. Welches das ist, möchte ich an dieser
Stelle nicht schreiben – wer gern spekuliert, wird sowieso von selbst
darauf kommen, welches ich meine.
Interessant bei NGC 6861 sind
die mächtigen Staubbänder, die die Sterneninsel umgeben. Das lässt sich
an den Bildern erkennen, die vom Hubble-Teleskop erstellt worden sind;
es handelt sich also nicht um eine Erfindung der Exposéautoren. Diese
haben allerdings definiert, wer in diesen Staubbändern lebt und was die
Besonderheit dieser Bewohner ist.
Selbstverständlich steht für
die Planung eines PERRY RHODAN-Zyklus nicht eine Galaxis am Anfang.
Ausschlaggebend ist stets die Idee, die in diesem Fall recht früh
entwickelt wurde. Wir brauchten für diese Idee allerdings einen
Schauplatz, eine Spielwiese gewissermaßen, und diese sollte bisher noch
unbekannt sein. Es kam keine Galaxis in Frage, die in der Serie bisher
schon einmal aufgetaucht ist.
Die aktuelle Arbeit besteht unter
anderem darin, die Galaxis mit Leben zu füllen. Wie sehen die Völker
aus, die in den Staubbändern leben, welche Struktur hat die
Zivilisation, die im Innern der Galaxis ein Sternenreich errichtet hat?
Eine
solche Arbeit ist für das Autorenteam in gewisser Weise fast schon
Routine. Seit im Zyklus um die Meister der Insel – also vor gut fünfzig
Jahren – die Handlung der PERRY RHODAN-Serie erstmals in eine andere
Galaxis vorgestoßen ist, muss eine solche Sterneninsel immer ein wenig
strukturiert werden. Manchmal gibt es eine Herrschaftsklasse wie die
Meister der Insel, die unter Mitwirkung eines Hilfsvolkes regiert,
manchmal übt eine Superintelligenz wie Seth-Apophis oder BARDIOC ihre
Herrschaft über zahlreiche Völker aus.
Als ich selbst noch PERRY
RHODAN-Leser war, las ich Geschichten besonders gern, die von fremden
Völkern handelten. Ich mochte die Darstellung von außerirdischen
Kulturen, bei denen es nicht nur um die optischen Unterschiede zu uns
Menschen ging, sondern auch die kulturellen Abweichungen wichtig wurden.
Ob es der Krieger-Kult in der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz
ESTARTU war oder die Transmitterstruktur in der Galaxis Dommrath – ich
mochte es stets, die unterschiedlichsten Völker und Strukturen als Leser
kennenzulernen.
Das wird in Orpleyd nicht anders sein. Wim Vandemaan und Christian Montillon
haben sich beispielsweise die Gyanli ausgedacht, mit denen die Leser es
nach Band 2875 öfter zu tun haben werden. Dabei handelt es sich um
Wesen, die ziemlich humanoid sind, mit der Menschheit oder den
Lemurerabkömmlingen aber offenbar keinerlei Verwandtschaft aufweisen.
Selbstverständlich
haben sich die Autoren nicht nur über die Optik ihre Gedanken gemacht,
sondern ebenso über die Kultur, sogar über das Sendungsbewusstsein der
geheimnisvollen Außerirdischen. Viel mehr möchte ich an dieser Stelle
nicht ausplaudern. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Zeilen schreibe,
sind manche Details sowieso noch nicht bekannt und müssen von den
Autoren erst weiter erarbeitet werden.
Die Grundzüge aber
stimmen. Auf das erste Bild der Galaxis Orpleyd können wir jetzt
aufbauen und dann an die Details gehen. Für mich als Redakteur ist das
stets spannend – und dann auch hoffentlich für die Leser.
(Hinweis der Redaktion: Dieses Logbuch erschien in einer
Vorabveröffentlichung im »PRFZ Newsletter« der PERRY
RHODAN-FanZentrale.)
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