20 Januar 2014

Das Zweite Imperium zum Spielen

Ein Logbuch der Redaktion

Bereits im Sommer 2013 war es erschienen. Aber jetzt kam ich dazu, es zu lesen: das Rollenspiel-Buch »Die Westside am Rande der Vernichtung«, der zweite Teil von »Das Zweite Imperium«. Ich selbst bin ja kein Rollenspieler, nachdem ich irgendwann in der Mitte der 80er-Jahre den Spaß daran verloren habe, aber ich finde solche Hintergrundsysteme nach wie vor spannend.

Im vorliegenden Fall mag ich den Hintergrund auch deshalb, weil die Zeit, in der das Rollenspiel angesiedelt ist, eine meiner liebsten Handlungszeiten der klassischen PERRY RHODAN-Ära ist. Ich meine damit den Blues-Zyklus, also die Heftromane, die nach Band 150 erschienen sind. Nach einigen Zwischenspielen steuern sie mit klarer Konsequenz auf den großen Konflikt zwischen den Imperien zu: die Menschheit mit ihren Verbündeten gegen die Blues von der Eastside der Galaxis.

Wer die Geschichte nicht kennt, für den fasse ich sie in wenigen Sätzen zusammen: In der ersten Hälfte des 24. Jahrhunderts alter Zeitrechnung treten die Terraner in Kontakt zu den Bewohnern der Eastside. Gemeint ist jene Region der Milchstraße, die von »uns« aus gesehen auf der anderen Seite des Galaktischen Zentrums liegt. Wie die Terraner rasch feststellen, gibt von dort eine ungeheure Bedrohung durch die Hornschrecken und Schreckwürmer, und hinter dieser Bedrohung stecken die Gataser mit ihren mächtigen Raumschiffen.

Nach den ersten Kämpfen ist klar, dass die Terraner sowie die Arkoniden und Akonen gegen Raumschiffe, die mit dem seltsamen Molkex gepanzert sind, nichts ausrichten können. Es droht der Untergang des Vereinten Imperiums der humanoiden Völker – doch dann finden terranische Wissenschaftler eine Möglichkeit, dem Molkex endgültig Herr zu werden ...

Die Geschichte fand ich faszinierend, als ich sie zum ersten Mal las, und sie zählt bis heute zu den Höhepunkten der fiktiven Zukunftsgeschichte der Menschheit: Eine gigantische Großmacht und ihre technische Überlegenheit stehen gegen die Terraner, und diesen gelingt es mit allerlei Tricks, gegen diese Großmacht anzutreten. Ich finde es klasse, dass jetzt ein zweiter Hintergrundband diese Epoche der Zukunftsgeschichte in moderner spielbarer Form präsentiert.

Wie es sich für einen Rollenspiel-Hintergrundband gehört, listet das Buch viele Völker und Akteure auf. Man kann künftig also nicht nur Menschen und Arkoniden spielen, sondern ebenso Swoon, Ertruser, Siganesen, Unither oder Ilts. Wer mag, kann für ein Spiel ebenso in die Rolle eines Gatasers oder Apasos schlüpfen, hier also bewusst die Rolle des »Feindes« übernehmen.

Damit das Ganze auch tatsächlich spielbar wird, enthält das Buch verschiedene Listen und Übersichten. Raumschiffe der Akonen und der Blues kommen ebenso vor wie Waffen oder Schutzschirme; das alles wird durch Tabellen ergänzt. Was mir sehr gut gefällt, ist dabei die Gestaltung des Buches: Zitate aus den klassischen Romanen werden mit den Listen kombiniert, dazu kommen allerlei Zeichnungen.

Das alles ergibt eine schöne Mischung, die sehr gut lesbar ist und die hoffentlich den einen oder anderen Rollenspieler dazu verleitet, in die PERRY RHODAN-Welt einzutauchen. Und es macht vielleicht den einen oder anderen PERRY RHODAN-Fan neugierig, »sein« Perryversum einmal durch die Brille eines Spielers zu betrachten ...

Wer sich für das hundert Seiten starke, im A4-Format publizierte Werk interessiert, bekommt es für 22,95 Euro im einschlägigen Spielehandel und oder über den Shop des herausgebenden Verlages Games-In.

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