Ein Logbuch der Redaktion
Während des PERRY RHODAN-WeltCons 2011 bekam ich von vielen Programmpunkten leider nicht viel mit. Unter anderem verpasste ich einen großen Teil der Auktion, die am Sonntag ab 15 Uhr von Hermann Ritter und Marc A. Herren moderiert wurde. Ich erfuhr immerhin von dem großen Echo, das eine spezielle Versteigerung auslöste: Der PERRY RHODAN-Leser Martin Felten kämpfte geradezu darum, einen Auftritt in einem PERRY RHODAN-Roman zu haben.
Marc A. Herren, der bei der Auktion auf der Bühne stand, sah es danach für sich als Ehrensache an, den Leser auch entsprechend zu »verarbeiten«. Uwe Anton verfasste das Exposé für den Roman und schrieb im Vorfeld: »Der Autor wird also gebeten, die Figur freundlich und kompetent zu schildern und sich nach Belieben aus dem anhängenden Lebenslauf zu bedienen.«
Der Roman, in dem all dies geschieht, kommt am 9. März 2012 mit der Bandnummer 2638 in den Handel. Sein Titel lautet: »Zielpunkt Morpheus-System«. Tatsächlich spielt ein Mathematiker namens Martin Felten in diesem Roman eine wichtige Rolle. Er wird in einen Zusammenhang mit den Todringern von Orontes gebracht, im Verlauf des Romans trägt er nicht nur einmal zur Lösung von Problemen bei.
»Vorgestellt« wird er durch eine Begegnung mit Mondra Diamond. Sie nimmt ihn als »durchschnittlich groß« wahr, als »eine leicht untersetzte, dennoch stattliche Erscheinung«. Bei der Begegnung mit Mondra trägt er »ein Hemd mit dem Logo des Konsortiums und bequeme schwarze Hosen, wie sie bei zivilen Mitarbeitern an Bord von Raumschiffen häufig anzutreffen sind«.
Sie informiert sich in einem Datenholo über den Mann, der am 28. Oktober 1415 NGZ auf dem Kolonialplaneten Pays Aigre geboren worden ist. Mittlerweile lebt der Mathematiker, der eher als »Schreibtischtäter« gilt, in der Hauptstadt Ittstein. Das sind selbstverständlich alles Anspielungen auf die Wohnorte des »wirklichen« Martin Felten, der ursprünglich aus dem Sauerland stammt.
Andere Anspielungen beziehen sich auf die privaten Verhältnisse: Er sei »eines von fünf Kindern - eine Schwester und drei Brüder - einer Agrarfamilie«, er habe »mit zwei Frauen Eheverträge abgeschlossen, aber jeweils nicht verlängert«. Und er sei »trotz seines noch jungen Alters bereits vierfacher Vater und zweifacher Großvater«.
Als »Versicherungsmathematiker« habe er für eher »kleine Unternehmen gearbeitet und mehrere Arbeiten« veröffentlicht, ehe ihn Homer G. Adams ins Konsortium geholt habe. Der Autor hat sich auch bei solchen Passagen am »wirklichen Leben« des PERRY RHODAN-Lesers »bedient«.
Im »Perryversum« hat sich der Mathematiker in seiner Freizeit mit den Quolnäer Keretzen beschäftigt, die seitdem zu einem echten Fachgebiet für ihn geworden sind. Zudem hat er »die Natur eines hyperenergetischen Zündimpulses entschlüsselt« ... Und das erweist sich im Verlauf des Romans ebenfalls als sehr wichtig.
Ich will nicht weiter ins Detail gehen, der Roman soll für sich selbst sprechen. Nicht zuletzt durch den Auftritt Martin Feltens ist »Zielpunkt Morpheus-System« ein ungewöhnlicher PERRY RHODAN-Band - ein Beleg dafür, wie Autoren und Leser in mancherlei Hinsicht intensiv zusammenarbeiten können.
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