Ein Logbuch der Redaktion
Die späten 70er Jahre waren »meine« große Fan-Zeit, was PERRY RHODAN angeht. Ich stieg mit Band 900 in die Erstauflage ein, nachdem ich zuvor mithilfe von Kumpels allerlei Zyklen davor gelesen hatte und bereits peu à peu die vierte Auflage las. Aber der Zyklus ab Band 900 war derjenige, den ich als erster »live« miterlebte, bei dem ich Woche für Woche mitfieberte und bei dem mir niemand sagen konnte, wie es ausging.
Vielleicht bin ich deshalb immer wieder so fasziniert, wenn ein neues PERRY RHODAN-Buch aus der Druckerei kommt, es auf meinem Schreibtisch landet und ich darin blättern kann. So geht's mir auf jeden Fall mit dem Silberband Nummer 107, der den Titel »Murcons Vermächtnis« trägt und der das Geschehen um die Loower, die Kosmischen Burgen und Laires Auge weiter vorantreibt. Wie die letzten Bücher, so wurde auch dieser Silberband von Hubert Haensel zusammengestellt, wobei der Autor diverse Längen beseitigte und die Romane aus den späten 70er Jahren behutsam bearbeitete. Es entstand ein neues Leseerlebnis, und das sollte auch im Jahr 2009 – und danach – auf die Faszination der Fans stoßen.
Ich fand die Geschichte des Loowers Pankha Skrin, mit der das Buch beginnt, am faszinierendsten. Kurt Mahr schrieb die Geschichte des Quellmeisters, der auf der Suche nach einer Materiequelle ist. Die ersten zwei Romane, die sich mit dem Thema beschäftigen und die in das Buch Eingang gefunden haben, sind »Der Quellmeister« (Nummer 903) und »Murcons Burg« (Nummer 904). Wir Leser erfahren mehr über die Loower und ihre Raumschiffe, wir lernen die seltsamen Zaphooren kennen, und wir erkennen erste Zusammenhänge mit den kosmischen Burgen.
Auch die Romane »Murcons Vermächtnis« (Band 915) sowie »Der Quellmeister und die Bestie« (Band 916) vom selben Autor beschäftigen sich mit dem Thema. Man erfährt mehr über die kosmischen Burgen, zumindest über die erste, die in der PERRY RHODAN-Serie erwähnt wird; es gibt Rückblicke auf eine Geschichte, die über Jahrhunderttausende geht, und anderes. Wer kosmische Themen mag, wird an diesen Passagen des Silberbandes besondere Freude haben.
Mit einer ganz anderen Handlungsebene beschäftigen sich Ernst Vlcek in »Die Truppe der Berserker« (Nummer 912) oder H.G. Ewers in »Im Land der Riesen« (Band 913) und »Begegnung auf Zaltertepe« (Band 914). Während es sich bei den Berserkern wieder einmal um neue Aktionen des bösartigen Mutanten Boyt Margor handelt, geht es in den Zaltertepe-Teilen des Silberbandes um Siganesen und Ertruser. Auf Zaltertepe, einer ertrusischen Kolonie, haben sich nämlich auch Siganesen angesiedelt, allerdings im Verborgenen. Man kann tatsächlich von einem »Land der Riesen« und einer »Stadt der Zwerge« sprechen, die gezwungenermaßen in einer Koexistenz nebeneinander her leben.
Dazu schreibt Hubert Haensel sehr schön in seinem Nachwort: »Es hat Spaß gemacht, die kleine und feine Welt der Siganesen unmittelbar neben der großen und eher plumpen Art der Ertruser zu sehen. Hier ist der unmittelbare Vergleich greifbar geworden. Auf der einen Seite die Nachkommen menschlicher Siedler, die sehr langlebig geworden sind, dafür aber nur noch um die acht Zentimeter große Winzlinge. Auf der anderen Seite die vor Kraft strotzenden Ertruser, zweieinhalb Meter groß, nahezu ebenso breit und quasi ein Standbild von Mensch.«
Und noch ein Thema gibt es in diesem Silberband: Marianne Sydow verfasste »Invasion der Feuerkugeln« (Band 922), in dem tatsächlich rot und blau leuchtende Flugobjekte über der Erde auftauchen. Es stellt sich heraus, dass es UFOs sind ... genau jene Objekte, die im 20. Jahrhundert erstmals gesichtet worden waren. Der Roman stellt das Geschehen in einen neuen Zusammenhang und sorgt so für eine weitere Bereicherung des Silberbandes.
In der Tat ein buntes Geschehen. Wenn ich den Silberband durchblättere, erkenne ich, wie in mir die Erinnerungen an diese Zeit der PERRY RHODAN-Serie wach werden. Ich habe die Original-Romane damals sehr gern gelesen, und ich bin sicher, dass sie von den Lesern heute auch gemocht werden. Die kosmischen Burgen und alles »Drumherum« sind nämlich ein faszinierendes Thema.
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