Ein Logbuch der Redaktion
In den späten neunziger Jahren eröffnete sich der PERRY RHODAN-Redaktion eine Chance, mit der wir nie zuvor gerechnet hatten: Wir erhielten die Chance, eine sogenannte ATLAN-Miniserie zu starten. Robert Feldhoff und ich trafen uns in einer Pizzeria in Hamburg, skizzierten die grobe Handlung, und er schrieb zwölf Exposés für zwölf Heftromane. Der Rest ist Geschichte ...
Der Traversan-Zyklus war für einige Entwicklungen bei PERRY RHODAN von großer Bedeutung. Erstmals arbeiteten Robert Feldhoff und Rainer Castor bei Exposés so eng zusammen, wie sie es in den Folgejahren noch besser und enger machen sollten, und erstmals konnten wir in größerem Umfang versuchen, mit neuen Autoren und neuen Zeichnern zu arbeiten. Das beste Beispiel: Frank Borsch, der bei ATLAN seinen ersten Heftroman überhaupt schrieb, entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Stützen bei PERRY RHODAN.
Seit einiger Zeit hat Eins-A-Medien, einer unserer Partner im Audio-Bereich, sich an die Aufgabe gemacht, die Heftromane des Traversan-Zyklus zu packenden Hörspielen zu verarbeiten. Am Wochenende nahm ich mir die Zeit, die aktuellen Hörspiele anzuhören – und fand sie so mitreißend, dass ich das hier unbedingt mal erzählen muss.
Dazu ist zu sagen, dass ich »grob« zwar noch weiß, was im Traversan-Zyklus passiert, mich aber an die Details so gut wie gar nicht erinnern kann. Anders gesagt: Ich ging an die Hörspiele so heran, wie es wohl jeder »normale« Leser und Hörer machen wird, mit einigen Grundkenntnissen vielleicht, aber nicht mit dem kompletten Roman im Kopf.
Das Hörspiel »Der Preis der Freiheit« entstand nach dem gleichnamigen Roman von Frank Borsch. Es schildert einen Geheimeinsatz von Atlan auf dem Gerichtsplaneten Celkar – allerdings in der Vergangenheit des Arkon-Imperiums, rund 5000 Jahre vor Beginn der irdischen Zeitrechnung. Eigentlich will Atlan nur seine traversanischen Freunde Tamarena und Irakhem befreien, doch innerhalb kürzester Zeit muss er sich mit Rebellen herumschlagen, die einen ihrer Anführer rächen wollen, und er trifft auf eine Bürgerrechtlerin, die einen großen Disput anstoßen möchte.
Die dynamische Handlung erzählt, wie Atlan nach Celkar kommt, wie er sich in der dortigen Gesellschaft durchschlägt – und wie korrupt und intrigant das Gerichtswesen auf diesem Planeten funktioniert. Frank Borschs Roman, der nicht ohne aktuelle Gesellschaftskritik auskommt, wurde vom Eins-A-Medien-Team in ein spannendes Hörspiel verwandelt, das mir sehr gut gefallen hat.
Ähnliches gilt für das folgende Hörspiel, das auf dem Roman »Das Zauberhirn-Projekt« von Rainer Hanczuk basiert. Die Handlung spielt im Arkon-System, genauer gesagt auf dem Technologieplaneten Arkon III, wo sich Atlan mit Positronikspezialisten und deren Intrigen herumzuschlagen hat. Dabei will er doch nichts anderes, als ein spezielles Bauteil konstruieren zu lassen, mit dessen Hilfe er seine Rückreise in die Gegenwart antreten kann ...
Auch hier lassen die Effekte im Hörspiel keine Wünsche übrig. Manchmal ist es nicht ganz einfach, der Handlung zu folgen – aber man kann ja zurück klicken und die Szene noch einmal hören. Das Hörspiel ist spannend und unterhaltsam, und es enthält für PERRY RHODAN-Leser den einen oder anderen Verweis auf die Serienvergangenheit. Auch dabei habe ich mich sehr gut unterhalten, und ich bin sicher, dass die beiden Hörspiele nicht die letzten ATLAN-Audio-Versionen waren, die ich in meinem CD-Player hatte ...
Beide Hörspiele gibt es bei diversen Versendern wie amazon.de, selbstverständlich ebenso im regulären Tonträger- und Buchhandel. Der übliche Verkaufspreis liegt bei 9,90 Euro. Wer mag, kann sich übrigens die Hörspiele als MP3-Versionen herunterladen; idealerweise im PERRY RHODAN-Shop oder auch direkt bei Eins-A-Medien – dort kostet das einzelne Hörspiel jeweils 6,90 Euro.
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