Ein Logbuch der Redaktion
Laire – das ist der Name eines Roboters, der in der PERRY RHODAN-Serie eine wichtige Rolle spielt. Laire – das war in meinen Augen eine tragische Figur, ein Roboter, mit dem man Mitleid haben konnte und der einen zugleich durch sein Verhalten ärgerte. Laire – dieses Wesen faszinierte mich unglaublich, als ich zum ersten Mal von ihm las.
Seit der PERRY RHODAN-Heftroman »Laire« erschien, ist viel Zeit vergangen. Es war Ende 1978, und ich erinnere mich noch gut an die Zeit, in der ich den Roman las, wie ich die kosmische Ebene geradezu spürte, die William Voltz mit diesem Werk schuf. Die mysteriöse EBENE, auf der Laire als Roboter der Kosmokraten auf die Sieben Mächtigen wartet, war für meine Begriffe das, was ich später auch als »Sense of Wonder« bezeichnen sollte; das Auftauchen der Loower, der Mächtige Bardioc und sein Verrat, das riesige Sporenschiff PAN-THAU-RA – all diese Ereignisse faszinierten mich und viele andere Leser.
Mit Band 900, der unter dem Titel »Laire« erschien, wandelte sich die PERRY RHODAN-Serie noch mehr zu dem literarischen Großprojekt mit kosmischer Handlung, als sie es zuvor gewesen war. Und jetzt liegt mit »Laire« das PERRY RHODAN-Buch 106 vor, in der mittlerweile klassischen Form der Silberbände, die übrigens zu jener Zeit starteten, als das Heft »Laire« herauskam. Es schließt sich somit also auch ein Kreis ...
Um noch einmal auf den Inhalt einzugehen: William Voltz als Exposé-Autor verfasste die Grundlagen für die Romane, die jetzt im einhundertsechsten Silberband enthalten sind; von ihm stammt auch der Titelroman. Weitere Romane verfassten Ernst Vlcek, Marianne Sydow und H. G. Francis – und damit schaffen die vier Autoren eine starke inhaltliche Bandbreite.
Schaut man sich das Buch an, sieht man vor allem die kosmischen Verwicklungen (und Diebstähle) über Äonen hinweg. Es geht um die PAN-THAU-RA, jenes Werkzeug der Kosmokraten, das gestohlen worden ist, und es geht um das mysteriöse Auge, das die Trümmerleute dem Roboter geraubt haben. Die Erde und die Menschheit werden erneut zum Spielball für Ereignisse, die sich über gigantische Distanzen und Äonen hinweg in Raum und Zeit erstrecken.
Doch das ist nicht alles: In dem vorliegenden Silberband spielt nicht nur der Roboter Laire eine wichtige Rolle, wird nicht nur seine kosmische Bedeutung beleuchtet, wird nicht nur die Begegnung mit Perry Rhodan zum zentralen Element. Es gibt auch weitere Handlungsebenen, die faszinieren und mitreißen.
So spielt ein Teil des Silberbandes an Bord der SOL – in diesem Generationenraumschiff wird nämlich ein sogenanntes Weltraumbaby geboren. Dabei handelt es sich um eine biologische Weiterentwicklung, eine Mutation, die nur dadurch ausgelöst wird, weil sich an Bord der SOL mit den Solanern längst eine eigenständige Menschheit entwickelt hat. Der Sohn von Helma Buhrlo wird gewissermaßen zum Stammvater einer menschlichen Mutation, die vor allem in den SOL-Romanen der eigenständigen ATLAN-Serie eine wichtige Rolle spielte.
Bei den Romanen dieses Silberbandes, die auf der Erde und im Solsystem spielen, wird ein sieben Jahre altes Mädchen besonders wichtig: Es ist Baya Gheröl, ein Kind, das über eine Begabung verfügt, die von den meisten Menschen nicht einmal verstanden werden kann. Baya ist diejenige, die dabei hilft, einen drohenden Konflikt zu entschärfen – mit diesem Mädchen hat Ernst Vlcek in den späten 70er Jahren eine der eindrucksvollsten PERRY RHODAN-Nebenfiguren geschaffen.
Alles in allem ist »Laire« ein Silberband, der auf verschiedenen Ebenen überzeugt: kosmische Ereignisse um den Roboter und sein Verhängnis, menschliche Ereignisse um Kinder und ihren Blick auf das Universum. Diese Dualität zeichnete damals das PERRY RHODAN-Universum aus, und diese Dualität spiegelt sich heute im Silberband 106 wieder. Ab 7. Mai ist er im Handel erhältlich – und wer die damaligen Romane nicht kennt, sollte unbedingt einen Blick hinein werfen.
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