03 Dezember 2014

Beim ersten »Publishers Day«

Ein Logbuch der Redaktion

Seit die PERRY RHODAN-Redaktion im Frühsommer 2011 einen Rahmenvertrag mit der Firma Bookwire schloss, werden unsere E-Books über die Kollegen des Frankfurter Unternehmens vertrieben. Wir waren und sind damit sehr zufrieden, hatten nie einen Grund zur Klage, kannten bisher aber nur wenige Bookwire-Mitarbeiter. Umso interessanter fand ich deshalb die Einladung zum »Publishers Day«, den Bookwire im Literaturhaus Frankfurt veranstaltete. Hier würde ich endlich einmal die Personen kennenlernen, die – zusammen mit Miriam Hofheinz – für unseren E-Book-Erfolg verantwortlich waren.

Am Donnerstag, 30. Oktober 2014, fuhr ich mit Katrin Lienhard zusammen nach Frankfurt. Bereits um zehn Uhr ging es los: Leander Wattig, der Moderator der Veranstaltung, und Jens Klingelhöfer, der Geschäftsführer von Bookwire, begrüßten die gut 120 Gäste im schönen Literaturhaus und stellten das Konzept für den Tag vor.

Den einleitenden Vortrag hielt Javier Celaya; sein englischsprachiges Referat stellte der Spanier unter den Titel »20/20 Vision: Global digital trends«. Er verwies mithilfe von vielen Zahlen auf den sich ändernden Konsum von Medien: Digitale Produkte werden wichtiger, gedruckte Bücher werden weniger, bleiben aber im Handel.

Was ich interessant fand, war die mehrfache Aussage des Handelsexperten, der darauf hinwies, dass »Communities« für Bücher besonders wichtig seien. Wer es also schaffe, seine Fans um sich zu scharen, könnte auch im digitalen Zeitalter erfolgreich sein.

In den folgenden Vorträgen standen vor allem die neuen E-Book-Möglichkeiten im Zentrum. Es ging um »Geschäftsmodelle der Zukunft«, um Gratis-E-Books und E-Book-Abonnements, um Flatrate-Lesen und anderes. Auf der Bühne saßen Verantwortliche verschiedener Unternehmen, die sich mit diesen neuen Modellen auseinandersetzen; sie wurden uns vorgestellt, teilweise wurde darüber auch diskutiert.

In kurzen Vorträgen wurden danach »erfolgreiche digitale Verlagsprojekte« präsentiert. Steffen Janssen stellte den Luzifer-Verlag vor, der vor allem Horror-Bücher veröffentlicht, und Christina Köhl berichtete für die Verlagsgruppe Oetinger darüber, wie das internationale Buchprojekt »Endgame« in dreißig Staaten gleichzeitig sowie als Computerspiel, E-Book und Kinofilm parallel verwirklicht wird.  Ich selbst erzählte über PERRY RHODAN, die Geschichte unserer Serie sowie die Art und Weise, wie wir heute E-Books publizieren.

Die sich anschließende Mittagspause wurde nicht nur fürs Essen und Trinken genutzt, sondern auch für das sogenannte Netzwerken. Wer konnte, unterhielt sich mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Verlagen. Ich wurde mehrfach auf PERRY RHODAN angesprochen, sammelte Visitenkarten und versprach, mich in den folgenden Tagen zu melden. Konkrete Projekte entstanden aus diesen Gesprächen bislang nicht – aber das weiß man ja nie im Voraus.

Der Nachmittag galt weiteren Vorträgen. Wir wurden über neue Möglichkeiten informiert, die Bookwire-Angebote zu nutzen; es wurde über Metadaten und Digitale Bibliotheken diskutiert. Spannend fand ich die Ausblicke auf den »digitalen Hörbuchmarkt«, ins Nachdenken geriet ich bei dem Vortrag über die Internationalisierung des E-Book-Geschäftes.

Eine Reihe von Workshops schloss sich an, deren Ergebnisse hinterher präsentiert wurden. Danach verließen wir die Veranstaltung, den Kopf voller neuer Eindrücke und Ideen.

Ich fand das Ganze sehr bereichernd und inspirierend, und ich freue mich schon jetzt darauf, wenn Bookwire im nächsten Jahr wieder zu einem »Publishers Day« einlädt. Denn eins wurde mir bei der Veranstaltung aufs Neue klar: Das E-Book-Geschäft ist immer noch im Wandel, und noch lange nicht haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

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