11 Oktober 2010

Die SOL wird 60

Ein Logbuch der Redaktion

Es ist eigentlich eine kleine Sensation, und die wiederum ist Grund genug, dass ich sie an dieser Stelle vermelde: Die Ausgabe 60 der Zeitschrift SOL ist die vorerst letzte, die von Klaus Bollhöfener zusammengestellt wird. Damit legt Klaus, der vor gut fünfzehn Jahren zu den Gründungsmitgliedern der PERRY RHODAN-FanZentrale gehörte und in dessen Amtszeit ein starker Zuwachs an Mitgliedern zu verzeichnen war, einen respektablen Rekord vor: Fast alle Ausgaben der SOL hat er zusammengestellt, und die letzte Ausgabe – eben jene vorliegende Nummer 60 – zeigt noch einmal, wie gut und wie lesenswert dieses Fan-Magazin ist.

Wann die Ausgabe offiziell an die Mitglieder verschickt wird, weiß ich nicht. Da ich gewissermaßen an der Quelle sitze – im Nachbarzimmer des SOL-Machers nämlich –, bin ich in mancherlei Hinsicht privilegiert. So erhalte ich die SOL praktisch druckfrisch, am selben Tag wie Klaus Bollhöfener selbst. Die Nummer 60 ist 72 Seiten stark, mit einem farbigen Titelbild von Stefan Lechner ausgestattet und auf den Innenseiten professionell gestaltet.

Am besten fand ich in dieser Ausgabe die Interviews. So antwortet beispielsweise Arndt Ellmer ausführlich auf die durchaus kritischen Fragen von Rainer Stache. Arndt Ellmer, mittlerweile der dienstälteste Autor im PERRY RHODAN-Autorenteam, erzählt nicht nur von seiner Tätigkeit als Schriftsteller, sondern plaudert auch über sein Privatleben und äußert gesellschaftliche Standpunkte.

Das andere Interview führte der ATLAN-Autor Rüdiger Schäfer mit Werner Fuchs, dem Geschäftsführer von Fantasy Productions. Natürlich geht es um ATLAN – die Serie erscheint schließlich als Taschenbuch und Hardcover bei FanPro, wie der Verlag kurzerhand genannt wird. Aber ebenso werden die allgemeine Entwicklung der Science Fiction oder die privaten Interessen von Werner Fuchs beleuchtet.

Neben diesen lesenswerten Interviews gibt es auch einen Rückblick auf das erste Jahr, in dem Uwe Anton als Exposé-Autor wirkte, oder einen Bericht von den Dreharbeiten für die PERRY RHODAN-Dokumentation. Hierbei geben vor allem die vielen Fotos einen schönen Eindruck vom Geschehen in Essen – sehr interessant!

Ich persönlich mochte den großen Artikel über die MYTHOR-Serie, die ich als Jugendlicher schon gern gelesen habe, sowie die aktuellen Taschenbücher des »Schattenland«-Zyklus, an denen ich nicht unschuldig war. Das ist zwar nicht unbedingt hundertprozentig PERRY RHODAN, hängt aber mit der Serie zusammen; immerhin waren die Mitarbeiter damals wie heute bei beiden Serien größtenteils dieselben.

Wem das nicht genügt, der erfährt, was zwei PERRY RHODAN-Autoren auf einer riesigen Veranstaltung für »Star Trek«-Fans treiben oder wie man ein PERRY RHODAN-Kartonmodell zusammenbaut und was man dafür braucht: Geduld vor allem, aber auch ein bisschen handwerkliches Geschick sowie Werkzeug. Mir war danach endgültig klar, dass ich keiner der Menschen bin, die irgendwann selbstgebastelte Raumschiffe daheim stehen haben ...

Kritisch äußert sich »Der galaktische Beobachter«, also Dr. Rainer Stache, zu aktuellen Romanen der laufenden Heftromanserie. Als Redakteur finde ich das stets informativ, wenngleich ich die Meinung des Kritikers nicht immer teilen kann – aber das ist bei Kritiken wohl so ...

Da die SOL auch das Magazin der PERRY RHODAN-FanZentrale ist, informiert das Heft selbstverständlich über die aktuellen Stammtische oder berichtet über die Mitgliederversammlung, die im Sommer 2010 in Köln veranstaltet wurde. Lesergrafiken, ein Cartoon, eine Kurzgeschichte, Conberichte, das Völkerdatenblatt zu den Gaids und einige weitere Beiträge runden das gelungene Magazin ab.

Mitglieder der PRFZ, wie der Verein abgekürzt wird, erhalten das Heft im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages. Wer kein Mitglied ist, kann es direkt über die PRFZ-Homepage bestellen. Ich empfehle aber die Mitgliedschaft, weil man so nie ein Heft verpassen kann. Vor allem angesichts der Qualität dieser Ausgabe wäre das echt schade!

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