Ein Logbuch der Redaktion
Ich erinnere mich noch gut an den »Andromeda«-Zyklus, jene sechs Taschenbücher, mit denen wir in den Jahren 2003 und 2004 erneut die Zusammenarbeit mit den Kollegen des Heyne-Verlages in München einleiteten. Die Taschenbücher, verfasst nach Exposés von Robert Feldhoff, verkauften sich damals sehr gut und erhielten ausgezeichnete Kritiken von den Lesern. Deshalb lag es nahe, irgendwann weitere Medien für sie zu entdecken.
Seit einiger Zeit publizieren unsere Partner von Eins A Medien, bekannt geworden durch die hervorragende Silber-Edition der klassischen PERRY RHODAN-Silberbände, auch den »Andromeda«-Zyklus als Hörbuch: Aus einem Taschenbuch werden acht CDs, die in einer schmucken Box angeboten werden; selbstverständlich gibt es die Hörbücher auch bei den einschlägigen Download-Shops.
Ich hinke ein bisschen hinterher, was die aktuellen Hörbücher angeht, habe in den letzten Tagen aber mit großer Faszination das zweite angehört: Es handelt sich dabei um »Die Methanatmer«, im Original ein Roman von Hubert Haensel, und jetzt ein Hörbuch, das von Josef Tratnik eingelesen worden ist. Und obwohl ich den Roman ja gut kenne – immerhin hatte ich die Taschenbücher damals redaktionell betreut –, habe ich die Audio-Version ebenfalls genossen.
Das liegt sicher daran, dass Hubert Haensel in seinem Roman einen außergewöhnlichen Maahk zum eigentlichen Helden gemacht hat: Grek 665 ½ ist nämlich ein besonderes Exemplar der Gattung der Wasserstoffatmer; er interessiert sich sehr für die Gewohnheiten der Sauerstoffatmer, vor allem der Menschen. Um diese besser verstehen zu können, hat er sich einen speziellen Simulator implantieren lassen. Maahks haben keine Gefühle, sie sind kalte Logiker, und Grek 665 ½ lässt sich jetzt Gefühle simulieren. Das führt selbstverständlich immer wieder zu neuen Missverständnissen, gibt dem Autor aber die wunderbare Chance, die Besatzung des Spürkreuzers JOURNEE rings um Perry Rhodan selbst hervorragend zu charakterisieren.
So fällt es gar nicht so auf, dass »Die Methanatmer« der zweite Teil eines Sechsteilers ist. Zwar sind Vorkenntnisse aus dem ersten Band durchaus hilfreich, aber man kann ihn auch ohne diese gut verstehen. Perry Rhodan operiert in der Galaxis Andromeda, begleitet von einer kleinen Gruppe von Menschen, und die Chancen zur Rückkehr in die Milchstraße stehen absolut schlecht. Die Raumschiffe des mysteriösen »Gelben Meisters« bedrohen die Völker der Sterneninsel; zudem hat sich eine Art Zeitschirm um Andromeda gelegt. Nur wenn die Wasserstoff atmenden Maahks sich mit den Sauerstoff atmenden Tefrodern und anderen Völkern zusammentun, haben sie eine Chance gegen die Unbekannten mit ihren tödlichen Kastun-Raumschiffen.
Selbstverständlich gibt es in dem Hörbuch viel Action. Der Roman bietet viel Tragik im einzelnen, hat aber auch seine amüsanten Phasen – dann etwa, wenn der Klonelefant Norman durch die Gänge des Raumschiffs bummelt. Josef Tratnik verleiht den Charakteren ihre jeweils eigenen Stimmen, er stellt sie so ins Zentrum seiner Vorlesekunst, dass sie dem Zuhörer geradezu plastisch erscheinen. Das macht der Schauspieler und Sprecher so packend, dass ich mitfieberte, obwohl ich wusste, wie die Geschichte weiter verlaufen würde.
Immerhin achteinhalb Stunden dauert die gesamte CD-Box, und es wird einem dabei nicht langweilig. Die schön gestalteten CD-Hüllen, das beigelegte Poster sowie die schicke Box machen das Ganze zudem zu einem echten Schmuckstück im Regal (mir persönlich ist das lieber als ein Download, aber das ist natürlich Geschmackssache).
Eine solche »Ausweitung« ist für die PERRY RHODAN-Serie ein absolutes Plus: Die Dimension eines großen kosmischen Abenteuers wird in eine akustische Welt ausgeweitet, und dank Josef Tratniks Stimme fesselt einen die Handlung erneut. Wer wissen will, wie sich der »neue« PERRY RHODAN anhört, bislang aber noch davor zurückschreckte, in die wöchentlichen Downloads einzusteigen, hat hier eine tolle Gelegenheit.
Ich fand's klasse und werde mir die folgenden CD-Boxen ebenfalls gern anhören. (Ein cooles Geschenk für alle Altersklassen sind sie übrigens ebenfalls!)
2 Kommentare:
Tach.
Das mit dem Emotio-Chip hab ich damals schon nicht verstanden.
Ich dachte, dass die Maahks nach dem Durchgang der Endlosen Armada Gefühle haben können?
Genauso, wie sich die Blues und die Posbis weiterentwickelt haben?
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, haben die Maahks bei der Aktivierung der Chronofossilien keine Gefühle erhalten - das bezog sich nur auf Posbis und Blues. In den 1200 Bänden seitdem wurden die Maahks immer als Logiker dargestellt.
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