13 Januar 2014

Die Para-Sprinter erneut

Ein Logbuch der Redaktion

Der erste PERRY RHODAN-Roman, den ich als Jugendlicher im Jahr 1977 las, entstammte dem Zyklus »Die Meister der Insel« und trug den Titel »Finale für Twin«. Ich verstand recht wenig, war aber völlig begeistert – es war der Startschuss für viele Dinge, die danach kamen. Im Verlauf der 70er-Jahre besorgte ich mir den gesamten MdI-Zyklus und schmökerte ihn komplett durch, wobei ich manche Romane sogar zweimal las.

Damit nicht genug: Als die Romane für die Silberband-Ausgabe zusammengefasst und erneut in den Handel gebracht wurden, nahm ich mir einen Teil des MdI-Zyklus noch einmal vor. Die Faszination war dieselbe. Und weil ich diese Romane in einer so guten Erinnerung hatte, hörte ich dieser Tage die Silber Edition 24 an: »Die Para-Sprinter« liefert mir genau diese Romane erneut, vorgetragen mit der hervorragenden Sprecherstimme von Josef Tratnik.

Ich stellte fest, dass die Geschichten nach wie vor sehr gut funktionieren. Fünf terranische Agenten, die verzweifelt und todkrank sind, gehen auf eine aussichtslose Mission – zurück kommen ihre Duplos. Die dann folgende Tragik der Woolver-Zwillinge erschüttert einen beim Zuhören immer noch, und der eiskalte Plan des Maahk-Strategen Grek 1, der mich 1977 packte, wirkt heutzutage ebenso faszinierend.

Die große Geschichte, die Karl-Herbert Scheer und seine Mitstreiter damals entwarfen, suchte ihresgleichen: der Vorstoß der Terraner nach Andromeda, die Erkenntnisse über die erste Menschheit – das alles ist unglaublich spannend. Zu Recht gehören die Meister der Insel bis heute zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Serie.

Das alles las sich in den 60er-Jahren richtig spannend, wurde von mir in den 70er- und 80er-Jahren mit Begeisterung gelesen und lässt sich auch 2013/14 noch richtig gut anhören. Selbstverständlich beurteile ich heute manche Dinge anders als damals. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich viel gelesen und gesehen, und manches würde man heute ganz anders machen – die erzählerische Kraft dieser klassischen Romane ist aber geblieben.

Wie die Para-Sprinter und ihre Gabe in ein physikalisches Modell passen, interessierte damals niemanden; heute würde man versuchen, ihre Gabe mithilfe eines Modells zu umschreiben. Ich bin sicher, dass Rainer Castor es gut erklären könnte, womöglich wäre eine Transitionsblase oder dergleichen hilfreich – damals war das kein Thema. Und so gibt es mehrere Dinge in den klassischen Romanen, die heutzutage möglicherweise antiquiert klingen.

Sie packen einen dennoch. Wenn man sich darauf einlässt, versteht sich ... und wer das tut, kann noch einmal eintauchen in das große Abenteuer des Vorstoßes nach Andromeda. Ganz ehrlich: Ich freue mich schon auf das nächste PERRY RHODAN-Hörbuch!

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