Ein Logbuch der Redaktion
Der Dezember war mein Hörspiel-Monat – ich habe mir nun endlich die sechs aktuellen Hörspiele des »Sternenozean«-Zyklus angehört, immer während der Fahrt von meiner Wohnung zur Arbeit und zurück, immer wieder unterbrochen durch Nachrichten oder den Verkehrsfunk. Und ich kann im Nachhinein nicht einmal mehr sagen, wie oft ich noch einmal mit der CD »zurück gesprungen« bin, um sie ein weiteres Mal anzuhören oder mir zumindest gewisse Teile erneut zu Gemüte zu führen.
Eins ist mir endgültig klar geworden: Hörspiele sind eine absolut eigenständige Kunstform, die man zwar nebenbei konsumieren kann, die man aber vor allem mit einiger Ruhe genießt. Wobei ich mit »Ruhe« auch eine Autofahrt ohne Staus, Drängler oder Trödler meine, eine Fahrt also, bei der ich nicht superkonzentriert sein muss, sondern mein Gehör auf die Lautsprecher ausrichten kann ...
Wer ein echter Hörspiel-Fan ist, dem wird dieser Gedankengang vielleicht seltsam vorkommen. Aber ich war bislang kein Hörspiel-Fan; ich habe mir zwar immer mal wieder ein Hörspiel oder auch ein Hörbuch angehört, hätte mich aber nie als Experten oder Kenner bezeichnet. Ich glaube, das wird sich in den nächsten Monaten ein wenig ändern – und Schuld daran sind die »Sternenozean«-Hörspiele. Diese erscheinen bekanntlich bei unseren Partnern von Lübbe-Audio, die dafür sorgen, dass die Hörspiele überall erhältlich sind oder zumindest bestellt werden können.
Verantwortlich für den Inhalt ist das Produktionsstudio von »Stil« aus Berlin sowie Siegfried Antonio Effenberger, der die schwierige Aufgabe hat, aus den Romanen verschiedener Autoren jeweils neue Werke zu schaffen: Manchmal sind in einem der Hörspiele die Inhalte von drei Romanen enthalten, was bedeutet, dass neue Schwerpunkte gesetzt oder manche »Länge«, die möglicherweise in den Romanen enthalten ist, im Hörspiel entfällt. Allein dadurch entstehen neue Handlungen, wird die PERRY RHODAN-Serie in einem ganz anderen Licht präsentiert.
Die Sprecher tun dazu das Ihre, dass die Audio-Version überzeugt. Volker Lechtenbrink als Perry Rhodan und Volker Brandt als Atlan sprechen die beiden Zellaktivatorträger, die sich durch den Sternenozean von Jamondi schlagen und zusammen mit den Motana den Kampf gegen die Kybernetischen Zivilisationen aufnehmen. Oder Christian Stark, der den Kantiran spricht, den Sohn Perry Rhodans, der darum ringt, seinen Platz in einer Milchstraße zu finden, die vom Gegensatz zwischen Arkon und Terra beherrscht wird.
Dazu kommen Shoziden und Kybb-Cranar, Arkoniden und ein Dron, verschiedene Terraner und Arkoniden, der Mausbiber Gucky oder der Haluter Icho Tolot: eine Vielzahl an Sprechern, die die unterschiedlichsten Stimmen zum Ausdruck bringen und so ein vielfältiges Bild ergeben. Nicht jeder Sprecher trifft dabei mein »Gefühl«; so habe ich mir Guckys Stimme beispielsweise immer völlig anders vorgestellt.
Aber so wird es jedem PERRY RHODAN-Leser gehen, der seit Jahrzehnten »seine« Serie kennt und nun mit einem anderen Herangehen an die Romane konfrontiert wird: Ein anderes künstlerisches Mittel ergibt nun mal andere Schwerpunkte – der Gesamteindruck ist das, was zählt, und er überzeugte mich.
Bisher sind sage und schreibe 24 Hörspiele des »Sternenozean«-Zyklus erschienen, und die Reihe findet noch lange kein Ende. Im Frühjahr 2009 kommen die nächsten sechs Hörspiele, und in diesen wird der Reigen packender Abenteuer sicher auf ebenso hohem Niveau fortgesetzt, wie es die bisherigen Audio-Versionen vorgelegt haben.
Gratulation an die Mannschaft von »Stil« und an Siegfried Antonio Effenberger – das ist bislang großes Kino, und ich freue mich auf die Fortsetzungen!
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