30 Dezember 2016

Das Jahr der Miniserien

Am letzten Arbeitstag des Jahres 2016 kann ich einen kurzen Rückblick wagen – ohne zu sehr in die Details einzusteigen. Schaue ich auf die vergangenen zwölf Monate zurück, fallen mir vor allem die Miniserien auf, die wir publiziert haben.

In der ersten Jahreshälfte veröffentlichten wir die zwölf Romane von PERRY RHODAN-Arkon, für die Marc A. Herren die Exposés verfasst hatte. In der zweiten Jahreshälfte kamen die zwölf Bände von PERRY RHODAN-Jupiter, die vorrangig von Wim Vandemaan entwickelt worden waren, die Kai Hird aber für die Heftroman-Version stark bearbeitete.

Für mich war die Arbeit an PERRY RHODAN-Trivid besonders spannend; so etwas hatten wir schließlich in all den Jahren noch nie versucht. Die sechs Romane und der Prolog veröffentlichten wir ausschließlich als E-Books; inhaltlich kamen sie auf jeden Fall sehr gut an, den wirtschaftlichen Erfolg müssen wir im Jahr 2017 bewerten.

Dazu machten wir die »normalen« Tätigkeiten für PERR RHODAN – wo mit Band 2875 der »Sternengruft«-Zyklus eingeleitet wurde – und PERRY RHODAN NEO, wo mich vor allem die »Meister der Sonne« mitrissen. Nicht zu vergessen sind die vier Silberbände, die Bücher der Platin Edition, die Club-Editionen und Sonderpublikationen und und und ... es wurde uns 2016 also nicht langweilig.

Wobei klar ist: Ohne die kritische und trotzdem positive Leserschaft wäre das alles nicht machbar gewesen. PERRY RHODAN ist in all seinen Ausprägungen seit vielen Jahren eine Serie, in der die Leser zusammen mit den Autoren und der Redaktion an einem Strang ziehen. Das ist einmalig, und das begeisterte mich in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder!

29 Dezember 2016

Atlans Rückkehr auf französisch

Offiziell erschien Band 342 der französischen PERRY RHODAN-Ausgabe am 8. Dezember 2016; zumindest informierten uns unsere Partner entsprechend. Mit »Le Retour d'Atlan« lieferten sie an ihre Leser einen echten »Kracher« aus, einen Band, der den Zyklus »Dis Kosmische Hanse« spannend weiter entwickelt.

Die Original-Romane erschienen in deutscher Sprache schon vor über dreißig Jahren; unsere französischen Leser erleben also jetzt die Phase unserer Serie, in der mehr über die kosmischen Zusammenhänge bekannt wird. Das vorliegende Taschenbuch hat mit Autoren wie William Voltz, Hans Kneifel und Kurt Mahr einiges zu bieten.

Ganz ehrlich: Manchmal beneide ich die Leser, für die solche Romane noch neu und frisch sind. Schließlich erinnere ich mich noch gut genug, wie sie damals auf mich wirkten. Die SOL auf dem Titelbild finde ich übrigens schön – es ist eine andere Art der Darstellung, die aber trotzdem »funktioniert«.

28 Dezember 2016

Silberband-Information

Wann wir zum ersten Mal die kleine Broschüre »Silberbände zum Lesen & Hören« produziert haben, weiß ich schon gar nicht mehr; es ist einige Jahre her. Grund war, dass es immer wieder Fragen von Lesern und Hörern gab: Welchen Silberband gibt es denn schon als Silber Edition, welchen »nur« als MP3-Edition und welchen bislang ausschließlich als E-Book?

Selbstverständlich lassen sich solche Informationen allesamt im Internet nachschauen. Aber vor allem Menschen, die gern sammeln, bevorzugen immer noch Broschüren aus Papier. In denen kann man nachschlagen und in aller Ruhe blättern – das ist von Fall zu Fall und von Mensch zu Mensch sowieso verschieden.

Ende Dezember 2016 kam die neue Broschüre aus der Druckerei; der Stand ist also vom Januar 2017. Auf 16 schlanken (halbes A4-Format!) Seiten gibt es die gewünschten Informationen, ebenso einen kleinen Ausblick auf die Monate des Jahres 2017. Ich finde die Broschüre richtig gelungen; das haben die Kolleginnen und Kollegen in unserer Agentur sowie Klaus Bollhöfener von unserem Marketing toll gemacht.

27 Dezember 2016

Spannender Fan-Roman

In der laufenden PERRY RHODAN-Serie hat Jawna Togoya eine harte Niederlage erleiden müssen; einige Leser zeigten sich darüber bestürzt. Das heißt für mich als Redakteur, dass die »Posbi-Frau« gemocht wird, zumindest von einigen Lesern. Umso besser, dass ich über die Feiertage gelesen habe, wie Jawna Togoya eigentlich entstanden ist.

Keine Sorge – das habe ich in keiner »offiziellen« Publikation gelesen. Wer die entsprechende Publikation nicht kennt, hat eigentlich nichts verpasst. Oder vielleicht doch? Okay, zumindest nicht an serienrelevanten Romanen.

Gelesen habe ich Band 41 der Fan-Romanserie »Rätsel der Galaxien«, die seit Mitte der 90er-Jahre vom SFC Black Hole Galaxie herausgegeben wird. Damit ist »RdG« eine der Serien, die am längsten existieren. Die Geschichte des Raumschiffes ARIGA und seiner Besatzung führt in Paralleluniversen und hinaus in parellele Wirklichkeiten.

Das merkt man besonders gut am aktuellen Band 41, der den Titel »Der Clown von Fornax« trägt und in dem es nicht nur um Jawna Togoya geht, sondern auch um die kleine Galaxis Fornax und die Bedrohung durch die Terminale Kolonne TRAITOR. Spannende »Fanfiction«, um den passenden Fachausdruck dafür zu verwenden!

24 Dezember 2016

Weihnachten im Perryversum

Schaut man sich die Entwicklung des PERRY RHODAN-Universums an, so scheinen sich gewisse Bräuche von der Erde lang zu halten. Immer wieder wird erwähnt, dass Perry Rhodan und seine Gefährten den Heiligen Abend feiern, oder Weihnachten wird sonst irgendwie thematisiert. Die entsprechenden Szenen sind meist kurz, aber sie gehören zur Serie.

Ist das realistisch? Kann man davon ausgehen, dass die Menschen in 3000 Jahren noch immer die Riten einer Religion feiern, die so eng mit der Erde verwurzelt ist? Oder sollten die Menschen nicht eher plophosische Ikonen, arkonidische Götter oder bluesche Kreaturen verehren und entsprechend diesen Kulturen dann die Feiertage begehen? Vielleicht entwickelt sich in dreitausend Jahren auch noch die eine oder andere neue Religion mit ihren jahreszeitlichen Ausprägungen?

Ich vermute, dass zumindest Perry Rhodan und seine Gefährten die Erinnerung an Weihnachten – wie eine tradierte Sitte – auch in die ferne Zukunft tragen werden. Und da die Aktivatorträger als Vorbild dienen, wird es Weihnachten auch im Jahr 1500 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung geben: ein Fest der Besinnung und des Innehaltens, ein Fest des Beschenkens und der Gemeinsamkeit.

Das wird dann mit dem religiösen Ursprung womöglich nichts mehr zu tun haben – aber ich finde den Gedanken tröstlich, dass Menschen auch in der fernen Zukunft des Perryversums ein Weihnachten haben werden …

23 Dezember 2016

Akustisch nach Lemuria

Ein Logbuch der Redaktion

Zu den Höhepunkten der PERRY RHODAN-Historie zählt unzweifelhaft der Zyklus um die sogenannten Meister der Insel, der in den PERRY RHODAN-Heftromanen 200 bis 299 erstmals erzählt wurde. Der Vorstoß der Menschen nach Andromeda wurde von den Autoren mit viel Begeisterung geschildert; noch heute mögen die Leser diese klassischen Geschichten aus der Mitte der 60er-Jahre.

Innerhalb dieses Zyklus sind die Episoden in der Vergangenheit der Erde mit die spannendsten – und dieser Tage genoss ich sie wieder einmal, aber diesmal in Form eines Hörbuches. Josef Tratnik liest »Lemuria«, die Silber Edition 28; das sorgt schon einmal für akustischen Genuss.

Ich hatte die Box im Auto, legte nacheinander alle 13 CDs in meinen CD-Player ein. Wer mag, kann sich das Hörbuch übrigens auch downloaden und auf seinen MP3-Player laden – oder sonstwie verwenden –, aber ich bin da gern ein wenig konservativ. Die Geschichte ist es ja schließlich ebenfalls, und das meine ich hier positiv.

Zur Erinnerung: In den Romanen des »MdI«-Zyklus schilderten die Autoren den Vorstoß der Menschheit nach Andromeda. Diese Galaxis wird von den sogenannten Meistern der Insel beherrscht, über die man anfangs nichts herausfinden kann. Die Menschen müssen vor allem mit dem Maahks kämpfen, einem Hilfsvolk, dessen Angehörigen Wasserstoff atmen und die man abschätzig auch als »Methans« bezeichnet.

Unter großen Opfern gelingt es den Terranern unter dem Kommando von Perry Rhodan, in den vorgelagerten Kleingalaxien Fuß zu fassen. Dann beginnt der eigentliche Vorstoß nach Andromeda – doch eine gigantische Zeitmaschine schleudert Rhodan, seine Begleiter und sein Flaggschiff in die Vergangenheit zurück. Davon handelt der Silberband »Lemuria« und das davon abgeleitete Hörbuch mit dem gleichen Titel.

Ich vermute mal, dass ich an dieser Stelle nicht zu viel vom Inhalt verrate. Der »Knaller« in diesem Hörbuch ist schließlich, dass die Terraner in der Vergangenheit – mehr als 50.000 Jahre vor ihrer Zeit – herausfinden müssen, in welcher Beziehung sie zu den Meistern der Insel stehen. Vor fünf Jahrzehntausenden gab es auf der Erde bereits eine Hochkultur, deren Angehörigen auch die Raumfahrt beherrschten: die Lemurer.

Doch nachdem sich das Reich der Lemurer auf zahlreiche Welten der Galaxis ausgebreitet hatte, wurde es in einem fürchterlichen Krieg von den sogenannten Bestien zerstört. In genau diesem Krieg landen Rhodan und seine Begleiter. Wie sie herausfinden, in welcher Zeit sie gelandet sind und welche Gegner sich unversöhnlich gegenüberstehen, das lässt sich heute noch mit viel Spannung lesen.

K. H. Scheer als Exposéautor sowie die Kollegen H. G. Ewers, Kurt Mahr und William Voltz lieferten die Romane für diesen Band. Die Geschichten sind stets spannend, sie sind turbulent und abwechslungsreich, und es passiert ständig etwas. Die Terraner und ihre Verbündeten müssen tricksen und kämpfen, sie treffen auf lebende Mäntel und primitive Ureinwohner, sie kämpfen gegen Bestien und Lemurer.

Ich gestehe, dass ich mit einigem Abstand manche Idee in diesen frühen Romanen nicht mehr mag. Vor allem die Geschichten um den kleinen Psi-Roboter Lullog, die ich in meiner Jugend sehr mochte, als ich den »MdI«-Zyklus zum ersten Mal las, gefielen mir jetzt nicht mehr. Aber es kann einem ja nicht immer alles »munden«.

Dass mir die klassischen Geschichten im Jahr 2016 so gut gefallen, hat allerdings nicht nur damit zu tun, dass ich sie als Jugendlicher so sehr mochte. Die Ereignisse in der Vergangenheit der Erde und in der Milchstraße, die in »Lemuria« erzählt werden, sind zeitlos; sie waren in den 60er-Jahren spannend und finden auch heute noch ihre Freunde. Dank Josef Tratniks faszinierender Erzählstimme wirken die Geschichten zudem aufgefrischt – obwohl am Original ja nicht viel geändert wurde.
Ich freue mich schon auf das nächste Hörbuch aus der Reihe der Silber Edition!

22 Dezember 2016

Die Weißen Welten

Leyle ist kein Mensch von der Erde – aber sie lebt auf der Erde. Als Ärztin, die vom Planeten Aralon stammt, hat es sie auf den Heimatplaneten der Menschheit verschlagen, und hier bekommt sie den Kampf der Terraner gegen die Unterdrückung mit. So zumindest in dem Roman »Die Weißen Welten« von Oliver Plaschka, deer als Band 138 unserer Serie PERRY RHODAN NEO erscheint.

Der Band kommt am 30. Dezember 2016 in den Handel, es ist also der abschließende NEO-Roman für dieses Jahr. Der Roman liefert allerdings keine Neujahrs- oder gar noch verspätete Weihnachtsstimmung, sondern sehr viele Handlungselemente, die eher nachdenklich stimmen. Perry Rhodan wird in diesem Roman beispielsweise vor eine moralische Frage gestellt, auf die es keine einfache Antwort gibt.

Und einige junge Raumfahrer haben durchaus Probleme mit ihren »emotionalen Konflikten«. Das schildert der Autor sehr feinfühlig, unterhaltsam ist das auch – ich könnte mir vorstellen, dass manche Leser genau diese Szenen nicht gut finden. Aber das werden wir ja sehen ...

21 Dezember 2016

Garde der Gerechten

Kurz vor Weihnachten kommt ein Roman in den Handel, der von einer Autorin und einem Autor verfasst worden ist: Die Rede ist von »Garde der Gerechten«, der die Bandnummer 2888 trägt und den Susan Schwartz und Hubert Haensel gemeinsam schrieben. Es ist übrigens der dritte Teil der »Tschubai-Chroniken«, wie wir drei Romane nennen, in denen der Medienwart Col Tschubai eine wichtige Rolle spielt.

Warum die beiden Schriftsteller den Roman gemeinsam schrieben, will ich an dieser Stelle nicht erläutern. Vielleicht haben sie in naher Zukunft einmal Lust, darüber mehr auf einem Con oder sonstwie einer Veranstaltung zu erzählen. Die beiden mögen sich – da lag es nahe, sich hier gegenseitig zu unterstützen.

Die spannende Frage ist ohnehin: Wer von den Leserinnen und Lesern erkennt denn, welche Passage von Hubert und welche von Susan ist? Ich bilde mir selbst ein, stilistische Unterschiede gut herauszfinden – bei diesem Roman dürfte das echt schwierig sein.

Wer Lust hat, kann sich ja über die Feiertag damit beschätigen und uns dann »zwischen den Jahren« an den Erkenntnissen teilhaben lassen ...

20 Dezember 2016

Ein Abend mit dem Comic

Es hat seine Vorteile, PERRY RHODAN-Redakteur zu sein: Man hat oftmals die Chance, spannende Dinge zu sehen, bevor sie »spruchreif« werden. In diesem Fall meine ich den vierten Teil der PERRY RHODAN-Comics – unsere Partner von Cross Cult veröffentlichen die Serie zu meiner großen Freude seit einiger Zeit. Bekanntlich kommt das aktuelle Heft am 27. Januar 2017 in den Handel.

Allerdings durfte ich nicht nur aus reiner Freude den Comic lesen. Ich sollte noch »ein letztes Mal« drübergucken. Also las ich die Texte von Kai Hirdt in deutscher Sprache – die ersten Entwürfe waren in englischer Sprache – und betrachtete dazu die Bilder von Marco Castiello. Das machte echt Spaß.

Ohne über den Inhalt zu viel zu verraten, was mir echt schwer fällt: Die Geschichte von Perry Rhodan und seinen Begleitern im Jahr 3540 wartet mit einigen Überraschungen auf, die sicher die Stammleser überraschen werden. Comicleser, die unsere Serie nicht so gut kennen, werden dadurch hoffentlich auf die Romane aufmerksam – mir hat die Geschichte schon mal sehr gut gefallen.

19 Dezember 2016

Was bedeutet PERRY RHODAN-Trivid?

Ein Logbuch der Redaktion

Während ich diese Zeilen schreibe, läuft unsere Serie PERRY RHODAN-Trivid seit einigen Wochen. Ich kann noch nichts darüber sagen, ob die Serie erfolgreich ist – das wird man frühestens im Frühjahr 2017 genau festlegen können –, aber schon jetzt weiß ich, dass wir viele wichtige Informationen und Lehren aus der Arbeit an dem Prolog und den sechs Romanen ziehen können. Es bietet sich also bereits an, ein wenig zurückblicken.

Erste Überlegungen zu einer reinen E-Book-Serie hatten wir schon früh – tatsächlich schon in den 90er-Jahren. Als das Internet für unsereins wichtig wurde, überlegte ich mir das Konzept eines »Internet-Romans«. Mit dem Autor Frank Böhmert diskutierte ich lange über die Möglichkeiten, wie wir die Möglichkeiten des neuen Mediums mit der PERRY RHODAN-Serie verbinden könnten. Daraus wurde letztlich nichts, wahrscheinlich war 1996 noch nicht die Zeit dafür reif.

Es sollte bis in die Nuller-Jahre hinein dauern, bis wir genügend Erfahrungen mit den E-Books gesammelt hatten. Wir verfolgten, wie der E-Book-Markt langsam wuchs, und wir erlebten mit, wie immer mehr Leser von gedruckten Romanen zu E-Books umstiegen. Es war meiner Ansicht nach nur eine Frage der Zeit, bis irgendwann die ersten Bücher in Form von »digital first« erscheinen würden. Da wollten wir mit PERRY RHODAN dabei sein.

Wir zögerten dennoch recht lange, ließen die Jahre ab 2011 verstreichen und entwickelten lieber das klassische E-Book-Geschäft weiter. Das funktionierte vor allem anfangs überall gleich: Man nimmt einen »normalen« Roman und macht aus diesem eine digitale Edition. Wir taten nichts anderes als das, was alle anderen Verlage auch taten. Das Risiko, direkt ein E-Book zu produzieren, ohne den »Umweg« über ein gedrucktes Werk einzuschlagen, war mir viele Jahre lang zu groß.

Der Grund ist für Außenstehende manchmal nicht nachvollziehbar – deshalb versuche ich, ihn zu erklären. Bisherige Kalkulationen in Verlagen gehen davon aus, dass man ein Buch oder einen Heftroman druckt, in den regulären Vertrieb gibt und dann über Händler verkauft. Für all diese Dinge gibt es klar belegbare Zahlen, man kann die Preise und Kosten kalkulieren, man kann sogar sehr genau im voraus sagen, was man erwartet und wie die Abläufe zu funktionieren haben.

Solange ein E-Book gewissermaßen ein »Abfallprodukt« des herkömmlichen Systems war, konnte man damit wunderbar umgehen. In unserem Fall hieß das: Alle Kosten, die der normale Betrieb in einem Verlag kostet – also beispielsweise das Personal, die Miete für die Räume oder auch die Computer –, wurden auf die gedruckten Romane gebucht. Damit blieben die E-Books von solchen Kosten komplett frei, was sie leicht kalkulierbar machte.

Wenn ich ein »E-Book-Only« machte, um diesen umständlichen Begriff zu benutzen, musste ich all diese Kosten seriös auf das einzelne E-Book umlegen. Und auf einmal war die Tatsache, dass ein E-Book einfach nicht die Verkaufszahlen erreicht wie ein gedruckter Roman, ein echtes Problem. Um ein Beispiel mit Zahlen zu nehmen, die natürlich nicht stimmen: Legt man Kosten auf 100.000 Exemplare um, sind sie recht klein. Packt man sie aber seriös auf 5000 Exemplare, werden sie auf einmal erdrückend groß.

Das hielt uns lange Zeit von ernsthaften Experimenten in die Richtung ab. Mir war aber klar, dass wir sie irgendwann einschlagen mussten. Mein Argument war immer: »Lass uns den Produktionsweg umdrehen. Wir machen ein E-Book, das es nur digital gibt – und kümmern uns danach darum, ob und wie wir daraus vielleicht einmal ein Buch oder sonstwie ein gedrucktes Produkt machen.« Es benötigte einige Zeit, bis wir das Projekt intern durchgesprochen und auch kalkuliert hatten.

tl_files/comic/images/news/news/Trivid_Logo.jpgDass wir vor diesem Hintergrund dann PERRY RHODAN-Trivid machen, ist eine starke Entwicklung. Es gab und gibt keine Erfahrungswerte, niemand weiß und wusste, wie das Projekt ankommen würde, vor allem hatte aber niemand eine Ahnung, ob und wie es sich verkaufen würde.

Dass wir es inhaltlich so gut wie möglich machen wollten, war für mich klar – die Autoren würden sich engagieren, der Lektor und die Redaktion würden intensiv arbeiten, das Marketing würde viele Aktionen ankurbeln. Doch niemand würde wissen, wie der Verkauf ausfallen würde ...

Es gab und gibt in allen Verlagen immerhin erste Verkaufszahlen und Übersichten zu E-Books. Wir wissen bei PERRY RHODAN sehr genau, wie viele Exemplare wir von einem NEO- oder einem Erstauflagen-Roman verkaufen, wie die Auflage bei den Silberbänden oder bei einem Roman einer Miniserie aussieht. Damit kann man kalkulieren – und darauf bauten wir auf.

Machen wir uns aber nichts vor. Die Leser interessiert das nur am Rande, ihm oder ihr geht es um wirtschaftliche Erwägungen des Verlages ... Wer sich einen Roman aus einer unserer Serien kauft, möchte eine spannende Science-Fiction-Geschichte lesen, die idealerweise mit einem Ende aufhört, dass es auf die nächste Geschichte aufmerksam macht. Das ist bei PERRY RHODAN-Trivid nicht anders. Wir erzählen eine Geschichte in Fortsetzungen, auch wenn die Romane deutlich kürzer sind als bei unseren anderen Serien – aber das macht ja nichts.

Für uns alle war es eine neue Erfahrung. Christian Montillon und Oliver Fröhlich mussten anders arbeiten, als sie es gewohnt waren; bei uns intern war die Verzahnung zwischen dem Marketing und der Redaktion viel intensiver als sonst. Ebenso hatten wir die Kommunikation zu den Leserinnen und Lesern angepasst.

Und jetzt warten wir ab, jetzt entscheiden die Leserinnen und Leser. Wenn sich genügend Menschen für PERRY RHODAN-Trivid entscheiden, gibt es sicher irgendwann eine weitere Serie dieser Art. Die Zukunft bleibt also spannend ...

16 Dezember 2016

Jubiläum für die Platin Edition

Ein Logbuch der Redaktion

Im September 2011 kam der erste Band von PERRY RHODAN NEO in den Handel; die Redaktion und der Autor präsentierten ihn auf dem WeltCon in Mannheim. Von Anfang an veröffentlichten wir die Serie in drei Variationen: als gedruckten Roman, der über den Zeitschriftenhandel vertrieben wurde, als E-Book und als Hörbuch.

Seit 2014 ergänzt eine Hardcover-Ausgabe die Science-Fiction-Serie – im November 2016 konnte die Serie ein erstes Jubiläum feiern. Wegen ihrer schönen Optik werden die Bände der NEO-Buchausgabe bekanntlich als Platin Edition bezeichnet. Je vier Romane werden noch einmal bearbeitet und in dieser Ausgabe zusammengefasst  Das Verlagshaus Edel Germany – das auch die PERRY RHODAN-Silberbände vertreibt – ist für die Produktion und den Vertrieb zuständig.

Grund genug, ein wenig auf den Inhalt dieses Buches zu blicken. Mit Christian Montillon und Michael Marcus Thurner schrieben zwei Autoren mit, die bereits zu den Autoren der laufenden PERRY RHODAN-Serie gehörten. Michelle Stern hatte sich zu der Zeit schon einen guten Namen als NEO-Autorin gemacht und stieß kurz darauf zum Team der Erstauflage. Und Oliver Fröhlich gab sein Debüt im Perryversum; mittlerweile hat sich der Schriftsteller fast unverzichtbar gemacht.

NEO Platin Edition 10: Cover von Dirk Schulz»Die Macht des Imperiums« erzählt die Geschichte einer wagemutigen Expedition; sie leitet die Handlungsstaffel »Das Große Imperium« ein. Die wichtigste Hauptperson dabei ist Perry Rhodan, jener Astronaut, der erst Monate zuvor überhaupt den Kontakt zu den Außerirdischen hergestellt hat. Ein erster Versuch der Menschen, mit dem riesigen Arkon-Imperium in Kontakt zu treten, scheiterte kläglich und unter hohen Opfern.

Christian Montillons Roman, der das Buch einleitet, spielt auf zwei unterschiedlichen Handlungsebenen: einerseits im Februar 2037, andererseits im Frühsommer 2036. Die Geschehnisse im Frühsommer 2036, die vor der Mondlandung spielen, zeigen vor allem, in welches Geflecht aus Intrigen und Geheimnissen der Arkonide Atlan verwickelt ist. Der mysteriöse Roboter Rico spielt eine wichtige Rolle, und es wird klar, dass es Mächte gibt, die Rhodans Flug zum Mond verhindern wollen. Der Roman legt damit übrigens wichtige Hinweise auf spätere Entwicklungen in der Serie – bis hin zu den aktuellen Romanen, die Ende 2016 bei PERRY RHODAN NEO veröffentlicht werden.

Ebenso wichtig wie die Handlung des Jahres 2036 ist aber diejenige der »Neuzeit«. Perry Rhodan und seine Gefährten wissen, dass sie erneut ins Arkon-Imperium vorstoßen müssen. Obwohl die Menschen große Opfer bringen mussten, können sie sich auf der Erde weder verstecken noch in Sicherheit wähnen. Die Position der Erde ist nämlich im sogenannten Epetran-Archiv gespeichert, das sich im Zentrum des Imperiums befindet. Erst wenn die Daten gelöscht worden sind, können die Menschen sicher sein.

Die folgenden Romane in diesem Band der Platin Edition – der übrigens auch problemlos ohne Vorkenntnisse zu verstehen ist – zeigen die Expedition. Rhodan und seine Gefährten reisen maskiert, sie müssen sich in geheimer Mission über die Außenposten des Imperiums vorantasten. In »Der Celista« zeigt Michelle Stern allerdings, dass auch die Gegenseite nicht schläft. Schnell setzen sich Geheimagenten auf die Spur der Menschen ...

Mit seinem Roman »Planet der Seelenfälscher« bewies Oliver Fröhlich im Frühjahr 2013, wie gut er sich in die Welt von PERRY RHODAN NEO einfühlen konnte. Er beleuchtete unter anderem das Thema der Individualsignaturen – eines jener Elemente, durch die sich das NEO-Universum vom herkömmlichen PERRY RHODAN-Universum unterscheidet. Sie entsprechen einem »Fingerabdruck« der besonderen Art und können als eindeutiges Mittel verwendet werden, um jemanden zu identifizieren.

Will Perry Rhodan mit seinen Gefährten unerkannt ins Herz des Arkon-Imperiums vorstoßen, muss er die Signatur manipulieren. Das aber ist erstens illegal und zweitens sehr gefährlich – daraus machte Fröhlich einen packenden Roman, der die Leser faszinierte und der das Buch »Die Macht des Imperiums« spannend abschließt.

Ein ganz anderes Thema beleuchtet Michael Marcus Thurner. In seinem Roman »Der König von Chittagong« blickt er nach Bangladesch, in die wuchernde Metropole Chittagong. Dort herrscht ein mächtiger Warlord, der sich als Mann mit beängstigenden und irritierenden Kräften erweist. Am gleichen Schauplatz ist die Erzählung »Der Traum von Chittagong« angesiedelt, die exklusiv für dieses Buch geschrieben wurde. Sie erzählt die weiteren Ereignisse in der Stadt am Indischen Ozean und zeigt vor allem, dass eine technische Entwicklung – oder der Kontakt mit Außerirdischen – nicht unbedingt das Leben von allen Menschen verändern muss.

»Die Macht des Imperiums« ist ein würdiger Band für ein kleines Jubiläum: Neue Autoren treten auf, neue Entwicklungen in der Serie werden angestoßen. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit PERRY RHODAN NEO schon so weit gekommen sind, und hoffe auf weitere Jubiläen ...

14 Dezember 2016

Irrgarten der Dimensionen

Bereits vor mehreren Wochen ist das erste Hardcover-Album der PERRY-Comics im Rahmen der Alligator-Farm erschienen; gelesen habe ich es dann auch ein wenig später. Aber jetzt ...

»Irrgarten der Dimensionen«, so der Titel der wichtigsten Geschichte, sowie »Vollendete Vergangenheit«, die zweite Geschichte, spielen geschickt mit den verschiedenen Welten und Ebenen des PERRY RHODAN-Universums und greifen allerlei Elemente auf.

Das Album wird nicht jedermanns Sache sein. Wer auf eine beinharte Umsetzung des PERRY RHODAN-Kosmos aus ist, dürfte eine Enttäuschung erleben. Wer es aber mag, wenn mit den Elementen der Serie gespielt wird, hat sicher seine Freude daran.

Zeichnerisch wie textlich sind beide Geschichten sehr unterschiedlich, nicht alles gefiel mir. Aber das ist auch nicht das Ziel der ungewöhnlichen Stories, die sich an Menschen richten, die schrägen Humor vertragen.

13 Dezember 2016

Einige Worte zu Winfried Brand

Der Science-Fiction-Fan Winfried Brand, Jahrgang 1967, ist in der Nacht von Montag auf Dienstag gestorben. In den 80er- und 90er-Jahren produzierte er viele Fanzines und arbeitete aktiv am ColoniaCon mit. Auch PERRY RHODAN war für ihn stets ein wichtiges Thema.

Für die PERRY RHODAN-Serie und ihr redaktionelles Umfeld war er in den vergangenen Jahren vor allem professionell tätig. Unter anderem sorgte er dafür, dass die ATLAN-Bücher digitalisiert und als E-Books in den Handel gebracht wurden. Ohne ihn wären unsere E-Book-Aktivitäten noch nicht so weit vorangeschritten wie bisher.

Wir sind sehr traurig.

12 Dezember 2016

Sherpa Carmichael war ein Held

Als ich mit dem PERRY RHODAN-Universum in Kontakt trat, dauerte es einige Zeit, bis ich neben den Heftromanen auch die Taschenbücher kennenlernte. Dann aber kam eine Klassenkameradin ins Spiel: Sie wusste von meiner Begeisterung für die Science-Fiction-Serie und lieh mir Taschenbücher aus, die sie dem Bücherschrank ihres Vaters entnahm. So kam ich in Berührung mit vielen klassischen PERRY RHODAN-Planetenromanen.

Ich mochte vor allem die »knackigen« Figuren, die in den Romanen von Hans Kneifel auftauchten: nicht nur Atlan selbst, an dem ich früh einen Narren gefressen hatte, sondern auch die einsamen Raumfahrer, die sich auf fremden Planeten durchschlagen mussten. Einer von ihnen war Sherpa Carmichael, und die Romane mit ihm liebte ich.

Im Rahmen unserer Planetenromane – immer zwei Klassiker in einem Buch oder E-Book – sind jetzt zwei dieser frühen Kneifel-Werke erneut erschienen. Sowohl »Der Erbe der Jahrtausende« als auch »Die Pflanzen des Todes« sind typische Romane der 60er-Jahre: Die Milchstraße ist ein »wilder Raum«, in dem sich Kneifels Helden ihren Raum erkämpfen müssen.

Wahrscheinlich empfinden Leser, die heutzutage mit Science Fiction anfangen, diese Art von Schreibe als unmodern. Damals schrieb Hans Kneifel top-aktuelle Abenteuerromane. Und ich finde es gut, dass wir sie auf diese Weise in einer schönen und modernen Art den Lesern von heute präsentieren können – ebenso natürlich jenen, die wie ich ihre Erinnerungen auffrischen wollen.

11 Dezember 2016

Protokolle und Werbetexte

Am Freitag nahm ich an einer internen Besprechung teil, wie wir sie regelmäßig im Verlag haben: Der PERRY RHODAN-Redakteur sitzt da mit dem Geschäftsführer, einer Kollegin aus dem Vertrieb und einem Kollegen vom Gesamt-Marketing zusammen. Besprochen werden die aktuellen Ereignisse, man schaut sich die Zahlen an und entwickelt gemeinsam neue Pläne. Wie das auch in anderen Verlagen üblich ist.

Und am heutigen Sonntag versuche ich das dann alles, so zusammenzufassen, dass wir in dsr Redaktion daraus konkrete Arbeitsaufträge ableiten können. Unter anderem sprachen wir über die Werbeaktionen zu Band 2900, der bekanntlich im März 2017 erscheinen wird. Wenn wir entsprechend werben wollen, müssen die Flächen schon jetzt gebucht werden ...

Darüber hinaus muss ich mit Gedanken zu einigen werblichen Aussagen machen. Der Vertrieb will nämlich erstaunlicherweise wissen, welchen Inhalt der PERRY RHODAN-Zyklus ab Band 2900 hat. Meine Aussage »Der Raumfahrer Perry Rhodan und seine Gefährten erleben allerlei Abenteuer im Weltall« fand man nicht aussagekräftig genug. Nun denn ...

09 Dezember 2016

Daten und Details zum neuen Zyklus

Der »Genesis«-Zyklus entsteht seit einigen Wochen und Monaten. Das bedeutet einiges: Die Exposéautoren sitzen schon seit längerem daran, die Autorinnen und Autoren erhalten in diesen Tagen und Wochen die ersten Exposés, der Zeichner ist bereits an der Arbeit, die Werbeaktionen werden vorbereitet, die Agentur stellt sich auf ihre Aufträge ein.

Recht hoch ist der aktuelle Aufwand, die Hintergründe und Datenblätter zum neuen Zyklus zu erarbeiten. Mit welcher Besatzung geht die RAS TSCHUBAI auf ihre große Reise? Wie sehen die Angehörigen des Sternenvolkes aus, auf das die Terraner treffen? Welche Zusammenhänge ergeben sich mit früheren Serienereignissen?

Das muss alles so früh wie möglich definiert werden. Während also die Handlung in die Details entwickelt wird – die Zykluskonzeption der Bände 2900 bis 2999 steht seit längerem fest –, entstehen die Fakten eines fiktiven Universums. An die müssen sich dann schließlich die Autoren halten, damit alles stimmig bleibt.

08 Dezember 2016

Die Tschubai-Chroniken als Trilogie

Drei ungewöhnliche PERRY RHODAN-Romane, die im Dezember in den Handel kommen, haben eine gemeinsame Hauptperson – und diese bildet die »inhaltliche Klammer« für die Romane. Es handelt sich dabei um Col Tschubai, ein Besatzungsmitglied der RAS TSCHUBAI. Der erste Roman mit dieser Figur erscheint in dieser Woche.

Col Tschubai ist ein entfernter Nachfahre des berühmten Ras Tschubai, verfügt allerdings nicht über Mutantengaben und sieht sich selbst als ganz normalen Menschen. Auf dem Titelbild des Romans »Der Schwarze Sternensturm« ist er zu sehen.  Verfasst wurde der Roman von Michael Marcus Thurner, er trägt die Bandnummer 2886.

Die Handlung spielt in der Galaxis Orpleyd, und die Menschen an Bord der RAS TSCHUBAI geraten in eine Reihe von Problemen. Col Tschubai ist nicht gerade einer der Helden, welche die Lage meistern – aber er ist immer wieder an den entscheidenden Punkten dabei. Das hat mir bei der Lektüre des Manuskriptes sehr gut gefallen.

07 Dezember 2016

Die Leipziger Buchmesse 2017 im Blick

Das Jahr 2016 ist noch nicht vorüber, aber wir planen schon intensiv die Ereignisse des Jahres 2017. Am heutigen Mittwoch wurde beispielsweise die Buchmesse in Leipzig besprochen. Wir werden mit PERRY RHODAN wieder einen Messestand haben – wieder in der Nähe der Fantasy-Leseinsel, auch wenn diese sich im März 2017 sicher anders präsentieren wird wie in den vergangenen Jahren.

Die Gestaltung des Standes richtet sich an den neuen Projekten aus. Nach bisherigem Stand der Dinge zeigen wir den aktuellen PERRY RHODAN-Comic, das Titelbild der dann neuen Miniserie sowie den Jubiläumsband 2900. Damit haben wir schon einige optische Eckpunkte festgelegt; die Agentur kann mit der Gestaltung weitermachen.

Klaus Bollhöfener hat mittlerweile schon mit Autoren und Künstlern gesprochen: Wir wollen schließlich wieder Autogrammstunden anbieten. Ziel ist, auch im März 2017 unsere Science-Fiction-Serie so gut wie möglich zu präsentieren. Zumindest sind wir jetzt einige Schritte weiter gekommen.

06 Dezember 2016

Eine Einladung für Herrn Rhodan

Bei manchen Schreiben fragt man sich als Redakteur, wie ernst sie eigentlich gemeint sind. So erging es der PERRY RHODAN-Redaktion auf jeden Fall im Oktober 1996 – ein Schreiben aus einer EDV-Firma in Düsseldorf war an »Herr Perry Rhodan« gerichtet und begann entsprechend: »Sehr geehrter Herr Rhodan, am Freitag, den 8. November 1996 feiern wir die Einweihung unseres Schulungsraumes und würden uns freuen, wenn Sie dabei wären.«

Die Antwort aus der Redaktion kam am 16. Oktober 1996. »Vielen Dank für Ihre Einladung an Herrn Perry Rhodan, an der Einweihung Ihres Schulungsraumes teilzunehmen«, begann das Schreiben auf offiziellem Briefpapier. Danach ging es gleich ein wenig ernsthafter weiter ...

»Da Herr Rhodan derzeit unbekannt verschollen ist – nach den uns vorliegenden Erkenntnissen, die in den PERRY RHODAN-Romanen veröffentlicht wurden, ist er in der Galaxis Plantagoo unterwegs –, wird es ihm leider nicht möglich sein, Ihre Feierlichkeiten zu besuchen.« Damit war die Abwesenheit des Raumfahrers geklärt, fand man in der Redaktion.

Und setzte hinzu: »Falls er doch noch rechtzeitig über die Brücke in die Unendlichkeit zurückkehren sollte, werden wir ihn selbstverständlich von Ihrer Einladung unterrichten.« Leider ist nicht überliefert, wie das EDV-Unternehmen aus Düsseldorf auf diese Briefsendung reagierte; es kam kein weiterer Brief mehr.

05 Dezember 2016

Der ewige Lügner

Nur noch wenige Tage, und unsere Miniserie PERRY RHODAN-Jupiter erlebt ihren Abschluss. Diese Woche erscheint mit »Der ewige Lügner« der abschließende Roman der Serie – und ich betrachte das mit einer gewissen Wehmut. Obwohl wir mit den zwölf Romanen auch einiges zu tun hatten, machte mir die Arbeit daran sehr viel Spaß.

Heute erhielt ich den Band 12 auf den Tisch. Noch einmal zeigt Arndt Drechsler mit einem phantastischen Cover, was er als Künstler drauf hat. Und die Autoren Wim Vandemaan und Kai Hirdt bringen die unterschiedlichsten Handlungsabschnitte der Serie zu einem vernünftigen Ende. Ganz nebenbei gibt es für die PERRY RHODAN-Kosmologie noch den einen oder anderen Einblick ...

Ob wir ein solches Experiment wiederholen werden, weiß ich bisher nicht. Das Jupiter-Abenteuer wurde auf diese Weise auf jeden Fall ein zweites Mal veröffentlicht – ganz anders als bisher, mit anderen Schwerpunkten und in einem anderen Format. Allein schon die Veröffentlichungspraxis war etwas Besonderes, und das sollte man nicht außer Acht lassen.

04 Dezember 2016

Zerfetzte oder zerstörte Zellen

Als Robert Feldhoff im Frühsommer 1997 die Galornen-Handlung im Rahmen des Tolkander-Zyklus entwickelte, telefonierten wir sehr oft; wir tauschten per Fax und per Telefon unsere Gedanken aus, und wir schaukelten uns richtig hoch. In meiner Erinnerung war das eine unglaublich produktive Zeit – vielleicht auch deshalb, weil Sabine Bretzinger, die damals noch nicht Kropp hieß, stets mit Rat und Tat mitmischte.

Einmal aber war sie nicht meiner Meinung. Hubert Haensel hatte ein spannendes Manuskript abgeliefert, von dem ich ziemlich angetan war. Es sollte als Band 1873 unserer Serie erscheinen. Es ging um Galornen und Zentrifaal, und nebenei spielten auch Gene eine wichtige Rolle.

Ich wollte dem Roman einen knalligen Titel geben: »Zerfetzte Zellen« sollt er heißen. Sabine warf sich fast weg vor Lachen: »Dreimal ›z‹, das ist ja fast schon lyrisch.« Es sei doch sicher ein Knaller, beharrte ich.

Letztlich setzte sie sich durch. Der Roman ging unter dem Titel »Zerstörte Zellen« in den Handel. Immerhin: Zwei von den drei »z« hatte ich durchbekommen ...

02 Dezember 2016

Technischer Abstrakt 1

Am 19. Oktober 1972 wurde an die PERRY RHODAN-Autoren sowie das Lektorat und die Redaktion der Serie ein spezieller Text verschickt: »Technischer Abstrakt Nr. 1«, verfasst von Kurt Mahr, der mit seinem bürgerlichen Namen – also Klaus Mahn – unterschrieb und auf neun Seiten grundlegende Dinge zur Serientechnik festlegte.

Der Abstrakt habe die »Aufgabe, Aspekte der irdischen Tchnologie des 35. Jahrhunderts, also zur Zeit des Perry Rhodan-Bandes 600, zu erläutern«, formulierte der Autor in einem kleinen Vorwort. Der Abstrakt habe nicht vor, »die Handlung der Serie in irgendeiner Weise zu beeinflussen«. Er wollte damit einen »technischen Hintergrund« erstellen, »dessen sich alle Autoren einheitlich bedienen können«.

Der Abstrakt lieferte Informationen zur »Energiegewinnung im 4. Jahrtausend« (es geht um Antimaterie), »Die komputerisierte Gesellschaft« (in der Tat mit »k« geschrieben) und »Öffentliche Verkehrsmittel des 35. Jahrhunderts« (ein pneumatischer Tunnelexpress als ideale Vorstellung). In der Tat dienten die grundlegenden Arbeiten des Autors den Kollegen mehrere Jahre lang als wissenschaftlich-technisches Fundament.

01 Dezember 2016

Die Ausgabe 84 der »SOL« ist eingetroffen

Als ziemlich »fannisch« erweist sich die aktuelle Ausgabe 84 der Zeitschrift »SOL«. Dabei handelt es sich um das Heft der PERRY RHODAN-FanZentrale, der größten Dachorganisation für PERRY RHODAN-Fans. In den vergangenen Jahren wurde das Magazin von André Boyens betreut – die Ausgabe 84 ist die letzte, die er herausgibt. (An dieser Stelle auch mal: Danke für das jahrelange Engagement!)

Grund für den Schwerpunkt war der AustriaCon, mit dem der Stammtisch Wien sein zwanzigjähriges Jubiläum feierte. Eine Reihe von Conberichten erinnern an die Veranstaltung, die bei den Besuchern sehr gut ankam. Darüber hinaus liefert das Heft ein Interview mit Oliver Fröhlich sowie Besprechungen aktueller Romane unserer Serien PERRY RHODAN und PERRY RHODAN NEO.

Insgesamt ist auch diese »SOL«-Ausgabe wieder einmal gelungen; das Layout wirkt professionell, die Texte sind stets lesbar, und das Titelbild erinnert an die »klassische Zeit« der Serie. Die Mitglieder der FanZentrale erhalten das Heft automatisch geliefert, die anderen können es über die Website bestellen. (Wobei diese nicht immer so richtig aktuell ist ...)

30 November 2016

Ein Bier und ein Hammer

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Der 8. September 2001 wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Es goss in Strömen, und wir feierten im Verlag mit einem »Tag der offenen Tür« das Jubiläum: PERRY RHODAN wurde 40 Jarhe alt. Hunderte von Fans waren zugegen und trotzdem dem schlechten Wetter, die Stimmung war gelöst und fröhlich.

Als am frühen Abend langsam alle verschwunden waren, ging es daran, sich erstens zu stärken und zweitens mit dem Aufräumen zu beginnen. Ich wusste offenbar nicht, was mir wichtiger war: das erste Bier des Tages oder das Werkzeug, um irgendwelche Arbeiten zu verrichten. Wieso ich auf dem Foto den Hammer so dilettantisch halte, weiß heute niemand mehr.

Der Tag war speziell. Trotz aller Arbeit hatten wir viel Spaß. Aber wir nahmen uns vor, das so schnell nicht zu wiederholen ...

29 November 2016

Autorenplanung für 2017

Bei einem Team aus kreativen Köpfen kann man als Redaktion nicht ohne Planung auskommen. In diesen Tagen beschäftigen wir uns deshalb damit, wer im Jahr 2017 welchen Roman schreiben wird. Die hauptsächliche Arbeit hat dabei Christian Montillon, der in den vergangenen Tagen und Wochen zahlreiche Mails gewechselt hat.

Nicht jede Autorin und nicht jeder Autor hat ununterbrochen und immer Zeit. Manchmal kommen private Verpflichtungen dazwischen, dann wieder winkt ein Auftrag, der den Kollegen oder die Kollegen aus der PERRY RHODAN-Serie hinausführt. Und nicht unbedingt jedes Thema ist für alle ideal geeignet.

Derzeit sieht es allerdings aus, als stünde die Planung fürs Jahr 2017 wasserdicht und erdbebensicher. Alle Kollegen haben zugesagt, sie stehen zu den Terminen zur Verfügung, für die wir die Romane benötigen. Jetzt muss nur noch alles klappen ...

28 November 2016

PERRY RHODAN in Tutzing

Ein Logbuch der Redaktion

Die Akademie für politische Bildung in Tutzing war mir seit Jahren ein Begriff. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, sie einmal zu besuchen; die Strecke erschien mir zu weit. Als ich im Frühjahr 2016 eine Mail aus dieser Akademie erhielt, war ich erst einmal irritiert – was wollte denn diese Bildungseinrichtung von mir?

Autorenlesung: Uwe Anton las in Tutzing sowohl PERRY RHODAN- als auch allgemeine Science-Fiction-Texte vor. Bild: Dominik Kühl.Wie es sich schnell herausstellte, hatte die Akademie vor, Science Fiction als Thema anzubieten; es wurde ein Seminar geplant, das sich ausdrücklich an Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien und Beruflichen Schulen richtete. Mit Dr. Michael Schröder, dem Dozenten für Medien und Kommunikationspolitik, konnte ich mich schnell einigen. Als zweiten Dozenten aus unserem Team wurde Uwe Anton eingeladen.

Die Veranstaltung lief unter dem Titel »Science Fiction und Fantasy in der Literatur«; sie dauerte vom 19. bis 21. September 2016. Die Eröffnungsveranstaltung bekamen Uwe Anton und ich nicht mit, ebenso wenig die ersten Programmpunkte am Montagmittag, 19. September 2016, sowie am Dienstag im Verlauf des Tages. Dabei ging es vor allem um die Fantasy-Literatur in ihren verschiedenen Ausprägungen.

UwAnthologie: Bei seiner Lesung präsentierte Uwe Anton auch das Buch »Venus ist tot«, das im Fabylon-Verlag erschienen ist. Bild: Dominik Kühl.e Anton fuhr am Vormittag des Dienstag, 20. September, in Wuppertal los und war am frühen Nachmittag in Karlsruhe. Wir trafen uns – höchst konspirativ – auf dem Parkplatz eines »McDonald's«; Uwe stieg in mein Auto um, und gemeinsam fuhren wir los. Während der Fahrt über die Autobahn diskutierten der Autor und ich über die aktuellen PERRY RHODAN-Exposés sowie über die geplante nächste Miniserie.

Wir kamen gut voran und gönnten uns eine gemütliche Fahrt durch die Dörfer entlang des Starnberger Sees. Wir erreichten pünktlich die Akademie in Tutzing, wo wir eincheckten. Beim Abendessen lernten wir einige der Seminarteilnehmer kennen, dann ging es schon los: Im großen Saal der Akademie las Uwe Anton aus seinen Texten vor.

Der Autor wählte ein abwechslungsreiches Programm und begann mit eiPräsentation: Der PERRY RHODAN-Redakteur Klaus N. Frick stellte die Serie und ihr multimediales Umfeld vor. Bild: Dominik Kühl.nem Text aus dem »allgemeinen« Kurzgeschichtenband, der vor einigen Jahren unter dem Titel »Venus ist tot« im Fabylon-Verlag erschienen ist. Bei der Geschichte ging es um einen Überwachungsstaat – berührend fand ich, dass die Geschichte aus dem Jahr 1980 stammt.

Die anderen Texte bezogen sich auf PERRY RHODAN: eine Story aus dem Kurzgeschichtenband »Tempus Fugit«, zwei Seiten aus dem Roman »Der Hetork Tesser« sowie den Anfang aus dem Roman »Die neue Menschheit«, der als erste Folge der Miniserie PERRY RHODAN-Stardust erschienen ist. 

Es schloss sich eine Diskussion mit den Lehrerinnen und Lehrern an. Nach dem offiziellen Ende ging es mit Gesprächen im »kleinen Kreis« weiter; einige Lehrer stellten sich als ehemalige PERRY RHODAN-Leser heraus.

WIm Garten: Vor dem Hintergrund des Starnberger Sees zeigten Klaus N. Frick, der PERRY RHODDAN-Redakteur, und der PERRY RHODAN-Autor Uwe Anton einige Produkte aus der größten Science-Fiction-Serie der Welt. . Bild: Dominik Kühl.eiter ging es am Mittwochmorgen. Nach dem Frühstück eilten wir schon in den Vortragsraum. Zuerst musste Uwe Anton auf die Bühne; in einem Werkstattgespräch wurde er zu seiner Arbeit  befragt – vom Moderator und den anwesenden Lehrerinnen und Lehrern. Zwischendurch musste ich den Raum verlassen: Ich wurde interviewt.

Danach saß ich auf der Bühne: eineinhalb Stunden lang wurden mir Fragen zu den unterschiedlichsten Themen gestellt. Ich hatte das Gefühl, dass Uwe und ich sehr ausführlich über PERRY RHODAN und Science Fiction informieren konnten. Danach nahmen wir noch ein Mittagessen in der Akademie zu uns und verließen Tutzing.

Reden wir nicht über die Rückfahrt: Wir standen bei Stuttgart stundenlang im Stau. Bis wir in Karlsruhe ankamen, war es schon dunkel. Und Uwe musste dann noch nach Wuppertal fahren – das dauerte ebenfalls. Trotzdem betrachtete ich die Veranstaltung unterm Strich als sehr positiv und gelungen. Gerne mal wieder!

27 November 2016

Die nächste NEO-Staffel im Blick

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Autoren und die Redaktion auf einer anderen Zeitebene befinden als die Leser der PERRY RHODAN-Serie. Wir müssen bei unseren Planungen einen gewissen Vorsprung einhalten, sonst kann die regelmäßige Publikation nicht gewährleistet werden.

So kann es wohl kaum verwundern, dass beispielsweise die Leser bei PERRY RHODAN NEO noch mit den Geschichten um die »Meister der Sonne« beschäftigt sind, während die Autoren und ich teilweise schon bei der nächsten Staffel weilen. Diese Staffel beginnt mit der Bandnummer 141 und wird bis zur Ausgabe 150 gehen.

Zumindest heute stecke ich in der Lektüre des Startbandes für diese Staffel. Dieser Roman setzt Perry Rhodan ins Zentrum der Geschichte, es gibt keine paralle Handlung mit anderen bekannten Figuren. Der Autor stellt den »NEO-Perry« als glaubhaften Helden dar und bringt ihn von einer heiklen Situation in die nächste. Ich finde das spannend!

26 November 2016

Überzeugendes Trivid

Es ist zu früh, eine echte Bilanz zu ziehen: Unsere Serie PERRY RHODAN-Trivid läuft noch, und wir wissen noch nicht, wie sie sich verkauft hat. Zumindest die Leser, die sie gekauft haben, äußern sich positiv zu der Serie; das Experiment scheint also von dieser Seite her gelungen sein.

Wir wollten zeigen, dass wir PERRY RHODAN schreiben können, ohne dass Superintelligenzen und kosmische Mächte mitspielen. Wir wollten Perry Rhodan selbst in ein klassisches Science-Fiction-Abenteuer verwickeln, in dem es keine »höheren Wesen« gibt, die ihm das Leben schwer machen. Und wir wollten ihn mit einer coolen weiblichen Hauptfigur konfrontieren.

PERRY RHODAN ist eine Serie, in der das »Zwiebelschalenmodell« immer im Hintergrund eine Rolle spielt. Aber wir brauchen es nicht für jede Geschichte – das war schon früher bei vielen gelungenen Planetenromanen der Fall – und können gern auch mal darauf verzichten.

Seien wir ehrlich: Mir persönlich hat die Arbeit an PERRY RHODAN-Trivid sehr viel Spaß bereitet. Den Autoren gefiel es ebenfalls, Perry und Lian in eine Schwierigkeit nach der anderen zu schubsen. Schauen wir mal, ob wir ein solches Experiment bei Gelegenheit wiederholen können ...

25 November 2016

Botschaft des KONT

Aus der Serie »1000 Bände zurück«

Als Ernst Vlcek, Robert Feldhoff und ich die Bände des kurzen Zyklus »Die Heliotischen Bollwerke« planten, hatten wir vor, verschiedene Kulturen vorzustellen. Besonders gut gefielen mir in der Vorbereitung schon die Nonggo – Peter Terrid erhielt die Aufgabe, sie in einem schönen Doppelband präsentieren. »Botschaft des KONT« war der erste dieser zwei Bände, die sich mit den humanoiden Nonggo und ihrer Geschichte beschäftigten.

Unter anderem wollten wir das Thema Kommunikation ins Zentrum stellen. »Was geschieht eigentlich, wenn ein Kommunikationsmedium komplett hohldreht?«, lautete eine Frage. »Es wird zu einem Chaosmacher«, lautete die Antwort.

Diese Frage war der Ausgangspunkt unserer Überlegungen. In der Tat geht es in dem Doppelband um eine Art »Internet in ferner Zukunft«; heute sind die damaligen Gedankengänge gar nicht mehr so weit von der Realität entfernt.

Die andere Aufgabe, die der Autor hatte, werden schon im Vorwort des Exposés skizziert: »Der Autor stellt außerdem Perry Rhodans neuen Raumanzug vor, der aus marketing-technischen Überlegungen eingeführt wird.«

Das Exposé ist sogar sehr klar und eindeutig: »In diesem Punkt hat der Autor keinerlei Bewegungsfreiheit. Er darf den Raumanzug auch nicht vergessen oder stiefmütterlich behandeln, da wir ein unverwechselbares Accessoire einführen wollen!«

24 November 2016

1981 und 1991 in einem Planetenroman

Der schöne Kugelraumer, den Arndt Drechsler auf das Titelbild des Planetenroman-Doppelbandes 65/66 gezaubert hat, macht schon auf dem Cover klar, wohin die Reise geht: in die Vergangenheit der PERRY RHODAN-Serie, in eine Zeit, die im Perryversum Jahrtausende zurückliegt, aber auch in den Augen der Leser seit einigen Jahrzehnten voüber gegangen ist. Umso interessanter finde ich es ja, in den »guten alten Zeiten« bewusst zu schauen, was damals wirklich gut war.

In diesem Fall geht es um zwei Taschenbücher von Arndt Ellmer, die 1981 und 1991 erstmals erschienen sind. »Kometenjäger« spielt in den allerfrühesten Tagen des Solaren Imperiums, »Die Verschwundenen von Arkona« ist in den frühen Tagen der Liga Freier Terraner angesiedelt. Beides Mal handelt es sich um sehr klassische Weltraumabenteuer, also das, was viele Leser verlangen, wenn sie ihren Wunsch nach »bodenständiger Science Fiction« äußern.

Der Autor war und ist seit vielen Jahren eine Stütze des PERRY RHODAN-Teams. Dass er seit einiger Zeit keine Romane für die laufende Erstauflage geschrieben hat, ist schade – umso schöner ist dann so ein Doppelband, der dazu einlädt, in die frühen Arndt-Ellmer-Werke zu blicken. »Gefällt mir«, um es mit einem bekannten Sozialen Netzwerk zu sagen.

23 November 2016

Im Bann des Zweisterns

Als ich den Zyklus um die Endlose Armada erstmals las, war ich völlig begeistert. Die PERRY RHODAN-Serie hatte in den Jahren 1982 und 1983 – für mich als Leser jener Tage – einen absoluten Höhenflug angetreten.

Kosmische Enthüllungen, riesige Raumflotten, schlafende Superintelligenzen, seltsame Aliens ... die Mixtur war oftmals überraschend, manchmal anstrengend, aber immer wieder begeisternd. Ich kann allerdings nicht verschweigen, dass ich bei manchem Roman kopfschüttelnd dasaß und nicht so richtig verstand, was »das denn nun wieder« sollte.

Dieser Tage ist »Im Bann des Zweisterns« als Silberband erschienen. Das Buch trägt die Nummer 136 und liefert »Endlose Armada pur«: die Besatzung der BASIS und anderer Schiffe der Galaktischen Flotte in einer weit entfernten Galaxis und in direkter Konfrontation mit einem Heerwurm aus Raumschiffen.

Hubert Haensel hatte nicht wenig Arbeit mit diesem Silberband, aber ich denke, dass sie sich gelohnt hat. Gelesen habe ich das komplette Buch leider noch nicht – es liegt gewissermaßen abwartend auf meinem Schreibtisch. Geblättert habe ich allerdings schon, und es gibt für Altleser wie mich sehr viele Wiedererkennungseffekte ...

22 November 2016

Die BASIS berichtet über die 50-Jahres-Feier

Bereits im August ist die Ausgabe 67 des französischen Fanzines »BASIS« erschienen, das von den französischen PERRY RHODAN-Fans herausgegeben wird. Leider brauche ich immer recht lange zur Lektüre eines Heftes, weil mein Französisch sehr schlecht ist – und meist besteht die »Lektüre« aus einem gründlichen Blättern.

Die August-Ausgabe des Fanzines lohnt sich auf jeden Fall: Enthalten ist unter anderem ein Bericht auf die fünfzig Jahre andauernde Geschichte der PERRY RHODAN-Serie in Frankreich. Darüber hinaus gibt es einen bebilderten Bericht über den 50-Jahres-Con, der im Mai 2016 in Osmery veranstaltet wurde – der Ort liegt verkehrstechnisch sehr geschickt mitten im Land.

Selbstverständlich informieren die Aktivisten des Fan-Clubs »Stellarque« auch über die deutsche PERRY RHODAN-Ausgabe. Übersetzt wird beispielsweise die Leseprobe eines Romans aus unserer Serie PERRY RHODAN NEO.

Lesenswertes Heft – es ist 56 Seiten stark. Weitere Informationen gibt's auf der Website der aktiven Fans.

21 November 2016

Tod eines Mutanten

Dass die Romane von PERRY RHODAN NEO mehrere Handlungsebenen haben, ist nicht ungewöhnlich. Rainer Schorms Roman »Tod eines Mutanten«, der am 2. Dezember 2016 erscheint, macht dabei keine Ausnahme. (Der Titel klingt übrigens nach einem Spoiler – ich finde ihn aber sehr spannungsfördernd, weil ja niemand wissen kann, um welchen Mutanten es geht.) Der Autor baut aber eine zusätzliche Handlungsebene ein, die nicht im Exposé vorgegeben wurde und die ich sehr interessant fand.

Das »Hippokratische Protokoll« zieht sich durch den gesamten Roman; immer wieder wird es in kurzen Kapiteln erwähnt. Was am Anfang ein wenig verwirrend klingt, wird im Verlauf des Romans wichtiger.

Und es gibt dem Werk eine interessante Handlungsebene, mit der ich als Redakteur nicht rechnete. Ich bin überzeugt, dass es den Leserinnen und Lesern nicht anders gehen wird. Schön!

20 November 2016

Sprung zu 2900

Während wir – Autoren und Redaktion – noch damit beschäftigt sind, den laufenden »Sternengruft«-Zyklus zu schreiben und zu veröffentlichen, sind die Exposéautoren längst dabei, den nächsten Zyklus zu planen. Erste Exposés liegen vor, eine konkrete Planung existiert ebenfalls, und heute beschäftige ich mich unter anderem damit, Datenblätter und Ideenpapiere zu lesen, die Details zur Handlung liefern.

In gewisser Weise ist es Routine, gleichzeitig finde ich es nach wie vor spannend. Vor meinem staunenden Auge entwickeln die Exposéautoren buchstäblich eine ganze Galaxis: mit Kulturen und Völkern, mit Sonnen und Planeten, mit kosmischen Wundern und einzelnen Figuren. Diese schön ausgedachte Vielfalt war in all den Jahren und Jahrzehnten der PERRY RHODAN-Serie schließlich etwas, das unseren Kosmos von vielen anderen SF-Universen unterschied.

19 November 2016

Miniserie im Frühjahr 2017?

Schon auf dem AustriaCon in Wien vor einigen Wochen erzählte Uwe Anton den anwesenden Fans, dass wir für das nächste Jahr eine neue Miniserie planen, die im PERRY RHODAN-Universum spielt. Mit den Inhalten dieser Serie beschäftige ich mich heute endlich mal wieder: Uwe Anton, der als Exposéautor die Handlung der Serie gestaltet, hat mir Arbeitsblätter und erste Exposés geschickt – diese werde ich kritisch lesen und kommentieren.

Wann genau die Miniserie starten wird und welche Themen sie behandeln wird, erzähle ich an dieser Stelle natürlich noch nicht. Thematisch werden wir andere Wege einschlagen – hier müssen die Autorinnen und Autoren dann sicher trickreich schreiben und fleißig recherchieren. Aber bevor die Kollegen mit der Schreibarbeit loslegen, müssen erst die Exposés stehen ...

18 November 2016

Countdown für MERLIN

Mit einem echt knalligen Titelbild hat Arndt Drechsler den elften Band unserer Miniserie PERRY RHODAN-Jupiter ausgestattet. Es dauert ja noch einige Tage, bis der Roman offiziell im Handel zu haben ist – ich denke, dass er auffallen wird. Das Cover ist plakativ, es springt einen geradezu an, und das passt natürlich zum Inhalt.

Christian Montillon schildert die Auseinandersetzungen an Bord der Station MERLIN, die durch die Atmosphäre des Riesenplaneten Jupiter treibt. Menschen kämpfen gegeneinander, es gibt positronische Konflikte, und über alledem hängt wie ein Damoklesschwert der drohende Untergang der Station sowie des gesamten Planeten.

Hauptfigur des Romans ist übrigens Mondra Diamond, die zu der Zeit, in der die Romane spielen, noch die Lebensgefährtin von Perry Rhodan ist. Ich mochte die Figur immer gern und freue mich sehr, sie bei PERRY RHODAN-Jupiter mal wieder im Einsatz zu »erleben« ...

17 November 2016

Zehnmal Platin

Wenn neue Bücher von der Druckerei kommen, an denen ich ein wenig beteiligt war, ist die Vorfreude stets groß. Ganz besonders, wenn ein kleines Jubiläum zu feiern ist – in diesem Fall mit »Die Macht des Imperiums«, dem zehnten Band der Platin Edition. Heute trafen die Belegexemplare von Edel ein – ich war schon richtig nervös, weil die Bücher schon im Buchhandel zu sehen waren, nicht aber in meinem Regal standen.

Zehn Bücher mit jeweils mehr als 600 Seiten machen tatsächlich einen starken Eindruck; darauf dürfen wir stolz sein. Ich kann die Leistung der Autoren nicht genug loben, deren Romane erst vor einigen Jahren erstmals erschienen sind. Die saubere Arbeit von Michael Thiesen, der die Romane noch einmal durchgeschaut hat, und Sabine Kropp als Redakteurin ist aber ebenfalls respektabel – mit Genugtuung stelle ich das aktuelle Buch ins Regal ...

16 November 2016

Absolute Finsternis

Zu den ungewöhnlichsten Geschichten der STELLARIS-Reihe gehört eindeutig »Absolute Finsternis«. Erschienen ist sie bereits im März 2012, sie wurde im PERRY RHODAN-Roman 2638 veröffentlicht. Ich hörte sie dieser Tage in Form eines Hörbuches noch einmal an und war ein weiteres Mal von ihr beeindruckt.

Die Story beginnt schon außergewöhnlich: mit absoluter Finsternis an Bord des Raumschiffes, mit einem Notprogramm, das der Bordrechner offenbar in Gang gesetzt hat. Später erkennt man als Leser – oder Hörer –, in welchem Umfang die legendären »Pyramidenschächte von Bitvelt« damit zu tun haben.

Originell ist die Herangehensweise von Wim Vandemaan, der die Geschichte verfasste: Er spielt mit den Wahrscheinlichkeiten, schreibt damit Science Fiction in der Tradition von Philip K. Dick und liefert ganz nebenbei eine grundsätzliche Diskussion über die Logik von Bordpositroniken. Das ist auch im Rahmen der STELLARIS-Geschichten, in denen ja viel möglich ist, alles andere als »normal«. Cool.

15 November 2016

Der Austria-Conbuch-Reader

Aus verschiedenen Gründen – vor allem privater Natur – schaffte ich es in diesem Jahr nicht, den AustriaCon zu besuchen. Wie alle Besucher übereinstimmend berichteten, verpassste ich an diesem Wochenende eine gelungene Veranstaltung.

Erfreulicherweise können sogar Menschen wie ich, die nicht vor Ort waren, in den Besitz des Conbuches kommen. Das habe ich an diesem Wochenende dann endlich gelesen. Wobei es ja streng genommen sowieso kein Buch ist: Es handelt sich um zwei Hefte im A6-Format, die zusammen den »Austria-Conbuch-Reader« ergeben.

Enthalten sind zahlreiche Beiträge von Menschen, die den Con besuchten oder zumindest vorhatten, ihn zu besuchen. Autoren wie Michael Marcus Thurner oder Hubert Haensel beteiligten sich mit Artikeln, Uwe Anton lieferte einen Romanauszug, Andreas Eschbach verfasste einen Zeitungsbericht zum Thema – so entstand eine bunte und sehr gut lesbare Mischung aus Geschichten und Artikeln.

Keine Ahnung, ob die zwei Hefte, die zusammen 124 Seiten umfassen, noch irgendwo zu kaufen sind. Gedruckt wurden 250 Exemplare, von denen einige übrig sein sollten. Notfalls muss bei den Con-Veranstaltern nachgefragt werden, eine offizielle Adresse wurde leider nicht angegeben. Eine gelungene Fan-Produktion ist das Ganze allemal.

14 November 2016

Mal wieder Frankfurt im Herbst

Ein Logbuch der Redaktion

Wie in jedem Jahr, so war 2016 die Frankfurter Buchmesse erneut ein Höhepunkt des literarischen Jahres. Zu Hunderttausenden fuhren die Besucher nach Frankfurt, um sich in den Messehallen die aktuellen Neuerscheinungen anzuschauen, sich in Diskussionsrunden zu informieren und sich auch zu amüsieren. In meiner Funktion als PERRY RHODAN-Redakteur reiste ich ebenfalls an den Main.

Frankfurt BuchmesseZum zweiten Mal hintereinander hatten wir mit PERRY RHODAN keinen eigenen Messestand. Das spart nicht nur viel Geld ein, sondern erleichtert auch die Vorarbeit: Man fährt auf die Messe, absolviert seine Termine und reist wieder ab, muss sich nicht um zahlreiche Details kümmern, die im Vorfeld und in der Nachbereitung anfallen. Trotzdem habe ich die vielen Gespräche mit PERRY RHODAN-Lesern, Journalisten oder Fachbesuchern vermisst, die sich sonst im Verlauf einer Messe spontan ergeben.

Ich kam am Donnerstag, 20. Oktober, mit der Bahn an. Das erwies sich als eine gute Idee: Ich betrat die Messehallen nämlich ausgeruht und frisch ...

In guter Stimmung besuchte ich die verschiedenen Verlage, mit denen wir im Kontakt stehen. Bei Bastei-Lübbe bewunderte ich »Die falsche Welt«, das pünktlich zur Messe erschienen war, bei Piper sprach ich über allgemeine Themen; ich unterhielt mich über illegale Downloads und E-Books. Dabei besuchte ich verschiedene Partner, war gegen 18 Uhr ein wenig erschöpft und eilte zum Bahnhof, um gemütlich nach Karlsruhe zurückzufahren.

Anstrengender war der Freitag, 21. Oktober. Weil ich abends auf eine Veranstaltung gehen wollte – dazu gleich mehr –, musste ich mit dem Auto anreisen. Nachts hätte ich keine vernünftige Bahnverbindung mehr bekommen. In den Messehallen sprach ich mit unseren Partnern von Edel Germany über die Silberbände und die Platin Edition, ich besuchte zweimal die Kollegen von Bastei und unterhielt mich mit ihnen über weitere Projekte.

Gegen 18 Uhr verließ ich die Messe, holte mein Auto aus dem Parkhaus und fuhr quer durch die Stadt, bis ich das Hotel erreichte, in dem Christian Montillon untergebracht war. Mit dem Exposéautor ging ich im Hotel-Restaurant einige aktuelle Themen durch: den Stand bei den Exposés und Romanen, die weitere Planung des Zyklus ab Band 2900 sowie den detaillierten Ablauf bei PERRY RHODAN-Trivid.

Gemeinsam spazierten wir los, trafen – quasi auf der Straße – den Kollegen Andreas Eschbach und gingen mit diesem in die Kneipen-Szene von Sachsenhausen. In der Bar »Elfer« luden die Verlage Droemer-Knaur und Fischer-Tor, genauer gesagt deren Abteilungen für Science Fiction und Fantasy, in diesem Jahr zum Galaktischen Forum. Jahrelang hatte die PERRY RHODAN-Redaktion diese Veranstaltung ausgerichtet, jetzt freute ich mich darauf, selbst einmal gemütlich mit Autoren und Redakteuren plaudern zu können.

Die Veranstalter setzten auf Party; die Musik war recht laut, es wurde später auch getanzt. Wer sich unterhalten wollte, musste laut sprechen oder gar schreien – eine echte Diskotheken-Atmosphäre also. Ich traf den ehemaligen PERRY RHODAN-Autor Michael Nagula sowie die Gastautoren Tanja Kinkel und Frank Böhmert, freute mich über die Anwesenheit bekannter Schriftsteller wie Kai Meyer oder Bernhard Hennen, trank ein Bier mit guten Bekannten und alten Freunden.

Als ich nach ein Uhr Frankfurt verließ, war ich in bester Laune – und stocknüchtern. Ich fuhr über die Autobahn nach Karlsruhe, wo ich mich ins eigene Bett legte und schön ausschlief.

Erst am frühen Nachmittag nahm ich am Samstag wieder die Autobahn nach Norden. Diesmal ging es nicht in die Messehallen sondern nach Dreieich. Dort fand in diesem Jahr erneut der BuchmesseCon statt, die traditionelle Fanveranstaltung, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Veranstalter sprachen von insgesamt 700 Besuchern, was ich angesichts der vollen Räume glaubte.

Meist liefen bis zu sechs Programmpunkte parallel: Autoren lasen aus ihren aktuellen Büchern, neue Serien wurden vorgestellt, Zeichner zeigten ihre Arbeit. Dazu kam eine Messe, auf der vor allem Kleinverlage zeigten, was sie an aktueller Science Fiction und Fantasy zu bieten hatten. Überall traf ich auf Menschen, die ich teilweise seit Jahrzehnten kannte; ich führte einige Unterhaltungen, und so raste der Tag an mir vorüber.

Um 18 Uhr ging ich mit Verena Themsen sowie Madeleine Puljic und Kai Hirdt in einen Vortragsraum, wo wir über PERRY RHODAN informierten. Einige Dutzend Besucher saßen im Saal, sie stellten kritische Fragen zum Verlauf der Serienhandlung, zu PERRY RHODAN NEO und zu den aktuellen Comics.

Den Höhepunkt eines jeden BuchmesseCons bildet seit langer Zeit die Verleihung des Deutschen Phantastik-Preises. Sie wurde von Dirk van den Boom moderiert, war diesmal sehr kurzweilig und hielt sich im zeitlichen Rahmen. Um 20 Uhr endete das Programm, ich plauderte abschließend mit einigen Besuchern und fuhr heim.

Dass ich am Sonntag tatsächlich noch einmal darüber nachdachte, auf die Messe zu fahren, beweist, dass es mir eigentlich sehr gut gefallen hatte. Ich hätte Lust gehabt, mir die Messe noch privat anzuschauen und ohne Termindruck durch die Hallen zu schlendern. Aber dann ließ ich es doch sein – es gab anderes zu tun an diesem Sonntag ...

13 November 2016

Spontanes Treffen

Der nächste Jubiläumsband innerhalb der PERRY RHODAN-Serie wirft seine Schatten voraus. Auch am heutigen Sonntag beschäftigte ich mich mit dem Band 2900, der erst im März 2017 erscheinen wird.

Unter anderem war er Thema bei einem kurzen Treffen, das ich mit Christian Montillon in Karlsruhe hatte. Der Autor hatte eine Lesung in meiner Heimatstadt, wobei es nicht um PERRY RHODAN ging, sondern um die »drei Fragezeichen«, und so nutzten wir die Gelegenheit, uns einige Zeit zu unterhalten.

Wir spazierten durch die Innenstadt, schauten uns einige Plätze an und besichtigten die spannenden Baustellen, die Karlsruhe seit langem verunzieren. Und wir redeten: Es ging über den Band 2900, aber auch über den aktuellen Roman, an dem Christian gerade arbeitet, über PERRY RHODAN-Trivid und die generelle Situation der Romane und Exposés.

Solche Gespräche halte ich für wichtig. Sie sind mir näher als E-Mails oder Telefonate. Und wenn sich de Gelegenheit bietet, im Rahmen einer Buchwoche so ein Gespräch zu führen, nutzen wir das gern ...

11 November 2016

Der Mechanische Orden

Für viele PERRY RHODAN-Leser ist Leo Lukas ein Autor, der in seinen Romanen immer wieder die satirische Ader einspeist, die er auch in seinem Zweitberuf als Kabarettist auslebt. Spätestens bei dem Roman »Der Mechanische Orden« zeigt Leo Lukas, dass er auch anders kann. Der Roman kommt am 18. November 2016 mit der Bandnummer 2883 in den Handel.

Der Autor schildert technische Details mit einer wahren Freude – und zwar so, dass auch ich, der ich kein Technikfreund bin, sie jederzeit nachvollziehen kann. Darüber hinaus gibt es knallige Action, die in positivem Sinn an die »gute alte Zeit« der Kommandounternehmen und Risikoeinsätze erinnert.

Perry Rhodan kommt als glaubhafter Sofortumschalter und Tatmensch rüber, und das gefällt mir sehr gut. In der Serie muss es solche Romane geben, in denen es mal kracht und scheppert, und dann machen wir eben wieder Romane, die kosmische Themen vermitteln. Solange Autoren wie Leo Lukas solche Romane wie »Der Mechanische Orden« verfassen, wird unsere Serie auch weiterhin ihre Leser unterhalten und begeistern.

10 November 2016

Robotschiffe und Robotgehirne

Ein Logbuch der Redaktion

Die Silber Edition mit der Nummer 15 und dem Titel »Mechanica« lief zuletzt in meinem CD-Player im Auto – und sie machte mir erneut klar, warum die klassischen PERRY RHODAN-Romane heute noch so spannend sind, vor allem auch, warum sie so gerne gelesen und gehört werden. Die Romane erschienen Mitte der 60er-Jahre erstmals, und sie spiegeln den Zeitgeist jener Jahre wieder.

Silber Edition 15Trotz der vergangenen Jahrzehnte überzeugen die Geschichten. William Voltz, zu jener Zeit noch ein junger Mann, wusste einfach, wie man die Leser packt; seine Romane liefern in »Mechanica« beste Unterhaltung. Und als er gegen Ende der 70er-Jahre mit der Bearbeitung der Silberbände anfing, hatte er einen klaren Plan: Er wollte die klassischen Heftromane so zusammenfassen, dass eine neue spannende Lektüre entsteht.

Er setzte auf die »alten« Geschichten, versuchte auch nicht, die Geschichten zu sehr an die aktuelle Zeit anzupassen. Wahrscheinlich war ihm klar, dass man sie da hätte komplett neu schreiben müssen.

Mancher Anachronismus klingt für heutige Hörer und Leser sicher fremd, war aber schon Ende der 70er-Jahre nicht mehr aktuell. Da werden Sternkarten an die Wand gehängt, Positionen auf ihnen werden mit Nadeln markiert. Wandgroße Bildschirme, die heute schon Standard in manchen Privathaushalten sind, konnte man sich damals nicht einmal als Science Fiction vorstellen. Wissenschaftler sind durch die Bank Männer, und erwachsene Frauen, die nicht verheiratet sind, werden pauschal als »Mädchen« bezeichnet. Seltsamerweise störte mich das alles beim Anhören der klassischen Geschichten gar nicht.

Es wird letztlich einiges geboten – wer die frühe Geschichte des Solaren Imperiums mag oder mehr über sie erfahren möchte, kommt auf seine Kosten. Man muss sich immer klarmachen, dass die zugrunde liegenden Romane in den Jahren 1963 und 1964 erschienen sind. Damals waren viele technische Entwicklungen späterer Jahrzehnte noch völlig undenkbar, von den gesellschaftlichen Umwälzungen ganz zu schweigen.

Die Handlung des Silberbandes – und damit der Silber Edition, also des Hörbuches – lässt sich sowieso nicht so leicht zusammenfassen. Es passieren viele unterschiedliche Dinge, die sich letztlich alle unter einem Gesichtspunkt zusammenfassen lassen: künstliche Lebewesen in Form von Robotern oder von Robotraumschiffen und als ein riesiges Robotgehirn. Der Titel »Mechanica« ist absolut zutreffend, wenngleich die betreffende Welt keine große Rolle spielt.

So geht es beispielsweise einleitend um Robotschiffe, die auf verschiedenen Planeten ihre Sporen absetzen. Diese wiederum setzen das Speckmoos frei – und wenn es kein Gegenmittel gibt oder die Welt evakuiert wird, sterben die Bewohner an Verfettung. Die Terraner haben es mit einer alten Kultur zu tun, die auf Basis von Robotern existiert. Später wird auch Arkon bedroht, der Robotregent kommt ins Spiel, und die Terraner entdecken die geheimnisvolle Welt Mechanica.

Im weiteren Verlauf blendet die Handlung nach Arkon über, und es geht um den Robotregenten, der von Akonen manipuliert wird. Es gibt reichlich Action und sogar Zeitreisen. Mit Atlan und Perry Rhodan spielen die zwei wichtigsten Serienfiguren immer wieder bedeutende Rollen in den klassischen Romanen – und damit auch im Hörbuch.

Es wimmelt von starken Szenen, die Josef Tratnik mit seiner markanten Stimme zum Leben erweckt. Terranische Agenten treffen auf akonische Geheimdienstler und arkonidische Rebellen, Nike Quinto und seine Kameraden treten auf. Atlan bekommt es mit einem Gegen-Imperator zu tun, und der legendäre Epetran spielt eine herausragende Rolle. Beim Zuhören wird eine wichtige Epoche der frühen Zeit des Solaren Imperiums lebendig – toll!

Faszinierend finde ich übrigens die Innenansichten des Robotregenten. Man stelle sich das einmal vor: ein riesiger Computer, der eine Fläche von hundert auf hundert Kilometern bedeckt und auch noch kilometerweit in die Tiefe ausgebaut ist, ein monströses Gebilde ersten Ranges. In den 60er-Jahren glaubten die Autoren – wie auch alle sogenannten Experten –, dass Computer immer größer und mächtiger sein müssten, um ihre Aufgaben zu schaffen. Das spiegelte sich natürlich in den jeweiligen Romanen wieder.

Somit war für mich »Mechanica« wie eine Zeitreise in meine eigene Vergangenheit und in die der PERRY RHODAN-Serie – eine spannende zudem. Empfehlenswert!