11 September 2022

Die zweite kosmische Phase

Ein Logbuch der Redaktion

In wenigen Wochen beginnt der Zyklus »Die Gänger des Netzes« innerhalb der PERRY RHODAN-Bücher; der erste Band erscheint am 2. September 2022. Dann kommen auch die Leserinnen und Leser der größten Science-Fiction-Buchserie der Welt in den Genuss eines Handlungsabschnitts, der in den 80er-Jahren eine wichtige Serienepoche abschloss. Er definierte damals einige wesentliche Elemente des Serienkosmos völlig neu – und diese neuen Elemente gelten bis heute.

Wenn man möchte, kann man die Serie ohnehin in verschiedene Epochen einteilen. Unter William Voltz erlebte PERRY RHODAN zwischen den Bänden 700 und 999 eine erste kosmische Phase. Staunend las man – ich gehörte damals ja dazu und erinnere mich gut – erstmals von Superintelligenzen und Sporenschiffen, von großen kosmischen Entwicklungen und Geschichten, die sich über Jahrmillionen spannten. Es wurde klar, dass die Ereignisse, die in der Serie zwischen den Bänden 1 und 699 beschrieben worden waren, in ein größeres Ringen eingebettet waren.

Nach Band 1000 entwickelten die damaligen Autoren ihr komplexes Universum noch weiter. Neue Superintelligenzen wurden bekannt, man erfuhr mehr über Materiequellen und Materiesenken, sogar Kosmokraten und Chaotarchen spielten mit. Erst nach Band 1400 setzte die Serie wieder auf »Härte, Action, Sinnlichkeit«, wie es der damalige Chefredakteur gern formulierte. Davor aber kamen Kosmonukleotide vor, von kosmischen Messengern wurde zumindest erzählt, und der Moralische Kode – damals noch mit »K« geschrieben – als zentrales Element durchzog das gesamte Universum.

Es war, um es rückblickend zu sagen, eine phantastische Zeit. Nicht alle Leser mochten das, aber mir gefielen die teilweise sehr abgefahrenen Ideen. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel über die eigentlichen Inhalte verraten: Wer die Bücher derzeit liest und nicht die Geschichte kennt, dem möchte ich schließlich nicht den Spaß an der Lektüre nehmen. Und wer unbedingt wissen möchte, um was es in welchem Band geht, der liest ohnehin einfach in der Perrypedia nach. (Von einem derartigen Nachschlagewerk träumten Leser in den 80er-Jahren. Das gedruckte PERRY RHODAN-Lexikon in fünf Bänden war toll, aber schon bei seinem Erscheinen nicht mehr aktuell.)

Die Grundlage für »Die Gänger des Netzes« war und ist originell: Perry Rhodan und seine Gefährten sind nicht in der Milchstraße aktiv, denn diese können sie nicht mehr betreten. Also sind Rhodan und seine Begleiter in die Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu ausgewandert, wo sie sich den Gängern des Netzes angeschlossen haben. Diese Organisation kämpft gegen die Tyrannei der Ewigen Krieger, ihre Angehörigen setzen sich für Frieden und Freiheit ein.

Perry Rhodan lebt mit Gesil zusammen, der Inkarnation einer Kosmokratin, mit der er zusammen eine Tochter namens Eirene hat. Wer als Tochter solche Eltern hat, muss wohl ein besonderer Mensch werden: Das Mädchen entwickelt sich auf seine ganz eigene Weise, ist beispielsweise unglaublich von den Nakken fasziniert, den Angehörigen einer schneckenartigen Kultur. Während sich Perry Rhodan also um große kosmische Themen kümmern sollte, muss er sich gleichzeitig Sorgen wegen seiner Tochter machen …

Die Milchstraße wiederum ist in diesem Szenario längst von Truppen aus der Mächtigkeitsballung Estartu besetzt. Ein Sotho – also ein Abgesandter aus den zwölf Galaxien von Estartu – namens Tyg Ian ist der Anführer der Besatzungstruppen; die Terraner nennen ihn nur Stygian. Bei seinem Versuch, in der Milchstraße die Lehre des Permanenten Konflikts zu verbreiten, geht der Sotho über Leichen. Unter anderem lässt er im Zentrum der Galaxis die »Faust des Kriegers« errichten, mit deren Hilfe er die Milchstraße gegen Einflüsse von außen abriegeln kann.

Das sind nur einige der Elemente, die im kommenden Zyklus der PERRY RHODAN-Silberbände eine wichtige Rolle spielen. Als Leser staunte ich damals über die kosmischen Ideen, die den Zyklus prägten. Ich erfuhr mehr über das Psionische Netz und den Moralischen Code; ich erkannte, dass dieses Psionische Netz auch dazu dient, dass sich Raumschiffe dank seiner Effekte mit rasender Geschwindigkeit durch das Universum bewegen.

Und als der KLOTZ auftauchte, faszinierte mich dieses riesenhafte Gebilde, das offenbar aus einem fremden Universum kam. Es war der Vorbote für weitergehende und noch größere Geschichten, die mich damals wirklich begeisterten.

Die Leser der Silberbände können diese Faszination ab dem September 2022 hoffentlich nachvollziehen – dann erscheint der Silberband mit dem Titel »Die Gänger des Netzes« …

(Dieses Logbuch wurde bereits am 24. August 2022 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht. An dieser Stelle bringe ich es aus dokumentarischen Gründen.)

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