Ein Logbuch der Redaktion
Die Frankfurter Buchmesse gehört seit vielen Jahren zu den Terminen, die ich als PERRY RHODAN-Redakteur fest in meinem Terminkalender stehen habe. Das war in diesem Jahr nicht anders: Auch wenn wir keinen Stand in Frankfurt hatten, fuhr ich am Freitag, 18. Oktober, zusammen mit dem neuen Marketing-Team in die Stadt am Main.
Wie es bei solchen Veranstaltungen üblich ist, hatte ich zuvor einige Termine vereinbart, mir aber in den Zeiten dazwischen ein wenig Freitaum gesichert. Diese nutzte ich, um durch die Hallen zu schlendern und die neuen Trends bei den Buchverlagen anzuschauen. Tatsächlich präsentierte sich die Messe im Jahr 2024 ganz anders als zu früheren Zeiten.
Das zeigte sich schon daran, dass Buchhändler wie Thalia stark auftrumpften: In der Literatur-Halle 3.0, wo man sonst vor allem die großen Verlagshäuser antrifft, zeigte Thalia sein Angebot an Non-Book-Produkten, also Dingen, die zwar nichts mit Büchern zu tun haben, die man aber gut in Buchhandlungen verkaufen kann. Zum Ausgleich hatte man mit der Halle 1.2 einen eigenen Bereich für Fantasy-Literatur eingerichtet, wo sich vor allem am Nachmittag viele Leute tummelten.
Ich absolvierte meine Termine an den Ständen anderer Verlage. Dort sprach ich mit Kollegen über die aktuellen Entwicklungen im Buchhandel, aber ebenso immer wieder über die Möglichkeiten, an Projekten zusammenzuarbeiten. Derzeit scheint die romantische Fantasy mit all ihren Spielarten das zu sein, was am meisten im Buchhandel nachgefragt wird. Die Space Opera – und dazu zählt ja letztlich auch PERRY RHODAN – wird derzeit als »schwer verkäuflich« eingestuft.
Am Stand des Carlsen-Verlags sah ich zu, wie Olaf Brill und Michael Vogt ihren wunderbaren Comic »Der kleine Perry« vorstellten. Und ich betrachtete staunend die manchmal langen Schlangen an, die sich bei den Autogrammstunden mancher Autorinnen und Autoren bildeten. Die Interessierten standen teilweise im Freien an, wo Gitter – wie am Flughafen – dafür sorgten, dass sich keine Pulks bildeten, sondern alle brav in der Reihe warteten.
Nachdem wir am Freitagabend nach Karlsruhe zurückgefahren waren, ging es am Samstag nach Dreieich. Dort wird seit vielen Jahren der BuchmesseCon veranstaltet. Aus einem Con, der vor allem einen »harten Kern« von Science-Fiction-Fans interessierte, wurde längst eine Messe der Kleinverlage und ein Treffen der deutschsprachigen Phantastik-Szene.
Wir trafen um die Mittagszeit ein, ließen uns am Eingang einchecken – ich bekam ein schickes blaues Band um das Handgelenk – und verschwanden im Trubel. Diesmal schaffte ich es sogar, mir die Händlerbörse anzuschauen. Dort sprach ich mit anderen Messebesuchern sowie Leuten, die an den Ständen arbeiteten. Viele kannte ich, aber es gab auch eine Reihe von »neuen Gesichtern«, mit denen ich mich unterhalten konnte.
Es waren viele Menschen aus dem Umfeld der PERRY RHODAN-Serie anwesend: Der ehemalige PERRY RHODAN-Autor Frank Böhmert stromerte durch die Menge, Robert Corvus und Ben Calvin Hary standen für die aktuelle Serie. Lucy Guth, Dietmar Schmidt und Oliver Plaschka aus dem Team von PERRY RHODAN NEO waren ebenso vor Ort wie Jacqueline Mayerhofer, die in diesem Jahr ihren ersten Roman für PERRY RHODAN-Androiden verfasst hatte und in Dreieich ihre eigenen Bücher präsentierte.
Am Nachmittag zog ich mich mit zwei Autorinnen in ein Café in der Nähe zurück. Wir sprachen über PERRY RHODAN und »Das Schwarze Auge«, über Hörspiele und Hörbücher, ebenso über die Möglichkeit, mal wieder beim einen oder anderen Projekt zusammenzuarbeiten.
Den Rest des Tages verbrachte ich damit, im Freien herumzustehen – das Wetter war kühl, aber trocken – und mit anderen Leuten zu reden: über Science Fiction im Allgemeinen und PERRY RHODAN im Besonderen, über aktuelle und kommende Projekte, über Lebensziele und Ideen.
Um 19 Uhr fand ich mich mit der Autorin Lucy Guth als Moderatorin sowie den Autoren Ben Calvin Hary und Robert Corvus in einem Saal ein, wo wir das sogenannte PERRY RHODAN-Panel abhielten. Bei den Themen ging es vor allem am Anfang um den kommenden »PHOENIX«-Zyklus, worüber Ben ein wenig erzählte. In der späteren Diskussion sprachen wir zudem über neue technische Entwicklungen in der Serie, die Arbeit mit Lektorat und Korrektorat oder das Galaktische Forum und dessen Nachfolgeprojekte.
Wir wurden einigermaßen pünktlich fertig. Ich unterhielt mich kurz mit einigen Menschen, die den Con besucht hatten, und gegen 20.20 Uhr verließen wir Dreieich. Von der positiven Stimmung des Cons war ich übrigens noch am kompletten Wochenende euphorisiert …
(Dieses Logbuch wurde erstmals auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN veröffentlicht. Hier wiederhole ich es aus dokumentarischen Gründen.)
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