Ein Logbuch der Redaktion
Der Mittwoch, 24. November 2010, hatte es in sich: Ich fuhr mit der Bahn nach Köln, um dort zwei wichtige Termine zu absolvieren. Bei solchen Gelegenheiten hat sich die Bahn empfohlen. Erstens ist die Bahn tatsächlich schneller als jedes Auto, zweitens kann ich bei einer solchen Fahrt in aller Ruhe lesen.
In diesem Fall handelte es sich bei meiner Lektüre um aktuelle Datenblätter und Arbeitspapiere sowie Fachzeitschriften; es schadet einem PERRY RHODAN-Redakteur sicher nicht, sich mithilfe von »bild der wissenschaft« über den aktuellen Stand der Astrophysik auf dem Laufenden zu halten. Ich langweilte mich während der zwei Stunden dauernden Reise tatsächlich keine Sekunde.
Direkt vor dem Eingang zum Hauptbahnhof traf ich Uwe Anton. Mit dem Exposé-Autor ging ich einige hundert Meter durch den kühlen Nieselregen, bis wir in einer vernünftig wirkenden Pizzeria anhielten und uns dort an einem Tisch niederließen. Es war kurz vor der Mittagszeit, und so bot es sich an, gleich etwas zu essen.
Wir besprachen die aktuelle Entwicklung der PERRY RHODAN-Handlung: Was läuft gut, was läuft weniger gut, wo haben wir Verbesserungsmöglichkeiten, welche Romane haben den Lesern besonders gut gefallen? Eine solche inhaltliche Bestandsaufnahme halte ich stets für sinnvoll, weil wir uns so auf den aktuellen Stand bringen.
Anschließend ging es an die inhaltliche Arbeit – teilweise besprachen wir bereits den PERRY RHODAN-Zyklus, der mit Band 2600 beginnen wird. Hierzu müssen jetzt schon erste Entscheidungen getroffen werden. Der Handlungsschauplatz ist ebenso wichtig wie der Autor dieses Bandes, aber auch die Schwerpunkte, die ab diesem Roman die Handlung bestimmen werden. Wie setzen wir Perry Rhodan selbst ein, welche Rolle spielt Mondra Diamond, und brauchen wir ab Band 2600 überhaupt Romane, die auf der Erde spielen?
Selbstverständlich diskutierten wir ebenso Ideen für den laufenden Zyklus, der noch lange nicht zu Ende ist. Der Höhepunkt und Abschluss des Zyklus' stehen vor der Tür; hier müssen wichtige »Pflöcke eingeschlagen« werden. In der Milchstraße, in Anthuresta und an anderen Schauplätzen geschehen in der aktuellen Romanhandlung nämlich entscheidende Dinge, die wir entsprechend gewichteten.
Wir verließen die Pizzeria, spazierten ein wenig durch den Nieselregen, um Luft zu schnappen oder sie mit Zigarettenrauch zu verschlechtern, und machten in einem Café noch einmal halt. Dort ging es uns erneut um den laufenden Zyklus; unter anderem musste festgelegt werden, wer den abschließenden Doppelband schreiben wird. Ich bin sicher, dass die Wahl des Autors den einen oder anderen Leser überraschen wird – hoffentlich positiv!
Einige hundert Meter weiter betraten wir das Büro der Firma Florianfilm. Dort wurden wir von den Angestellten der Filmproduktionsgesellschaft begrüßt, vor allem aber von André Schäfer, dem Regisseur. Ebenfalls anwesend war Hartmut Kasper, der für Florianfilm als Autor tätig ist, wenn er nicht als Wim Vandemaan für PERRY RHODAN schreibt.
Nach einigen Vorgesprächen saßen wir in einem Nebenraum und sahen uns die PERRY RHODAN-Dokumentation auf einem Großbildschirm an: Über 90 Minuten wurde die PERRY RHODAN-Serie präsentiert, unterhaltsam und witzig, zum Staunen anregend und faszinierend. Autoren im Gespräch, Autoren in der Diskussion, Literaturkritiker und Fans, die Witwen von K.H. Scheer und William Voltz – eine beeindruckende Abfolge von Bildern und Informationen. Ich war hinterher völlig begeistert, und ich freue mich schon jetzt darauf, den Film irgendwann in einem schönen Kino anschauen zu können.
Über die Details sprachen wir anschließend: Die 90-Minuten-Dokumentation soll im Frühjahr 2011 in möglichst vielen Kinos zu sehen sein, bevor eine 52-Minuten-Version im September 2011 beim Fernsehsender Arte gezeigt wird. Bei einigen Vorführungen sollen Autoren anwesend sein, so dass wir eine Chance hätten, PERRY RHODAN im Jubiläumsjahr von einer attraktiven Seite zu präsentieren. Viele Ideen, die wir in der Runde besprachen, sind bislang nicht spruchreif, weshalb ich an dieser Stelle nichts über sie erzählen kann – es dürfte aber ein spannendes Jahr 2011 werden ...
Als ich am Abend nach Karlsruhe zurückfuhr, den Kopf voller neuer Ideen und überraschender Bilder, war ich richtig guter Laune. Solche Dienstreisen liebe ich!
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