Ein Logbuch der Redaktion
Am heutigen Montag, 11. Juli 2011, feiert ein in München lebender Autorenkollege ein besonderes Jubiläum: Hans Kneifel wird 75 Jahre alt - das finde ich stark, und ich nutze die Gelegenheit, ihm an dieser Stelle zu seinem Ehrentag auch öffentlich zu gratulieren. Hans Kneifel hat über Jahrzehnte hinweg die PERRY RHODAN-Serie mit beeinflusst, und er ist nach wie vor mit kritischen Anmerkungen und Lob gleichermaßen dabei.
Geboren wurde Hanns Kneifel im heute polnischen Gleiwitz. Er wurde in Oberbayern und München groß und absolvierte zuerst eine »anständige« Berufsausbildung, die er mit dem schönen Beruf eines Konditormeisters abschloss. Nach dem Begabtenabitur im Jahr 1960 folgte ein Studium, 1965 das Staatsexamen und danach tatsächlich eine Tätigkeit als Berufsschullehrer. Jeder »normale« Mensch hätte danach dieses Leben weitergeführt und sich irgendwann als Lehrer, Studienrat und Oberstudienrat im Lehrerleben etabliert.
Nicht so Hans Kneifel. Parallel zur Berufsausbildung wurde nämlich aus dem Science-Fiction-Fan ein SF-Autor - und er verlor auf diesem Weg das zweite »n« im Vornamen. Seither ist »Hans« das Pseudonym von »Hanns«.
Sein erster Roman - »Uns riefen die Sterne« - erschien bereits 1956; es folgten zahlreiche andere Romane, und spätestens in der zweiten Hälfte der 60er- und in den 70er-Jahren wurde Kneifel zu einem der besten SF-Schriftsteller im deutschsprachigen Raum. Kein Wunder, dass er den bürgerlichen Beruf aufgab und sich ausschließlich auf die Schriftstellerei konzentrierte.
Das war für PERRY RHODAN ein Glücksfall, sowieso für ATLAN, aber auch für die »Raumpatrouille ORION«, DRAGON und MYTHOR und sogar »Die Seewölfe«. Er war der Autor, der letztlich aus dem Arkoniden Atlan jene Figur machte, als die sie von den Lesern bis heute geliebt wird: ein erfahrener, ja, weiser Mann, ein Philosoph und Kämpfer, ein lange Jahre auf der Erde lebender und zeitweise an der Menschheit verzweifelnder Außerirdischer.
Seit den frühen 90er-Jahren etablierte sich Hans Kneifel bekanntlich immer stärker als Autor historischer Romane, wobei ihm sicher seine Recherchen in Sachen ATLAN halfen. Zuletzt las ich von ihm »Engel der Apokalypse«, einen Roman aus dem italienischen Mittelalter, in dem sich eine Reihe fieser Morde, religiöser Wahn und eine verzweifelte Liebesgeschichte schier unentrinnbar miteinander verknüpfen.
Ich hoffe, dass Hans Kneifel den heutigen Tag dazu nutzt, ein wenig zu feiern und auszuspannen. Bekanntlich ist er ein Schriftsteller, der mit Herzblut bei der Sache ist und stets aktiv schreibt und recherchiert. An diesem Ehrentag möge er es aber ruhig angehen lassen.
Hans Kneifel wünsche ich zu seinem Geburtstag alles Gute und Beste! Möge er noch viele Jahre schreiben und sein Leben genießen!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen