21 Mai 2014

Braingame erarbeitet eine eigene PERRY RHODAN-Seite

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

»Wenn wir jetzt bald das Spiel veröffentlichen, müssen wir auch eine eigene Homepage bauen« – so definierte Axel Ruske, der Geschäftsführer des Computerspiele-Herstellers Braingame, im Frühjahr 2007 seine Marschrichtung. In der Tat sah alles gut aus: Das PERRY RHODAN-Spiel, das immer aufwendiger wurde, näherte sich langsam seiner Vollendung, und jetzt ging es darum, die Öffentlichkeit auf das Geheimprojekt vorzubereiten.

Aus diesem Grund entwickelte eine Gruppe von Braingame-Mitarbeitern und Kollegen aus einer Internet-Firma ein Konzept für eine neue PERRY RHODAN-Internet-Seite. Diese Seite sollte vor allem das Computerspiel, das zu dieser Zeit noch in Arbeit war, präsentieren und die Nutzer nebenbei über die Welt von PERRY RHODAN informieren. Am 22. Juni 2007 kam das Konzept für die Seite auch zu uns in die PERRY RHODAN-Redaktion, wo es intensiv diskutiert wurde.

Interessant fanden wir, dass man von zwei »Hauptzielgruppen« ausging: einerseits »Gamer«, also Computerspieler, andererseits aber PERRY RHODAN-Fans. Man nahm ebenso an, dass ein »Großteil der Zielgruppe« zur sogenannten Silver-Generation zu zählen sei, also Spielern, die älter waren als der Durchschnitt. Immerhin aber wurde bei beiden Zielgruppen angenommen, dass sie mit der »Nutzung von Computer und Web i.d.R. sehr vertraut« und zudem »größtenteils in Communities im Netz organisiert« seien.

Als wichtig betrachtete man allerdings die Bedürfnisse der zwei unterschiedlichen Hauptzielgruppen. Die Computerspieler dürften sich in erster Linie »für das Spiel und Hintergrundinformationen über Engine, Neuerungen, spezielle Technik etc.« interessieren, während für die PERRY RHODAN-Fans vordergründig allerlei »Informationen bzgl. des Spielinhaltes und Handlung« wichtig seien.

Klar war von Anfang an, dass die Internet-Seite »primär als Marketinginstrument zur Bekanntmachung des Spiels« dienen sollte. Darüber hinaus wollte man über sie allgemeine Informationen verbreiten oder für die »Erhöhung der Kundenbindung« sorgen. Geplant waren die Einbindung eines Shopsystems und anderer Dinge.

Immerhin sollte die Seite von Anfang an auch »möglichst browserunabhängig funktionieren«. Man plädierte im Konzept für ein zeitgemäßes und innovatives Design. Unter anderem wollte man Video-Trailer und umfangreiches Bildmaterial sowie zahlreiche Möglichkeiten zum Download einbinden.

Im detaillierten Konzept ging es um die Optik der Internet-Seite: »Generell stehen die Bilder auf den einzelnen (Unter-)Seiten im Vordergrund, da die Qualität dieser u.a. ein Verkaufsargumente des Spiels sind, durch das man sich auch von Konkurrenten abhebt.« Man wollte die Texte allerdings möglichst kurz halten, »um den User nicht mit Informationen zu überschütten und im Extremfall zu langweilen«.

Auf Basis dieses ersten Konzeptes erfolgten zahlreiche Diskussionen und Gespräche. Anfangs war vor allem Miriam Hofheinz für die Kommunikation mit Braingame zuständig; sie telefonierte zeitweise fast täglich und wechselte zahlreiche Mails. Unter ihrer Ägide wurde das Projekt vorangetrieben – zumindest was die PERRY RHODAN-Seite anging. Sie sorgte dafür, dass die entsprechenden Inhalte von uns auf den jeweiligen Internet-Seiten bei Braingame zu sehen waren, und platzierte die jeweiligen Hinweise.

Wir einigten uns darauf, die Spieler zu »kanalisieren«. Wer Fragen zur Serienhandlung stellte, sollte auf unser Forum oder auf die eigentliche PERRY RHODAN-Seite gelotst werden. Wer sich für das Spiel interessierte und hier Bedarf an Informationen hatte, den wollten wir auf das Forum der Braingame-Seite verweisen. »Unsere Moderatoren sollen nicht auch noch Tipps für Spieler moderieren«, argumentierte ich in einem Gespräch. »Und unsere Entwickler wollen nicht darüber Auskunft geben, was in welchem Roman passiert ist und wieso welche Figur sich wie verhält«, wurde mir prompt entgegnet.

Immer wieder sprachen wir uns wegen der Details ab, in diesem Sommer 2007 gab es unglaublich viel Kommunikation in Sachen Computerspiel. Gelegentlich wurde ich eingebunden, die meiste Zeit regelte es aber Miriam Hofheinz selbst in direkter Kommunikation mit Braingame und deren Mitarbeitern.

Und irgendwann war die Seite fertig: Wir waren sehr stolz auf sie, lobten die einzelnen Bilder, fanden die Trailer und Kurzfilme klasse und erfreuten uns an der beeindruckenden Darstellung der PERRY RHODAN-Welt.

Bis das Spiel letztlich erschien, dauerte es noch über ein halbes Jahr. Aber der Juni 2007 bildete den Startschuss für die entsprechende Internet-Seite, und die wiederum war später auch die wesentliche Plattform für das Spiel und sein »soziales Umfeld«.

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