Ein Logbuch der Redaktion
In den letzten Tagen und Wochen ließ ich mich, wann immer ich mit dem Auto unterwegs war, von einem Hörbuch in eine fremde Welt entführen: Die Rede ist vom Hörbuch »Königin des Schattenlandes«, dem zweiten Roman der ELFENZEIT-Buchreihe, der von Michael Marcus Thurner verfasst worden ist und den die Schauspielerin Katharina Brenner zu einem packenden »neuen« Leben erweckt.
Ich kenne den Roman, der dem Hörbuch zugrunde liegt, ziemlich gut und erinnere mich noch genau daran, wie ich ihn zum ersten Mal als Manuskript vor Augen hatte. Die Geschehnisse, die Michael Marcus Thurner schildert, spielen auf zwei, manchmal sogar drei Handlungsebenen – vor allem spielen sie in zwei unterschiedlichen Welten. Einmal ist die Handlung nämlich im »Hier und Jetzt« angesiedelt, genauer gesagt, in Großbritannien, und auf der anderen Seite wird man als Leser in die Anderswelt sowie in das Schattenland entführt.
Die Hauptpersonen auf der »irdischen Ebene« sind die junge Journalistin Nadja Oreso und der Fotograf Robert Waller. Die beiden, die zuletzt in Paris erstmals mit Elfen und der Anderswelt konfrontiert wurden, reisen in »Königin des Schattenlandes« in die englische Stadt York – dort findet das sogenannte Guy-Fawkes-Festival statt.
Doch wie die beiden rasch erkennen, geht es um mehr als nur um Folklore und Stadtgeschichte. In einer langen Nacht verändert sich das Leben der beiden, werden sie stärker in die Aktionen der Anderswelt verstrickt, als ihnen lieb sein dürfte. Während Robert Waller mit seiner verdrängten Vergangenheit konfrontiert wird und die Frau seines Lebens trifft, stößt Nadja Oreso auf einen faszinierenden Mann mit einem düsteren Geheimnis. Niemand scheint in diesen Szenen der zu sein, den er vorgibt, und die zwei Menschen sehen sich ungeliebten Wahrheiten gegenüber.
Auf der anderen Handlungsebene geht der Autor zurück in die Vergangenheit der Anderswelt. Er zeigt die letzten Tage im großen Krieg zwischen Gwynbaen, der Weißen Frau, und König Fanmór, dem riesenhaften Herrscher des Elfenreiches Crain, er schildert den Beginn eines Attentates, sein Scheitern und die daraus entstehenden Geschehnisse. Es folgen der Weg in die Verbannung, in die unwirtliche Sphäre des Schattenlandes, wo Gwynbaen sich zu Bandorchu entwickelt, der Dunklen Frau, die nur noch für ihre Rache lebt ...
Das ganze hat mir schon im Roman sehr gut gefallen; die Umsetzung im Hörbuch macht die Sache aber in ganz anderer Weise spannend und faszinierend. Katharina Brenner spricht die einzelnen Figuren klar und akzentuiert, sie werden durch ihre Stimme geradezu lebendig. Die junge, stets munter wirkende Nadja Oreso ist ebenso klar auszumachen wie der häufig griesgrämige Fotograf Robert Waller. Der gefallene Gott Gofannon in all seinem Leid passt mit seiner Stimme zum kriecherisch-gehässigen Kau, die Dunkle Königin Bandorchu wirkt eisig und beherrscht, während der stimmliche Ausdruck des Getreuen einen furchterregenden Eindruck hinterlässt.
Dazu kommen musikalische Effekte, die einzelne Kapitel abtrennen und manchmal kürzere Szenen untermalen. Es handelt sich nach wie vor um ein Hörbuch, die sorgsam eingesetzte Musik sowie die Variationsbreite der Stimme gestalten es aber vielseitiger als manch anderes Audio-Werk.
Mich hat dieser Ausflug in eine andere Welt bei vielen Fahrten mit dem Auto unterhalten. Die zehn CDs, aus denen das Hörbuch besteht, haben eine Laufzeit von rund zehneinhalb Stunden; der Roman ist nicht gekürzt worden. Wer Fantasy mag, wird hier auf jeden Fall seine Freude haben.
Schick ist die CD-Box übrigens ebenfalls: Die dezente Gestaltung sowie die Grafik von Dirk Schulz machen sie zu einem Schmuckstück im CD-Regal. (Selbstverständlich gibt's das Hörbuch auch als Download.) Zu beziehen ist die Audio-Box überall im Fachhandel, mithilfe der ISBN 978-3-838648-52-9 kann sie zudem in jeder Buchhandlung bestellt werden. Wer mag, kann sie zudem direkt über Versender wie amazon.de oder den ELFENZEIT-Shop ordern.
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