14 Oktober 2014

Ein Fernsehspot für PERRY RHODAN NEO

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Irgendwann im Frühsommer 2011 waren sich alle einig: PERRY RHODAN NEO werden wir mit ganz neuen Methoden bewerben. Der Verlag würde, wie es in der entscheidenden Besprechung hieß, »mal so richtig Geld in die Hand nehmen«; wir wollten sogar einen Werbespot produzieren lassen, der im Fernsehen ausgestrahlt werden sollte.

Die entsprechenden Abteilungen innerhalb des Verlages ließen ihre Kontakte spielen. Der Bauer-Konzern, zu dem der Pabel-Moewig Verlag gehört, besitzt eine Reihe von hervorragenden Kontakten zu den Fernsehsendern. Dadurch war es uns möglich, Spots zu vernünftigen Preisen zu erhalten, die zwar zu »ungeschickten Zeiten« laufen würden – aber wir wären mit PERRY RHODAN NEO im Fernsehen.

In einer Besprechung, bei der es um eine mögliche Agentur ging, schlug ich Animagic vor; dabei handelt es sich um die Werbeagentur, an der unser Titelbildzeichner Dirk Schulz beteiligt ist. Mein Argument: »Die Kollegen bei Animagic kennen sich mit PERRY RHODAN aus; sie haben die Optik bereits vorliegen, und wir müssen bei ihnen keine intensive Einarbeitung leisten.«

Am Donnerstag, 11. August 2011, kam es zu einer weiteren Besprechung. Animagic hatte umfangreiches Material für einen möglichen Fernsehspot geliefert. Es gab einen recht anspruchsvollen Vorschlag, der mit »Realbildern« von Astronauten arbeitete, einen Vorschlag, bei dem es Bilder des echten Mondes gab, und eine Version, die vor allem eine Schrift- und Grafik-Lösung anbot.

Die fand ich tatsächlich am besten. Der Spot sollte kurz sein, die Ideen gefielen mir, aber ich hatte Kritik: »Der Science-Fiction-Anteil ist zu gering«, meinte ich. »Wer den Spot sieht, muss sofort erkennen, dass es um Science Fiction geht.« Idealerweise müsse man einen Kugelraumer sehen ...

Bereits zwei Wochen später schickte Dirk Schulz einen ersten Entwurf für einen solchen Werbespot in den Verlag. Bei einer ersten Besprechung auf den »oberen Etagen« des Verlages war niemand aus der Redaktion dabei. Ich vermute, dass mir das nicht unrecht war. In diesen Tagen beschäftigten wir uns praktisch rund um die Uhr mit der Organisation des PERRY RHODAN-WeltCons 2011, während bereits die ersten Exposés und Romane zur neuen Serie begutachtet und mit den Autoren diskutiert werden sollten. Zudem musste die reguläre Arbeit »nebenbei« weiterlaufen ...

Innerhalb der Abteilung PERRY RHODAN besprachen wir das Thema am Freitag, 26. August; ich informierte über den Stand der Dinge. Am Nachmittag dieses Freitags wurde ich dann doch zu einer Besprechung geladen und durfte die erste Version des NEO-Spots sehen. Ich fand ihn zwar schön gemacht, meiner Ansicht nach verriet er aber »zu wenig über das Produkt«. Ich formulierte »einige mögliche Werbeaussagen, die der Kollege auch notierte. Später würde er sie dann mit der Agentur besprechen.

In den folgenden Wochen wurde immer wieder an dem Fernsehspot gearbeitet; ich fuhr dennoch einige Tage in Urlaub, um für den anstehenden WeltCon Kraft zu tanken. Vor und nach dem Urlaub telefonierte ich mit Dirk Schulz – von ihm wurde ich über die Aktivitäten rings um den Spot auf dem Laufenden gehalten.

Am Dienstag, 20. September 2011, gab es ein weiteres »großes Meeting« zum Thema des Fernsehspots. Zum wiederholten Mal schauten wir uns den Spot an, den die Firma Animagic mittlerweile für PERRY RHODAN NEO fertiggestellt hatte; zum wiederholten Mal wurde über den Sprecher, einzelne Wortpausen und die Betonung einzelner Silben diskutiert. Der Sound am Computer erwies sich erbärmlich schlecht, aber mir gefiel der Spot gut. Er war kurz und einfach, und er wies direkt auf die neue Serie hin.

Ich war einigermaßen erleichtert: Wenige Tage vor dem Erscheinen des ersten NEO-Romans sah jetzt alles so aus, als würden wir es wirklich schaffen, die neue Serie vernünftig zu starten. Und als ich eine Woche später den »finalen Terminplan« für die Fernsehwerbung in den Händen hielt, bestand kein Zweifel mehr: Am Erscheinungswochenende, das mit dem WeltCon identisch war, sollte unser Spot von Donnerstag bis Sonntag wird einige Dutzende Male laufen.

Unter anderem wurden wir auf einen großen SAT 1-Spielfilm gebucht, der allerdings mittags um 16 Uhr ausgestrahlt wurde, ansonsten aber in attraktiven Fernsehformaten wie »Galileo«, »Die Simpsons« und »Criminal Minds«. Das fand ich gut, weil ich dort auch den einen oder anderen Science-Fiction-Interessierten erwartete.

Besonders wichtig: Bei Serien wie »Star Trek« und »Stargate« waren wir zum Start der neuen Serie drin, bei der Bundesliga-Konferenz auf Sky sollten wir auftauchen. Und sogar bei »The Big Bang Theory« wurde unser Spot platziert, allerdings nur mittags um 12.55 und 14.28 Uhr.

»Besser als nichts«, meinte ich trocken und freute mich schon auf die Resonanz. Seit ich im Pabel-Moewig Verlag arbeitete, war es immerhin das erste Mal, dass PERRY RHODAN überhaupt mit einer Fernsehwerbung auftrumpfte ...

Keine Kommentare: