15 April 2010

Atlan und die Akonen

Ein Logbuch der Redaktion

Anfang April 2010 kam das ATLAN-Buch mit der Nummer 36 in den Buchhandel. Der Titel lautet »Eine Welt für Akon-Akon«, und nur bei denjenigen, die sich mit der klassischen ATLAN-Heftromanserie auskennen, wird dies einen »Aha«-Effekt auslösen. In den Heftromanen nämlich, die für das neue Buch als Vorlage dienten, wurde mithilfe der Akon-Akon-Geschichte auch ein Stück weit das aufbereitet, was man als »galaktohistorische Zusammenhänge« bezeichnen könnte.

Atlan, der arkonidische Kristallprinz, kämpft in den Romanen, die derzeit in der ATLAN-Buchausgabe laufen und die 8000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung spielen, nach wie vor gegen den Usurpator Orbanaschol III. Dieser hat Atlans Vater ermorden lassen und trachtet seither dem jungen Mann nach dem Leben. Atlan hat allerdings wichtige Verbündete, und er hat in letzter Zeit weitere Helfer hinzugewonnen. Immer wieder unternimmt er Aktionen, um den Mörder seines Vaters vom Thron zu vertreiben, und gleichzeitig trifft Atlan auf bizarre Wesen, die in den Tiefen der Milchstraße leben.

Im ATLAN-Buch 36 erfährt er darüber hinaus mehr über die Vorgeschichte seines Volkes. Die Arkoniden stammen von den Akonen ab, was zu jener Zeit völlig in Vergessenheit geraten ist.

In einer Zeit, die nach dem Unabhängigkeitskrieg der Arkoniden angesiedelt ist, also in tiefer Vergangenheit, wurde der junge Akon-Akon schon im Mutterleib manipuliert. Er sollte als Waffe der Akonen gegen die Arkoniden eingesetzt werden. Doch dann ging alles schief, und am Ende legte sich Akon-Akon in einen Tiefschlaf.

Dort weckt ihn zur aktuellen ATLAN-Handlungszeit dann der Kristallprinz, und in der Folge nimmt Akon-Akon an der Seite Atlans an dessen Kampf teil. Viele Hintergründe aus der gemeinsamen arkonidisch-akonischen Geschichte werden hier erstmals in Romanform geschildert – das ist vor allem auch für heutige Leser interessant, die Spaß an Arkon und seiner Vergangenheit haben.

Wobei sich da die ATLAN-Serie ohnehin empfiehlt .... In der klassischen Heftromanserie wurden zwischen 1973 und 1977 insgesamt 160 Romane publiziert, die unter dem Titel »ATLAN-exklusiv – Der Held von Arkon« auf den Markt kamen. In diesen Romanen geht es um Atlan und seinen Kampf gegen den Mörder seines Vaters; sie spielen alle in der Vergangenheit des Arkon-Imperiums: lupenreine Action-SF mit einem Hauch von Fantasy, nicht immer wissenschaftlich korrekt, aber stets spannend und handlungsreich geschildert.

Die Autoren jener Jahre, noch völlig unbelastet von den vielen Daten, unter denen die PERRY RHODAN-Serie heute manchmal ein wenig leidet, konnten sehr frei schreiben. Kein Wunder, dass die Autoren teilweise beeindruckend farbige Romane beisteuerten, eine Abfolge von Weltraumabenteuern, die aus der Sicht eines jungen Mannes geschildert werden. (Mit dabei im ATLAN-Buch 36 sind übrigens Marianne Sydow, Clark Darlton, Dirk Hess und Harvey Patton.)

Da gibt's dann eben jugendliche Mutanten wie Akon-Akon, die es schaffen, die Besatzung eines Raumschiffes unter ihre Gewalt zu bringen. Da erwachen uralte Legenden zu neuem, unheilvollem Leben. Da tauchen grünpelzige Wesen und geheimnisvolle Scheibenstationen auf. Und da wird ganz nebenbei viel über die altarkonidische Gesellschaft und ihre Vergangenheit aufgedeckt.

In den späten 70er Jahren sowie anfangs der 80er Jahre las ich – auf dem Flohmarkt nachgekauft – Berge von ATLAN-Romanen. ATLAN-exklusiv gefiel mir, weil das so schön bunt und abwechslungsreich war, nicht unbedingt ernsthaft und auch nicht immer ernstzunehmen.

Rainer Castor hat die klassischen Heftromane aus den 70er Jahren zu einem neuen Buch zusammengestellt, das sich auch mit den Augen von heute gut lesen lässt. Und ich bin sicher, dass sich heutige Leser ebenfalls daran erfreuen werden ...

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