Ein Logbuch der RedaktionEigentlich war dieses Logbuch dazu gedacht, rechtzeitig vor dem  Erscheinen des PERRY RHODAN-Romans mit der Bandnummer 2646 auf unserer  Internet-Seite veröffentlicht zu werden. Aber dann kam einiges  dazwischen, ich wurde nicht rechzeitig fertig - und deshalb bietet es  jetzt einen kleinen Rückblick auf ein ungewöhnliches Projekt. Es geht  mir um 
H.G.  Ewers und seine jüngste Veröffentlichung.
Mit seinen Romanen  hat mich H.G. Ewers durch meine Jugend begleitet. Ich las mit großer  Begeisterung die Abenteuer von Omar Hawk, Dalaimoc Rorvic und anderen  Figuren, die der PERRY RHODAN-Autor zum Leben erweckte. Es waren unter  anderem seine Romane, die mich in den 70er-Jahren so faszinierten, dass  ich zum PERRY RHODAN-Fan wurde.
Leider wurde es in den  vergangenen zehn Jahren ein wenig still um ihn. Seinen letzten PERRY  RHODAN-Roman publizierte er anfangs der Nuller-Jahre. Den WeltCon 2011  konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht besuchen. Aber immer wieder  sprachen wir darüber, einen Text von ihm zu publizieren, um ihn den  Lesern in Erinnerung zu rufen.
Im Dezember 2011 hatte ich endlich  eine Idee. Im Nachhinein wunderte ich mich nur, warum ich nicht schon  lange vorher darauf gekommen war. Spontan schickte ich eine Mail an 
Wim  Vandemaan: »Nur mal so als Gedankenspiel: Was hältst Du davon,  einmal unseren Alt-Kollegen H.G. Ewers wegen einer STELLARIS-Geschichte  anzufragen?«
Ich stellte mir bereits zu diesem Zeitpunkt vor,  dass es eine »gelungene Episode für unsere Stammleser und für unseren  ältesten Kollegen« sein könnte. Auch Wim Vandemaan war sehr davon  angetan - und ich verfasste gleich am selben Abend noch eine Mail an  H.G. Ewers.
»Ich glaube, es würde diese Reihe stark aufwerten,  wenn der dienstälteste Autor hier mitwirken würde«, schrieb ich. Da die  Geschichten nicht so lang sind und weil man bei ihnen nicht so viel  recherchieren müsste, könnte ihm das Thema doch liegen. Soweit mein  Vorschlag.
Die Kommunikation der nächsten Tage drehte sich immer  wieder um eine STELLARIS-Geschichte. Der Autor wollte einen seiner  eigenen Mythen aufgreifen. Seine Überlegung war, den Raumkapitän Nelson  oder zumindest einen seiner Verwandten in der Handlung auftauchen zu  lassen. Zuerst fand ich das nicht so gut, dann aber schlug ich ihm vor,  er möge sich einfach ein schönes Szenario für eine solche Idee  ausdenken.
Das tat er - und im Februar 2012 präsentierte er ein  Konzept. Eigentlich, so meinte H.G. Ewers, gäbe das Thema »ein ganzes TB  her«, aber er könne sich einschränken. Es war letztlich eine sehr  typische Ewers-Idee, an der man noch ein wenig feilen musste. Die  Geschichte kam vor allem ohne die STELLARIS an sich aus, hatte aber  einen Nachkommen des Raumkapitäns Nelson sowie einen seltsamen Roboter  als Helden.
Kurz darauf erhielt ich auch schon die fertige  Geschichte: Der Autor hatte die Folgen der Hyperimpedanz ignoriert und  das Raumschiff mal mirnixdirnix in die Draco-Galaxis fliegen lassen,  290.000 Lichtjahre entfernt. Wim Vandemaan entschied, dass man daraus  den frei erfundenen Drago-Nebel machen könnte - dann stimmte die  Geschichte weiterhin.
Im März waren wir mit allen Vorarbeiten  fertig. Die Zeichnung der Alligator-Farm wurde geliefert, die als  Titelbild der STELLARIS-Geschichte diente; die eigentliche  Kurzgeschichte lag redigiert vor. Unter dem Titel »Nelson im Dunkel des  Drago-Nebels« konnte sie nun als Folge 29 der STELLARIS-Reihe  erscheinen; das war am 4. Mai 2012 der Fall.
Ich fand es übrigens  sehr schön, dass die Geschichte in einem Roman von 
Leo  Lukas veröffentlicht wurde, in »Die Tage des Schattens«. Was die  ausufernde Phantasie angeht, so ist Leo Lukas manchmal mit H.G. Ewers zu  vergleichen, wenngleich die beiden Autoren sonst nicht viel gemeinsam  haben. Und jetzt schauen wir, wann wir einen erneuten Text unseres  Altmeisters zur Veröffentlichung erhalten ...