Ein Logbuch der Redaktion
Bin ich mit dem Auto unterwegs, höre ich eigentlich am liebsten Musik; das finde ich angenehm, und dabei versuche ich eine gewisse Abwechslung beizubehalten. Gelegentlich schalte ich einen Nachrichtensender ein, um aktuelle Politik mitzubekommen oder mich zu informieren. In den vergangenen zwei Jahren kamen aber immer öfter Hörbücher hinzu.
Zuletzt hatte ich im CD-Player meines Autoradios eine ganz besondere Hörbuch-Edition eingelegt. Es handelte sich dabei um die Audio-Fassung des in sich abgeschlossenen PERRY RHODAN-Zyklus »Lemuria«, der ursprünglich als sechsteilige Taschenbuch-Reihe bei Heyne erschienen ist. Unser Lizenzpartner Eins A Medien hat in diesem Jahr mit einer Hörbuchumsetzung des »Lemuria«-Zyklus begonnen, und seit einigen Wochen liegt die erste CD-Box vor.
Dabei handelt es sich um »Die Sternenarche« von Frank Borsch, den Auftaktroman des Zyklus. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als wir diesen Zyklus entwickelten. Frank Borsch arbeitete damals in der Redaktion, er war gewissermaßen der Redakteur für Sonderproduktionen, und die Exposés schrieb Hubert Haensel – die beiden Kollegen telefonierten sehr viel und entwickelten gemeinsam eine Geschichte, die sich über sechs spannende Taschenbücher zog.
Ein wunderbares Thema für PERRY RHODAN-Fans: Es wird wieder einmal ein altes Geheimnis des Perryversums gelüftet. Vor mehr als 50.000 Jahren, als die Erde schon einmal von einer raumfahrenden Kultur besiedelt worden war, den sogenannten Lemurern, bauten diese Generationenraumschiffe, um mit ihnen ins All vorzustoßen. Aus der offiziellen Geschichtsschreibung des PERRY RHODAN-Universums sind diese Lemurer längst verschwunden – und erst im »Lemuria«-Zyklus wurde dieses Thema erneut aufgegriffen.
Die Handlung: Durch einen unbedeutenden Sternennebel rast ein riesiges Raumschiff. An Bord befinden sich seit Jahrtausenden lemurische Auswanderer, die eine eigene Gesellschaft entwickelt haben und denen verboten worden ist, von den Sternen zu träumen. Dann werden zur selben Zeit die Besatzungen von zwei unterschiedlichen Raumschiffen auf das Relikt aus der Vergangenheit aufmerksam: ein Schiff der Akonen und eines der Terraner – und in letzterem ist Perry Rhodan auf einer geheimen Mission unterwegs.
Es kommt zur Begegnung, und diese ist schicksalhaft. Drei Gruppen von Menschen stoßen aufeinander, durch einen Abgrund von Raum und Zeit normalerweise voneinander getrennt ... Ich weiß noch, wie gern ich die tolle Geschichte damals gelesen habe, und ich habe sie jetzt mit riesigem Vergnügen angehört.
Als Schriftsteller legt Frank Borsch viel Wert auf gute Charaktere, was das Hörbuch ebenfalls beweist. Ob das nun Perry Rhodan selbst ist oder »nur« ein Funker – bei diesem Autor werden die Figuren buchstäblich lebendig und agieren stets glaubhaft. Das erzeugt beim Lesen wie beim Anhören einen Sog, der einen nicht loslässt.
Das Beste daran: Mit der Stimme des Sprechers Josef Tratnik funktioniert das ebenfalls. Tratnik bleibt stets ruhig, und das fesselt deshalb, weil er auf Effekthascherei verzichtet. Seine Stimme bringt die vom Autor fein gezeichneten Charaktere deutlicher zum Ausdruck, und kurze Musiksequenzen zwischendurch sorgen für einen gewissen »Space-Charakter«.
Ich habe die ungekürzte Lesung des Taschenbuches, immerhin acht CDs mit einer Laufzeit von mehr als acht Stunden, mit großem Vergnügen angehört. Mit den Lemurern im Generationenraumschiff litt ich buchstäblich mit, mit Perry Rhodan durchforschte ich leere Gänge und traf auf alte Hinterlassenschaften – das fand ich richtig klasse. Ich bin schon sehr auf das zweite Hörbuch gespannt – »Schläfer der Zeiten« von Hans Kneifel –, das im April 2011 erscheinen wird.
Wer sich für »Die Sternenarche« interessiert, sollte sich auf der Homepage von Eins A Medien weiter informieren. Mithilfe der ISBN 978-3-939648-96-3 gibt es das Hörbuch in der schicken Box in allen Buchhandlungen, selbstverständlich ebenso bei Versendern wie amazon.de.
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