Ein nachgereichtes Logbuch der RedaktionWir lernten uns im Jahr 1982 persönlich kennen, hatten uns aber zuvor schon Briefe geschrieben:
Hermann Ritter war keine zwei Jahre jünger als ich, aber bei Jugendlichen galt der Altersunterschied als eine riesige Kluft. Ich war schon 16 Jahre alt, er noch 14, ich fühlte mich als erfahrener Science-Fiction-Fan – das glaubte zumindest ich –, und er galt als junger Fan. Aber wir freundeten uns an, das ist letztlich die Hauptsache, und das ist mittlerweile Jahrzehnte her.
Am 1. März 2025 wird Hermann Ritter sage und schreibe 60 Jahre alt. Ein Grund, ihm an dieser Stelle öffentlich zu gratulieren! Er wird das Jubiläum ebensowenig fassen können wie ich selbst – es ist doch gefühlt noch gar nicht so lange her, dass ich ihn in seiner Studentenbude in Darmstadt besuchte –, aber wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen: Man kann Hermann Ritter nun mit Fug und Recht als Jubilar bezeichnen.
Seien wir ehrlich: Angesichts der vielen Dinge, die er in seinem Leben schon getan hat, muss man sich wundern, dass er nicht schon 90 Jahre alt geworden ist. Womöglich verfügt er über einen Potentialverdichter, der sich vor allem um die Zeit kümmert – wer weiß das schon so genau?
In diesem Logbuch will ich mich deshalb auf seine Aktivitäten konzentrieren, die mit der größten Science-Fiction-Serie der Welt zu tun haben. Seine berufliche Laufbahn bietet Stoff für ein eigenes Buch, seine Aktivitäten bei den »Schlaraffen« oder im Fantasy-Verein FOLLOW sind teilweise filmreif, und dass er vieles publiziert hat, was sich außerhalb von PERRY RHODAN abspielt, möchte ich an dieser Stelle nur kurz anmerken.
Bei PERRY RHODAN und seinen verschiedenen Serien trat er immer wieder als Autor in Erscheinung. Hermann schrieb für PERRY RHODAN NEO – wo ich mich an eine ungewöhnliche Figur mit religiösem Hintergrund erinnere – und verschiedene Miniserien. Darüber hinaus veröffentlichte er Kurzgeschichten, etwa für die STELLARIS-Reihe, und verfasste Beiträge für den PERRY RHODAN-Report sowie unsere Internet-Seite. Ebenso war er als Lektor für uns tätig.
Nicht zu vergessen ist sein Engagement bei den PERRY RHODAN-Clubnachrichten, die er 16 Jahre lang betreute. Er stellte Fanzines und Clubs vor, war so eine zentrale Instanz für die Fan-Szene der Nuller- und Zehner-Jahre des 21. Jahrhunderts.
Über sein Engagement in der Fan-Szene lernten wir uns kennen; damit hat er nie aufgehört. Hermann gab Fan-Zeitschriften heraus, organisierte Cons und stand bei vielen Veranstaltungen auf der Bühne. In seiner Küche wurde die PERRY RHODAN-FanZentrale ins Leben gerufen, die er auch zeitweise als Vorsitzender leitete. Bis heute ist er ein gern gesehener Gast bei Fan-Treffen aller Art, wo er vor allem für seine eloquente und positive Art geschätzt wird.
Für mich ist Hermann Ritter eine Persönlichkeit mit vielen Seiten, die den meisten Leuten gar nicht bekannt sind. Was er im PERRY RHODAN-Umfeld geleistet hat und immer noch leistet, finde ich beeindruckend genug; dazu kommen die anderen Themengebiete. Ich hoffe, dass er seine Kreativität in den kommenden Jahren und Jahrzehnten bewahren kann – das wäre mir persönlich eine große Freude, und ich bin sicher, dass sich viele Leserinnen und Leser unserer Serie ebenfalls darüber freuen würden.
Alles Gute, lieber Hermann, zu Deinem sechzigsten Geburtstag – auf die nächsten Jahrzehnte!
(Dieses Logbuch wurde am 1. März 2025 veröffentlicht. Hier reiche ich es aus dokumentarischen Gründen nach.)