22 Januar 2025

Vision vom Fernsehen

Es war im Spätsommer 1999: Unsere kleine Abteilung saß wieder einmal im Marketingbüro zusammen. Eckhard Schwettmann, kurz zuvor zum Verlagsleiter ernannt, stellte seine neuen Konzepte vor. Ein wichtiger Punkt betraf die bisherigen Pläne: »Wir stoppten alle Planungen und Arbeiten zu einem möglichen neuen Computerspiel.«

Seine Logik sprach für sich und passte in die Zeit. Zuerst müsse es darum gehen, die PERRY RHODAN-Verfilmung voranzutreiben; darauf müssten wir unser hauptsächliches Augenmerk richten. Er wolle in den kommenden Monaten viele Gespräche mit Produzenten führen. Das Ziel sei, bis spätestens 2002 mit PERRY RHODAN im Fernsehen zu sein.

Von der Fernsehserie würden sich dann alle weiteren Merchandise-Produkte ableiten. Gäbe es eine gut laufende Fernsehserie, sei es kein Problem, mit den Produzenten von Computerspielen zu verhandeln. Das klang logisch. Wir fanden seine Vision glaubhaft und lehnten in der Folge einige Anfragen möglicher Computerspielproduzenten ab.

Eckhard glaubte fest daran, dass viele neue technische Errungenschaften quasi vor der Tür stünden: Fernsehschirme sollten künftig wie Computer genutzt werden. Man könnte dann aus dem Fernsehfilm direkt in das Spiel wechseln und quasi mit den Figuren der Serie in das Computerspiel übergehen.

In mancherlei Hinsicht nahm er damit das vorweg, was zwanzig Jahre später als »Smart-TV« irgendwann in jedem Haushalt stehen würde ...

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