23 Januar 2025

Mit H. G. Francis in der Akademie

Als wir 1995 damit anfingen, Science-Fiction-Seminare an der Bundesakademie für kulturelle Bildung abzuhalten, gab es nur eine Konstante: Ich war einer der Dozenten, und ich sollte immer einen Co-Dozenten organisieren. Deshalb zählte Robert Feldhoff zu meinem Kompagnon, als wir das erste Seminar zum Science-Fiction-Roman anboten; bei den Kurzgeschichten-Seminaren wechselten die Kollegen häufiger.

Im Sommer 1996 war H. G. Francis mein Partner. Der PERRY RHODA-Autor hatte zu vielen Dingen eine völlig andere Ansicht als ich, und wir waren uns in politischen Angelegenheiten kaum einig – aber als Dozenten arbeiteten wir sehr gut zusammen. Der Autor hatte im Verlauf von Jahrzehnten beeindruckende Erfahrungen gesammelt, er kannte sich mit Romanen., Hörspielen und Filmen aus und gab sein Wissen bereitwillig weiter.

H. G. Francis war einer der Autoren, die ich schon sehr früh zu schätzen gelernt hatte. Nicht unbedingt wegen seiner Romane, da hatten wir gelegentlich unterschiedliche Ansichten – aber er war ein Charaktermensch mit klaren Ansichten, die er einem eloquent zu vermitteln vermochte. Er hatte keine Berührungsängste, war immer bereit, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, und stellte sich selbst nie auf einen Sockel.

Das Bild zeigt uns, wie wir im Seminar einem Autor zuhören, der seinen Text vorliest. (Wer das Bild machte, weiß ich leider nicht mehr. Es könnte sein, dass ich meine Kamera einem Teilnehmer oder einer Teilnehmerin in die Hände drückte ...)

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