Ein Logbuch der Redaktion
Wieder einmal besuchte ich eine Buchmesse in Frankfurt. Nach all den Jahren habe ich ein wenig den Überblick verloren, die wievielte es eigentlich für mich ist. Ich habe sicher schon über zwanzig Buchmessen in Frankfurt besucht, und es ist immer noch dasselbe für mich: Vorher bin ich fürchterlich nervös, und wenn ich auf der Messe bin, stellt sich irgendwann so ein Rhythmus ein, in dem ich dann tagelang mitschwebe. So war's auch in diesem Jahr.
Ich fuhr die ersten Tage morgens hin und abends heim: Die Strecke von Karlsruhe nach Frankfurt und zurück ist in eineinhalb Stunden zu schaffen, wenn es keinen Stau gibt. Meist brauchte ich hin zwei Stunden, und zurück ging es in eineinhalb. Angesichts der mörderischen Hotelpreise in Frankfurt, die an Messetagen in die Höhe schnellen, war das aber durchaus sinnvoll – zudem fuhr ich nicht allein, sondern hatte Heidrun Imo im Wagen.
Die Kollegin ist seit dem Frühjahr bei PERRY RHODAN, und es war ihre erste Buchmesse. Ich hatte übrigens das Gefühl, dass es ihr Spaß machte und dass sie sich von Tag zu Tag stärker an das Messegeschehen gewöhnte ...
Letztlich ist es immer dasselbe: Man geht morgens an seinen Messestand, packt seine Jacke und die Arbeitstasche weg und beginnt damit, die ersten Gespräche mit Besuchern und Standnachbarn zu führen. Spätestens nach einer Stunde folgen die ersten geschäftlichen Messegespräche, zwischendurch isst man Brötchen oder Kekse, trinkt zu viel Kaffee und atmet viel schlechte Luft. Wenn es irgendwann 18 Uhr ist, ist man verwundert, weil so ein Tag in rasendem Tempo an einem vorbeistürmt.
Der erste Tag war der Mittwoch, 6. Oktober, und ich begann ihn gleich damit, dass ich mit dem Heyne-Kollegen diskutierte. Wie soll es weitergehen, wie packen wir künftig PERRY RHODAN in das inhaltliche und vertriebliche Konzept des Verlages ein? Am selben Tag sprach ich noch mit Journalisten und Buchhändlern, die sich ebenfalls über unsere Serie informieren wollten.
Der folgende Tag war sehr dicht gepackt, was die Termine anging. Ich sprach mit Lizenzpartnern von Weltbild und Bertelsmann, diskutierte mit anderen Partnern über Hörbücher oder E-Books und traf mich mit dem einen oder anderen Kollegen von anderen Verlagen, etwa von Eichborn oder Lübbe. Wann hat man sonst die Gelegenheit, so viele Verlagskollegen an einem Ort anzutreffen, mit denen man fachsimpeln kann?
Freitags wird es üblicherweise eng, es kommen immer mehr Menschen auf die Messe, und die Gänge sind nicht mehr so leicht zu durchqueren. Ich verschwand diesmal früher, checkte endlich im Hotel ein und fuhr später mit Sabine Kropp und Bettina Lang wieder zurück in die Innenstadt. Das Galaktische Forum stand auf dem Programm, das Branchentreffen für Profis aus der Science-Fiction- und Fantasy-Szene, bei dem sich auch »Freunde des Hauses« und PERRY RHODAN-Lizenzpartner einfinden. (Dazu kommt noch ein separates Logbuch mit vielen Fotos.)
Da das Galaktische Forum lange ging und ich letztlich morgens um vier Uhr das Licht ausmachte, war ich am Samstag entsprechend müde. Es wurde trotzdem ein schöner Tag, an dem ich viele Fachgespräche führte und sogar die Halle 3.0 verlassen konnte; ich besuchte zwei andere Stände und ging mit einer Verlegerin ein Käsebrötchen essen. Kulinarisch hat die Buchmesse bekanntlich nicht so viel zu bieten ...
Am Abend dieses Samstags fuhren wir noch nach Dreieich, wo der BuchmesseCon über die Bühne ging. Dort traf ich wieder auf bekannte Gesichter, Autoren wie Zeichner, Verlagskollegen und Fans – es gab die üblichen vielen Kurzgespräche, die zu einer solchen Veranstaltung unweigerlich dazu gehören. Nach der Preisverleihung, wo PERRY RHODAN als »beste Serie 2009« ausgezeichnet wurde, fuhren wir noch einmal ins Hotel, wo wir uns das Essen der vorzüglichen ungarischen Küche schmecken ließen.
Danach wollte ich aber wirklich heim – eine schöne und zugleich anstrengende Messe hatte ich erfolgreich hinter mich gebracht. Bis zum nächsten Jahr dann ...
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