21 Oktober 2024

Einige Worte zu Dorian, Perry und auch mir

Ein verspätetes Logbuch der Redaktion

Als ich in den späten 70er-Jahren damit anfing – wie viele gleichaltrige Jugendliche –, allerlei Heftromane zu lesen, wurde mir schnell klar, was mir wirklich gefiel. Es war die Science Fiction, die mich am stärksten ansprach, und ich blieb dann eben bei PERRY RHODAN. Wie lange und wie intensiv ich an dieser Science-Fiction-Serie »hängenbleiben« sollte, konnte ich mir als Jugendlicher allerdings nicht vorstellen.

Meine Versuche, Gruselhefte zu lesen, wie man Horror-Romane damals nannte, schlugen fehl. Ich probierte es bei einigen Serien aus, fand sie aber meist nicht ansprechend, gab dann auf und blieb der Science Fiction treu. Aus diesem Grund las ich auch nie einen Roman der Serie »Dämonenkiller«, obwohl ich wusste, dass dort Ernst Vlcek einer der wichtigsten Autoren war – und dessen Romane mochte ich ja bei PERRY RHODAN.

Es sollte lang dauern, bis ich mich wirklich mit dem »Dämonenkiller« anfreundete. Als der Zaubermond-Verlag damit begann, die klassischen Romanhefte unter dem Serientitel »Dorian Hunter« in Form von Hardcover-Bänden neu zu veröffentlichen, wollte ich die Bücher unbedingt lesen. Ich schaffte es nicht, ständig kam etwas dazwischen, und so schob ich die Lektüre unaufhörlich vor mir her.

Das wurde anders, als bei Zaubermond Audio die Hörspiele publiziert wurden. »Dorian Hunter« als Hörspiel erwies sich für mich als Türöffner zu einer phantastischen Welt des Schreckens und der Abenteuer.

Schon das erste Hörspiel, in dem Dorian Hunter erfährt, dass er der Sohn des Teufels ist, packte und faszinierte mich. Ich war von der Art und Weise gefesselt, wie die Geschichte erzählt wurde, und ich fand die Stimmen und Geräusche beeindruckend.

Danach blieb ich dabei. Voller Interesse verfolgte ich, wie Dorian Hunter immer mehr über die Schwarze Familie herausfindet, was er über seine Vergangenheit lernt und wie er gelegentlich auch seinen moralischen Kompass aus den Augen verliert. Die Geschichten sind mitreißend, und ich kann mir nun gut vorstellen, wie sie sich im Original lesen.

Natürlich liegt es an der spannenden Umsetzung als Hörspiel, dass ich bei »Dorian Hunter« mittlerweile zum Fan geworden bin. Die Dialoge sind packend, die Geräusche und die Musik sind sorgsam eingesetzt, jedes Hörspiel für sich hat einen eigenen Spannungsbogen, der es mir schwerfallen lässt, es »einfach nur so« oder nebenbei zu hören.

Die Grundlage aber bilden die Ideen, die Ernst Vlcek mit seinem Freund und Kollegen Kurt Luif in den 70er-Jahren entwickelt hat. Diese Romane sind immer noch der Stoff, aus dem die Serie besteht.

Immer wieder nehme ich eines der Taschenbücher in die Hand, die der Zaubermond-Verlag veröffentlicht. Die Exposés stammen zumeist von Michael Marcus Thurner, einem Autor, der in Wien lebt und mit dem ich seit vielen Jahren zusammenarbeite. Seine Ideen sind häufig sehr düster, das weiß ich aus seinen bisherigen Romanen. Bei »Dorian Hunter« kann er sich offensichtlich wunderbar ausleben und seinem Vorbild Ernst Vlcek in dieser Weise folgen.

Mittlerweile erreicht die Serie in gedruckter Form – und als E-Book – den hundertsten Band. Das finde ich beeindruckend, das ist ein starkes Jubiläum. Wenn Ernst Vlcek das noch erleben könnte, wäre er auf die Autorinnen und Autoren, die sein Werk fortsetzen, sicher sehr stolz.

Ich gratuliere dem »Dämonenkiller« und damit auch der »Dorian Hunter«-Serie zu diesem Jubiläum und wünsche viele weitere Jubiläen dieser Art!

(Dieses Logbuch wurde im Juli 2024 auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN veröffentlicht. Hier teile ich es aus dokumentarischen Gründen.)

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