Ein Logbuch der Redaktion
Die diesjährige Autorenkonferenz war in mancherlei Hinsicht etwas Besonderes: Es war die erste Konferenz, seit ich für PERRY RHODAN tätig bin, an der Robert Feldhoff nicht teilnahm, nicht einmal mit einem Ideenpapier – für mich immer noch unfassbar. Und es war auch die erste Konferenz, die nach dem Erscheinen des Jubiläumsbandes 2500 stattfand – ein Jubiläum, mit dem vor zwanzig oder gar 48 Jahren sicher kein Mensch rechnete.
Aber es war gleichzeitig die erste Konferenz, an der Uwe Anton jetzt offiziell als Exposé-Autor tätig war, nachdem er im letzten Jahr als Krankheitsvertretung kurzfristig einspringen musste. Und es war die erste PERRY RHODAN-Konferenz mit Marc A. Herren, unserem jüngsten und neuesten Teammitglied, der zudem der erste PERRY RHODAN-Autor aus der Schweiz ist.
Vom Ablauf her folgte die Konferenz allerdings den Grundsätzen, die sich irgendwann in den letzten Jahren herausgebildet hatten: Man trifft sich am ersten Abend in einer gemütlichen Runde, bei der viel geplaudert wird, und am eigentlichen Konferenztag wird fleißig gearbeitet. So auch 2010.
Ich traf am Montag, 15. Februar 2010, gegen 19 Uhr im »Holiday Inn« ein, das praktischerweise direkt neben dem Verlagsgebäude liegt. Die meisten Autoren waren bereits anwesend; leider war bei Rainer Castor einiges dazwischen gekommen, so dass er kurzfristig hatte absagen müssen. Wir saßen an einem langen Tisch, es gab leckeres Essen, und nach dem eigentlichen Mahl packte ich eine Flasche Brandy auf den Tisch.
Der Hintergrund dafür war der »Wahrheits-Preis« der »tageszeitung« aus Berlin, den PERRY RHODAN im Oktober 2009 gewonnen hatte. Dafür hatten wir ebenjene Flasche Brandy gewonnen, und da ich öffentlich zugesagt hatte, diese mit den Autoren zu leeren, gab's für jeden Kollegen ein Glas davon. Es schmeckte gut, und den »Rest« der Flasche nahm Hubert Haensel, der den eigentlichen Roman geschrieben hatte, mit nach Hause.
Nachdem es am Montag abend recht ruhig zu Ende gegangen war – die heutige Autorengeneration ist dem Alkohol nicht mehr so zugeneigt, glaube ich –, ging es am Dienstag morgen, 16. Februar 2010, pünktlich weiter. Sowohl die PERRY RHODAN-Redaktion als auch das Marketing informierten die Autoren über den aktuellen Stand der Dinge. Im Anschluss wurde über Auflagenentwicklung, die neuen Taschenhefte oder E-Books diskutiert, ebenso über andere Themen, die Autoren eben interessieren.
Die Autoren lobten Uwe Anton für sein Engagement und seinen Einsatz – immerhin hatte er letztes Jahr sehr kurzfristig die Exposé-Arbeit übernommen – in den letzten zehn, zwölf Monaten. Ebenso wurde die aktuelle Handlungsführung gelobt; den Autoren gefiel die Art und Weise, wie Uwe seine Exposés aufbaut und ihnen so Möglichkeiten für gute Romane gibt.
Von der Diskussion über die Exposés ging es über zur Diskussion über neue Charaktere für die Serie: Wie können interessante Figuren aufgebaut werden, wie geht man als Team mit ihnen um, und was passiert dann mit den »alten Helden«? Ähnliches gilt für außerirdische Völker: In der Serie gibt es schon viele, aber es ist immer wieder lesenswert, von neuen Aliens zu hören.
Nach dem Mittagessen startete die eigentliche inhaltliche Arbeit. Uwe Anton präsentierte seine Handlungsplanung bis Band 2599, die er im Vorfeld bereits schriftlich zur Verfügung gestellt hatte. Ein Schwerpunkt wird auf jeden Fall die Galaxis Anthuresta sein, in der sich das Stardust-System mit den terranischen Kolonien befindet.
In Arbeitsgruppen setzten sich die Autoren mit der Struktur der Galaxis und ihrer Bewohner auseinander. Sie erarbeiteten Hintergründe und kosmische Geheimnisse, die Perry Rhodan und seine Begleiter dann aufzudecken haben. Hier hatte unter anderem der neue Kollege aus der Schweiz eine sehr gute Idee, die »nur noch« unterfüttert werden muss.
Der Nachmittag verging wie im Flug; das Abendessen nahmen wir – dem Fasching zum Trotz – in einem nahe gelegenen italienischen Restaurant ein. Dort wurde geplaudert und gelacht, über Gott und die Welt diskutiert und über PERRY RHODAN gesprochen.
Als ich irgendwann spät nach Mitternacht mit dem Auto über die Landstraße nach Hause fuhr, war ich sehr zufrieden: Es war eine sehr produktive und auch sehr lustige Autorenkonferenz, und ich hatte das Gefühl, dass das PERRY RHODAN-Team bestens für die nächste Zukunft gerüstet ist – sowohl im literarischen als auch im realen Leben ...
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