Ein Logbuch der Redaktion
Der erste Band der »PERRY RHODAN-Chronik« aus dem Hannibal-Verlag liegt vor. Verfasst wurde er von Michael Nagula, der die Serie seit Jahrzehnten begleitet und selbst zeitweise als PERRY RHODAN-Autor bei uns im Team mitwirkte. Von mir stammt das Vorwort, und aus dem kann ich jetzt ein wenig zitieren. Ich habe das Buch nämlich noch gar nicht gelesen, sondern bislang nur mit großer Begeisterung geblättert.
Schaue ich nämlich auf fast fünfzig Jahre PERRY RHODAN zurück, wozu der vorliegende »Chronik«-Band eine wunderbare Möglichkeit bietet, ist das gleichzeitig eine Zeitreise in meine eigene Vergangenheit – und ein bisschen weiter zurück – sowie eine Zeitreise in eine Zukunft, über die ich genausowenig weiß wie jeder Leser dieses Buches.
Als die PERRY RHODAN-Serie startete, in jenem September 1961, war ich noch nicht einmal geboren. Als ich rund zwei Jahre später das Licht der Welt erblickte, erfand die erste Autorengeneration gerade so wundersame Planeten wie Drorah, Mechanica oder die Hundertsonnenwelt.
Und als ich im Sommer 1977 erstmals einen PERRY RHODAN-Roman las, ohne zu wissen, wie diese Begegnung mit einem Heftroman mein Leben verändern sollte, erreichte die Serie mit den Romanen um BARDIOC und die Kaiserin von Therm bisher unerreichte Höhenflüge.
Seither ist viel geschehen; PERRY RHODAN erscheint nach wie vor mit ungebremster Ideenfreude der Autoren und Leserfreude der Fans. Als Redakteur bin ich immer noch stolz, dass ich an diesem Welterfolg mitwirken darf.
Die Serie hat sich in all den Jahren verändert, und sie wird das auch weiterhin tun. Alle Mitwirkenden, seien es Autoren, Zeichner oder Redakteure, leben von den Einflüssen, die sie von der Gesellschaft um sich herum erhalten; sie existieren nicht in einem luftleeren Raum, und sie können sich nicht befreien von den Vorstellungen ihrer Umwelt.
Das erklärt übrigens auch, warum die Serie in den 60er-Jahren so anders wirkte als in den 80er-Jahren – und warum wir heute PERRY RHODAN wieder völlig anders schreiben und veröffentlichen, als dies beispielsweise 1975 der Fall war.
Längst ist PERRY RHODAN mehr als »nur« eine Heftromanserie; spätestens seit dem Start der Silberbände am Ende der 70er-Jahre hat sich dieses Bild in der Öffentlichkeit gewandelt. Seither kamen zahlreiche Publikationen hinzu, und seit einigen Jahren ist es für manchen Fan völlig selbstverständlich, sich den wöchentlichen Roman als Download-Hörbuch zu Gemüte zu führen oder sich eine digitale Version auf das Mobiltelefon zu laden.
Das ist aber nur die eine Dimension, jene der Veröffentlichung. Daneben hat die Serie im Verlauf der Jahre ein anderes »Standing« außerhalb der Szene gewonnen.
Das vorliegende Buch wagt einen Rückblick auf die ersten Jahrzehnte der Serie, auf die frühen Gehversuche und die spannenden Zyklen der Sturm-und-Drang-Zeit. Schaut man sich die Berichte jener Tage an, gewinnt man einen Eindruck davon, wie kreativ und unverwüstlich die Autoren waren: Neues wurde ausprobiert, und zahlreiche Handlungselemente wurden eingearbeitet, ohne an »Zielgruppen« zu denken – so entstand aus Träumen und Phantasien das »Perryversum«.
Ich verspreche all jenen, die sich das Buch zulegen werden, eine Fülle von Informationen und spannenden Geschichten.
1 Kommentar:
Kann mich Deinem Eindruck nur anschliessen. Zum durchblättern sehr geeignet. Immer findet man wieder etwas, woran das Auge hängen bleibt.
Zum lesen sehr informativ und unterhaltsam.
Dafür unterbreche ich sogar meine andere PR-Lektüre immer wieder gerne.
;-)
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