Ein Logbuch der Redaktion
Die Hörspiel-Reihe »Dorian Hunter« entsteht nach den klassischen Horror-Romanen der »Dämonenkiller«-Serie, die in den 70er Jahren von dem PERRY RHODAN-Autor Ernst Vlcek ersonnen und zu einem großen Teil auch geschrieben worden ist. Unter Regie von Marco Göllner erschien mit »Der Griff aus dem Nichts« jetzt die fünfte Folge der Reihe – und wieder haben es die Macher geschafft, aus dem klassischen Heftroman eine topmoderne Audio-Version zu zaubern.
Die fünfte Folge führt den Journalisten Dorian Hunter diesmal nach Los Angeles. Dort sucht er einen seiner Brüder, die zur sogenannten Schwarzen Familie gehören; sein Plan ist schlicht, diesen zu töten oder sonstwie unschädlich zu machen. Recht schnell wird er dank seines millionenschweren Freundes – der Regisseur Jeff Parker – mit überdrehten Filmstars, Schönheitschirurgen und teuren Party-Veranstaltungen konfrontiert und muss um sein Überleben kämpfen.
Ernst Vlcek war – soweit ich das weiß – nie in Hollywood und Los Angeles; wohl aus diesem Grund hält sich der Autor sehr zurück, was die Beschreibung der Stadt und der Szene dort betrifft. Auch exakte Milieuschilderungen meidet er und treibt stattdessen lieber die Handlung in einem rasanten Tempo voran. Es entsteht ein komplexer Krimi-Plot, in dem auch das FBI eine immer wichtiger werdende Rolle spielt. Der spannende Horror-Thriller endet mit Erkundungen in einem alten Sanatorium; wer Horror-Filme mag, wird sich hier an »Haunted Hill« und andere Filme erinnert fühlen.
Immer wieder bricht im Verlauf des Hörspiels ein derber, gelegentlich sogar zynischer Humor durch. Da ich die Originalromane nicht kenne, fällt mir eine Beurteilung schwer, ob der Humor schon von Ernst Vlceks Roman stammt oder in der Hörspiel-Modernisierung hinzugefügt wurde. Wer über die geplatzten Silikonbrüste einer Schauspielerin lachen kann, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten.
Amüsant sind Seitenhiebe auf die Konkurrenz, in diesem Fall auf die Serie »John Sinclair«. Dorian Hunter stellt sich einmal als »Dämonenkiller« vor; auf die Frage, ob er denn ein »Geisterjäger« sei, reagiert er mit Empörung.
Was dieses Hörspiel ganz besonders auszeichnet, ist die düster wabernde Musik. Sie schafft eine bedrohliche Atmosphäre; die Stimmung ist immer angespannt und gehetzt, nie locker und leicht – das passt hervorragend zum Geschehen.
Auch der fünfte »Dorian Hunter« serviert so wieder packende Grusel-Unterhaltung, die intelligent umgesetzt ist. Für Jugendliche ist das definitiv nichts, dafür ist das Geschehen zu brutal. Der Stoff kann in der jetzigen Version echt das Grauen schüren ...
Ich finde die Art und Weise, wie die Zaubermond-Kollegen den alten Stoff umsetzen, ziemlich klasse. Das fünfte Hörspiel fesselt über die gesamte Dauer. Unglaublich! Wie wollen die das bei den nächsten Folgen noch verbessern?
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