18 Juni 2024

Ein Konzept für die Varganen

Auf Rainer Castor war Verlass – in jeglicher Hinsicht. Der Autor schrieb PERRY RHODAN-Romane, er lieferte Hintergründe für die Exposés und stand den Kolleginnen und Kollegen jederzeit hilfreich zur Seite. Und er sorgte dafür, dass in den Nuller-Jahren die ATLAN-Buchreihe trotz aller Probleme vertrieblicher Art weiterhin »wie am Schnürchen« lief. Im Mai 2003 stellte er uns seine Konzeption für die Jahre 2004 bis 2007 vor.

In seinem Arbeitspapier machte der Autor noch einmal klar, dass es nicht so einfach sein würde, die ATLAN-Serie in Buchform zu präsentieren. »ATLAN exklusiv« oder auch »Der Held von Arkon« umfasste 160 Romane, die zwischen 1973 und 1977 erschienen, anfangs alle vier Wochen, später zweiwöchentlich im Wechsel mit den sogenannten USO-Abenteuern, dann wöchentlich.

Das ist heute durchaus schwierig zu erklären, den damaligen Lesern dürfte das kaum Probleme bereitet haben: Sie bekamen einfach jede Woche einen spannenden ATLAN-Roman, und die Handlung spielte eben zu unterschiedlichen Zeiten.

Knifflig war’s allerdings, weil die Autoren immer wieder die eigentliche Hauptsache aus den Augen verloren, bewusst oder unbewusst. Die ATLAN-Jugendabenteuer, wie man diese 160 Romane auch nannte, erzählten schließlich von Atlans Kampf gegen den Mörder seines Vaters und seine Versuche, sich vor Meuchelmördern zu verstecken. Der anfangs noch ein wenig unsichere Atlan – immerhin nur 17 Jahre alt – wandelt sich dabei zu einem erfahrenen Kämpfer mit strategischem Verstand.

Doch dieses Hauptthema trat dann in den Hintergrund, wenn die Serie auf Abwege geriet. So gab es längere Abschnitte, in denen es um die Varganen und den Mikrokosmos ging, ebenso die komplexe Handlung um Akon-Akon. Darüber hinaus schrieben manche Autoren – vor allem H. G. Ewers – schon damals ihre »Serie in der Serie«, in der beispielsweise eine Figur wie Algonkin-Yatta allerlei Abenteuer erlebte, die nichts mit Atlan zu tun hatten.

Rainer Castor wies uns in seinem Arbeitspapier darauf hin, dass es zwischen den bisherigen Romanen und dem kommenden Handlungskomplex um die Varganen einen kleinen Zeitsprung gäbe. In Buch 23 stirbt der Blinde Sofgart, einer der »Bösewichte« der bisherigen Serie, womit eine Spur zum legendären Stein der Weisen verloren geht. Buch 24 würde mit offenen Fragen und nach einem Zeitsprung beginnen.

Rainers Überlegung: Wie wäre es, nicht direkt mit einem Aufbereiten der alten Romane weiterzumachen, sondern einen ganz neuen Roman einzuschieben? Seine Idee: Es könnte um eine Rückkehr zum Dreißig-Planeten-Wall gehen, der in den bisherigen Romanen nur angedeutet wurde, in dem es aber noch viele Geschichten zu entdecken gab.

Das war ein Thema, mit dem er mich eigentlich »packen« konnte. In Hans Kneifels ATLAN-Taschenbüchern hatte ich die Idee, die hinter diesem Wall und dem gesamten Miracle-Thema steckt, immer interessant gefunden, die eigentlichen Romane aber nicht so sehr gemocht. Für erfahrene Stammleser wie mich wäre es also sicher spannend, wenn ein profilierter Autor und Serienkenner wie Rainer Castor ein solches Thema in Angriff nehmen würde.

Man könnte damit die Kneifel-Romane, die teilweise sehr abseits der Haupthandlung lagen, stärker in die Serie einbinden, sie somit »kanonisch« machen. Das klang faszinierend – und wer außer Rainer Castor sollte einen solchen großen Roman von 400 Seiten schreiben?

Wir diskutierten das kurz in der Redaktion und kamen dann von Rainers Idee ab. Wer die ATLAN-Blaubände kaufte – und dieser Begriff setzte sich langsam stärker durch –, wollte die klassischen Romane in aufgefrischter Form durchschmökern. Einen komplett neuen Roman hätten die Leser eher verwirrend empfunden und nicht als eine Bereicherung aufgefasst.

Zudem: Wer außer mir und einer Handvoll anderer Leser wollte wirklich weitere Informationen und Hintergründe zu Miracle und dem Dreißig-Planeten-Wall? Gab es hierzu überhaupt ein so großes Interesse? Wir entschieden uns: Rainer sollte nur die Varganen-Handlung umsetzen und die Idee eines eigenständigen Miracle-Romans in eine noch zu definierende Zukunft schieben.

Damit war Rainer auch einverstanden. Er hatte Miracle schon einige Male im Rahmen der ATLAN-Buchausgabe erwähnt; damit waren genügend Verbindungen hergestellt. Wir wollten es nicht übertreiben. Und vielleicht bot sich später die Möglichkeit, darauf erneut einzugehen.

Wer übrigens nicht weiß, worum es sich bei den Miracle-Geschichten handelt, hier der ganz kurze Versuch einer Erklärung: Im Rahmen der PERRY RHODAN-Taschenbücher führte Hans Kneifel die Reihe der ATLAN-Zeitabenteuer auch hinaus ins All. Dabei brachte er den Dreißig-Planeten-Wall in die Handlung ein, ein uraltes Sonnensystem, über das die Leser am Anfang nichts erfuhren.

Hans Kneifels Konzeption mit Miracle und den Planeten des Systems fanden manche Leser spannend – weil es eben phantastische Ideen waren –, andere lehnten sie ab, weil sie nicht so viel mit der eigentlichen PERRY RHODAN-Welt zu tun hatten. Der Autor wollte seine Miracle-Geschichten mit der Kosmologie der Serie verbinden, sprach sich dabei aber weder mit den damaligen Exposéautoren noch der Redaktion ab.

Die Miracle-Geschichten wurden im Rahmen der PERRY RHODAN-Taschenbücher zu einem Ende gebracht, die Ideen später immer wieder in den Raum geworfen, aber nie aufgegriffen.

(Diese Redakteurserinnerung habe ich bereits im November 2023 auf der PERRY RHODAN-Seite veröffentlicht. Hier wiederhole ich sie sehr gern.)

17 Juni 2024

NATHANS dunkler Zwilling

Wenn Rüdiger Schäfer einen Roman für PERRY RHODAN NEO schreibt, können sich die Leserinnen und Leser darauf verlassen, dass der Autor mit neuen Enthüllungen zum Serienhintergrund aufwartet. Das ist bei dem Roman, den wir in dieser Woche veröffentlichen, nicht anders. »NATHANS dunkler Zwillinge« ergänzt die bisherigen Erkenntnisse über die Künstliche Intelligenz auf dem Mond und die Geheimnisse, die sich um sie ranken.

Rüdiger Schäfer treibt die Entwicklung von Laumae oder Primat weiter voran, und er zeigt, wie sich NATHAN auf dem Mond verändert. Ein Mann namens Galto Quohlfahrt spielt dabei eine wichtige Rolle – er kennt sich mit Positroniken und Robotern sehr gut aus und gilt als fähiger Robotpsychologe. Wenn er bei einer Expedition in die Tiefen des Mondes dabei ist, kann eigentlich nichts schiefgehen …

Doch was ist, wenn es tatsächlich so etwas wie einen »dunklen Zwilling« gibt? Und wie würde sich dieser manifestieren?

14 Juni 2024

Falle für die Posmi

Aurelia Bina im Einsatz: Das Titelbild des kommenden Romans von PERRY RHODAN-Androiden zeigt die Posmi in einer dynamischen Pose, die mir sehr gut gefällt. Dirk Schulz setzte den Roboter, der – oder die – sich als weiblich versteht, hervorragend in Szene. Jeder Mensch, der das Bild sieht, erkennt die Gefahr, in der sich Aurelia Bina befindet, und versteht sofort, dass sie sich nicht mühelos durchsetzen kann. Ein spannendes Motiv, finde ich!

Der Roman an sich ist ebenfalls spannend: Lucy Guth schrieb »Fall für die Posmi«, den achten Band der Serie. Im Fokus ihres Romans steht natürlich Aurelia Bina, die Autorin beleuchtet aber auch das Schicksal einer Wissenschaftlerin, die seit Beginn der Miniserie dabei ist. Vor dem Hintergrund eines neuen Kriegs zwischen Robotern und Menschen sucht sie nach einer neuen Zukunft für sich …

13 Juni 2024

Nüchterne Vetriebszahlen

Ich blättere gelegentlich in der Zeitschrift »DNV« – die Abkürzung steht für »Der neue Vertrieb« –, die sich weniger an Redakteur richtet, sondern eher an die Menschen im Vertrieb. Die Themen sind aber immer wieder auch so, dass sie für mich als Redakteur höchst interessant sind. So wurde anfangs des Jahres sehr nüchtern über den Pressevertrieb informiert.

Im Jahr 2000 gab es in ganz Deutschland noch 118.513 Presseverkaufsstellen. Damit sind Stellen gemeint, wo man Zeitschriften und Zeitungen kaufen kann – dazu zählen ja unter anderem die gedruckten PERRY RHODAN-Romane.

Die Zahl stieg in der Folge sogar ein wenig an, um das Jahr 2009 waren es über 123.000 Verkaufsstellen. Danach rutschten die Zahlen aber ab. Derzeit gibt es noch 81.763 Verkaufsstellen, an denen man in Deutschland theoretisch unsere Romane kaufen kann. 

Theoretisch heißt: Es hat sich vieles verlagert. Immer mehr Zeitschriften werden in Supermärkten und Tankstellen verkauft, wo wir praktisch nicht vertreten sind.

Auch hierzu gibt es Statistiken: Im Jahr 2000 gab es 17.283 Presse-Fachgeschäfte – also die Läden, in denen Heftromane vorzugsweise gekauft werden –, heute sind es nur noch 9303. Zum Ausgleich: 2000 wurde nur in 983 Discounter-Märkten ein Angebot an Zeitschriften bereitgehalten, heute sind es 12.550 Discounter.

12 Juni 2024

Von der Milchstraße nach Kondor

Ein Logbuch der Redaktion

Seit vor bald einem Jahr die ersten Romane des derzeit laufenden »Fragmente«-Zyklus veröffentlicht wurden, haben die PERRY RHODAN-Leserinnen und -Leser eine Reihe faszinierender Schauplätze kennengelernt: Sie reisten durch die Galaxis Gruelfin mit ihrer Kultur, die von den Panjasen dominiert wird, sie blickten in die Vergangenheit dieser Sterneninsel, sie betrachteten Terrania City und lernten dort ein neues Volk kennen. Zuletzt erlebten sie mit Perry Rhodan, wie der Terraner und seine Begleiter in die Kondor-Galaxis reisen, um in dieser Sterneninsel nach einem Fragment von ES zu suchen …

An dieser kosmischen Region knüpfen die kommenden Romane unserer Serie an. Sie blicken auf Ereignisse in der heimischen Milchstraße und im Leerraum zwischen den Galaxien, sie verbinden kosmische Themen mit klassischer Abenteuer-Science-Fiction. Und sie bringen endlich jenes Lebewesen ins Spiel, das hinter vielen der aktuellen Entwicklungen steckt.

Mit »Die Frau aus dem Transmitter« führt Michael Marcus Thurner wieder in die Milchstraße und in die Liga Freier Galaktiker. Der Autor hat zuletzt mit seinen Romanen begeistert, die auf Terra spielten und vor allem die Hauptstadt der Erde in ein neues Licht rückten. Diesmal geht es ihm um eine ganz spezielle Person, die aus der Vergangenheit kommt und auf seltsame Weise in die Gegenwart geholt wird.

Doch ist alles so, wie es scheint? Thurners Roman trägt die Bandnummer 3248 und erscheint am 17. November 2023. Seine Hauptpersonen sind nicht frei von Widersprüchen, um es vorsichtig anzudeuten, und auf die Leser warten einige echte Enthüllungen …

Die direkte Fortsetzung verfasste Hubert Haensel. »Der Tod ist nicht das Ende« spielt vor allem an Bord eines außergewöhnlichen Raumschiffs. Aurelia Bina tritt in Aktion, die Posmi kann sich als Mensch tarnen und ermittelt auf gefährlichem Terrain. Der Autor kennt sich im PERRY RHODAN-Universum hervorragend aus und hat über viele Jahre hinweg die Buchausgaben betreut.

Das merkt man auch diesem Roman an: Haensel zeigt die unterschiedlichsten Bereiche eines Schiffes nicht nur, sondern lässt sie vor den Augen seiner Leserinnen und Leser lebendig werden. Seine unterhaltsame Geschichte schließt die erste Hälfte des Zyklus mit einigen Überraschungen ab – in den Handel kommt der Band mit der Nummer 3249 am 24. November 2023.

Den Halbzeitroman für den laufenden Zyklus schrieb Christian Montillon, einer der beiden Exposéautoren. Montillon nimmt die Leser in »200 Millionen Lichtjahre« mit auf eine große Reise, die an Bord der RAS TSCHUBAI zurückgelegt werden soll. Dabei geht nicht alles glatt; es gibt Probleme an Bord, und jemand scheint den Flug zu sabotieren.

Wer dahinter steckt, wird in diesem Roman zumindest angedeutet. Seine Motive werden nicht klar, aber der Autor zeigt eindrucksvoll, wer der aktuelle Gegenspieler für die Terraner um Perry Rhodan eigentlich ist. Darüber hinaus stellt er unter anderem Icho Tolot ins Zentrum seiner Geschichte – der Haluter bricht zu einer speziellen Expedition auf. In den Handel kommt der Roman mit der Bandnummer 3250 übrigens am 1. Dezember 2023.

Eine Woche darauf, also am 8. Dezember 2023, geht es weiter mit »Das kosmische Gespinst«, für das erneut Christian Montillon verantwortlich zeichnet. Der Roman trägt die Bandnummer 3251 und erzählt, was mit der RAS TSCHUBAI und ihrem großen Flug geschieht. Icho Tolot und einige Besatzungsmitglieder des Schiffes stehen vor gefährlichen Herausforderungen, aber sie erfahren mehr über die Vergangenheit der fernen Galaxis Kondor – und das wiederum hat einiges mit der Milchstraße zu tun.

Spätestens danach haben die Leser weitere Informationen zu den Hintergründen des Konflikts, der dem »Fragmente«-Zyklus zugrundeliegt. Es gibt Zusammenhänge, die vorher nicht zu ahnen waren – und die Verbindungen erstrecken sich wieder einmal über Zeit und Raum. Damit eröffnen diese vier Romane den kosmischen Rahmen des laufenden Zyklus …

(Dieses Logbuch wurde bereits im November 2023 auf der PERRY RHODAN-Seite veröffentlicht. An dieser Stelle hier kommt es nur zur Dokumentation.)

11 Juni 2024

Die Berufene

Ich bin immer von den starken Motiven beeindruckt, die Dominic Beyeler liefert. Der Künstler schafft es stets, phantastische Figuren und Welten auf die Titelbilder unserer Romane zu zaubern. Ein schönes Beispiel erscheint in dieser Woche: Das Cover von »Die Berufene« zeigt Diva Wintersturm – wer genau das ist und welche Bedeutung diese Figur hat, verrät der Inhalt des Romans.

Verfasst wurde dieser von Susan Schwartz. Die Autorin schreibt in ihrem Roman die Abenteuer von Gucky weiter, der sich mit einem terranischen Kommando in der Galaxis Wolf-Lundmark-Melotte aufhält.

Gucky ist damit Expeditionsleiter. Das passt vielleicht nicht ganz zu seinem Image als immer fröhlicher Mausbiber – aber der Kerl ist schließlich auch schon einige tausend Jahre alt und hat unglaublich viele Erfahrungen gesammelt. Die Autorin zeigt in diesem Roman unter anderem, dass sich Spieltrieb und Erfahrung nicht ausschließen müssen …

10 Juni 2024

Spezielle Begrifflichkeiten

Es bleibt wohl nicht aus, dass sich in der internen Kommunikation eines Projekts wie PERRY RHODAN allerlei Begrifflichkeiten einschleichen, die ein Außenstehender nicht verstehen wird. Manche dieser Begriffe verändern im Lauf der Zeit ihre Bedeutung, andere bleiben erhalten, und manche verschwinden wieder.

Ich erinnere mich an viele Gespräche mit Robert Feldhoff in den 90er- und Nuller-Jahren, in denen wir davon sprachen, Themen zu »rhodanifizieren«. Wir meinten damit: Es gab eine Idee, die wir gut fanden und bei der wir uns überlegten, wie sie in unsere Serie passen würden. Das früheste Beispiel, das mir einfällt: die Nonggo und die Chips, die sie im Gehirn haben. Robert und ich nahmen damals die neuen Möglichkeiten des Internets und verlagerten sie in unser Universum – wir »rhodanifizierten« sie also.

In den Nuller- und Zehner-Jahren brachte vor allem Wim Vandemaan den Begriff »rhodanesk« ein. 2014 diskutierten wir über das Higgs-Feld, als es darum ging, wissenschaftliche Grundlagen für die Technik der Atopischen Richter zu definieren. Am 31. Oktober 2014 schrieb Wim in einer Mail an Rainer Castor, Christian Montillon und mich: »Da rechne ich der rhodaneskeren Lösung bessere Chancen aus.« Gemeint war: Wir sollten auf eine Idee setzen, die hundertprozentig in den Serienkosmos passte.

Ich benutze seit den Nuller-Jahren den Begriff »rhodanisch«, wenn es darum geht, Begriffe und Bezeichnungen serienkonform zu halten. Das Wort »beamen« beispielsweise ist nicht »rhodanisch« und sollte in unseren Romanen nicht auftauchen. Der Linearraum ist ein Gebilde, das innerhalb unseres Serienkosmos funktioniert – es muss dann immer »rhodanisch« dargestellt werden.

Und so weiter …

07 Juni 2024

Warum wir die Preise anheben müssen

In den frühen 90er-Jahren wohnte ich in einer beschaulichen Kleinstadt im Schwarzwald, die vor allem durch ihren großen Marktplatz bekannt geworden ist. Wenn meine damalige Freundin und ich uns etwas gönnen wollten – wir hatten zu der Zeit beide nur wenig Geld –, gingen wir ein paar Schritte zu einem gutbürgerlichen Gasthaus direkt am Marktplatz. Es war eines der Gasthäuser, in denen die »alten Männer« an ihrem Stammtisch am Eingang saßen und alles kommentierten, was ihnen so einfiel – also auch junge Paare, die zum Abendessen kamen …

Wir ignorierten die Sprüche gekonnt und aßen jeder eine Salatplatte mit Schinkenstreifen und Brot – das sättigte und schmeckte sehr gut –, die fünf Mark kostete. Dazu tranken wir insgesamt drei Bier, jedes davon kostet 2,50 Mark. Wenn wir noch Hunger hatten, bestellten wir einfach ein »Brotkörble« und bekamen einen Korb mit Brot, der nicht extra berechnet wurde. Alles in allem gaben wir also für ein Abendessen inklusive Trinkgeld keine zwanzig Mark aus.

Das ist mehr als dreißig Jahre her. Wenn ich heute in Karlsruhe in ein gutbürgerliches Gasthaus gehe, um dort eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken, komme ich bei zwei Personen locker auf vierzig Euro. Was ich damit sagen will: Die Dinge sind teurer geworden, und sie werden stets teurer.

Es wäre eine Illusion, würden wir davon ausgehen, dass die Preise bei gedruckten Büchern und Heftromanen stabil bleiben könnten – das gleiche gilt ebenso für E-Books und andere Dinge, die es nur in digitaler Form gibt. Um den Bogen zu unserer Serie zu schließen: Mir ist völlig klar, dass es nicht für Begeisterung sorgt, wenn die Preise für PERRY RHODAN-Heftromane und -Büchern steigen. Aber es lässt sich leider nicht vermeiden.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle etwas zu den Hintergründen sagen. Die genauen Zahlen und Daten stehen in der offiziellen Meldung mit ihren nüchternen Aussagen. Sie werden ab Juli bei unseren Heftromanen und Büchern gelten.

Die Kosten steigen an allen Ecken und Enden, Buch- und Zeitschriftenverlage sind davon nicht ausgenommen. Teilweise kommen bei uns jetzt Preissteigerungen an, die eigentlich aus dem Jahr 2022 stammen. Wir bemerken beispielsweise, wie die Kosten – ganz banal – für den Transport erhöht worden sind und auf unsere Romane »umgelegt« werden. Unsere Romane werden schließlich mit LKWs von der Druckerei an die Auslieferung geschickt und von dort aus verteilt.

Das sind keine redaktionellen Kosten, aber sie landen auf kleinen Umwegen auf unserer Kostenstelle.

Wir müssen übrigens einer Tatsache ins Auge sehen: Es ist wenig sinnvoll, die digitalen und die gedruckten Produkte getrennt zu betrachten. Klar fallen beim E-Book keine Druckkosten an, für sie wird auch kein Fahrer bezahlt, der die Ware zu den Grossisten bringt. Aber es gibt bei E-Books andere Kosten und Gebühren …

Und letztlich muss ich beides zusammendenken. Ich kann nicht alle Kosten auf die gedruckten Romane buchen und so tun, als ob die E-Books davon freibleiben – beides gehört zusammen.

Ich bin kein Buchhalter, sondern Redakteur. Meine wirtschaftlichen Kenntnisse beschränken sich auf das, was ich vor vielen Jahren in der Schule gelernt und seither durch die Lektüre von Büchern und Zeitschriften im Gedächtnis gehalten habe. Mein Ziel ist, die PERRY RHODAN-Serie erfolgreich in die Zukunft zu führen. Das wiederum geht nur, wenn sie wirtschaftlich erfolgreich ist.

Redaktion, Vertrieb und Verlagsleitung haben sich die Kostenentwicklung der vergangenen Jahre angesehen, und sie ist eindeutig: Wir müssen die Preise anpassen. Das geschieht in den nächsten Wochen an verschiedenen Stellen – bei gedruckten wie digitalen Produkten –, und es ist unumgänglich.

Ich weiß nicht, ob es das eingangs erwähnte Gasthaus überhaupt noch gibt. Falls ja, wird eine »Halbe« Bier sicher keine 2,50 Mark kosten – heute bekommt üblicherweise 0,4 und nicht mehr 0,5 Liter Bier … –, sicher auch keine 2,50 Euro, von der Salatplatte mit Schinken ganz zu schweigen. Und kostenloses Brot gibt es garantiert keines mehr.

(Dieses Logbuch wurde schon am 5. Juni 2024 auf der PERRY RHODAN-Seite veröffentlicht. Hier wiederhole ich es aus dokumentarischen Gründen.)

06 Juni 2024

Griff nach Arkon

In diesen Tagen haben wir in der Redaktion die Arbeiten an dem PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 3280 abgeschlossen. Dieser Roman wird also demnächst gedruckt und veröffentlicht. Er wird ebenso eingelesen und als Hörbuch veröffentlicht oder eben zu einem E-Book umgewandelt und als solches veröffentlicht.

Die Nummer 3280 Nummer hat für mich eine besondere Bedeutung. Ich hätte sie mir früher nie vorstellen können.

Wenn ich mich nicht irre, hatte der PERRY RHODAN-Roman, mit dem ich meine ersten Gehversuche als Redakteur und Lektor übernahm, die Bandnummer 1640. Der Roman trug den Titel »Griff nach Arkon« und erschien am 28. Januar 1993; redigiert wurde er von mir im November 1992. Ich ging damals nicht davon aus, dass ich diese Arbeit so lange machen würde …

An Details erinnere ich mich übrigens kaum noch. Ich weiß aber von der Oxtornerin, die wir damals extra für den Autor schufen. »Wenn H. G. Ewers wieder für uns schreibt, sollte er einen Oxtorner als Figur erhalten«, war das eine Argument gewessen, ergänzt durch, »aber dann bekommt er dieses Mal eine Oxtornerin.« Es klappte ja auch; zumindest daran erinnere ich mich nach all der Zeit noch.

05 Juni 2024

Der menschliche Faktor

Was mir bei unserer aktuellen Miniserie unter anderem sehr gut gefällt: Wir erzählen zwar von einem Konflikt zwischen Menschen und Robotern, aber Gut und Böse sind nicht so klar verteilt, wie man sich das vielleicht am Anfang vorgestellt hat. Der Roman, der in dieser Woche als siebter Band von PERRY RHODAN-Androiden erscheint, ist hierfür ein gelungenes Bespiel.

Marlene von Hagen und Dietmar Schmidt schrieben gemeinsam »Der menschliche Faktor«. Wer von den beiden welche Kapitel verfasst hat, lässt sich gar nicht so leicht herausfinden. Das könnte ein kleines Ratespiel werden …

Die Handlung läuft auf unterschiedlichen Ebenen ab, es gibt immer wieder neue Blicke auf die Figuren und ihre Taten. Damit erzeugen die Autorin und der Autor ein vielschichtiges Bild, in dem sich die aktuelle Entwicklung der Miniserie widerspiegelt. Eine gelungene Zusammenarbeit!

04 Juni 2024

Weidenburns Weg

Viel Action bietet der Roman bei PERRY RHODAN NEO, den wir in dieser Woche veröffentlichen, und diese Action findet teilweise auf einem begrenzten Raum statt: Roman Schleifer erzählt in »Weidenburns Weg« davon, wie Laumae – oder Primat – versucht, die Besatzung eines kleinen Raumschiffs unter Kontrolle zu behalten. Das ist sogar für jemanden schwer, der über mächtige Gaben verfügt, die er rücksichtslos einsetzen kann.

Daneben verrät uns Roman Schleifer in diesem Roman einiges über die Vorgeschichte von Eric Weidenburn. Dabei handelt es sich um den Sohn Atlans, der von ihm lange Zeit nichts wusste. Spannende Geschichte, tragische Vergangenheit …

03 Juni 2024

Saedelaeres Entscheidung

Das Titelbild des PERRY RHODAN-Romans, den wir in dieser Woche veröffentlichen, war ein Wunsch von Michael Marcus Thurner. Seine Argumentation war: Wenn wir schon Gry O’Shannon als Hauptfigur haben, müssen wir sie auch auf dem Titelbild zeigen. Da das geniale erste Titelbild mit dieser Figur von Arndt Drechsler-Zakrzewski stammt, wäre es schön, nicht nur an dieses Titelbild zu erinnern, sondern auch dem Künstler selbst ein künstlerisches Denkmal zu setzen.

Und so kam es, dass Dirk Schulz nicht nur Gry O’Shannon auf die Frontseite von »Saedelaeres Entscheidung« packte, sondern das Motiv durch ein Konterfei von Arndt Drechsler-Zakrzewski ergänzte. Ich finde, dass somit ein schönes Erinnern an unseren viel zu früh verstorbenen Illustrator und Freund veröffentlicht werden konnte.

Der Roman selbst setzt seine zwei Hauptfiguren gut in Szene. Michael Marcus Thurner gibt den ungewöhnlichen Helden eine ebenso ungewöhnliche Aufgabe. Dabei geht es durchaus ein wenig kosmisch zu, gleichzeitig gibt es knallige Action – eine spannende Mixtur, finde ich.

29 Mai 2024

Das Testament des Terraners

Wie ist es eigentlich, der einzige Mensch zu sein, der sich in einer Galaxis aus Milliarden und Abermilliarden von Sonnensystemen aufhält? Wie fühlt es sich an, von zahllosen Lebewesen umgeben zu sein, die allen möglichen Spezies angehören, aber keinen Menschen mehr zu treffen? Das ist eines der Themen im kommenden Roman von Michelle Stern, der in dieser Woche in den Handel kommt.

»Das Testament des Terraners« erzählt von einer unheimlichen Begegnung, die eine Mutantin vor eine ungeahnte Herausforderung stellt. Wie soll sie sich verhalten, wenn sie Besuch von einem Todkranken erhält und dieser ihr sein Erbe anvertrauen möchte? Mir hat dieser Band, der eine Handlungsebene vorerst abschließt, wegen dieser persönlichen Sicht einer Figur auf die Dinge besonders gefallen.

24 Mai 2024

Digitale Autorenrunde im Mai

Bei der Autorenkonferenz im Frühjahr hatten die Autorinnen und Autoren des PERRY RHODAN-Teams mit der Redaktion vereinbart, dass wir uns öfter mit Videokonferenzen vernetzen wollten. »Dann sehen wir uns auch mal«, hatte ich argumentiert. Klar sind wir miteinander vernetzt: Autorinnen und Autoren kommunizieren per Telefon, per Mail, über Slack oder auch bei persönlichen Begegnungen. Aber »alle an einem Tisch«, das ist selten.

Aus diesem Grund veranstalteten wir gestern die erste digitale Autorerunde. Es konnten nicht alle Kollegen teilnehmen; diese bekommen dann ein Protokoll nachgeliefert. Wir hatten zwei Stunden veranschlagt, und diese hielten wir auch ziemlich genau ein.

Zu besprechen gab es genug. Sabine Kropp und ich informierten über aktuelle Entwicklungen im Verlag; wir diskutierten über Personen und sprachen ein bisschen über das Marketing.

Schwerpunkt war allerdings die Arbeit an den Romanen. Christian Montillon und Wim Vandemaan stellten dar, wie der laufende »Fragmente«-Zyklus im Detail zu Ende gehen würde. Ben Calvin Hary informierte über weitere Inhalte des kommenden »PHOENIX«-Zyklus. Dazu gab es Fragen, Anregungen und kurze Diskussionen.

Eine schöne Veranstaltung! Im Sommer soll es die nächste digitale Autorenrunde geben.

23 Mai 2024

Stardust vor zehn Jahren

Heute vor zehn Jahren legten wir zum Endspurt an, der zu einem Experiment mit ungewissem Ausgang führen sollte: Der betreffende Roman trug den Titel »Die neue Menschheit« und stammte von Uwe Anton. Es war der erste Band einer Miniserie, die den Titel PERRY RHODAN-Stardust erhalten hatte, und Arndt Drechsler – damals noch ohne den Zusatz Zakrzewski – lieferte ein großartiges Porträt von Eritrea Kush.

Am 20. Juni 2014 sollte dieser Roman erscheinen, und wir wussten noch nicht, wie er ankommen würde. Gab es eine Leserschaft für eine weitere Serie, die im PERRY RHODAN-Kosmos spielen würde? Ich war mir sicher, dass wir mit einer neuen Serie auch Leser finden würden. Der Erfolg gab uns übrigens recht; auf PERRY RHODAN-Stardust folgten viele weitere Miniserien.

Dass wir vor ziemlich genau zehn Jahren den Grundstein dafür legten, war mir übrigens bis vor kurzem gar nicht bewusst. Solche Details verdränge ich. Aber als ich heute alte Unterlagen durchsah, fiel’s mir auf: Eigentlich könnten wir in wenigen Wochen »zehn Jahre PERRY RHODAN-Miniserie« feiern …

22 Mai 2024

Gestrandet auf Eoptra

Das Titelbild für den kommenden Band von PERRY RHODAN NEO finde ich eindrucksvoll. Geschaffen wurde es von Dirk Schulz, und es zeigt Stonja, eine Bewohnerin der Welt Eoptra – auf diesem Planeten spielen wesentliche Teile der Handlung. Wir haben es also mit einem klassischen Planetenabenteuer zu tun, und solche Romane lese ich immer wieder gern.

Verantwortlich für »Gestrandet auf Eoptra« ist Ruben Wickenhäuser. Der Autor stellt die gesellschaftlichen Strukturen auf Eoptra vor, und er verbindet die Handlung auf der Welt eng mit der aktuellen Staffelhandlung. Immerhin gibt es eine aktuelle Bedrohung durch eine offensichtlich feindselige Macht namens Primat. Welche Ziele Primat genau verfolgt und vor allem, warum er immer wieder Rhodan zu töten versucht, ist nach wie vor unklar.

Mir hat vor allem die Handlung auf Eoptra gefallen, und die Figur der Stonja wurde mir im Verlauf der Geschichte immer sympathischer. Schön, einmal eine Action-Heldin dieser Art im Universum von PERRY RHODAN NEO zu treffen!

21 Mai 2024

Abschied im fremden Universum

Bei dem PERRY RHODAN-Band, der in dieser Woche erscheint, stand der Titel einige Zeit in der Diskussion. Wir entschieden uns dann für »Abschied im fremden Universum«, weil es sich dabei um das wesentliche Thema des Romans handelt. Robert Corvus schildert die Erlebnisse von Perry Rhodan und seinen Gefährten, die mit dem Terraner in einem fremden Universum unterwegs sind.

Mir gefiel diesmal vor allem der Dialog am Schluss, den Rhodan selbst mit einer Wesenheit führt und bei dem er gesiezt wird. Das wirkt auf den ersten Moment verwirrend, hat aber seine klare Logik. Für jemanden, der unsere Serie sehr gut kennt, wird das sicher zu einem »Aha«-Effekt führen; alle andere dürften sich ein wenig wundern, den jeweiligen Sätzen aber nicht so viel Logik beimessen.

17 Mai 2024

Adams Ruf

In der nächsten Woche kommt bereits der sechste Band unserer aktuellen Miniserie in den Handel. Mit »Adams Ruf« haben wir dann also die Halbzeit von PERRY RHODAN-Androiden erreicht – ich war selbst baff, als ich das Heft heute aus der Druckerei erhielt. »So früh«, entfuhr es mir, bis ich auf den Terminplan sah …

Olaf Brill schrieb den Roman, der einen streckenweise sehr kosmischen Inhalt bietet. Perry Rhodan und seine Gefährten kommen einem alten Geheimnis auf die Spur, und sie müssen dazu auf eine Welt reisen, die seit den frühesten Tagen der Dritten Macht ein Mythos für die Terraner ist – sie stoßen nach Wanderer vor.

An dieser Stelle will ich nicht viel über den Inhalt verraten. Mir hat der Roman deshalb so gut gefallen, weil der Autor seine Figuren sehr glaubhaft schildert, mit ihren Ängsten, mit ihrer Vergangenheit, mit ihren Hoffnungen. Dass die Leser ganz nebenbei noch einen Blick auf die Welt Lepso werfen können, fand ich als jemand, der früher mit großer Begeisterung die ATLAN-Heftromane gelesen hat, zusätzlich schön.

16 Mai 2024

Detail eines Messestandes

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

2014 war die PERRY RHODAN-Redaktion wieder einmal mit einem eigenen Stand auf der Frankfurter Buchmesse vertreten. Ein Schwerpunkt unseres Standes war die Serie PERRY RHODAN NEO, vor allem deshalb, weil wir zu dieser Zeit mit der sogenannten Platin Edition eine Hardcover-Ausgabe dieser Serie am Start hatten.

Bei seiner Standgestaltung legte Klaus Bollhöfener großen Wert auf diese Ausgabe. Deshalb stammten praktisch alle Designs von Dirk Schulz und setzten seine Titelbilder für PERRY RHODAN NEO groß in Szene. Unser Stand war bei dieser Messe sicher ein Blickfang, wir fielen positiv auf, und immer wieder kamen Leute bei uns vorbei, um sich die neuen Bücher anzuschauen.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Messestand, genauer gesagt, den Entwurf für eine der Teile, aus denen die Wand bestand. Unser Messestand wurde wie ein Baukasten gefertigt, und die Rückwand gliederte sich in schmale hohe Teile – eines davon zeigt nun dieses Bild. (Das erklärt hoffentlich, warum man nur »Perry« lesen kann. Das »Rhodan« wurde auf das benachbarte Stück gedruckt.)

15 Mai 2024

Letzte Etappe für die »Fragmente«

Am Dienstag, 14. Mai 2024, trafen sich Wim Vandemaan, Christian Montillon und ich wieder einmal zu einer Exposébesprechung; sie fand als Videokonferenz statt. Diesmal ging es um die abschließenden Romane des laufenden »Fragmente«-Zyklus. Immerhin muss bis Band 3299 eine Reihe von Fragen geklärt werden.

Beide Autoren sind derzeit mit eigenen Romanen beschäftigt, die zum laufenden Zyklus gehören. Sie tragen also zum Fortschritt der »Fragmente«-Handlung bei, während parallel bereits am kommenden Zyklus gearbeitet wird. Wir brachten uns in diesem Gespräch auch auf den Stand der Dinge bei den vielen Projekten, die parallel laufen.

Selbstverständlich standen die kommenden Romane im Zentrum: Die Autorinnen und Autoren sollen ja noch erzählen, welche Schwierigkeiten unsere Figuren dabei haben, die fehlenden Fragmente der Superintelligenz zu bergen. Ein Teil der Handlung spielt in der Ferne, wesentliche Romane werden die Situation in der Milchstraße beleuchten. Es wird noch einmal sehr kosmisch – zumindest auf der einen Seite –, während wir innerhalb des Solsystems aber auch viel Action haben werden.

Was mit manchen Figuren passiert, wurde ebenfalls diskutiert und festgelegt. Immerhin wartet auf einige ja eine neue Mission oder eine kosmische Aufgabe …

14 Mai 2024

Lichtung der Seligkeit

Was passiert, wenn ein ehemaliger Ritter der Tiefe direkt auf einen Diener der Chaotarchen stößt? Das kann nicht gutgehen – und das muss Perry Rhodan in dem PERRY RHODAN-Roman feststellen, der in dieser Woche erscheint. Sein direkter Gegenspieler darin ist Kmossen, und dieser setzt alle Mittel ein, um den Terraner auszutricksen.

Ben Calvin Hary schrieb »Lichtung der Seligkeit«, der erneut in einem fremden Kosmos spielt. Der Kampf um das Fragment der Superintelligenz ES scheint in seine entscheidende Phase zu gehen.

Mein Lieblingssatz: »Ein Schiff wie die LEUCHTKRAFT hielt sich nicht mit profanen Dingen wie Quantenmechanik … auf.« Ich finde, das hat was!

13 Mai 2024

PERRY RHODAN in Köln

Zu einem ausführlichen Bericht über den ColoniaCon in Köln reicht es heute noch nicht; den liefere ich aber so schnell wie möglich nach. Ich fuhr am Samstag, 11. Mai 2024, in die Domstadt, wo ich zum wiederholten Mal an einer Fan-Veranstaltung im Jugendpark teilnehmen durfte.

Leider steht das Gebäude nach all den Jahrzehnten nun nicht mehr für einen Con zur Verfügung, was ich schade finde – aus diesem Grund sprachen die Veranstalter im Vorfeld davon, es sei der letzte ColoniaCon. Mittlerweile sieht es so aus, als gäbe es doch eine Fortsetzung, allerdings an einem anderen Ort.

Es waren viele PERRY RHODAN-Fans vor Ort, was mich sehr freute. Bei schönstem Sommerwetter hielten sich viele Besucherinnen und Besucher im Freien auf; ich unterhielt mich mit zahlreichen Menschen. Da auch viele Autorinnen und Autoren vor Ort waren, ebenso Risszeichner oder französische und holländische Partner, bildeten sich überall gute Gesprächsrunden. Das war sehr anregend und unterhaltsam.

Auf der Bühne wurde unsere Serie mehrfach präsentiert. Ich war an zwei Programmpunkten beteiligt, einmal zu PERRY RHODAN allgemein, einmal zu PERRY RHODAN NEO. Zwischendurch musste sich Kai Hirdt allein wegen PERRY RHODAN-Androiden auf die Bühne setzen, was ich ein wenig unfair fand. Es gab sogar einen Programmpunkt zur Architektur im PERRY RHODAN-Universum, den ich aber völlig verpasste. Immerhin bekam ich die Con-Band noch mit, bevor ich irgendwann heimfuhr.

Aber so ist das bei einem Con: Man schafft es nie, das gesamte Programm mitzuerleben. Es gibt immer viel zu viel zu tun – aber deswegen fährt man ja zu solch einer Veranstaltung. Der ColoniaCon 2024 lohnte sich auf jeden Fall!

09 Mai 2024

Die neue Macht

Als ich die ersten Seiten des Romans las, war ich sofort gefesselt. In seinem Manuskript zum aktuellen Band von PERRY RHODAN NEO schaffte es Olaf Brill schon, mich mit seiner Geschichte zu packen, obwohl ich sie theoretisch durch das Exposé schon kannte. Wie der Autor die Figur des Laumae – der Junge mit den blauen Haaren, den man auf dem Titelbild erkennen kann – einführt, ist eigenständig und gelingt ihm hervorragend.

Morgen erscheint »Die neue Macht« offiziell; an vielen Verkaufsstellen kann man Band 330 von PERRY RHODAN NEO aber schon kaufen. Damit eröffnen wir eine neue Handlungsstaffel, die den schönen Titel »Primat« trägt und zu weiten Teilen in der Milchstraße spielt: auf der Erde sowieso, aber auch auf anderen Welten der Lokalen Blase.

Der Auftakt von Olaf Brill sichert dafür die Grundlagen. Die Leserinnen und Leser lernen ja nicht nur Laumae und seine Bestimmung kennen, sondern sie erfahren auch einiges über die aktuelle Situation auf der Erde. Das alles hat mich gepackt – hoffen wir, dass es bei der Leserschaft ebenso sein wird!

08 Mai 2024

Die Phantom-Armada

Hubert Haensel hatte schon immer ein »Problem«, wenn er Romane für unsere Serie verfasste: Sehr oft lieferte er sehr viel Text. Manchmal musste man da in der Vergangenheit kürzen. Ich erinnere mich da an manche Diskussion in früheren Jahrzehnten.

Bei dem Roman, der in dieser Woche in den Handel kommt, entschieden wir uns gegen eine Kürzung. Ich meinte lapidar, dann müsse man halt »im Satz etwas machen«. Im gedruckten Exemplar sind die Seiten damit sehr eng bedruckt; im E-Book kann man sich das ja alles frei anpassen.

Inhaltlich zieht Hubert Haensel alle Register. Die Handlung spielt zu einem großen Teil an Bord des Raumschiffes LEUCHTKRAFT, es geht wieder um die Fragmente der Superintelligenz ES, aber auch um interne Machtspiele. Wer hat die Kontrolle über das Schiff der Kosmokraten, wer gibt die Befehle an Bord?

Wenn zu allem Überfluss gegnerische Raumschiffe auftauchen, zeigt sich, dass auch eine Kobaltblaue Walze an ihre Grenzen geraten kann … Diese vielfältige Handlung schildert Hubert Haensel mit viel Sinn fürs Detail – das hat mir wieder einmal sehr gefallen!

07 Mai 2024

Nekropole der Chenno

Als wir damit anfingen, die aktuelle Miniserie zu planen, brachte Kai Hirdt als Exposéautor sehr früh den Vorschlag ein, die Welt Chentap zum Ausgangspunkt für die zwölf Romane zu nehmen. Dort sollte es zum ersten Konflikt mit den Robotern kommen, die wir später als Androiden bezeichnen wollten, und dem Volk der Chenno wollten wir in diesem Roman eine wichtige Rolle geben.

Kai Hirdt plante rasch weiter. Die Chenno tauchen nicht nur einmal in unserer Serie auf, sondern mehrfach. Deshalb erscheint in dieser Woche der fünfte Band der Serie, den Marie Erikson geschrieben hat und der den Titel »Nekropole der Chenno« trägt.

Die Autorin schafft es darin, einige Figuren in immer größere Schwierigkeiten zu bringen, was mir echt gut gefallen hat. Und die Chenno, die ich anfangs als nicht sonderlich bedeutend einstufte, werden auf einmal immer wichtiger – eine schöne Entwicklung!

Das Titelbild dazu passt übrigens hervorragend. Dirk Schulz interpretiert eine Unterwasserstadt der Chenno auf seine Weise. Den tauchenden Siganesen finde ich sehr ansprechend; so kann man sich eine solche Figur vorstellen.

06 Mai 2024

Kleiner Perry als kostenloses Heft

An diesem Samstag stellen sich viele Comic-Fachgeschäfte im deutschsprachigen Raum in den Dienst des Gratis-Comic-Tages. Diese segensreiche Einrichtung gibt es seit vielen Jahren; im Rahmen eines solchen Tages geben die Comic-Verlage dabei kostenlose Hefte an die Kunden ab – eine schöne Aktion für den Handel, die das Augenmerk auf die Comic-Fachhändler richtet. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Kinder-Comics, weshalb die Veranstaltung offiziell »Gratis Kids Comic Tag 2024« heißt.

Ich freue mich sehr darüber, dass auch »Der kleine Perry« als einer der Gäste an dieser Veranstaltung teilnimmt. Das schöne Heft aus dem Carlsen-Verlag enthält im Wesentlichen das erste Comic-Album, also »Das Geheimnis des Wanderplaneten« sowie einige redaktionelle Bestandteile – unter anderem ein Gewinnspiel.

Zur Geschichte muss ich sicher an dieser Stelle nicht so viel schreiben: Michael Vogt als Künstler und Olaf Brill haben eine wunderbare PERRY RHODAN-Variation geschaffen, die sich ausdrücklich an Kinder richtet, an der aber auch Erwachsene großen Spaß haben. Und dass es diesen Comic am Samstag, 11. Mai, dann bei vielen Händlern gibt, freut mich gleich doppelt.

(Informationen zum Gratis Comic Tag 2024 gibt es auf der entsprechenden Website. Dort kann man gleich sehen, welche Händler teilnehmen. Ich weiß, dass sogar einige Versandhändler mitmachen …)

03 Mai 2024

Mit deutlicher Verspätung

Dieser Tage erhielt ich bereits die aktuelle Ausgabe 114 der »SOL«; es wird also dringend Zeit, dass ich einige Zeilen über die die Ausgabe 113 schreibe. Immerhin habe ich diese am Maifeiertag endlich ausgelesen, nachdem ich seit Wochen kaum zur Lektüre gekommen bin. Aber wie immer schmökerte ich das Heft von vorne bis hinten durch.

Auf dem Cover ist Arndt Drechsler-Zakrzewski abgebildet. Der viel zu frühe Tod des Illustrators hat nicht nur die Redaktion und das Autorenteam schockiert, sondern auch die Fans erschüttert. Es gibt im Heft selbst einen Rückblick auf den Verstorbenen.

Den Schwerpunkt bildet allerdings die Perrypedia. Das Fan-Lexikon gibt es seit nunmehr zwanzig Jahren, und das muss entsprechend gefeiert werden. Zu Wort kommen verschiedene Menschen, die sich an der Perrypedia beteiligen, wodurch sich ein vielfältiges Bild ergibt.

Natürlich dürfen in dieser Ausgabe nicht die üblichen Beiträge fehlen: Vereinsinterna gehören ebenso dazu wie die Rezension der aktuellen PERRY RHODAN-Romane oder Berichte zu fannischen Aktivitäten und dem Hintergrund unserer Serie. Dabei gefiel mir das Interview mit Volker Castor am besten, dem Bruder des verstorbenen Schriftstellers Rainer Castor.

Wie immer ergibt sich so ein vielfältiges Heft, dessen Lektüre abwechslungsreich ist. Der Umfang beträgt 68 Seiten, die in einem professionellen Layout gehalten sind. Das Magazin wird zwar von Fans gemacht, hat aber einen hohen Anspruch an den Inhalt und an die Optik. Immer wieder lohnenswert!

(Die Ausgabe 113 kann man noch über den SpaceShop der FanZentrale bestellen und kaufen. Informationen gibt’s auf der entsprechenden Internet-Seite.)

02 Mai 2024

Ben, der Avatar und das Schreiben

Er ist Autor und Videoblogger, und er will beide Bereiche seiner Arbeit weiterhin betreiben: Ben Calvin Hary wird nach Band 3300 zwar als Exposéautor die PERRY RHODAN-Serie steuern, möchte aber seine Videos auch künftig produzieren. Ich hoffe sehr, dass das klappt, und das aktuelle Video ist ein gutes Beispiel dafür, warum ich das so sehe.

Es geht vordergründig um »Avatar«, also um die Trickfilm- sowie Realserie, nicht um den Kinofilm mit den blauhäutigen Außerirdischen. Die Serie kannte ich bisher nicht, und ich werde sie wohl auch nie ansehen – aber wie Ben sie darstellt und welche Überlegungen davon ableitet, finde ich sehr spannend. Der Autor zeigt nämlich, warum »Avatar« so erfolgreich ist und welche »Grundregeln« die Macher erfüllen.

Davon wiederum leitet er ab, wie er die PERRY RHODAN-Serie sieht und in welche Richtung er sie gern entwickeln möchte. Ben sieht sich als Autor, dem die Charaktere wichtig sind, mit denen er wiederum die Grundlagen für eine gute Geschichte setzen möchte. Ob und wie ihm das gelingt, wird man bald beurteilen können – in seinem Video zeigt er recht ausführlich, was ihn umtreibt und wie er plant. 

Das fand ich persönlich anregend und interessant. Dieses Video möchte ich deshalb allen empfehlen.