18 September 2025

Swen Papenbrock und das Browserspiel

Zu der Besprechung am Mittwoch, 15. Oktober 2003, gab es eine Reihe von Vorbereitungen. Wir hatten im Voraus einige Mails gewechselt. Klaus Bollhöfener hatte zudem einige Male mit Swen Papenbrock telefoniert, nicht nur wegen dessen aktueller Titelbilder, sondern vor allem wegen des Projektes, das nun endlich spruchreif werden sollte.

Swen verfolgt seit einiger Zeit eine Idee, die wir spannend fanden. Und so fuhr er an diesem Tag mit drei Kollegen aus dem Großraum Kassel nach Rastatt, um sich mit uns an einen Tisch zu setzen. Miriam Hofheinz und Klaus Bollhöfener vom PERRY RHODAN-Marketing nahmen teil, ich war für die Redaktion dabei. Ebenso waren Oliver Reiff von unserer Internet-Agentur Trilobit anwesend, dazu ein Kollege aus der EDV.

Thema war ein Browserspiel, das auf Basis der Marke PERRY RHODAN verwirklicht werden sollte. Die meisten Computerspiele zu dieser Zeit wurden in Form von Boxen verkauft, die sehr groß und teuer waren und eigentlich nur eine CD-ROM sowie ein Handbuch enthielten. Immer mehr Hersteller setzen zu der Zeit auf Browserspiele, auf Spiele also, die im Internet ausgetragen wurden und wo der Computer auf dem heimischen Schreibtisch eigentlich nur den Zugang zur Spielwelt bot.

Bereits im Dezember 1999 hatten uns Hermann Ritter und Jens Scholz in einem Vortrag auf dem PERRY RHODAN-WeltCon auf Browserspiele eingeschworen. »Die Zukunft des Spielens liegt im Internet« hatten die beiden damals sehr prophetisch ausgesagt. Entsprechend gespannt war ich: Das Manuskript des Vortrags aus dem Jahr 1999 hatte ich mir noch einmal durchgelesen. Waren wir endlich soweit, dass wir dieses Thema angehen konnten?

Wie uns die Kollegen aus Kassel gleich zu Beginn unserer Besprechung erläuterten, hatten sie ein großes Interesse daran, die Welt unserer Serie in ein Browserspiel zu verwandeln. Ihnen waren die Details der Serie wichtig, sie wollten eng mit der Redaktion und dem Marketing in Rastatt zusammenarbeiten.

Wir waren uns schnell einig, dass es einen Berater für technische Fragen geben sollte, einen Autor oder einen sehr gut informierten PERRY RHODAN-Fan. Es war ebenfalls klar, dass dieser Berater – ebenso wie Swen Papenbrock für die optischen Fragen – nicht von uns bezahlt werden sollte, sondern von unseren potenziellen Partnern.

Das Browserspiel sollte mit Unterstützung einer großen Internet-Plattform verwirklicht werden, bei dessen Namen wir aufhorchten. Wenn er auf seiner Startseite immer auf das Spiel hinweisen könnte, brächte das eine große Aufmerksamkeit. Auch das war zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich; Spiele wurden beispielsweise durch die Internet-Auftritte der großen Fernsehsender stark beworben.

Das Ziel war ernsthaft, bereits im Januar fertig zu sein. »Januar 2003?«, fragte ich ungläubig. Das wurde mir bestätigt; man habe schon einiges vorbereitet. Aber der Januar 2003 sei nur der Termin für einen »zweimonatlichen Public Beta Test«. Bis das Spiel dann »so richtig fertig« sei, könnten also noch einige Monate vergehen.

Ich notierte mir: »Start des fertigen Spiels wohl im Sommer 2004«. Das fand ich aber ebenfalls gut. Wir könnten dann im Verlauf der kommenden Monate immer wieder auf das geplante Spiel hinweisen und es über unsere Kanäle im Gespräch halten.

Die Kollegen aus Kassel wünschten sich »einen Bezug zur aktuellen Handlung«. Für mich bedeutete das, dass der geplante Zyklus ab Band 2200 damit zu tun haben könnte.

»Somit könnten auch aktuelle Handlungsstränge und Begrifflichkeiten aufgenommen werden«, stand hinterher im Protokoll, »und so auch Spieler aber Nicht-Leser an PERRY RHODAN heranführt werden«.

Wir sprachen über die finanziellen Grundlagen. Man ging davon aus, dass die Spieler eine Art Abonnement abschließen würden; davon sollte die Marke PERRY RHODAN einen prozentualen Anteil bekommen. Bei den Details würden wir zeitnah eine Einigung erzielen, dachte ich.

Wir vereinbarten, dass die PERRY RHODAN-Redaktion einen Vertrag erarbeiten würde, den wir als Entwurf nach Kassel schicken würden. Sobald wir die Grundzüge geregelt hatten, konnten wir an die eigentliche Arbeit gehen …

(Um es gleich vorwegzunehmen: Leider wurde aus den ganzen Planungen nichts. Die Spieleentwickler und ihre Firma verschwanden bald spurlos, und Swen Papenrock war damals sehr enttäuscht. Aber für einige Wochen waren wir im Herbst 2003 sehr euphorisiert.)

(Diese Redakteurserinnerung wurde bereits im August auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht. Hier teile ich sie aus dokumentarischen Gründen.) 

17 September 2025

Zielstern Anklam

Warum aus der Hansestadt Anklam eine blaue Sonne wurde, kann ich leider nicht sagen – die Vergabe dieses Namens fand lange vor meiner Zeit bei PERRY RHODAN statt. Die Hansestadt gab auf diesem Weg einem PERRY RHODAN-Roman den Titel »Zielstern Anklam«, der im Januar 1986 veröffentlicht wurde.

Unter diesem Titel liegt seit einigen Tagen auch das aktuelle PERRY RHODAN-Buch vor. »Zielstern Anklam« wurde mit der Bandnummer 171 veröffentlicht; es handelt sich um den sechsten Band des »Tarkan«-Zyklus.

Perry Rhodan ist einer der zentralen Handlungsträger. Mit einem kleinen Raumschiff ist der Raumfahrer in einem fremden Kosmos unterwegs. Neben ihm spielt aber auch der Arkonide Atlan eine wichtige Rolle – die beiden Freunde bewegen sich durch die Galaxis Hangay.

Der »Tarkan«-Zyklus faszinierte mich damals, auch wenn ich manche Idee zu »groß« fand. Aber solche Ideen hatte ich zuvor in der Science Fiction nirgends gelesen: Allein schon der Transfer einer ganzen Galaxis aus einem fremden Universum in »unseren« Raum empfand ich damals als überraschend. Und das war nur eine der vielen groß angelegten Ideen des »Tarkan«-Zyklus.

Schön, dass wir ihn nun in Form der Silberbände vor uns haben!

16 September 2025

Schneller als der Tod

Das Cover des PERRY RHODAN-Romans, den wir in dieser Woche veröffentlichen, passt hervorragend zum Titel: Kai Hirdt schrieb »Schneller als der Tod«, die Illustration stammt von Dirk Schulz. Die Ärztin, die man auf dem Bild sieht, ist Meghan Ontares, ein Besatzungsmitglied des kleinen Raumschiffs PHOENIX; sie kümmert sich augenscheinlich um einen Wyconder oder eine Wyconderin.

Es handelt sich um den zweiten Teil eines Doppelbandes, der an unterschiedlichen Handlungsorten spielt. Unter anderem geht es um die Welten der Wyconder, aber auch die Lage im Sternwürfel ist von großer Bedeutung. Dramatisch wird es an beiden Schauplätzen, und der Autor setzt die Figuren stark in Szene.

Mir gefielen übrigens die Kapitel am besten, in denen es um die Wyconder und Meg Ontares geht: Eine Ärztin von der Erde tut das, was sie tun muss – sie versucht, bedrohte Lebewesen zu retten, und setzt ihre Kenntnisse der Heilkunst ein. Ob das allerdings ausreicht?

15 September 2025

Seminar mit Autorenbesuch

Am Wochenende des 12. bis 14. September 2025 war ich wieder einmal in Wolfenbüttel, wo ich an einem Seminar teilnahm, in dem es um das Schreiben von Science Fiction, Fantasy und Horror ging. Ich bin wirklich unschuldig daran – aber das Seminar hatte einen sehr starken PERRY RHODAN-Charakter. Und das muss ich an dieser Stelle würdigen.

Ich war einer der zwei Dozenten. Mein Kollege war Olaf Brill, der PERRY RHODAN-Autor, der auch für die STELLARIS-Kurzgeschichten verantwortlich ist. In mehrfacher Hinsicht ist er ein hervorragender Partner für ein solches Seminar: Wir sind nicht immer einer Meinung, aber das macht die Diskussionen abwechslungsreich – und er hat einen sehr guten und analytischen Blick auf die jeweiligen Texte.

Die Autorinnen Jacqueline Mayerhofer und Lucy Guth waren als Teilnehmerinnen vor Ort. Beide haben schon mehrere Romane veröffentlicht, unter anderem bei PERRY RHODAN NEO. Da es aber nie schadet, sich schriftstellerisch weiterzubilden, interessierten sie sich auch für die Kurzgeschichten.

Zur Runde gehörten Christina Hacker, die schon PERRY RHODAN-Fan-Romane veröffentlicht hat und die »SOL« herausgibt, das Magazin der PERRY RHODAN-FanZentrale (PRFZ), sowie Alexandra Trinley, die den Newsletter dieses Vereins betreut, der STELLARIS-Autor Robert Schweizer und der Fan-Autor Thomas Lang. Kein Wunder, dass die größte Science-Fiction-Serie der Welt auch in den Pausen und nach Feierabend diskutiert wurde!

Eine schöne Überraschung waren die Besuche: Am Samstagmittag kam die Autorin Kathrin Lange vorbei, die unter ihrem Pseudonym Cathrin Hartmann für ATLAN und die PERRY RHODAN-Taschenbücher geschrieben hat. Und am Samstagabend erfreuten uns Marie Erikson und Oliver Fröhlich aus dem PERRY RHODAN-Autorenteam mit einem schönen Besuch – die beiden hatten einen eineinhalbstündigen Spaziergang von Braunschweig nach Wolfenbüttel auf sich genommen.

Es war in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Seminar. Die hohe Beteiligung von Kolleginnen und Kollegen ausm dem PERRY RHODAN-Umfeld rundete es aus meiner Sicht weiter ab.

11 September 2025

Foreign Rights im Blick

Zu Beginn des Jahres 2002 war klar: Wir mussten versuchen, das Lizenzgeschäft für unsere Marke PERRY RHODAN nach längerer Pause wieder anzukurbeln. Erfreulicherweise war mit Frank Borsch ein Redakteur bei uns eingestiegen, der sich mit unserem Serienkosmos sehr gut auskannte und fließend Englisch sprach. Er wurde in der Folge die Person, die für uns daran ging, PERRY RHODAN ins Ausland zu lizenzieren.

Ein Mittel dazu waren persönliche Gespräche, die er auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt suchte. Ein anderes Mittel dazu waren Informationsblätter. Darüber hinaus wurde ein farbiges Faltblatt produziert – die Texte lieferte Frank Borsch, für die Gestaltung zeichnete Klaus Bollhöfener vom Marketing in Zusammenarbeit mit unserer Hausagentur zuständig.

Der »Foreign Rights Catalogue« listete in sehr übersichtlicher und absichtlich grob gehaltener Weise auf, was wir an lizenzfähigem Material anzubieten hatten. Verfasst war er in englischer Sprache, die jeweiligen Erläuterungen waren eher kurz und knapp.

Unter anderem informieren wir mit diesem Faltblatt über »the magazine series«, also unsere Heftromane, aber auch über die gebundenen Ausgaben, die Taschenbücher oder die ATLAN-Serie, wobei wir dabei in erster Linie die Jugend- und die Zeitabenteuer in den Vordergrund stellten. Auch die Fantasy-Serien MYTHOR und DRAGON wurden skizziert.

10 September 2025

Neues Leben

Der sechste Band der »Pulsar«-Staffel, die derzeit bei PERRY RHODAN NEO läuft, ist zugleich eine Premiere: Stefan Pannor veröffentlicht seinen ersten Roman in dieser Serie. Zuvor hatte er bereits bei STELLARIS-Texten und bei wesentlichen Teilen der Miniserie PERRY RHODAN-Kartanin als Autor und Lektor überzeugt.

Bei »Neues Leben« widmet er sich der aktuellen Lage auf der Erde und im Solsystem. Es geht also nicht um Perry Rhodan und dessen Versuche, im sogenannten Granulon der Laren zu überleben. Pannor setzt vor allem Reginald Bull in Szene, Rhodans ältesten Freund und eine der wichtigsten Serienfiguren überhaupt.

Damit bereitet der Autor gleichzeitig den Boden für die kommende Staffel. Einige der Themen, die er anreißt, werden erst in den Romanen nach Band 370 eine Rolle spielen – das ist sicher für die Stammleser sehr interessant; Neuleser können ebenfalls auf die Zusammenhänge gespannt sein.

Ich mochte bei der Lektüre des Manuskripts besonders die Kapitel, in denen der Mars dargestellt wird. Der Rote Planet hat im Universum von PERRY RHODAN NEO eine eigene Geschichte und vor allem eine eigene Biologie – das finde ich immer lesenswert.

09 September 2025

Fremde Freunde

Den PERRY RHODAN-Roman dieser Woche verfasste Kai Hirdt, und er steht ganz im Zeichen einer großen Konfrontation: Perry Rhodan und Reginald Bull treten sich gegenüber, sie haben sich lange nicht gesehen. Wie haben sich die alten Freunde verändert, welche Gegensätze und welche Gemeinsamkeiten gibt es? Und wie gestalten sie die Zukunft des Sternwürfels?

Der Roman bietet mit Atlan eine weitere wichtige Hauptfigur auf. Der Arkonide muss sich als Stratege bewähren. Auch Gucky spielt eine zentrale Rolle – der Ilt muss sich in mancherlei Hinsicht entscheiden …

Kai Hirdt lässt eine Reihe von parallelen Handlungssträngen laufen, jeder für sich originell und auf positive Weise knifflig angelegt. Als Leser wird man gut unterhalten und zugleich gefordert: Manches ist auf den ersten Blick nicht so, wie man es vielleicht am Anfang erwartet hat.

Der Autor liefert in dieser Woche übrigens den ersten Teil eines Doppelbandes. Die Fortsetzung erscheint in der kommenden Woche und bietet die eine oder andere Antwort …

08 September 2025

Zwei Manuskripte, ein Exposé

Ein arbeitsreiches Wochenende liegt hinter mir, an dem ich allerdings den Computer nicht einschaltete, also weder Texte noch Mails schrieb. Stattdessen saß ich in meinem Lesesessel oder zeitweise in der Sonne auf dem Balkon und las unter anderem Texte.

Tatsächlich handelte es sich um die Manuskripte für zwei PERRY RHODAN-Romane sowie ein PERRY RHODAN-Exposé. Die Bandnummern möchte ich an dieser Stelle nicht verlautbaren, sie sind heute noch nicht wichtig. Entscheidend ist, dass ich mit dieser Lektüre ein großes Stück weiter hinein in den kommenden »PEGASOS«-Zyklus gelange. Der beginnt bekanntlich im Oktober 2025, aber wir arbeiten schon seit Monaten an seinen Inhalten.

In solchen Fällen prüfe ich die Manuskripte, die ja nach einem Exposé entstanden sind, und versuche herauszufinden, ob und wie sie passen. Werden die Figuren glaubhaft gezeichnet, verläuft die Handlung schlüssig, stimmen die wesentlichen Fakten?

Wenn mir Kleinkram auffällt, etwa falsch sitzende Kommata oder eine falsche Zeitenfolge, merke ich das auch an. Es schadet nicht, wenn der Lektor das schon mal ändert und der Korrektor damit weniger zu tun hat.

Tatsächlich ist das nach all den Jahren immer noch eine Tätigkeit, die mir Freude macht. Ich arbeite unmittelbar mit einem Text, den später die Leserinnen und Leser zu Gesicht bekommen. Vielleicht steckt da nach wie vor der PERRY RHODAN-Fan in mir drin, der 1977 zum ersten Mal einen dieser Romane las …

05 September 2025

Physiotron des Todes

Den Autor, Übersetzer und Herausgeber Uwe Anton kennen ich seit den 80er-Jahren, wir arbeiten seit den 90er-Jahren zusammen. Ich schätze seine ruhige Art und seine Sachkenntnis; er verfügt über ein immenses Wissen, was die PERRY RHODAN-Serie und die Science Fiction angeht. Das zeigte er nicht nur in seinen Romanen, das bewies er ebenso durch seine Tätigkeit als Exposéautor für unsere Serie.

Nach einer längeren Schaffenspause meldet er sich in dieser Woche mit »Physiotron des Todes« zurück. Wer nicht weiß, was ein Physiotron ist, wird den absichtlichen Widerspruch des Titels vielleicht nicht sofort verstehen: Ein Gerät, das Leben verlängern kann, soll nun für den Tod zuständig sein?

Das alles klärt sich im Verlauf der Handlung natürlich auf. Der Roman spielt in der Milchstraße, und zu seinen Hauptfiguren zählt der Haluter Icho Tolot. Dieser ist dank eines Zellaktivators relativ unsterblich und kennt sich mit physikalischen Geheimnissen aus.

Was er wie herausfindet und welche Folgen das unterm Strich für die Erde hat, verrät dann der eigentliche Roman. Der soll schließlich für sich stehen.

04 September 2025

Interview im »Weltenportal«

Das Magazin »Weltenportal« veröffentlicht auf seiner Internet-Seite immer wieder Interviews mit Menschen aus der Science-Fiction- und Fantasy-Szene. Im September 2025 war ich an der Reihe – in meiner Funktion als Redakteur der PERRY RHODAN-Serie.

Die Fragen waren vielfältig und sachkundig; ich versuchte, Antworten zu geben, die nicht zu ausschweifend waren. Es ging nicht nur um PERRY RHODAN, sondern allgemein auch um die deutschsprachige Science Fiction und ihre nähere Zukunft. Bei manchen Fragen hätte ich locker zwei, drei Seiten schreiben können – aber das hätte wohl niemanden groß interessiert.

Das Interview kann auf der Internet-Seite des »Weltenportals« nachgelesen werden. Dort gibt es zudem weitere Interviews, die ich interessant finde, sowie weitere Beiträge. Stöbern lohnt sich!

03 September 2025

Die Paria

Ich mag Romane, die aus einer klaren Perspektive erzählt werden – auch wenn mir dann die Figur, deren Innensicht ich vor Augen geführt bekomme, gar nicht sympathisch sein muss. Ein schönes Beispiel ist Celina Bogarde, die in Oliver Fröhlichs Roman »Die Paria« eine zentrale Rolle spielt. 

(Mir gefällt übrigens auch das Titelbild, das Dirk Schulz für diesen Roman geliefert hat. Es zeigt eine Interpretation dieser Figur, die ich sehr stimmig finde.)

Bogarde ist nicht die einzige Figur, aus deren Sicht dieser Roman erzählt. Es gibt andere »point of views«, wie man seit einiger Zeit in allen möglichen Schreibratgebern zu solchen Perspektiven zu sagen pflegt, und die sind ebenfalls sehr gut geworden. 

Oliver Fröhlich schafft es, die Figuren glaubhaft darzustellen und so ihre Handlungen begründbar zu machen. Dann muss man sie immer noch nicht mögen, aber man kapiert, warum sie was genau eigentlich tun.

»Die Paria« ist, wenn man will, ein moderner Thriller: Er zeigt eine Figur, die für ihre Ziele alles aus dem Weg räumt, koste es, was es wolle. 

02 September 2025

Wer rettet die Retter?

Was definiert einen Science-Fiction-Roman, wodurch zeichnet sich ein sogenannter Frauenroman aus? Über diese Frage diskutierte ich vor einigen Jahren auf der Bühne der Frankfurter Buchmesse mit der Autorin Theresa Hannig. Das Klischee sagt auf jeden Fall, bei der Science Fiction herrsche viel Technik vor, während es im sogenannten Frauenroman vor allem um Gefühle und Geschlechterfragen gehe.

Ich halte von solchen Definitionen nicht so viel, um es vorsichtig anzudeuten. Ich kann manche Aussagen, die gelegentlich sehr hart getroffen werden, nicht nachvollziehen: Natürlich gibt es in der fiktiven Zukunft des Perryversums nicht nur technische Einrichtungen und kosmische Gefahren, sondern auch Menschen mit Gefühlen, die in Gefahr sind oder sich mit allerlei Bedrohungen auseinandersetzen müssen.

Das ging mir alles durch den Sinn, als ich das Manuskript des aktuellen Romans von Leo Lukas las. Das Werk erschien zwar schon vor zehn Tagen, ist aber immer noch relevant: »Wer rettet die Retter?« setzt vor allem zwei Frauen ins Zentrum des Geschehens – eine Ator namens Sichu Dorksteiger und eine Wyconderin namens Terrybor.

Das alles macht der Autor sehr geschickt und sehr spannend – so entsteht eine lupenreine Science-Fiction-Geschichte, die eben von zwei weiblichen Charakteren dominiert wird. Ob und wie der Autor es geschafft hat, die Figuren glaubhaft darzustellen, müssen die Leserinnen und Leser entscheiden – mir gefiel’s auf jeden Fall sehr. Und es ist kein »Frauenroman«, was immer das in diesem Fall heißen könnte …

01 September 2025

Fluchtpunkt Stato

Seit einiger Zeit halten sich Perry Rhodan und seine Gefährten – eine sehr kleine Gruppe – in einer Art Mini-Universum auf, einem sogenannten Granulon. Dort werden sie von den Laren gejagt, während sie gleichzeitig versuchen, wichtige Informationen in die Milchstraße zu bringen … Soweit der Ausgangspunkt für den Roman, der in der vergangenen Woche in unserer Serie PERRY RHODAN NEO erschienen ist.

Ruben Wickenhäuser schrieb »Fluchtpunkt Stato«, und auf dem Titelbild bietet Dirk Schulz eine Anmutung des kosmischen Gebildes, in das sich Perry Rhodan und seine Gefährten flüchten. Der spannende Roman gibt unter anderem starke Einblicke von Gucky, dem Mausbiber, und stellt einen faszinierenden Planeten vor. Der Autor hat sich in den vergangenen Jahren als ein Spezialist für fremdartige Welten etabliert und zeigt sein Talent auch in diesem Werk – das wiederum gefiel mir bei der Lektüre des Manuskripts sehr gut.

15 August 2025

Pause bis September

Dieser Blog geht wieder einmal in eine Zeit der Pause. In den kommenden Wochen wird man von mir hier nichts mehr lesen.

Nach aktuellem Stand der Dinge bin ich am 1. September 2025 wieder am Start.  

Kühle Luft, hitzige Ideen

Für die Exposés der PERRY RHODAN-Serie ist seit Band 3300 der Autor Ben Calvin Hary zuständig, der im Saarland wohnt. Unterstützt wird er von Christian Montillon, der in Rheinland-Pfalz lebt. Und weil ich im badischen Karlsruhe ansässig bin, bot es sich an, dass wir uns mal wieder »in persona« treffen –bei Christian, der tatsächlich von Ben und mir ähnlich weit weg wohnt.

Dass der Autor zudem über ein geheimnisvolles technisches Gerät verfügte, mit dem er sein Arbeitszimmer kühlen kann, sprach ebenfalls für die Pfalz. Und so saßen wir am Donnerstag, 14. August 2025, zu dritt im Montillon-Büro, wo wir bei angenehmen Temperaturen über durchaus hitzige Themen diskutierten. (Einer meiner Lieblingsideen hatte in der Tat mit Flammen zu tun, aber die wurde nicht mit Begeisterung aufgegriffen.) Versorgt wurden wir mit Essen und Getränken, so dass wir kaum gezwungen waren, uns den 37 Grad Außentemperatur auszusetzen.

Wir sprachen über die Romane des noch laufenden »PHOENIX«-Zyklus, über die Exposés und Romane des »PEGASOS«-Zyklus – wir sind mit der Planung schon recht weit – sowie die ersten Konzepte für den Zyklus, der nach Bad 3400 kommen wird. Unter anderem legten wir fest, wer die Schlüsselromane schreiben wird, und machten uns Gedanken darüber, welche galaktischen Völker welche Rolle einnehmen werden.

Ich stellte wieder einmal fest: So ein persönliches Gespräch kann durch noch so viele Telefonate oder Mails nicht ersetzt werden, auch ein Video-Telefonat ist nicht direkt genug. Gerade spontane Ideen – »Wie wäre es denn damit …?« – werden so schneller ergänzt oder erweitert oder auch abgelehnt ...

14 August 2025

Zeitung für die Kollegen

Im Frühsommer 1987 zeichnete ich als junger Public-Relations-Assistent für die erste – und auch letzte – Ausgabe der Zeitschrift »Unter uns« verantwortlich. Sie wurde an die rund 400 Kolleginnen und Kollegen verteilt, die zu dieser Zeit in der Druckerei, im Verlag und in der Auslieferung der Verlagsgruppe Pabel-Moewig in Rastatt arbeiteten. Auf 16 Seiten im A4-Format gab es eine bunte Mischung aus Informationen, durchaus witzig gemeinten Beiträgen und sogar ernsthaftem Journalismus.

Auf einer Doppelseite sowie dem Titelblatt wurde der frisch gewählte Betriebsrat präsentiert; mit allen Personen hatte ich zuvor Interviews geführt. Der damalige PERRY RHODAN-Chefredakteur Horst Hoffmann machte eine satirische Seite unter dem Titel »Sind Sie ein guter Mitarbeiter?«, die er mit witzigen Cartoons verband.

Weil die Zeitschrift recht aufwendig produziert wurde, kostete sie intern einiges an Geld; allein die Arbeitsstunden in der Grafik summierten sich schnell. Deshalb wurde von der Geschäftsleitung klar gesagt, dass es nie wieder so ein Blatt geben sollte.

Und im Spätsommer verließ ich eh den Verlag – ohne zu ahnen, dass ich ab 1992 wieder an anderer Stelle dort anfangen würde …

13 August 2025

Der letzte Angriff

In dieser Woche veröffentlichen wir den zwölften und damit abschließenden Band unserer Miniserie PERRY RHODAN-Kartanin. Verfasst wurde er von Michael Marcus Thurner – er schrieb auch die Exposés der Miniserie – und Marc A. Herren gemeinsam; das knallige Titelbild stammt von Dirk Schulz.

Die Handlung spielt auf verschiedenen Ebenen, sowohl räumlich als auch zeitlich. Beide Autoren bieten wichtige Hintergründe zur Handlung der Serie und zeigen Zusammenhänge auf, die bisher noch nicht bekannt waren. So wird deutlicher, welche Rolle eine bestimmte Superintelligenz im Geschehen einnimmt.

Wesentliche Teile des Romans sind übrigens auf der Erde angesiedelt. Für die wichtigsten Serienfiguren gibt es ein klares Ende – von manchen wird man zu gegebener Zeit mehr hören und lesen können …

12 August 2025

Letzte Rettung 4774

Ich bin mir nicht sicher, wie ich mir selbst Meghan Ontares vorgestellt habe. Dirk Schulz hat diese wichtige Figur auf dem Titelbild des kommenden PERRY RHODAN-Romans aber in sehr gelungener Weise verewigt, dass dies künftig mein Bild zu Meghan Ontares sein wird.

In dem Roman, der von Michelle Stern verfasst worden ist, spielt die Medikerin eine wichtige Rolle. Die Leserinnen und Leser erfahren viel über ihre Vorgeschichte – und wie diese mit aktuellen Geschehnissen in der Milchstraße zusammenhängt –, sind aber auch »hautnah« dabei, wenn sie um das Leben von Lebewesen kämpft.

Es passiert viel auf den vergleichsweise wenigen Seiten dieses PERRY RHODAN-Bandes. Den Schluss fand ich in seiner knalligen Härte sehr klar und eindeutig; ich bin gespannt darauf, wie das von unseren Leserinnen und Lesern wahrgenommen wird. Auch unter moralischen Gesichtspunkten …

11 August 2025

Die Genetische Legion

Nicht in die Tiefen des Alls führt der Roman unserer Serie PERRY RHODAN NEO, der in dieser Woche veröffentlicht wird, sondern in die Tiefen einer technischen Anlage. Antares Bottlinger schrieb »Die Genetische Legion«. In diesem Band bekommen es Perry Rhodan und sein Team mit einer unheimlichen Szenerie zu tun. Das Titelbild von Dirk Schulz deutet das zumindest an ...

Der Autor führt Rhodan und seine Gefährten zu den sogenannten Zykliden, die sich auf eine Invasion vorbereiten. Das ist spannend erzählt und hat bei der Lektüre des Manuskripts gut gefallen.

Richtig stark ist der Roman aber dann, wenn ein Lebewesen gezeigt wird, das den Namen Nullwert-83 trägt. Die Innensicht dieses Lebewesens fand ich eindrucksvoll: Das ist dicht und emotional erzählt und dürfte auch Leserinnen und Leser ansprechen, die unseren Romankosmos nicht oder kaum kennen.

Nullwert-83 ist meiner Ansicht nach der eigentliche Held dieses Romans!

08 August 2025

Bildbeschreibungen am Freitag

Am heutigen Tag beschäftige ich mich unter anderem damit, sogenannte Bildbeschreibungen zu verfassen und an unsere Illustratoren zu senden. Wir versuchen dabei immer, die unterschiedlichsten Aspekte zu beachten. Dazu gehört, dass wir die Meinung der Autorinnen und Autoren einholen.

Wenn jemand aus unserem Team ein Exposé erhält, warte ich immer ein bisschen ab. Häufig meldet sich die Kollegin oder der Kollege direkt bei mir, oder ich frage nach einiger Zeit nach: Wir müssen den Titel, eventuell den Untertitel und natürlich das Motiv für das Titelbild festlegen. Das geschieht üblicherweise einige Zeit, bevor der Roman fertiggeschrieben ist.

Dabei ist uns wichtig, dass wir nicht nur eine Art von Motiv haben, sondern eine gewisse Abwechslung bieten können: Kommt in der einen Woche ein Kugelraumer, wäre es nicht gut, gleich in der darauf folgenden Woche das gleiche Motiv zu veröffentlichen. Manchmal lässt sich eine Wiederholung nicht vermeiden; im Idealfall planen wir aber eine schöne Abwechslung.

Das spreche ich mit den Autorinnen und Autoren ab, dann tippe ich das in eine Mail, und die geht an den Illustrator. Der wiederum hat seinen eigenen Kopf, und ich finde es gut, wenn er eigene Wege einschlägt. Wichtig ist mir nämlich in erster Linie, dass das Titelbild gut aussieht, nicht unbedingt, dass jede Schraube richtig dargestellt wird …

07 August 2025

Die nächsten Schritte zum Olymp

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich« 

Im Juli 2017 erfolgten mehrere Schritte direkt aufeinander. Nachdem ich meine Ideen aufgeschrieben hatte, aber noch nicht wusste, ob wir eine Miniserie mit dem Titel PERRY RHODAN-Olymp überhaupt machen durften, führte ich ein erstes kurzes Telefonat mit Susan Schwartz. Innerhalb kürzester Zeit schickte sie mir ihre ersten Vorschläge zum Thema.

Sabine Kropp und ich berieten darüber. Sie schlug mir vor, den größten Teil meines umfangreichen Arbeitspapiers zu ignorieren. Susan habe genügend eigene Ideen, denen sollten wir folgen. Susan interessierte sich vor allem für die Figuren, die sie schnell entwickelt hatte und die für uns spannend klangen.

Am Mittwoch, 19. Juli 2017, führten die Autorin und ich ein längeres Telefonat. Wir wussten immer noch nicht, ob wir die Miniserie machen konnten, waren uns aber einig, dass wir Zeitdruck hatten. Wollten wir damit zu Beginn des Jahres 2018 starten, musste die Autorin schnellstmöglich Exposés und die ersten Romane liefern. Auch das Marketing musste früh eingebunden werden. 

Sabine hatte mir zudem dringend ans Herz gelegt, frühzeitig mit der Planung der Titelbilder anzufangen. Für die Illustrationen hatten wir Arndt Drechsler vorgesehen, mit dem sie so schnell wie möglich reden wollte.

Susan Schwartz und ich sprachen nun über die Eckpunkte des Inhaltes und einen Zeitplan. Sie wollte möglichst wenig Autoren einsetzen, um das Team kleiner zu halten, und sie hätte gerne Autorinnen im Boot. Wir diskutierten über einige Namen, auch darüber, wer sie eventuell bei der Datenarbeit unterstützen könnte.

Susan zeigte sich sehr optimistisch, dass der strenge Zeitplan, den wir mündlich aufstellten, einzuhalten war. Die eigentliche Hauptarbeit müsse im August geleistet werden; in dieser Zeit sollten die Grundzüge der Handlung und die ersten Exposés entstehen. Sobald ich ein klares Signal aus der Geschäftsführung erhalten würde, wollten wir uns treffen. Am Tisch besprachen sich manche Themen leichter als per Telefon oder gar per Mail.

In den folgenden Tagen skizzierte ich auf eineinhalb Seiten ein weiteres Arbeitspapier, das ich für die Geschäftsführung und den Vertrieb aufsetzte. Darin formulierte ich unter anderem die Rahmenbedingungen für eine Serie, die ab Januar 2018 alle zwei Wochen erscheinen sollte. 

Ich lieferte darüber hinaus eine Begründung für den Serientitel; erstaunlicherweise wurde das immer wieder gefragt. Für PERRY RHODAN-Olymp spreche, so meine Argumentation, dass jeder Leser etwas mit dem Begriff anfangen könne: »Die Welt Olymp spielt seit den 60er-Jahren eine wichtige Rolle in der Handlung.« Die Außenstehenden dürften bei dem Begriff eine Assoziation zu den Olympischen Spielen oder auch zum Göttersitz Olymp haben. Der Begriff sei nicht kompliziert, den könnte man in der Werbung gut vermitteln.

Den Inhalt skizzierte ich absichtlich sehr grob. Ich deutete politische Verwicklungen auf der Welt Olymp an, ebenso den kosmischen Hintergrund mit der Welt Shoraz. Ich versprach »eine Verfolgungsjagd über mehrere Planeten«. Rhodan lüfte »das Geheimnis der uralten Zivilisation«, die Lage auf Olymp werde bereinigt.

Wichtiger als der eigentliche Inhalt waren meiner Ansicht nach die weiteren Argumente: Ich erwähnte die wichtigsten Handlungsträger, nämlich Perry Rhodan, Gucky und Sichu Dorksteiger. »Die Romane bieten vor allem knallige Weltraum-Abenteuer, bei denen mehrheitlich Menschen sowie einige skurrile Aliens auftauchen«, schrieb ich. »Bekannte Welten wie Olymp – wo es beispielsweise einen Kaiser gibt – tragen dazu bei, dass die Stammleserschaft sich heimisch fühlt.« Gleichzeitig seien die Romane »exotisch genug«, um für potenzielle Neuleser ansprechend zu sein.

Das Konzept gab ich noch einmal an Sabine, die es redigierte. Mit Klaus Bollhöfener sprachen wir über mögliche Titelbildkonzepte; er gab entsprechende Entwürfe in Auftrag. Währenddessen arbeitete Susan Schwartz an Datenblättern für Figuren und ersten Entwürfen der Handlung. 

Am Mittwoch, 25. Juli 2017, stellte ich das Konzept für PERRY RHODAN-Olymp in der Konferenz vor, ebenso das von Klaus Bollhöfener erstellte Titelbild-Layout. Es wurde allgemein für gut befunden, wir erhielten ein klares »Go!« für die Miniserie. Kritisiert wurde nur, dass im Konzept zu viel zur Politik stehe; das wollten die Leser sicher nicht. Wir sollten das kosmische Geheimnis stärker in den Vordergrund rücken. 

Die Objektleiterin versprach, uns so schnell wie möglich einen Terminplan zu erarbeiten, mit dem wir dann weitermachen konnten. Ebenso sollten Aktennotizen geschrieben und Kostenstellen angelegt werden. Im Hintergrund liefen bei einer solchen Miniserie schließlich viele Aktionen ab, mit denen die Redaktion nichts zu tun hatte, die aber wichtig waren, um ein Projekt »auf die Schiene« zu bringen.

Nach der Besprechung rief ich gleich bei Susan Schwartz an. Die Autorin musste schließlich als erste informiert werden. Sabine Kropp ging gleich an die Verträge, Klaus Bollhöfener begann mit den Vorbereitungen für die Titelbilder und das Marketing. 

Wir hatten noch wenige Monate, dann musste der erste Roman in die Produktion gehen …

(Diese Redakteurserinnerung wurde im Juli 2025 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion veröffentlicht. Hier kommt sie aus dokumentarischen Gründen mit einiger Verspätung.)

06 August 2025

Showdown für einen jungen Terraner

Ein Logbuch der Redaktion 

Die Handlung der kommenden vier Romane spielt in der Milchstraße, vor allem im Sonnensystem, aber auch auf anderen Welten in der näheren Umgebung der Erde. Die Autorin und die drei Autoren, über deren Romane ich heute etwas erzähle, stellen die neue Situation dar und machen klar, welche Entwicklungen es gibt.

Nach wie vor existiert eine extreme Bedrohung für die Erde und den Mond. Das sogenannte Brennende Nichts wird, wenn man nichts dagegen unternehmen kann, irgendwann mal die Heimatwelt der Menschheit und ihren Trabanten verschlingen. Unaufhaltsam fressen sich die Anomalien in ihre Umgebung hinein, und wie es aussieht, gibt es keine Gegenwehr.

Dabei forschen Wissenschaftler mit fieberhafter Energie – sie erreichen bislang aber nichts. Das Einzige, was man offenbar machen kann, ist immer wieder, die bedrohten Gebiete zu evakuieren und die direkte Umgebung des Brennenden Nichts von Militär und Polizei absichern zu lassen.

Vor diesem Hintergrund spielt der erste Roman, den Marie Erikson für die PERRY RHODAN-Serie verfasst hat. Eine ihrer Hauptfiguren ist Cameron Rioz, der junge Mann mit der Schattenhand, der nicht so richtig weiß, was mit ihm in den vergangenen Monaten geschehen ist.

In »Wenn das Gewissen schreit« wird der ehemalige Trivid-Star zum Spielball unterschiedlicher Kräfte. Wie er darauf reagiert, ist nicht immer optimal, um es vorsichtig zu verraten. Der Roman mit der Bandnummer 3324 erscheint bereits am 2. Mai 2025.

Die direkte Fortsetzung stammt von Oliver Fröhlich. Sein Roman heißt »Totensand«, was die Bezeichnung für eine Örtlichkeit ist, an der ein Teil der Handlung spielt. Der Autor erzählt vom weiteren Schicksal Cameron Rioz‘, aber auch von einer gewissenlosen Auftragsmörderin, die ihrer Mission verbissen folgt.

Oliver Fröhlichs Roman hat die Bandnummer 3325; er ist ab dem 9. Mai 2025 im Handel erhältlich. Um es vorsichtig anzudeuten: Einige Themen, die er anreißt, werden im weiteren Verlauf des »PHOENIX«-Zyklus noch einige Male eine Rolle spielen.

Wenn der Exposéautor einen Roman schreibt, kann man davon ausgehen, dass er von zentraler Bedeutung für die laufende Zyklushandlung ist. Da bildet »Heldendämmerung« von Ben Calvin Hary keine Ausnahme. Hary verlagert die Handlung nach Terrania und macht die Hauptstadt der Erde zum Schauplatz eines Showdowns.

Mir gefiel gut, wie er das Zusammenspiel und die Konkurrenz der verschiedenen Gruppierungen darstellte. Als Leser erlebte ich nicht nur den Geheimdienst in Aktion, sondern bekam auch mit, wie sich die Situation am Brennenden Nichts zuspitzt. Der Roman mit der Bandnummer 3326 wird am 16. Mai 2025 veröffentlicht – danach sind die Leser um einige Erkenntnisse reicher.

Den Abschluss des Vierer-Blocks liefert Kai Hirdt. »Träume bis zum Untergang« spielt zum größten Teil auf der Erde und schildert die weiteren Ereignisse um das Brennende Nichts; einige wesentliche Szenen siedelt der Autor auch in einem »anderen Raum« an, ohne dass ich an dieser Stelle mehr dazu verraten möchte.

Eine Andeutung möchte ich allerdings geben: Mit diesem Band wird ein bisschen in die allerjüngste Vergangenheit des laufenden Zyklus geblickt. Man erfährt, was in den vergangenen zwölf Monaten geschehen ist …. Das alles spielt sich in Band 3327 ab, den wir am 23. Mai 2025 in den Handel bringen.

Wir erleben in den kommenden vier Romanen also die Entwicklung auf der Erde. Danach wechseln wir wieder in die Agolei, wo sich die Besatzung des PHOENIX immer noch auf ihrer riskanten Mission befindet …

(Dieses Logbuch wurde bereits im April 2025 auf die Internet-Seite von PERRY RHODAN gestellt. Hier wird es aus dokumentarischen Gründen auch veröffentlicht.)

05 August 2025

Der Usurpator

Der Grund für Perry Rhodan, in die ferne Agolei zu reisen, liegt ja darin, dass sein alter Freund Reginald Bull angeblich zu einem brutalen Usurpator geworden ist, der die friedlichen Bewohner der Agolei unterdrückt. So hat es Shrell auf der Erde erzählt, auch wenn ihr das niemand so richtig geglaubt hat.

Im PERRY RHODAN-Roman dieser Woche erzählt Oliver Fröhlich ein bisschen etwas über die Hintergründe dieser Aussagen und spürt dem Wahrheitsgehalt nach. Was stimmt an Shrells Geschichten, und ist Bull vielleicht wirklich ein anderer Mensch geworden?

Mir hat der spannungsgeladene Roman sehr gut gefallen, der mit Cristian Montillons Romanen – sie trugen die Bandnummern 3336 und 3337 – eine erzählerische Einheit bietet. Die drei Romane hatten übrigens ein gemeinsames Exposé.

Eindrucksvoll fand ich übriges auch das Titelbild. Dirk Schulz verzichtet auf Action, doch man erkennt auf jeden Fall die Spannung zwischen Reginald Bull und Shrell.

04 August 2025

Pflicht und Verrat

Am vergangenen Wochenende veröffentlichten wir einen Roman in unserer Serie PERRY RHODAN NEO, dessen Titelbild ich sehr eindrucksvoll finde: Dirk Schulz lieferte uns einen Laren in wuchtiger Kampfausrüstung, der nicht gerade freundlich blickt und – so viel sei verraten – doch nicht zu den »Bösewichten« zählt. Laren sind nun mal keine schmächtigen Gesellen, vor allem dann nicht, wenn sie aus einer militärischen Struktur stammen.

Der Roman selbst trägt den Titel »Pflicht und Verrat« und wurde von Marlene von Hagen verfasst. Unsere in Wien lebende Kollegin erzählt von Perry Rhodan, seiner Frau und seiner Tochter, die in einem Gefängnis der Laren gelandet sind, und gibt darüber hinaus neue Einblicke in die Kultur der Laren und des Konzils der Sieben.

Die klassischen Romane mit den Laren und dem Konzil las ich in den späten 70er-Jahren; damals war ich ein Jugendlicher und fand die Hintergründe sehr faszinierend. Marlene von Hagen nimmt – mithilfe des Exposés natürlich – die klassischen Ideen der damaligen Zeit und transportiert sie ins Jahr 2025.

Ihre Laren sind intensiver gezeichnet, sie wirken nicht nur optisch, sondern auch kulturell viel plastischer als damals. Eine spannende Neuversion, finde ich!

31 Juli 2025

Neuer Entwurf fürs Sternenbiest

Seit wir 1997 zum ersten Mal den Roman »Grüße vom Sternenbiest« veröffentlicht hatten, trug ich mich mit dem Gedanken, das Buch erneut in den Handel zu bringen. Robert Feldhoffs Roman bekam damals gute Kritiken und wurde ins Tschechische übersetzt, es gab sogar einen Preis – aber die Verkaufszahlen waren nicht gerade berauschend. Die Reihe der »Space-Thriller« umfasste letztlich vier Bände, und es wurden leider nicht mehr.

Nachdem wir die vier Romane in den Zehner-Jahren als E-Books neu veröffentlicht hatten, wollte ich sie immer noch in gedruckter Form haben. Print On Demand machte es möglich, und ab 2017 arbeiteten wir an diesem Thema.

Klaus Bollhöfener übernahm die Aufgabe, sich über die neue Titelgestaltung erste Gedanken zu machen. »Wie wäre es, wenn wir den Begriff ›Space-Thriller‹ weglassen und stärker auf allgemeine Science Fiction setzen würden«, war eine seiner Überlegungen. Einer der ersten Entwürfe, die er gemeinsam mit unserer Agentur entwickelte, ging in diese Richtung und zeigte die Skyline einer futuristischen Stadt – am Ende entschieden wir uns aber für eine ganz andere Richtung ...

30 Juli 2025

Kasus 003

Der zweite Teil des aktuellen Doppelbands von Christian Montillon kommt diese Woche in den Handel. Er trägt den Titel »Kasus 003« und weist ein sehr actionlastiges Titelbild auf, das Dirk Schulz für uns angefertigt hat – wir sehen zwei Angehörige der Leun in einer angeregten Unterhaltung (oder wie immer man das im Detail nennen mag).

Der Roman selbst spielt auf zwei Zeitebenen: einerseits in der aktuellen Handlungszeit, andererseits ein bisschen in der Vergangenheit. Einige Frage, die sich manche Leserinnen und Leser sicher schon zum Zyklusverlauf gestellt haben, werden in diesem Band beantwortet.

Mir gefielen vor allem die lakonischen Dialoge der Hauptfiguren, aber auch die kosmischen Zusammenhänge, die nebenbei aufgezeigt werden. Manches Detail zu LEUN wird jetzt erst deutlich.

29 Juli 2025

Der Pakt

Eine starke Teamarbeit zeichnet den elften Roman unserer aktuellen Miniserie PERRY RHODAN-Kartanin aus – und das Titelbild zeigt sich sehr deutlich: Dirk Schulz lieferte eine knallige Illustration, die Dao-Lin-H’ay und Kantiran gemeinsam präsentiert. Die beiden haben offensichtlich irgendwelche Probleme, denen sie sich gemeinsam stellen müssen.

Als Team treten auch die beiden Autoren auf, die diesen Roman verfasst haben. Der in Österreich lebende Michael Marcus Thurner, von dem bekanntlich die Exposés der spannenden Miniserie stammen, und der in der Schweiz lebende Marc A. Herren schrieben gemeinsam an der wuchtigen Geschichte.

Der Roman klärt wichtige offene Fragen, die den Hintergrund der Miniserie beleuchten. Man erfährt mehr über Kantirans Motive, die aktuelle Handlung in der kleinen Galaxis Ursa Minor wird aber ebenfalls weiter nach vorne getrieben.

28 Juli 2025

Ein Ilt und einige Exposés

Am heutigen Tag beschäftige ich mich unter anderem mit aktuellen Exposés, die mir Ben Calvin Hary geschickt hat. Sie sind fertig, und ich könnte sie sofort an die Kolleginnen und Kollegen hinausschicken. Aber es hat sich bewährt, dass ich noch einmal auf die Exposés blicke; manchmal fallen mir Dinge auf, die nicht optimal sind oder bei denen ich einen Verbesserungsvorschlag habe.

Meist aber bin ich sehr zufrieden und ändere ein Komma oder einen ähnlichen Kleinkram, bevor ich das Exposé finalisiere – so nennen wir das intern – und an da Team rausschicke. Bei den aktuellen Exposés, die schon recht weit im »PEGASOS«-Zyklus angesiedelt sind, ist das auch so; bei ihnen spielt ein Ilt eine wesentliche Rolle.

Mir gefällt gut, welche Rolle der Exposéautor in seiner bisherigen Arbeit der Figur des Mausbibers Gucky gegeben hat. Der Ilt zählt seit den frühesten Tagen unserer Serie zum »Inventar«, und für mich war es die erste PERRY RHODAN-Lieblingsfigur ... Da freut es mich persönlich, wenn Gucky eine neue und trotzdem wichtige Rolle erhält!

25 Juli 2025

In den Tiefen der Agolei

Ein (nachgereichtes) Logbch der Redaktion


Mit den PERRY RHODAN-Romanen der kommenden vier Wochen wird der »PHOENIX«-Zyklus weitergeführt; Ben Calvin Hary als Exposéautor sowie das Autorenteam schicken unsere Hauptfiguren durch die Weiten des Kosmos. Mir hat bei der Planung des Zyklus bereits sehr gut gefallen, wie klar die Exposés aufgebaut sind und wie sehr sie es den Kollegen erlauben, eigene Schwerpunkte zu setzen.

Das zeigt sich schon beim ersten Band, von dem ich in diesem Logbuch erzähle. Leo Lukas schrieb »Der Orden der Datenkunde«, womit er einen spannenden Blick ins Innere einer Zivilisation wirft. Die Wyconder hatte der Autor schon einmal vorgestellt. Darauf konnte er nun aufbauen und bei seiner Arbeit auch auf Figuren zurückgreifen, die er schon einmal beschrieben hat.

Diesmal zeigt Leo Lukas einige Seiten der Wyconer, die man bislang nicht kannte. Wie das mit Perry Rhodan und der Besatzung des PHOENIX zusammenhängt, wird man im Detail noch sehen … Der Roman mit der Bandnummer 3320 ist ab dem 4. April 2025 im Handel erhältlich.

Auf den PHOENIX und das Innere des Raumschiffs verweist Michael Marcus Thurner im Folgeband, der am 11. April 2025 erscheint und die Nummer 3321 trägt. »Die Schwingen des PHOENIX« stellt nicht nur das Schiff und seinen Avatar ins Zentrum der Geschichte, sondern zeigt auch, wie er sich gegen die Leun behauptet.

Zurück zu den Wycondern geht danach Kai Hirdt: Der Autor baut im Prinzip auf Leo Lukas‘ Vorarbeiten auf und stellt weitere Verbindungen zwischen den Wycondern, den Leun und den Ereignissen auf der Erde dar. Schnell wird vor allem deutlich, welche Geheimnisse eine weit entwickelte Zivilisation wie die Wyconder verbergen kann.

Der Roman trägt den Titel »Botabar, der Wahrhafte« und die Bandnummer 3322. Er wird am 17. April 2025 veröffentlicht.

Den Abschluss des Vierer-Blocks bildet ein Werk von Wim Vandemaan. Der Autor zeigt wieder einmal, warum ihn viele Leserinnen und Leser so schätzen. »Odyssee in der Agolei« wird mit ungewöhnlichen Perspektiven erzählt; die Figuren sind originell, und das zeigt sich in jeder Szene.

Der Roman gibt übrigens einige Hinweise auf künftige Handlungsabschnitte, die meiner Ansicht nach so gut versteckt sind, dass man sie bei der Lektüre noch nicht bemerken kann. Die Leserinnen und Leser dürften später einen »Aha«-Effekt erleben; zumindest könnte ich mir das so vorstellen. Der Roman mit der Bandnummer 3323 erscheint am 25. April 2025.

Alle vier Autoren treiben damit die Handlung weiter voran. Mir gefällt, dass wir Details zu einer außerirdischen Kultur erfahren, und mir gefällt auch, wie schön das alles mit den Ereignissen auf der Erde und dem Mond »verzahnt« ist. Mir machte die Lektüre der Manuskripte großen Spaß, und ich hoffe, dass sich der auch auf die Leser und Hörbuchhörer überträgt …

(Dieser Text wurde bereits im März auf unserer Website veröffentlicht. Hier kommt er aus dokumentarischen Gründen, leider mit großer Verspätung.)