19 August 2016

Wie Arkon schon einmal starb ...

Ein Logbuch der Redaktion

Bei PERRY RHODAN NEO läuft seit einiger Zeit die Handlungsstaffel mit dem eindeutigen Namen »Arkons Ende«. Geschildert wird der Angriff der Maahks auf die Zentralwelt des Arkon-Imperiums sowie die daraus resultierenden Aktionen der Terraner um Perry Rhodan sowie der unterschiedlichsten arkonidischen Gruppierungen.

Darüber will ich gar nicht so viel erzählen. Wer diese Romane nicht kennt, kann sich die Zusammenfassungen im Netz anschauen – oder sollte sie sich nachträglich als E-Book besorgen. Spannender finde ich bei diesem Thema den Vergleich mit der klassischen PERRY RHODAN-Serie. In dieser wurde schließlich auch der Niedergang des Arkon-Imperiums geschildert.

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich den betreffenden Roman zum ersten Mal las. Nicht im Original natürlich, dafür bin ich zu jung, sondern erst in der dritten Auflage. Der erste Zyklus, den ich mir im Jahr 1977 vorknöpfte, war der Blues-Zyklus, den meine Freunde – von denen ich mir die Hefte auslieh – leider nicht komplett hatte. Aber die Geschichte des Zyklus war trotz aller Lücken sehr gut zu verstehen.

»Arkons Ende« stammte von Kurt Brand, der Roman erschien ursprünglich im Juni 1965, und der Untertitel machte ebenso wie der Titel und das Titelbild klar, in welche Richtung es gehen würde: »Die Raumortung war ausgeschaltet – die Angreifer auf M-13 hatten leichtes Spiel«. Der Autor, der sonst nicht unbedingt als Experte für Raumschlachten galt, schuf mit diesem Roman ein krachiges Weltraum-Epos, wie ich es als Jungleser zuvor nicht gekannt hatte.

Letztlich ist es eine fiese Raumschlacht: Gut hunderttausend Raumschiffe der Blues stürmen das Arkonsystem. Die degenerierten Arkoniden sind kaum in der Lage, den Angreifern echten Widerstand zu leisten; es kommt zu einem fürchterlichen Gemetzel. Die Solare Flotte greift ein – und die Blues werden vernichtend geschlagen.

Während all dieser fürchterlichen Kämpfe wird Arkon III vernichtet, das Drei-Planeten-System verliert somit einen wichtigen Bestandteil. Auch wenn solche Aussagen in den Romanen nie getroffen wurden, kann man davon ausgehen, dass in diesem Roman Milliarden von Lebewesen sterben. Als Leser störte mich das im Sommer 1977 übrigens nicht im geringsten ...

Die Folgen für die weitere PERRY RHODAN-Serie sind klar, und der Exposéautor K. H. Scheer plante diese sicher auch genauso: Arkon scheidet als galaktische Großmacht aus, die Blues als »Zweites Imperium« sind nach dieser verheerenden Schlacht ebenfalls nicht mehr relevant und zersplittern sich in unzähligen Bruderkriegen. Nach Band 199 sind die Terraner auf ihrem Weg an die Spitze der galaktischen Großmächte nicht mehr aufzuhalten.

Scheer war sich im Klaren darüber, was das bedeutete. Der Fokus der Handlung würde die heimatliche Galaxis künftig verlassen, die Terraner würden mit Mächten zu tun haben, die über Imperien von der Größe einer Galaxis verfügten. So ist es letztlich auch: Mit Band 200 beginnt der Vorstoß nach Andromeda, ab Band 300 geht es nach Magellan und M 87, ab Band 400 kommt Gruelfin ... und so weiter.

Was bleibt, ist ein Fanal: Arkon fällt, und der entsprechende Roman markierte einen echten Wendepunkt in der Serie. Das Imperium, das den Menschen die Technik gebracht hat, bricht zusammen, es muss letztlich sogar von den Menschen gerettet werden.

Für die Leser der ersten Stunde dürfte es ein echter Schlag gewesen sein. Für mich als Jungleser der dritten Auflage war es schon heftig genug. Wie die Leser von heute auf »Arkons Ende« bei PERRY RHODAN NEO reagieren, bleibt noch abzuwarten ...

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