Ein Logbuch der Redaktion
Zu den faszinierenden Elementen im PERRY RHODAN-Universum gehört, dass die Serie nicht nur eine Reise in die ferne Zukunft beschreibt, sondern gleichzeitig immer weiter die Vergangenheit beleuchtet. So erfährt man beispielsweise recht früh, dass es auf der Erde vor 50.000 Jahren eine Erste Menschheit gab oder dass die Erde schon vor 200.000 Jahren von den Cappins besucht wurde – und andere Dinge mehr.
Viele Geheimnisse verlagerten die Serienmacher bereits in den 60er und 70er Jahren in die Schwesterserie ATLAN. Dort ging es beispielsweise in den sogenannten Jugendabenteuern der Heftromanserie um Atlans Abenteuer in der Vergangenheit des Arkon-Imperiums. Bei dieser Gelegenheit wurden nicht nur viele Geheimnisse um die Arkoniden immer wieder beleuchtet, sondern es ging ebenso um deren Vergangenheit.
Das im Oktober erscheinende ATLAN-Buch ist dafür ein schönes Beispiel. Da geht's unter anderem um die Akonen, die Vorfahren der Arkoniden, und die gemeinsame, teilweise leidvolle Vergangenheit der zwei humanoiden Völker.
Als ich die ATLAN-Romane erstmals las, fand ich das extrem faszinierend, und ich bin sicher, dass es Rainer Castor bei der ersten Lektüre in den 70er Jahren ebenso ging: Das war kosmische Geschichte, eine Mixtur aus römischer Historie und germanischer Sagenwelt, mit großen Helden und wuchtigen Dramen, alles in allem spannend, mysteriös und bis in die aktuelle Handlungszeit hineinwirkend.
Heutzutage ist Rainer Castor derjenige, der die ATLAN-Buchausgabe betreut. Und er hat sich mit großem Engagement auch um den Band 37 gekümmert, der unter dem Titel »Brennpunkt Vergangenheit« bei unserem Lizenzpartner Fantasy Productions auf den Markt kommen wird. Wie immer hat Rainer Castor die fünf Original-Romane sanft bearbeitet und sorgsam gekürzt, umgestellt, korrigiert und ergänzt. Das Ziel ist schließlich jeweils, »aus fünf Einzelheften einen geschlossenen Roman zu machen, der dennoch dem ursprünglichen Flair möglichst nahe kommen soll«.
Im vorliegenden Band sind folgende Romane enthalten: Band 238, »Das Erbe der Akonen«, von Harvey Patton; Band 240, »Sklaven aus der Retorte«, von Dirk Hess; Band 241, »Stab der Macht«, von Kurt Mahr sowie Band 242, »Brennpunkt Vergangenheit«, und Band 243, »Die Drachenwelt«, von H. G. Ewers. Diese sehr unterschiedlichen Autoren beleuchten eine wichtige Episode aus der Jugend des Arkoniden, die ein spannendes Licht auf die Vergangenheit seines Volkes werfen. Atlan erhält nämlich einen Einblick in die arkonidische Frühgeschichte.
Ich zitiere aus Rainer Castors Nachwort:
»Bedingt durch die Feindschaft zwischen akonischen Stammvätern und den Abtrünnigen, die sich schon im Großen Befreiungskrieg nur noch Arkoniden nannten – die Freien –, folgte der zweiten kriegerischen Auseinandersetzung, dem entscheidenden Zentrumskrieg, eine massive Geschichtsfälschung. Schon vorher wurde die pure Existenz der Akonen schlichtweg geleugnet, jedenfalls was eine wie auch immer geartete Verwandtschaft oder gar Abstammung betraf, doch mit dem Sieg forcierte sich diese Entwicklung noch.«
Unter anderem erfahren die Leser in diesem siebenunddreißigsten ATLAN-Hardcover, woher der Name Thantur-Lok für den Kugelsternhaufen M 13 stammt, in dem die Arkoniden siedeln. Die Romane schildern darüber hinaus auch die Herkunft vieler Sagen, darunter die um die Zwölf Heroen und ihre Taten.
Selbstverständlich gibt es in dem ATLAN-Buch nicht nur historische Daten; es gibt ebenso farbenprächtige Abenteuer auf fernen Planeten, lakonische Dialoge Atlans mit seinem Extrasinn, action-reiche Kämpfe und viele bizarre Außerirdische. ATLAN ist »das absolute Abenteuer«, so lautete ein Leitspruch der Serie, und Buch 37 zeigt wieder einmal, warum das so ist.
Ich bin froh und glücklich, dass wir mit Rainer Castor einen derart exakten Bearbeiter der ATLAN-Bücher haben, und bin sicher, dass auch dieser Band wieder seine Fans finden wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen