29 Mai 2019

Mission auf Mimas

Der zweite Band der »neuen Epoche« bei unserer Serie PERRY RHODAN NEO wird in dieser Woche offiziell veröffentlicht; diesmal kamen die Belege der Druckerei vergleichsweise spät. Für mich ist der Roman etwas Besonderes: Er wurde von Michelle Stern und Lucy Guth geschrieben, es handelt sich dabei um die ersten »offiziellen« Texte, die Lucy Guth für eine unserer Serien geschrieben hat – und ich bin nicht in der Lage, anhand einer stilistischen Bewertung festzustellen, welcher Teil des Romans von welcher Autorin stammt. Die beiden haben also so intensiv zusammengearbeitet, dass ich kaum Unterschiede wahrnehmen kann.

Im Roman spielen Figuren mit, deren Namen für mich einen guten Klang haben. Ras Tschubai tritt auf, Iratio Hondro treibt sein Unwesen, und der Mausbiber Gucky hat seine eigenen Probleme. Das alles funktioniert für mich hervorragend; die beiden Autorinnen schaffen es, die Charaktere sehr glaubhaft zu schildern. Zumindest meinem Geschmack nach.

Um es klar zu sagen: Ich war so angetan von der Zusammenarbeit mit Lucy Guth, das ich auf jeden Fall weiter mit ihr planen möchte. Das nächste Exposé für die beiden Autorinnen ist auf jeden Fall in Vorbereitung …

28 Mai 2019

Druckfrisches Raumschiffgrab

Diesmal hat unsere Druckerei die Termine stark vorgezogen – wegen des anstehenden Feiertages und der näherrückenden Pfingstfeiertage. Das hat zur Folge, dass mir schon der erste Band unserer neuen Miniserie vorliegt. »Das Raumschiffgrab« von Kai Hirdt kommt in einigen Wochen in den Handel, aber ich freue mich in diesem Fall sehr über die Vorab-Belieferung von PERRY RHODAN-Mission SOL.

Der gedruckte Heftroman sieht gut aus, der stabil wirkende Umschlag macht einen schönen Eindruck. Ich könnte mir vorstellen, dass die Romane im Zeitschriftenhandel zu einem Blickfang werden.

Zum Inhalt möchte ich an dieser Stelle noch nicht so viel ausplaudern; das wäre zu früh. Dass Perry Rhodan selbst eine wichtige Rolle spielt, können sich die Leser sicher selbst denken. Die eigentliche Heldin ist aber eine junge Frau namens Mahlia Meyun, die ich sehr sympathisch fand – weil sie sich im Verlauf des Romans auch schön entwickelte und trotz Rhodans Anwesenheit ihren eigenen Kopf behielt. (Neben Perry Rhodan wirken Nebenfiguren manchmal sehr blass. Das hat der Autor vermieden.)

27 Mai 2019

Raptus Terrae

Als man mich auf den PERRY RHODAN-Tagen in Osnabrück fragte, ab wann man als Leser neue Informationen zur Entwicklung auf der Erde erhalten würde, antwortete ich fast reflexhaft: »Das kommt in Band 3015.« Das ist nicht ganz falsch, aber ich weckte womöglich einige Erwartungen, die sich nicht ganz erfüllen lassen.

Aber klar: In dem Roman, den Leo Lukas verfasste und der unter dem Titel »Raptus Terrae« in den Handel kommt, geht es um die Erde. In verschiedenen Szenen erfahren die Leser mehr über die Entwicklungen während der verlorenen Jahrhunderte. Aber natürlich erzählt der Autor auch einiges über die aktuelle Handlungszeit, über die neue Zentralwelt der Menschen und die Gespräche zwischen Reginald Bull und Perry Rhodan.

Die dramatischen Ereignisse der Vergangenheit und die Entwicklungen der Gegenwart – wohlgemerkt in unserer Serie – verschränkt er geschickt, so dass ein Panorama entsteht. Eines kann ich auf jeden Fall versprechen: Einige Fragen werden beantwortet, neue tun sich auf …

26 Mai 2019

Gelungenes Ende in Osnabrück

Eigentlich hatte ich nur einen einzigen Programmpunkt auf der Bühne des Großen Saales in Osnabrück. Zusammen mit Wim Vandemaan sollte ich über »Kurs 3000« sprechen und darüber, welche Dinge wir derzeit inhaltlich an der Serie machen und welche nicht. Aber es kam dann doch anders.

Unter der sorgsamen Moderation von Roman Schleifer sprachen wir über alte Exposés von K. H. Scheer und neue Inhalte, über die Arbeit am laufenden Handlungsabschnitt und die Reaktion der Leser. Eigentlich hätte danach ein Programmpunkt kommen sollen, der nur von Wim Vandemaan allein bestritten wurde – aber Roman ließ mich sitzen.

So saßen wir zwei Stunden lang auf der Bühne, es war dann zwar anstrengend, aber gleichzeitig auch angenehm. Was ja für den gesamten Con gilt: ein nettes Publikum, eine sehr gute Organisation, eine bis zur letzten Stunde positive Stimmung. Sehr schön!

25 Mai 2019

Erster Contag in Osnabrück

Ich war in meinem bisherigen Leben einmal in Osnabrück; das war in den 80er-Jahren. Am Freitag, 24. Mai 2019, reiste ich wieder einmal in die Stadt, weil ich dort die PERRY RHODAN-Tage besuchen wollte und einen Tag früher private Termine wahrnehmen wollte. Aber am Samstag, 25. Mai 2019, besuchte ich den ersten Tag des Cons.

Wie viele Besucher anwesend waren, konnte ich nicht sagen; wohl zwischen hundert und 150. Ich verbrachte den Tag im sehr angenehmen Jugendhaus mit vielen Gesprächen, so dass ich am Ende des Tages das Gefühl hatte, mit jedem Besucher ein Einzelgespräch geführt zu haben. Wir diskutierten und tratschten, es ging meist um unsere Serie, aber auch um andere Dinge.

Zwischendurch absolvierte ich den einen oder anderen Programmpunkt, sah auch bei einigen Programmpunkten zu. Bei der sehr gelösten Stimmung vor Ort kam ich in eine sehr angenehme Laune, die ich auch bei anderen Besucher zu spüren glaubte. Ein schöner Con bislang!

24 Mai 2019

Was kommt nach NEO 200 eigentlich genau?

Ein Logbuch der Redaktion (leicht veraltet und eher zur Dokumentation hierher kopiert)

In den vergangenen Wochen habe ich immer wieder Hinweise zur neuen Staffel gegeben, die in PERRY RHODAN NEO anfangen wird. Es sind nur noch wenige Tage, dann erscheint Band 200 dieser Serie – damit beginnt nicht nur eine neue Staffel, sondern buchstäblich eine ganz neue NEO-Epoche.

Vor allem Leser der größten Science-Fiction-Serie der Welt, die bisher einen Bogen um PERRY RHODAN NEO gemacht haben, sollten einen Blick in diesen Roman werfen. Es gibt schließlich genügend Themen, die den PERRY RHODAN-Leser packen sollten. Die Begriffe sind ihnen bekannt, aus langjähriger Lektüre kennt man sie gewissermaßen in- und auswendig.

Ein erfahrener Leser unserer Serie weiß, was ein Epsaler oder ein Ertruser ist, er könnte jederzeit einen Oxtorner von einem Siganesen unterscheiden. Im neuen Serienuniversum, das mit der Mondlandung im Jahr 2036 begonnen hat, ist hier einiges anders – trotzdem gibt es diese Begriffe, trotzdem haben Menschen einige Planeten besiedelt, deren Kolonisten sich in der Folge immer stärker von den Erdbewohnern unterscheiden.

Seit 2011 veröffentlichen wir die parallele Serie namens PERRY RHODAN NEO, und wir erzählen darin von Perry Rhodan, dem Raumfahrer, der auf dem Mond die Außerirdischen trifft. Ein Team von Autorinnen und Autoren schreibt die Geschichte der Menschheit gewissermaßen neu. Wir greifen Elemente von früher auf, verändern sie und fügen neue hinzu – so entsteht seit acht Jahren ein anderes PERRY RHODAN-Universum als das Bekannte.

Ab dem 17. Mai 2019 gibt es eine wunderbare Gelegenheit, in diese Serie einzusteigen. Band 200 von PERRY RHODAN NEO erscheint, und das Team eröffnet eine ganz neue Handlung. Die Geschichte spielt im Jahr 2088 und danach, also in einer Zukunft, die nicht so weit entfernt von unserer heutigen Zeit ist.

Worum geht’s in den kommenden Romanen? Was haben sich Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm ausgedacht, die derzeit für die Exposés der Serie zuständig sind? Welche Welten, welche Figuren und welche Technik bilden das Fundament für die Geschichte? Und was machen die Autorinnen und Autoren daraus?

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, möchte ich kurz den Hintergrund skizzieren: Die Menschen haben die Solare Union gegründet und sind zu den Sternen aufgebrochen. Im Verlauf von drei Jahrzehnten haben sie Kolonien auf fremden Planeten errichtet, die Namen wie Ertrus und Plophos, Siga und Epsal tragen. Tausende von Siedlern wagen den Schritt ins All – und damit in ein aufregendes und gefahrvolles Leben.

Die Erde ist noch lange nicht geeint, doch die Solare Union treibt die Erkundung des nahen Weltalls voran. Perry Rhodan und seine Gefährten sind immer an der Speerspitze des Fortschritts, ein politisches Amt hat Rhodan aber nicht übernommen. An seiner Seite sind immer noch Menschen wie Reginald Bull aktiv, während andere Menschen sich aufs »Altenteil« zurückgezogen haben.

Neue Figuren spielen eine wichtige Rolle in den Romanen nach der Bandnummer 200. Nike Quinto ist eine solche Figur – der erfahrene Geheimdienstler baut eine mysteriöse Abteilung für schwierige Fälle auf. Anson Argyris macht von sich reden, der sogenannte Kaiser von Olymp, wie er von vielen Menschen genannt wird. Weitere Namen, die noch mit literarischem Leben gefüllt werden müssen, sind beispielsweise Ronald Tekener oder Iratio Hondro – und das sind noch lange nicht alle.

Die Verbindung aus bekannt klingenden Geschichten und Figuren sowie ganz neuen Ideen haben die Autoren sehr spannend angelegt. Das Jahr 2088 steckt voller Herausforderungen für die immer noch junge Menschheit. In den Weiten der Milchstraße warten weitere Gefahren und Entdeckungen auf die Menschen. Die Zukunft ist grundsätzlich positiv – immerhin hat die Menschheit eine Reihe von Katastrophen in jüngster Zeit überstanden –, aber die neuen Schwierigkeiten müssen trotzdem überwunden werden.

Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Leserinnen und Leser dieser Zeilen einen Blick in das neue NEO-Universum werfen würden. Es gibt noch genügend zu erleben in der Milchstraße, und jetzt ist die Chance, gewissermaßen »ganz neu« dabeizusein!

23 Mai 2019

Exterra 82 gelesen

»Mythos Erde«, der neue Zyklus innerhalb unserer Serie und die Veranstaltung zu diesem Roman in München sind wichtige Bestandteile der aktuellen »Exterra«-Ausgabe. Dabei handelt es sich um die Nummer 82 des Club-Fanzines des Science-Fiction-Clubs Universum (SFCU), dessen Mitgliedern ich seit Jahrzehnten immer wieder über den Weg laufe. Sie sind aktiv, sie publizieren Zeitschriften, sie treten auf Cons auf, sie sind vielseitig kreativ.

In der aktuellen Ausgabe wird die Arbeit unseres Autorenteams – und der Redaktion – durchaus kritisiert. Auf den 60 Seiten gibt es also genügend, was mich ärgern könnte. Das tut es nicht, weil die Kritik ja begründet ist, wenngleich ich meist anderer Meinung bin, und in einem nachvollziehbaren Ton verfasst ist.

Darüber hinaus gibt es Berichte über die »Light Edition«, eine Reihe von Fan-Romanen, oder über Briefmarken, die die Weltraumforschung als Thema haben. Eine schöne Mixtur in einem Fanzine, das belegt, dass gedruckte Hefte immer noch ihren Sinn und ihre Berechtigung haben.

(Das Fanzine gibt's direkt beim SFCU zu bestellen. Vereinsmitglieder bekommen das Heft kostenlos, alle anderen sollten sich auf der Internet-Seite informieren.)

22 Mai 2019

Chaos in Hayok jetzt auch auf tschechisch

Den Titel »Chaos na Hayoku« kann ich sofort für mich übersetzen, ohne auch nur ein Wort der tschechischen Sprache zu verstehen. Bei unseren Partnern von Bastei Moba ist dieser Tage der PERRY RHODAN-Roman »Chaos für Hayok« erschienen, verfasst von Horst Hoffmann. Damit werden unsere tschechischen Partner weiter in den Kampf der Terraner gegen die übermächtig erscheinende Terminale Kolonne TRAITOR hineingezogen.

Der tschechische Band trägt die Nummer 163, das deutsche Original wurde mit der Bandnummer 2362 veröffentlicht. Die aus unserer Sicht seltsame Nummerierung der tschechischen Ausgabe kommt daher, dass man mit dem ersten Roman des »Sternenozean«-Zyklus die aktuelle PERRY RHODAN-Ausgabe startete. Aus »unserem« Band 2200 wurde also der tschechische Band 1.

Mir ist das ja fast egal. Ich freue mich, dass unsere tschechischen Leser derzeit eines der faszinierenden Epen lesen können, die Robert Feldhoff als Exposéautor entwickelt hat. Und ich würde mich freuen, wenn es ihnen genauso gut gefiele wie damals den meisten der deutschen Leser.

21 Mai 2019

Der Feind in mir

In meinen Augen bilden sie ein klassisches Team: Wenn Reginald Bull und Perry Rhodan gemeinsam in einen Einsatz gehen, ist das eigentlich nichts Neues für die Leser.

Man darf allerdings nicht vergessen, dass sich die Freunde schon seit langem nicht mehr gesehen haben – wobei das auch relativ ist. Während für den einen rund fünfhundert Jahre vergingen, waren es für den anderen nur einige Wochen.

In ihrem Roman »Der Feind in mir«, der mit der Bandnummer 3014 demnächst erscheint, zeigt Michelle Stern das Zusammenspiel der beiden Freunde ebenso wie das ihrer Gegenspieler. Dabei handelt es sich um einen trickreichen Kampf mit viel Action und einigen Überraschungen. Dass nebenbei noch ein ungewöhnlicher Roboter eine immer wichtigere Rolle spielt, möchte ich nur kurz andeuten.

Das Titelbild stammt übrigens von Arndt Drechsler. Ich finde es sehr eindrucksvoll.

20 Mai 2019

Ein Prost auf einen geglückten Roman

Die Autorin Lucy Guth lernte ich bei einem Seminar in Wolfenbüttel persönlich kennen. Vorher nahm ich sie als Autorin für Serien wie »Maddrax« wahr und bekam mit, dass sie auch an anderen Texten arbeitete. Beim BuchmesseCon im Oktober 2018 unterhielten wir uns darüber, ob sie vielleicht einmal einen Beitrag für PERRY RHODAN NEO schreiben könnte – immerhin las sie die Serie sehr gern und war auf dem Laufenden. Danach ging eigentlich alles ganz flott ...

Wenn am 31. Mai 2019 der Roman »Mission auf Mimas« in den Handel kommt, den die Autorin zusammen mit Michelle Stern geschrieben hat, haben wir beide einen Grund zum Feiern. Mir hat die Gemeinschaftsarbeit der Autorinnen sehr gut gefallen, und ich hoffe, dass die Leser das auch so sehen.

Als wir uns unlängst in den Räumen der Bundesakademie in Wolfenbüttel trafen, lag es nahe, den bald kommenden Roman ein wenig zu feiern. Zu vorgerückter Stunde stießen wir mit Bier an. (Das Foto schoss übrigens Thomas Frick, der mit einer STELLARIS-Geschichte schon für das Perryversum tätig geworden ist …)

19 Mai 2019

Meine Welt der Fanzines wurde größer

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Nachdem ich die ersten Kontakte zu Fans geschlossen hatte, entwickelten sich im Frühjahr und Sommer 1979 in rasender Geschwindigkeit weitere Bekanntschaften. Mit der kleinen Kofferschreibmaschine, die mir meine Eltern geschenkt hatten, schrieb ich zahlreiche Adressen an, die ich in den PERRY RHODAN-Clubnachrichten oder auf den Seiten des PERRY RHODAN-Magazins ausfindig machte.

Ich war 15 Jahre alt und fand die Schule sowieso nicht spannend – also malträtierte ich in der Freizeit meine Schreibmaschine. Und weil viele der Personen, mit denen ich Kontakt aufnahm, rasch reagierten, hatte ich innerhalb kurzer Zeit eine Reihe von Brieffreundschaften.

Rasch fing ich damit an, die ersten Fanzines zu bestellen, also Fan-Magazine, die von den meist jungen Herausgebern hergestellt und vertrieben wurden. Vor allem wollte ich Möglichkeiten finden, meine eigenen Geschichten zu veröffentlichen. Seit ich die Idee entwickelt hatte, selbst ein Autor zu werden, brauchte ich – in meiner Wahrnehmung – jemanden, der meine Texte druckte.

Eines der ersten Hefte, das mir ins Haus geschickt wurde, hieß »solis orbita«. Seine Macher kamen aus Friedberg im Taunus, nördlich von Frankfurt gelegen, und kamen mir schon sehr erfahren vor – obwohl sie so alt waren wie ich oder ein wenig jünger. Ihr Fanzine war noch sehr amateurhaft, die Ambitionen von Michael und Ulrich dafür umso größer. Sie hatten, wie ich nach mehreren Briefen schon wusste, große Ziele mit ihrem Fanzine: Sie wollten prominente Autoren als Mitarbeiter gewinnen und schreckten auch nicht davor zurück, Lyrik zu veröffentlichen. (Es wurde das erste Fanzine, das Texte von mir publizierte.)

Es gab weitere Hefte, die mir gut gefielen. Im Nachhinein muss man wohl aber sagen, dass »Carthago« eines der Fanzines war, die mich im Sommer 1979 am Stärksten beeinflussten. Ich bestellte mir die Doppelnummer 9/10, die hundert Seiten umfasste und die ich bestimmt zweimal durchlas. »Carthago« verstand sich als ein »Magazin für Phantastik (Science Fiction, Realismus, Gespenster, Fantasy, etwas Horror, Surrealismus, Utopie, Badeöl usw.)«, was ich schon mal lustig fand.

Das gesamte Heft wirkte auf mich sehr professionell: ein kartonierter Umschlag, superschön gedruckte Innenseiten. Inhaltlich war es wesentlich »erwachsener« und kritischer als die Hefte, die ich bislang kannte und die meist einen starken PERRY RHODAN-Bezug aufwiesen.

Staunend las ich manche Beiträge. Es gab durchaus anspruchsvolle Kurzgeschichten, etwa von Roland Rosenbauer, den ich schon als Autor von »Terra Astra«-Heftromanen kannte, oder von Manfred Borchard, der schon oft auf den Seiten der PERRY RHODAN-Romane veröffentlicht worden war. Andere Autoren kannte ich nicht – und ihre Geschichten lasen sich allesamt anders als das, was ich bisher in Heftromanen mitbekommen hatte.

Man war durchaus politisch in diesem Fanzine, nicht nur in Kurzgeschichten wie »Päpstliche Himmelfahrt« oder Gedichten wie »Ein sauberer Deutscher«, sondern vor allem in den Artikeln. Mit einem Artikel wie »Größenwahn und Misswirtschaft der Fanzines« konnte ich nicht viel anfangen, weil ich zu wenig Ahnung von der bisherigen Fan-Szene hatte. Aber auch dieser Artikel weitete meinen Horizont.

In der »Carthago«-Ausgabe las ich auch von vielen anderen Fanzines. In einer »Fantasy-Magazinschau« wurden alle aktuellen Fanzines besprochen, die sich mit Fantasy-Literatur beschäftigten. Nachdem ich erst kürzlich diese Spielart der phantastischen Literatur kennengelernt hatte, fand ich das besonders interessant. Man konnte in Heften wie »Fantasia« oder »Follow« also eigene Geschichten veröffentlichen, und man konnte fremde Kulturen »simulieren«. Was immer das im Detail heißen sollte – mich faszinierte es.

Ich nahm mir vor, in Kontakt zu dem Verein zu treten, der hinter dieser phantastischen Welt stand. Er nannte sich »Erster Deutscher Fantasy-Club«. Obwohl in derselben »Carthago«-Ausgabe auch ein Artikel veröffentlicht wurde, der den Titel »Fantasy – Faschismus auf Raten?« trug, wollte ich mich nicht davon abhalten lassen, mehr über Fantasy herauszufinden.

Weil es in diesem »Carthago«-Heft so viele Informationen gab, die ich herausschreiben konnte, betrachtete ich es bald als meinen »Schlüssel« zur eigentlichen Fan-Szene. Unter anderem las ich von einem Fanzine namens »Phalanx«, an dem Manfred Borchard beteiligt war – den Mann kannte ich nun sowohl von »Carthago« als auch von PERRY RHODAN her. Ich beschlosse, den Herausgeber anzuschreiben; das war ein gewisser Helmut Ehls. (Mit ihm sollte ich Jahrzehnte später bei PERRY RHODAN zusammenarbeiten.)

Vor allem aber faszinierte mich der Hinweis auf einen Club. Er nannte sich »Science Fiction Korrespondenz Ring«, kürzte sich selbst mit »SFKR« ab und beschrieb sich selbst als »der Verein für aktive Science-Fiction-Leser & -Fans«, Das interessierte mich; ich wollte schließlich selbst ein aktiver Fan werden. Mir gefiel, dass man sich offenbar »ehrgeizige Pläne« gesetzt hatte, wie es in der Anzeige hieß, und dass man alles bieten wollte, »was man von einem modernen und leistungsfähigen Club« erwartete. Was das wohl genau hieß? Ich beschloss, es herauszufinden, und schrieb einen Brief an die angegebene Adresse.

Im Spätsommer 1979 begann mein Zugang zum Fandom, wie man die organisierte Szene der Science-Fiction-Fans nannte. Ich verschickte viele Briefe, und ich bekam viele Antworten. Mit großen Augen sah ich, was es neben PERRY RHODAN und ATLAN noch alles gab. Vor allem faszinierte mich, welche Möglichkeiten sich für engagierte Fans eröffneten. Ich beschloss, in dieser Fan-Szene immer intensiver mitzumischen …

18 Mai 2019

Eine NEO-Sternenkarte

Ich denke, es war diese Woche eine Überraschung für die Abonnenten von PERRY RHODAN NEO: Sie alle erhielten im Rahmen ihres Abonnements eine Sternenkarte, die das nähere interstellare Umfeld der Erde zeigte, wie wir es in dieser Serie schildern.

Erstellt hatte die Karte Rainer Schorm, einer der zwei Exposéautoren der Serie. Sie zeigt die Lokale Blase mit einem Radius von 500 Lichtjahren, groß genug also für Hunderttausende von Sonnen und möglichen Planeten.

Zu den Welten, die auf dieser Sternenkarte zu sehen sind, zählen unter anderem Ertrus und Epsal, Siga und Olymp. Wer sich schon lange für PERRY RHODAN interessiert, für den haben diese Namen einen guten Klang. Für PERR RHODAN NEO gab es natürlich entsprechende Anpassungen, so dass ein Besuch auf diesen Welten sehr viele neue Eindrücke vermitteln dürfte.

(Das Bild wurde in meinem Büro auf dem Fußboden aufgenommen. Ich fotografierte den Entwurf, nicht das endgültige Motiv – weil dieser keine »Falzlinien« enthält.)

Bevor jetzt jemand fragt: Diese Version der Sternenkarte kann man nicht bei uns kaufen. Wir arbeiten aber derzeit daran, für unseren Shop eine Lösung zu erstellen, die das Motiv dieser Karte aufgreift. Ziel ist ein schöner Wandschmuck ...

17 Mai 2019

Mann aus Glas

Es ist nicht nur ein neuer Roman, es ist auch nicht nur der Start in eine neue Staffel – es ist der Aufbruch in eine neue Epoche. Ich meine damit den Band 200 der Serie PERRY RHODAN NEO, den Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm gemeinsam verfasst haben. Am heutigen Freitag ist er offiziell erschienen, es ist der Start in die neue Staffel, die den schönen Namen »Die Solare Union« erhalten hat.

Die beiden Autoren haben sehr viele Grundlagen für die künftigen Romane erstellt. Sie haben sich nicht nur Gedanken über Kolonien und Welten gemacht, sondern auch über wirtschaftliche Zusammenhänge, biologische und genetische Überlegungen und strategisch-militärische Überlegungen.

Wenn sich die Menschheit im näheren Umfeld der sogenannten Lokalen Blase ausdehnt, vergrößert sich das »Spielfeld«. Das heißt, dass die Ziele größer werden können, auf jeden Fall aber auch die Bedrohungen.

In »Mann aus Glas« deuten die Autoren davon einiges an. Mit dem mysteriösen Besucher, der im Gebiet der Menschheit auftaucht, melden sich Besucher von »außerhalb«, die bisher niemand auf dem Plan hatte. Die größte Bedrohung scheint aber von einem besonders gefährlichen Menschen auszugehen … und alles andere steht in diesem Roman und seinen Folgebänden!

16 Mai 2019

Die Science-Fction-Welten des Andreas Brandhorst

Ein Logbuch der Redaktion

Dass Andreas Brandhorst einen PERRY RHODAN-Heftroman verfasste, schließt im Frühjahr 2019 in gewisser Weise einen großen Bogen. Der Autor fing in den 70er-Jahren mit Science-Fiction-Heftromanen an, damals noch als junger Mann, und wurde im Verlauf der vergangenen Jahre zu einem erfolgreichen Schriftsteller, der sich auf der Bestseller-Liste platzieren konnte. Grund genug, einige der wichtigen Abschnitte seiner Karriere zu betrachten.

Schon als junger Autor zeigte Andreas Brandhorst sein Talent. Seit den 70er-Jahren veröffentlichte er die ersten Heftromane, später schrieb er unter dem Pseudonym Andreas Weiler für die »Terranauten«. Dabei handelte es sich zu Beginn der 80er-Jahre um einen Versuch des Bastei-Verlages, eine Science-Fiction-Serie in den Handel zu bringen, die ganz anders ausgerichtet war als beispielsweise PERRY RHODAN. (Die Serie wird derzeit als E-Book erneut veröffentlicht.)

Nachdem der Autor in den frühen 80er-Jahren eine Reihe von Science-Fiction-Romanen als Taschenbücher oder Hardcover-Bände veröffentlicht hatte, verlegte er sich aufs Übersetzen. Zu Beginn der Nuller-Jahre trat er wieder als Autor in Erscheinung.

Mit »Diamant« legte er den ersten Band der sogenannten Kantaki-Trilogie vor, dem rasch weitere Bände folgten. Der Autor präsentierte in diesen Romanen eine weit entfernte Zukunft, in der die Menschen zwar ein Sternenreich entwickelt haben, bei ihrer Technik aber auf sehr seltsame Außerirdische angewiesen sind. Fans und Kritiker zeigten sich von den zwei Kantaki-Trilogien begeistert. (Sie liegen mittlerweile in einer schönen Neuausgabe im Piper-Verlag vor, als Taschenbuch sowie als E-Book.)

Es folgte eine Reihe von eigenständigen Science-Fiction-Romanen, die in keinem inhaltlichen Zusammenhang standen. Mehrfach bekam der Autor den Deutschen Science-Fiction-Preis und den Kurd-Lasswitz-Preis. Unter anderem wurde »Das Schiff« damit ausgezeichnet, ein Roman, der ein komplettes Universum entwirft und dabei stets sehr spannend bleibt.

Das ist wohl auch das verbindende Element in den neuen Science-Fiction-Werken des Andreas Brandhorst: Der Autor zeigt nicht nur eine Geschichte, sondern er präsentiert meist einen ganzen Weltenentwurf. Manche Leser sind dadurch überfordert, die meisten aber schätzen diesen umfassenden Weltenbau, in den sich spannende Geschichten um verzweifelte Menschen, einsame Roboter und wagemutige Raumfahrer einbinden lassen.

Zuletzt wechselte Andreas Brandhorst in das Thriller-Genre – ohne dabei aber seine Herkunft zu verleugnen. So ist beispielsweise »Ewiges Leben«, sein aktueller Bestseller, ein spannender Roman um Genetik und große Pläne, den die meisten Leser als Thriller wahrnehmen werden. Die grundlegende Idee – eben die Suche nach der Unsterblichkeit – zählt eher zur Science Fiction.

Auch in »Das Erwachen« griff der Autor ein aktuelles Thema auf, das in der Wissenschaft ebenso eine Rolle spielt wie in populären Medien: Ab wann ist eine sogenannte Künstliche Intelligenz wirklich möglich, und wie werden solche Maschinen gegenüber den Menschen auftreten? In beiden Thrillern sparte der Autor nicht an kritischen Gedanken zu politischen Kräften und gesellschaftlichen Entwicklungen.

Andreas Brandhorst hat im Verlauf seiner Karriere als Schriftsteller die unterschiedlichsten Themen bearbeitet. In einem blieb er sich immer treu: Er ist ein Science-Fiction-Autor, der es meisterhaft versteht, fremde Welten und faszinierende Charaktere zu beschreiben – ob in unserer Zeit oder in einer fernen Zukunft. Wir können als Leser auf viele weitere Romane dieses Schriftstellers gespannt sein!

15 Mai 2019

Die Terranische Union im Büro

Ich gestehe offen und ehrlich, dass die Überraschung geglückt ist: Wenn sich Rainer Schorm und Rüdiger Schäfer zusammensetzen, brüten die beiden Exposéautoren üblicherweise neue Ideen für die Handlung von PERRY RHODAN NEO aus. Sie machen sich Gedanken zu Völkern und Welten, zu Figuren und Raumschiffen – das alles fassen sie später zusammen, und daraus entstehen die Exposés, die wiederum die Basis für Romane bilden. Im Regelfall erhalte ich hinterher ein schönes Konzept von den beiden, in dem sie ihre inhaltlichen Ideen zusammenfassen.

Ganz selten gibt es aber mehr, und in diesem Fall war dieses »Mehr« sehr verblüffend. Zur Terranischen Union gibt es nämlich bereits Merchandise-Produkte, die mir als Geschenk überreicht wurden. Was die Terranische Union genau ist und worin sich diese von der Solaren Union unterscheidet, will ich heute nicht erklären – ich freue mich lieber öffentlich über die gelungenen Überraschungen aus Leverkusen.

(Und wenn jetzt jemand fragt: Bisher kann man diese Dinge noch nirgends kaufen. Das könnte sich aber noch ändern, könnte ich mir vorstellen …)

14 Mai 2019

Zielpunkt Ephelegon

Wenn man mit Fremden über die PERRY RHODAN-Serie spricht, hört man von diesen immer wieder, wie beeindruckend sie die Titelbilder finden. Die coolen Aliens, die intensiven Weltraummotive, die faszinierenden Raumschiffe – das kommt nach all den Jahrzehnten immer noch sehr gut an. Und das Titelbild von »Zielpunkt Ephelegon« ist ein richtig gutes Beispiel dafür.

Der Roman stammt von Uwe Anton, das Titelbild lieferte Arndt Drechsler. Der Künstler setzt das Raumschiff THORA auf dem Cover stark in Szene: Das neue Raumschiff des Residenten und damit das neue Flaggschiff der Liga orientiert sich in seiner Optik an den Klassikern des terranischen Raumschiffbaus, geht aber eigene Wege, was das Design und die Technik angeht.

In seinem Roman erzählt Uwe Anton übrigens auch von Altem, das sich in einer neuen Zeit orientieren muss. Kann eine Freundschaft den Zeitraum von fünfhundert Jahren ohne jegliche Begegnung »einfach so« überdauern? Diese Woche erfahren die Leser auf jeden Fall mehr darüber.

13 Mai 2019

Ein Besuch in Gongolis

Ein Logbuch der Redaktion (zur Dokumentation nachgereicht)

In den nächsten Wochen werden die Leser unserer Serie einen ungewöhnlichen Schauplatz genauer kennenlernen. Gemeint ist ein Habitat namens Gongolis, das sich im Sternenmeer der Milchstraße bewegt und dessen Bewohner zu keinem der aktuellen Machtblöcke gehören.

Seine Form ist ungewöhnlich genug: Vier Bauelemente bilden die Basis; dabei handelt es sich um die Zelle eines arkonidischen GWALON-Raumers sowie drei Schiffszellen der JUPITER-Klasse. Das gesamte Gebilde durchmisst also mehrere Kilometer und wird von zehntausenden von Menschen sowie Angehörigen anderer Völker bewohnt.

Gongolis erweist sich aber nicht als eine Ansammlung von Wracks oder zerstörten Raumschiffen. Gongolis ist ein modernes Habitat, gewissermaßen eine Mischung aus Stadt und Kaufhaus, Casino und Hotel, Spitzenklinik und Vergnügungszentrum. Allerdings gibt es auch schmutzige Areale. Wie es das Datenblatt so schön formuliert: »der Bauch von Gongolis, wo Schmugglerware und Drogen und dergleichen zu haben sind«.

Die Stimmung an Bord des Habitats ist – so der Text im Exposé – »geschäftig, optimistisch, lebensfroh«. Die Bewohner wollen mit den alten Zeiten nichts mehr zu tun haben, blicken bewusst in die Zukunft und wollen keine Legenden über ein angebliches Terra mehr hören.

Stattdessen gilt die Devise: »Die Bewohner wollen die aktuelle Friedenszeit der Cairanischen Epoche nutzen, das eigene Leben genießen. Wer unbedingt will, kann sich ja der Liga Freier Terraner anschließen. Aber hier auf Gongolis leben die Freien, die Ungebundenen, diejenigen, die sich aus der Schwerkraft der Historie befreit haben.«

Mehrere Romane beschäftigen sich mit Gongolis; sie erzählen mehr von diesem ungewöhnlichen Lebensraum und seinen Bewohnern. Drei Autorinnen tragen dabei den größten Anteil zur Beschreibung des Habitats bei, weshalb ich auf ihre Romane eingehen möchte. Man könnte sagen, dass sie gemeinsam eine Trilogie verfasst haben.

Den Einstieg liefert Susan Schwartz mit »Willkommen auf Gongolis« – ihr Roman trägt die Bandnummer 3010 und erscheint am 26. April 2019. Die Autorin erzählt von Perry Rhodan und seinen Gefährten, sie zeigt auch, auf welche Probleme der Terraner im Habitat stößt.

Tiefer ins Innere von Gongolis führt Verena Themsen. Ihr Roman kommt am 3. Mai 2019 in den Handel und trägt den Titel »Habitat der Träume«. Perry Rhodan und seine Begleiter treffen auf wichtige Personen, es gibt aber unerbittliche Gegner, die sich auf ihre Spuren gesetzt haben. Wer steckt dahinter, und wie kommen die Terraner aus dieser Falle heraus?

Mehr zu den Hintergründen berichtet Liza Grimm. Die junge Autorin, die ihren Gastroman mit dem Titel »Totenschiff« bedacht hat, schildert das Leben der unbarmherzigen Jäger, die in Gongolis aktiv sind. Ihr Roman wird am 10. Mai 2019 mit der Bandnummer 3012 veröffentlicht. Er zeigt die Milchstraße in der Cairanischen Epoche, beleuchtet bisher unbekannte Schauplätze und stellt vor allem zwei Figuren ins Zentrum der Geschichte, von denen die Leser noch mehr erfahren werden …

Gongolis ist nur einer der vielen neuen Schauplätze, mit denen uns die Autorinnen und Autoren nach Band 3000 überraschen. Ich habe mich über die Romane gefreut, die dieses Habitat präsentieren, und lasse mich überraschen, wie sie bei den Lesern ankommen werden.

12 Mai 2019

Seminar und Lektüre in Kombination

Fahre ich als Redakteur auf eine Veranstaltung am Wochenende, betrachte ich die Fahrzeit mit der Bahn als Arbeitszeit. Im Idealfall habe ich dabei die Zeit und die Ruhe, Manuskripte zu lesen und meine Anmerkungen in ihnen zu hinterlassen. So war und ist es auch an diesem Mai-Wochenende, an dem ich nach Wolfenbüttel und zurück fahre.

Bei der Fahrt nach Norden hatte ich ein aktuelles Manuskript von PERRY RHODAN-Mission SOL als Lektüre, das sehr explosiv anfängt und eine Reihe von spannenden Szenen enthält. Während des Seminars las ich in meinem Zimmer gelegentlich in einem aktuellen Manuskript für die wöchentliche Serie, für die Rückfahrt habe ich noch eines vorgesehen. Und falls sich unversehens noch ein Zeitloch auftun würde, hätte ich sogar ein Manuskript von PERRY RHODAN NEO im Gepäck.

Da passt es gut, dass ein Teil der Aufgaben während des Seminars ihren Hintergrund bei PERRY RHODAN NEO hatten. Dabei konnte ich den Autorinnen und Autoren gut vermitteln, wie die Arbeit in unserer Redaktion und mit den Autoren abläuft.

11 Mai 2019

PR NEO als eine Seminar-Grundlage

Dass sich Materialien aus der PERRY RHODAN-Serie immer wieder gut dazu eignen, auch in Seminaren eingesetzt zu werden, habe ich im Verlauf der Jahre häufig bemerkt. Beim diesjährigen Seminar in Wolfenbüttel, das ich zusammen mit dem Autor Uwe Anton als Dozent betreue, lässt sich das auch feststellen.

Mit einem winzigen Unterschied: Wir verwenden ein Datenblatt aus PERRY RHODAN NEO. Angefertigt wurde es von Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm. Uwe Anton hat es auf zwei Seiten eingekürzt.

Es dient als Grundlage für Gespräche, bisher haben wir auch eine Übung auf Basis dieses Datenblatts gemacht. Die Autorinnen und Autoren sollten eine stimmungsvolle Kurzgeschichte schreiben, die Elemente aus diesem Datenblatt aufgreift. Ich fand die Ergebnisse teilweise sehr spannend ...

10 Mai 2019

Teamtagung absolviert

Seit vielen Jahren gehört es in der PERRY RHODAN-Redaktion zum guten Ton, das Jahr mit einer Teamtagung zu beginnen. Im Januar oder spätestens im Februar setzen wir uns für einen Tag oder auch mehr zusammen, schauen uns an, was im Vorjahr gut und schlecht gelaufen ist, und versuchen dann, das nächste Jahr zu planen. 2019 war alles ein wenig anders – der Band 3000 unserer Serie und die vielen Aktivitäten um die Serie herum trugen dazu bei, dass wir die Teamtagung erst am 8. Mai 2019 veranstalten konnten.

Zu besprechen gab es trotzdem viel: Wir schauten uns an, was in den vergangenen Monaten gut und weniger gut gelaufen war; wir erfreuten uns der guten Zahlen, die der Vertrieb bei PR 3000 vermeldet hatte, und wir diskutierten Themen, die sich auf die kommenden Jahre beziehen. Wie verändert sich die Literatur, welche Autorinnen und Autoren schreiben in zehn Jahren beispielsweise für unsere Serie? Auch über Personalfragen – wer macht was? – diskutierten wir intensiv.

Zwischendurch tranken wir Kaffee und aßen zu Mittag. Wegen des Dauerregens verzichteten wir auf einen Spaziergang, was sich ansonsten angeboten hätte. Rastatt ist nämlich, wenn man an der Murg entlanggeht, recht hübsch. Aber auf solche Dinge mussten wir verzichten; Arbeit und Planung standen nun mal im Zentrum.

09 Mai 2019

Liza Grimm und das Totenschiff

Diese Woche erscheint ein Gastroman, der den Titel »Totenschiff« trägt. Verfasst wurde er von Liza Grimm, einer jungen Autorin, die bereits mehrere Romane veröffentlicht hat, vor allem im Fantasy-Umfeld, und die ich auf der Leipziger Buchmesse kennengelernt hatte. Bei einem Gespräch am Messestand war die Idee entstanden, dass sie einen Gastroman für PERRY RHODAN schreiben könnte – und in wenigen Tagen liegt er im Handel bereit.

Es ist immer etwas Besonderes, wenn Gastautoren oder Gastautorinnen sich in »unser« Universum einarbeiten, wenn sie ihre eigene Sicht auf das Perryversum entwickeln. Manche kommen damit leichter zurecht, einige tun sich schwer. Meiner Ansicht nach bereichert ein Blick von außen auch unsere Sicht der Dinge – so eben auch bei Liza Grimm.

Sie beschreibt die zwei Figuren, die man auch auf dem Titelbild des Romans erkennt, zeigt ihre Vergangenheit und ihre Beweggründe, liefert die Vorgeschichte für das Zusammentreffen der beiden mit Perry Rhodan. Ganz nebenbei ergänzt sie damit das Bild, das unsere Leser von der Milchstraße in der Cairanischen Epoche haben. Mir hat das sehr gut gefallen!

07 Mai 2019

»Eine dritte Wirklichkeit«

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Es war ein seltsames Gefühl für mich: Ich stand auf der Bühne, Elke Rohwer neben mir, und wir lasen gemeinsam einen Text vor, den ich erst einige Tage zuvor geschrieben hatte. Es war der 1. Oktober 2011, ein Samstag, und der PERRY RHODAN-WeltCon sollte auf einen weiteren Höhepunkt zusteuern. Wir wollten unsere neue Serie präsentieren, wir wollten über PERRY RHODAN NEO sprechen – ohne zu wissen, wie die Serie ankommen würde.

Elke stellte als Redakteurin die grundsätzlichen Gedanken vor, präsentierte unsere neue Serie »als eine klassische Science-Fiction-Überlegung«, als »eine Was-wäre-wenn-Frage, eine Frage nach grundsätzlich anderen Gedankenspielen«. Sie erzählte von unserem Gedankengang, von den »zwei Wirklichkeiten in Sachen Mondlandung«.
Die eine spreche davon, dass Neil Armstrong auf dem Mond landet und vom kleinen Schritt für einen Mann und dem großen Schritt für die Menschheit spricht. Die andere hingegen – so Elke – setze den amerikanischen Astronauten Perry Rhodan sowie seine Begleiter Reginald Bull, Clark Flipper und Eric Manoli ins Zentrum.

»Mit PERRY RHODAN NEO gesellt sich zu diesen zwei Wirklichkeiten eine dritte hinzu«, sagte sie. »Sie ist ebenfalls fiktiv, aber sie jongliert mit einer grundsätzlich anderen Ausgangsposition.« Die Mondlandung sollte erneut stattfinden, aber erst im Jahr 2036 …

Elke berichtete von den Überlegungen der Autoren; vor allem Frank Borsch als Exposéautor hatte sich über politisch-gesellschaftliche Dinge viele Gedanken gemacht. Welche Entwicklungen mussten berücksichtigt werden? Mussten wir Klimawandel, Terrorismus und Umweltverschmutzung in der Handlung der Serie verarbeiten?

Nachdem Elke die aktuelle Planung vorgestellt hatte, ging ich in die Vergangenheit. Ich verwies auf die frühen Exposés von Karl-Herbert Scheer und Walter Ernsting alias Clark Darlton. Bekanntlich beratschlagten die beiden Autoren in stunden- und tagelangen Diskussionen darüber, wie eine nahe Zukunft aussehen könnte.

»Während sich Karl-Herbert Scheer viele grundsätzliche Gedanken darüber machte, wie eine Mondlandung technisch-wissenschaftlich zu verlaufen hatte, war Clark Darlton derjenige, der die träumerischen Ideen beisteuerte«, fasste ich zusammen. Ich verwies auf »den Gedanken an die Unsterblichkeit, der Traum vom Ewigen Leben, die Flüge in andere Sonnensysteme und die Reisen in andere Zeiten und Universen«. Wäre PERRY RHODAN am Anfang auf reine Action konzentriert gewesen, wäre die Serie nie ein solcher Erfolg geworden – die Ernstingschen Träumereien gehörten stets dazu.

Ähnlich ging es uns bei der Planung von PERRY RHODAN NEO. Seit 2003 hatten wir immer wieder an dem Thema gearbeitet. Mir war recht früh klargeworden, dass nur ein Autor in Frage käme, diese Serie zu steuern. Frank Borsch hatte in meinen Augen mit seiner »Alien Earth«-Trilogie gezeigt – die drei Bände waren bei Heyne erschienen –, wie klarsichtig und spannend zugleich er eine Welt in der nahen Zukunft beschreiben konnte.

An dieser Stelle setzte wieder Elke an; sie erwähnte die Figuren, die in der neuen Serie auftauchen sollten. »Selbstverständlich wäre es töricht gewesen, auf Perry Rhodan zu verzichten oder aus Reginald Bull eine Frau zu machen«, sagte sie und verwies auf die Figuren, die wir für NEO veränderten.

Der Telepath John Marshall beispielsweise wohne nicht in Australien, sondern kümmert sich in den Vereinigten Staaten um Jugendliche. Das Finanzgenie Homer G. Adams sollte in der neuen Serie eine ganz andere Rolle innehaben. Und mit Sid Gonzalez wollen wir gleich im ersten Roman eine Figur einführen, die es in der ursprünglichen Serie gar nicht gibt.

»Das alles ist kein Selbstzweck«, so die Redakteurin, »sondern geschieht, weil wir eine neue Serie schaffen wollen – keine Replikation des klassischen Stoffes.« Wir wollten schließlich nicht »einfach die ersten zehn oder zwanzig PERRY RHODAN-Hefte nacherzählen«; das wäre einfach gewesen. Wir hatten uns »bewusst für den komplizierteren Weg entschieden, aber gleichzeitig für den spannenderen und lohnenswerteren«.

Ich wusste, welche Sorgen sich in diesem Augenblick mancher Besucher des WeltCons im Saal machte. Wir hatten diese Sorgen früh genug diskutiert, und ich konnte mich darauf einstellen. Wie würde denn das »Perryversum« aussehen, wenn es künftig PERRY RHODAN NEO geben würde? Welche Fakten sollten künftig gelten? Müsste man sich künftig zwischen zwei verschiedenen Angaben entscheiden?

»Wird Perry Rhodan, wenn er in Heft 2650 an die Mondlandung denkt, sich an das Jahr 1971 oder an das Jahr 2036 erinnern?«, fragte ich in den Saal. »Welche Erinnerungen hat Perry Rhodan an die Venus, welche an die amerikanischen Astronauten Freyt und Deringhouse, was verbindet ihn mit John Marshall oder Homer G. Adams?«

Ich hatte das Gefühl, dass mich alle anstarrten. Dann sprach ich die Worte, die manchem wohl wie eine Erlösung vorkamen: »Es gibt künftig schlicht zwei Perryversen – anders geht es nicht.« Die laufende PERRY RHODAN-Serie basiere meiner Ansicht nach weiterhin auf den Fakten, die mit »Unternehmen Stardust« im Jahr 1961 und den folgenden Romanen geschaffen worden seien. Und PERRY RHODAN NEO werde etwas komplett Neues.

Als an dieser Stelle im Saal spontaner Beifall ausbrach, dem sich viele anschlossen, war ich mehr als erleichtert.

05 Mai 2019

Technische Fortschritte im Perryversum

In diesen Tagen beschäftigen wir uns in der Arbeit zwischen der Redaktion und dem Exposéteam immer wieder auch mit der Technik in der Cairanischen Epoche. Was kann man wie modernisieren, was hat sich wie in den 500 Jahren verändert, seit Perry Rhodan durch das Chaotemporale Gezeitenfeld gestürzt ist?

Mir fällt bei solchen Dingen immer wieder auf, wie wenig sich die Technik eigentlich in den früheren PERRY RHODAN-Romanen verändert hat. Die Raumschiffe wurden größer (zuerst 1500-Meter-Kugelraumer, dann 2500-Meter-Kugelraumer), die Antriebstechnik änderte sich (von Transitions- zum Linearantrieb), die Schutzschirme wurden mächtiger (zuerst kam der HÜ-Schirm, dann der Paratronschirm), die Positronengehirne noch größer (von der Venusfestung über den Robotregenten zur Hundertsonnenwelt). Am Prinzip änderte sich vergleichsweise wenig.

Als Rainer Castor innerhalb des Autorenteams für die Entwicklung neuer Technologien zuständig war, führte er so viele Neuerungen ein, dass diese teilweise nicht einmal den Weg in die veröffentlichten Romane fanden oder nur kurz angedeutet wurde, was neu sein müsste. Das entsprach zwar technologischer Realität – immerhin hat sich die Technik in unserer Welt in den vergangenen hundert Jahren in rasantem Tempo verändert –, wurde aber kaum in Romane umgesetzt.

Und heute? Wir müssen einen Spagat finden zwischen dem, was möglich wäre, wenn man das Perryversum konsequent zu Ende dächte (extreme Miniaturisierung beispielsweise ...), und dem, was für Romane noch sinnvoll ist. Denn eines ist ja trotz aller Gedankengänge klar: Wir wollen unterhaltsame Science Fiction schreiben, die auf dem Fundament der bisherigen 3000-undsoweiter Romane aufbaut und diese nicht negiert. Mit dem Widerspruch aus manchmal altmodischer Technikvision – Beispiel: das riesenhafte Zentralplasma – und heutigen Erkenntnissen müssen wir klarkommen ...

04 Mai 2019

Der Film und die Nachrichten

Ich war zu jung, als der erste PERRY RHODAN-Film herauskam. Aber ich erinnere mich noch gut daran, als er in den 70er-Jahren noch einmal in die Kinos kam. Einer meiner Freunde sah ihn, und er fand ihn toll.

Wann immer ich mich an manche Gespräche in den 70er-Jahren erinnere, denke ich, dass der Film nicht so schlecht angekommen sein konnte, wie man sich das heutzutage vielleicht vorstellt. Die starke Abneigung gegen den Film kam erst in den 80er-Jahren auf, so meine Wahrnehmung.

Ein Beleg dafür ist meiner Ansicht nach ein wunderbares Dokument, das man in der Filmothek finden kann. Dokumentiert wird die »UFA-Wochenschau« 562/1967, die am 2. Mai 1967 in den Kinos gezeigt wurde. Nach gut vier Minuten – man kann aber auch direkt mit dem entsprechenden Bild auf den Anfang klicken – kommt ein eindrucksvoller Bericht über »SOS aus dem Weltall«, eben jenen legendären PERRY RHODAN-Film.

Man sieht, wie die STARDUST zum Mond fliegt, wie die Rakete landet, wie das skurrile Landefahrzeug über die Mondoberfläche rollt. Im Schwarzweiß-Kino jener Tage dürfte das eindrucksvoll gewesen sein. Klassische Risszeichnungen und schräge Musik ergänzen aufs Schönste die Tricks der italienischen Filmemacher, die die Dokumentation zeigt.

03 Mai 2019

Der aktuelle Stand zur Mission SOL

Am heutigen Tag bestand ein großer Teil der Arbeit in der Redaktion darin, weitere Weichen für die nächste Miniserie zu stellen. In sechs Wochen soll der erste Band von PERRY RHODAN-Mission SOL im Handel sein; dafür müssen wir noch einiges tun. Immerhin ist »Das Raumschiffgrab« als Start für die Serie bereits in der Produktion, weitere Romane liegen vor.

Die Exposés hat Kai Hirdt zu einem großen Teil bereits geschrieben, für die anderen hat er Konzepte entwickelt. Parallel dazu arbeiten die Autoren an den weiteren Romanen. Vorbereitet wird derzeit eine Prämie für die Menschen, die eine Mission-SOL-Edition bestellen, ein Kurz-Abonnement über die zwölf Ausgaben der Miniserie also.

Bleiben die Werbung und die Öffentlichkeitsarbeit: Entsprechende Texte stehen schon, die Kontakte gibt es ebenfalls. Für die Zeitschriftenhändler wurden ebenso Informationen vorbereitet. Die Händlerinnen und Händler müssen schließlich wissen, dass es etwas Neues aus dem PERRY RHODAN-Kosmos gibt, das sie ihren Stammkunden anbieten können ...

Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem, was in diesen Stunden und Tagen getan wird. Wir sind derzeit sehr optimistisch, dass uns eine schöne Serie gelingen wird. Die ersten Vorab-Reaktionen unserer Leser sind ebenfalls positiv – das freut mich natürlich sehr.

02 Mai 2019

Finale für Ferrol auf japanisch

Ich freue mich sehr, dass PERRY RHODAN NEO in Japan offenbar ganz gut angenommen ist. Dieser Tage erhielt ich das Belegexemplar von Band 16 auf den Tisch, mit einem Cover, das mich allerdings leicht irritierte: Mit der Gucky-Darstellung kam ich nicht klar – aber ich muss ja auch nicht alles mögen … ich hoffe, den Lesern in Fernost gefällt das eher als mir.

Der Inhalt ist ein wichtiger Roman von Christian Montillon: »Finale für Ferrol« schließt die zweite Staffel ab, bildet einen Höhepunkt in der frühen Phase unserer Serie. Das Konzept von Frank Borsch orientierte sich in den Grundzügen an der klassischen PERRY RHODAN-Serie, wich aber stark davon ab, wenn es um die Charakterisierung von Völkern und Handlungsträgern ging.

Ich wüsste ja zu gern, wie die Romane bei unseren japanischen Partnern inhaltlich ankommen: Wie reagieren die Leserinnen und Leser darauf? Sind es die Leser, die auch die klassische PERRY RHODAN-Serie lesen, oder erreichen wir damit auch andere Menschen? Schade, dass das für mich so fremd erscheint.