In einigen Bereichen von Sozialen Netzwerken beherrscht derzeit eine interessante Diskussion die Gemüter: Es geht um den Stellenwert eines Lektorats. Benötigt man eines, wie gut kann ein Lektorat sein, ab wann schadet es dem Autor oder der Autorin?
Bei manchen Argumenten schüttle ich den Kopf, bei anderen nicke ich zustimmend. Vor allem erkenne ich die Praktiker; man merkt einfach, wer sich auskennt und weiß, wovon er oder sie spricht. Da ich die Welt aus dem Blickwinkel des PERRY RHODAN-Redakteurs sehe, habe ich zu dem Thema eine klare Sicht der Dinge.
Ohne Lektorat geht es nicht. Ein guter Lektor oder eine gute Lektorin arbeitet mit dem Manuskript so, dass er das Werk des Urhebers verbessert – und zwar so, dass die Leser davon nichts bemerken. Die dürfen höchstens bemerken, dass ein veröffentlichter Roman gut bis sehr gut ist, aber sie dürfen nicht bemerken, welche Passagen von welcher Person stammen.
Bei PERRY RHODAN muss das Lektorat auf die sprachliche Ebene achten, aber auch auf die »rhodanischen« Details: Sprechen die Personen wirklich so miteinander, sind die Anredeformen in der Flotte nicht völlig anders, und muss man wirklich immer den Begriff »Tonta« verwenden, wenn die arkonidische »Stunde« gemeint ist? Die Lektoren müssen dabei stets Kompromisse schließen, man kann es nie allem recht machen – auch nicht dem strengen Redakteur im Verlag.
Aber alle miteinander wissen: Ohne die Autoren geht erst recht nicht. Sie liefern den Roman, sie sorgen für den »Input« – der Lektor oder die Lektorin können und dürfen nur optimieren. Und eins weiß ich nach all den Jahren: Verbessern und redigieren ist viel einfacher als selbst schreiben!
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