Ein Logbuch der Redaktion
Der aktuelle PERRY RHODAN-Silberband wurde dieser Tage von der Druckerei geliefert, und ich habe »Das Loch im Universum« gleich aufmerksam durchgeblättert. Wie ich schon gelegentlich in meinen Logbüchern erwähnt habe, war meine »Einsteigerzeit« bei PERRY RHODAN in den späten 70er Jahren. In dieser Zeit kamen die Heftromane auf den Markt, die jetzt von Hubert Haensel zu den aktuellen Silberbänden »verarbeitet« werden. Das ist immer wieder ein Grund für mich, die Bücher noch einmal anzulesen oder gar komplett durchzuschmökern.
Der vorliegende Band – immerhin schon die Nummer 109! – ist dabei in mehrfacher Hinsicht besonders: Eigentlich werden drei Handlungsfäden in ein Buch eingearbeitet, versucht Hubert Haensel hiermit tatsächlich, die unterschiedlichen Ebenen der PERRY RHODAN-Handlung, wie sie zu jener Zeit vorherrschten, zusammenzufügen.
Wobei es einen Schwerpunkt gibt, und der heißt Laire. Der einäugige Roboter wird gleich zu Beginn des Buches ins Zentrum gestellt – zwei Romane von H. G. Francis bilden hierfür die Basis. Der erste Band unter dem Titel »Duell mit einem Roboter«, erstmals mit der Bandnummer 919 erschienen, stellt den Kampf des Quellmeisters gegen den Roboter dar. Mit »Insel der Vernichtung« (Bandnummer 920) vom selben Autor gibt es die Fortsetzung, und diese leitet dann über zu der Handlungsebene, in der auch Perry Rhodan selbst eine Rolle spielt.
Der Terraner ist mit der BASIS seit einiger Zeit auf der Suche nach den mysteriösen Kosmischen Burgen. Dort geht es um die Hinterlassenschaften der Mächtigen, gewissermaßen um das Erbe kosmokratischer Diener. In »Die Demonteure«, erstmals erschienen als Band 929, stoßen Perry Rhodan und Atlan durch die Barriere um eine Kosmische Burg vor, begleitet von Alaska Saedelaere, dem Mann mit der Maske, und dem Roboter Laire.
Das Geschehen setzt sich in jenem Roman fort, der dem Silberband seinen Namen verlieh: »Das Loch im Universum«, erstmals erschienen als Band 930. Beide Romane, in denen es um Partocs Burg geht, verfasste William Voltz, und sie zeigen eindrucksvoll, warum der Schriftsteller zu jener Zeit unangefochten der beliebteste PERRY RHODAN-Autor war. Mich begeistert noch heute, wie er Alaska Saedelaere in seinen Romanen zeigte, wie er es aber auch schaffte, einen völlig fremden Kosmos »hinter der Barriere« zu schildern, in einem Raum, der von geheimnisvollen Energieströmen erfüllt ist.
Ein Teil der Handlung beschäftigt sich darüber hinaus mit einem ganz speziellen Konzept: Es handelt sich um Ernst Ellert, der seit einiger Zeit mit dem Terraner Gorsty Ashdon ein sogenanntes Doppekonzept bildet und eigenen kosmischen Bestimmungen folgt. Die Romane wurden von Clark Darlton verfasst, der zu dieser Zeit in gewisser Hinsicht eine »Serie innerhalb der Serie« schrieb. Ernst Ellert und sein Konzeptpartner reisen durch das Universum und suchen die Superintelligenz ES.
In »Planet der Telepathen« (erstmals erschienen als Heftroman 910) durchstreift das Konzept beispielsweise den Randbereich der Galaxis Ganuhr und erreicht den Planeten Sceddo. Nach mehreren Abenteuern und neu gewonnenen Erkenntnissen gelingt die Weiterreise nach Scharzo, einer Welt der Galaxis Krähohl – diese Abenteuer wurden erstmals im Heftroman 921 unter dem Titel »Kontakt auf Scharzo« geschildert.
Die Ellert-Abenteuer werden im vorliegenden Silberband in einem weiteren Roman fortgesetzt: Das Konzept erreicht in »Mysterium des Weltalls« (Original-Nummer ist 935) einen gigantischen Weltraumbahnhof, wo es erneut zu seltsamen Begegnungen kommt. Ich erinnere mich gut daran, wie ich als Leser in den 70er Jahren nicht so richtig verstand, wofür diese Handlung gut war und welchen Zielen sie wirklich folgte. Sie wirkte losgelöst vom übrigen Geschehen, faszinierte aber gleichzeitig.
Hubert Haensel ist es jetzt gelungen, sie sorgsam in die Gesamthandlung einzubetten. Von daher ist »Das Loch im Universum« erneut ein gelungenes PERRY RHODAN-Buch geworden: Es enthält faszinierende Abenteuer in den Tiefen des Universums, die alle mit dem kosmischen Geschehen um die Sieben Mächtigen, die verschollene Superintelligenz ES und dem Roboter Laire zusammenhängen.
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