Ein Logbuch der Redaktion
Vom 25. bis 27. März 2011 weilte ich in Wolfenbüttel, zum ersten Mal in diesem Jahr. Die kleine Stadt in Niedersachsen kenne ich mittlerweile recht gut, und das liegt an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel. In dieser bin ich seit 1995 immer wieder als Dozent tätig, stets in Zusammenhang mit Science Fiction oder phantastischer Literatur, vor allem aber im Sinne der Autorenförderung.
An diesem Wochenende ging es um den phantastischen Roman im Allgemeinen. Als Dozentin war auch Kathrin Lange zugange, die ich schon seit vielen Jahren kenne und schätze. Unter ihrem bürgerlichen Namen verfasst sie historische Romane und Fantasy, unter ihrem »offenen« Pseudonym Cathrin Hartmann hat sie Romane für PERRY RHODAN und ATLAN sowie für die ELFENZEIT veröffentlicht. Mit uns wirkte der nie um einen »guten Spruch« verlegene Dr. Olaf Kutzmutz, seines Zeichens Leiter des Fachbereichs Literatur an der Bundesakademie.
Die teilnehmenden 16 Autorinnen und Autoren brachten extrem unterschiedliche Vorkenntnisse mit. So gehörte beispielsweise Carolina Möbis zu unserer Gruppe, die einen Roman zur kurzlebigen Serie PERRY RHODAN-Action beigesteuert hatte und zuletzt für Romanreihen im Zaubermond-Verlag tätig war. Dazu gab es Teilnehmer, die schon früher Schreibseminare besucht hatten, aber ebenso absolute »Frischlinge« ohne jegliche Erfahrung.
Das machte die Koordination des Seminars nicht immer ganz einfach. Die Anforderungen an uns Dozenten waren recht vielseitig, der Wunschkatalog der Autorinnen und Autoren wuchs im Verlauf der Tage eher noch an. Wir versuchten stets, so gut wie möglich mit diesen Wünschen und Vorstellungen umzugehen.
Am Freitag, 25. März 2011, besprachen wir vor allem die Exposés, die uns im Voraus geschickt worden waren. Diese dienten als Grundlage für die Romanprojekte, an denen die Autorinnen und Autoren arbeiteten. Im Verlauf dieses Wochenendes feilten wir immer wieder an diesen Arbeitspapieren.
Im Verlauf des Samstags stellten wir den Teilnehmern einige Aufgaben. Sie sollten auf der Basis ihres eigenen Exposés beispielsweise eine neue Szene schreiben, oder sie sollten ihr eigenes Romankonzept so zusammenfassen, dass es für Außenstehende lesenswert, interessant und spannend klang. Was sich für Nicht-Autoren vielleicht ganz einfach anhört, ist für manche Schreiber sehr schwer: Man steckt häufig so »tief« in seinem Thema drin, dass man es kaum schafft, es so »herunterzubrechen«, dass es jeder verstehen wird.
Bis zum Sonntag arbeiteten wir intensiv an den Texten und Ideen. Kathrin Lange und ich beantworteten zwischendurch Fragen und gaben immer mal wieder in Informationseinheiten unser Wissen preis. Auch in den Pausen gab es keine Unterbrechung: Beim Essen oder beim Kaffeetrinken stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitere Fragen und verwickelten uns in Diskussionen. Und abends ging es meist recht lange ...
Am Sonntag, 27. März 2011, war ich richtig erschöpft, gleichzeitig aber in positiver Stimmung. Wir hatten einige ausgezeichnete Beiträge gesehen und gelesen, wir hatten vor allem aber gesehen, wie sich einige Autoren bei ihren Texten und Konzepten massiv verbesserten. Ob und wie sich das in naher Zukunft auswirken wird, ist die andere Frage - ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass das Seminar einiges gebracht hat.
Ich selbst lerne immer wieder neue Dinge, und so fuhr ich am Sonntagabend zwar müde, aber in richtig guter Stimmung zurück in die Heimat. Das Frühjahrs-Seminar war ein Erfolg, das Herbst-Seminar steht in wenigen Monaten bereits wieder vor der Tür ...
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