29 Dezember 2017

Geschwisterkampf ab Januar 2018 ...

Mit einer streng blickenden Frau startet die PERRY RHODAN-Serie ins Jahr 2018: Der erste Roman, der im Januar erscheinen wird, stammt von Hubert Haensel, trägt den Titel »Geschwisterkampf« und die Bandnummer 2942 und wird von einem Titelbild von Dirk Schulz geziert. Ich finde, das Bild passt hervorragend zu dem Roman, der einen spannenden Blick auf Quinto-Center wirft.

Der Autor zeigt zwei Menschen mit außerordentlichen Gaben. Sie stammen aus einer anderen Galaxis, verstehen sich aber auch als Menschen, und ihre Ziele unterscheiden sich sehr von den Menschen in der Milchstraße. Ob sich das alles in Einklang miteinander bringen lässt und welche Hindernisse zu überwinden sind – darüber schrieb der Autor seinen erzählerisch dichten Roman.

28 Dezember 2017

Exposébesprechung kurz vor Weihnachten

Ein Logbuch der Redaktion

Köln steckte am Donnerstag, 14. Dezember 2017, in festlicher Weihnachtsstimmung – aber ich bekam davon nicht viel mit. Ich traf mich mit Wim Vandemaan und Christian Montillon, den beiden Exposéautoren der PERRY RHODAN-Serie. Wir wollten zum Jahresende noch einmal den aktuellen Stand der Exposés und Romane besprechen. Köln hatte sich dafür angeboten, die Stadt war für uns drei gleichermaßen gut zu erreichen.

Im Prinzip hatten wir vier verschiedene Schwerpunkte, zu denen sich im Verlauf der Stunden weitere Themen gesellten: die laufende Handlung, die anstehenden Romane nach Band 2950, der Zyklus nach Band 3000 und – ganz generell – unsere Arbeitsabläufe. Unser System funktioniert zwar seit einigen Jahren gut, aber es gibt trotzdem Dinge, die man verbessern kann.

Ich stellte den beiden Autoren die aktuelle Situation im Verlag dar, informierte sie über die Entwicklung der Verkaufsauflage – wobei ich ihnen keine genauen Zahlen sagen durfte – und sprach mit ihnen über die Miniserien und ihren Erfolg. Das ist für die PERRY RHODAN-Serie wichtig, denn die einzelnen Reihen und Serien beeinflussen sich gegenseitig. Zumindest vermuten wir das auf der Grundlage vieler Einzelgespräche mit Lesern, ohne allerdings statistisch exakte Zahlen zu besitzen.

Wichtiger war die Arbeit an den Bänden nach der Nummer 2950. Der Roman wird ein Wendepunkt des laufenden Zyklus sein, zwei Autoren verfassen ihn. Mit der Arbeit wurde bereits begonnen, wir sind hier gut im Termin. Immerhin wird damit eine Reihe von Grundlagen geliefert, welche die folgenden Romane prägen werden.

Aber natürlich ist die Detailarbeit wichtig: Welche Figur kommt wann in die Handlung? Wo steht die RAS TSCHUBAI, wohin fliegt Perry Rhodans Flaggschiff? Welche Veränderungen stehen in der Milchstraße an, und wie verhalten sich die anderen interstellaren oder gar kosmischen Mächte? Das muss sorgsam aufgebaut werden, so dass die Exposés zu möglichst guten Romanen führen.

Ich habe das Gefühl, dass die Handlung nach Band 2950 noch einmal Fahrt aufnimmt. Die Konturen des »Genesis«-Zyklus werden klarer, für einige Leser dürfte es »Aha«-Erlebnisse geben. Hoffen wir, dass sich die vielen Ideen in schönen Romanen niederschlagen ...

Wie es nach Band 3000 weitergeht, wissen wir. Im Sommer saßen wir in Friedrichsdorf zusammen und legten wesentliche Eckpunkte fest. Aber nachdem die Ideen einige Monate »sacken« konnten und wir viele Mails wechselten, sieht es an einigen Stellen anders aus. Manche Idee hat sich längst verändert, einige Ideen wurden gekippt – das ist in einem solchen Prozess völlig normal.

Immerhin konnte ich mit den beiden Autoren ganz konkret darüber sprechen, wie wir den Band 3000 anlegen wollten. Das Marketing möchte möglichst früh mit seiner Planung beginnen, und der Inhalt bestimmt bei PERRY RHODAN bekanntlich die Marketing-Überlegungen. Vor allem Wim Vandemaan äußerte klare Ideen und Vorstellungen, bei denen man sehen muss, inwiefern sie umsetzbar sind.

Christian Montillon sprach sich für weitere digitale Serien aus, die auf PERRY RHODAN-Trivid folgen könnten. Auch hierzu sammelten wir Ideen; diese werde ich bei Gelegenheit im Verlag mit unserer Geschäftsführung diskutieren. Immerhin müssen dafür Etats geschaffen und – ja, so ist es! – Kostenstellen eingerichtet werden ...

So raste der Nachmittag vorüber. Wir aßen chinesisch, wir tranken Unmengen von Tee und Saft, und zu späterer Stunde setzten wir uns in ein nahegelegenes Café, wo wir uns ein Stück Kuchen gönnten.

Dort sprachen wir über die Arbeitsabläufe und machten das, was zu einer Exposébesprechung auch gehört: Wir sprangen wild durch die Themen, wechselten von allgemeiner Science Fiction zu Comics, von Selfpublishern zu Bestsellerautoren, von Verlagen zu Radiosendern – letztlich ist es ja auch sinnvoll, sich mit anderen Gedanken zu beschäftigen.

Am frühen Abend fuhr ich zurück, tippte unterwegs erste Gedanken in mein Notebook. Mein Kopf brummte geradezu von neuen Eindrücken. So muss es sein nach einer Exposébesprechung!

27 Dezember 2017

Eine Pressekonferenz in Köln – Teil drei

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

An diesem Freitagmorgen, 10. August 2007, hatte ich das Gefühl, alles laufe perfekt. Die Journalisten waren versammelt, mein Vortrag war offenbar gut angekommen. Ich hatte erläutert, was wir mit PERRY RHODAN und den wöchentlichen Hörbüchern vorhatten.

Wie sich das anfühlt und anhört, erfuhren die Journalisten sofort. Die beiden Sprecher Tom Jacobs und Gregor Höppner setzten sich auf die Bühne und lasen abwechselnd aus dem Roman »Zielzeit« (Band 2400) von Robert Feldhoff vor. Das machten sie so fesselnd und mitreißend, dass die Anwesenden im Saal gebannt lauschten.

Auch ich, der ich mit dem Roman sehr intensiv gearbeitet hatte, fand diese andere Art der Präsentation sehr spannend. Es war an diesem Tag tatsächlich meine erste Begegnung mit einem Live-Hörbuch ...

Der nächste Akt unserer Pressekonferenz wurde theoretischer. Ich stellte Prof. Dr. Hans Esselborn vom Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln vor. Der Literaturwissenschaftler galt als einer der Kenner für Science Fiction überhaupt, hatte darüber wissenschaftlich gearbeitet und in zahlreichen Publikationen seine Sachkenntnis bewiesen.

Er stellte PERRY RHODAN in einen zeitgeschichtlichen Zusammenhang und zeigte – mit dem »Blick von außen« –, wie sich die Serie über die Jahrzehnte hinweg entwickelt hatte. Seinen Vortrag fasste er am Ende mit einem klaren Fazit zusammen: Man könne anhand der Serie eine »Mentalitätsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland« schreiben. Der Blick auf die Serie müsse sich lösen von der reinen Ideengeschichte einer Science-Fiction-Welt.

Danach bat ich Uwe Anton um einen Vortrag. Der Autor erzählte, wie ein PERRY RHODAN-Roman entsteht, wie das Zusammenspiel zwischen Autoren und Exposéteam abläuft, welche Rolle die Redaktion haben und wie sich aus dem Dialog mit den Lesern neue Impulse ergeben.

Das schienen die Journalisten spannend zu finden; hier gab es eine Reihe von Rückfragen. Beispielsweise interessierte es sie, wie es mit den schriftstellerischen Freiheiten der einzelnen Mitarbeiter aussah. Könne man noch »frei« schreiben, wenn man ein Exposé als Vorlage habe?

Den Abschluss bildete Hans Greis von Eins A Medien. Er berichtete über die Arbeit im Studio und die Arbeit, die es kostet, neue Sprecher zu finden und auszubilden. Auch hier stellten die Journalisten einige Fragen; danach endete die eigentliche Konferenz. Wir ließen uns den Applaus gefallen und stellten uns dann der Diskussion und den Fragen.

Das Hotel stellte Häppchen und Getränke zur Verfügung. Wir diskutierten mit den Journalisten, wir wurden fotografiert, und langsam löste sich die Runde auf. Auch Professor Esselborn und Jürgen Pütz verschwanden.

Erfreulicherweise war auch der Kölner Schriftsteller Achim Mehnert anwesend, den ich seit den frühen 80er-Jahren kannte. Wir unterhielten uns über ATLAN und PERRY RHODAN, er arbeitete gerade an einem Roman für PERRY RHODAN-Extra. Wir sprachen auch über seine Tätigkeit für andere Serien und Verlage, die ihn immer stärker mit Aufträgen versorgten.

Miriam Hofheinz und ich führten noch ein Abschlussgespräch mit Hans Greis. Es ging um Details des PERRY RHODAN-Shops, über den wir das Abonnement der Hörbücher abwickeln wollten. Das ganze Konzept war recht knifflig, weil wir verschiedene Partner an einen Tisch holen mussten, unter anderem die Kollegen von Trilobit, die zu der Zeit unseren Internet-Auftritt gestalteten.

Als wir an diesem Nachmittag in den Zug nach Süden stiegen, hatten wir viele neue Informationen gesammelt und das Gefühl, für ein Projekt den Startschuss gelegt zu haben, das uns allen noch viel Freude machen würde.

22 Dezember 2017

Eine Pressekonferenz in Köln – Teil zwei

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Nachdem ich lange mit Wim Vandemaan gesprochen hatte, ging ich an diesem Donnerstagabend, 9. August 2007, in mein Hotelzimmer und war einigermaßen ratlos. Ich nahm einen Block und einen Stift zur Hand und dachte mir eine Moderation aus.

Dabei überlegte mir, wie ich die Pressekonferenz einleiten könnte, wie ich die anderen Menschen auf dem Podium vorstellen sollte und – vor allem – wie ich es schaffen konnte, das alles mit einigen originellen Zahlenbeispielen zu untermauern.

Was interessierte denn die Journalisten wirklich? Sicher nicht die Details der PERRY RHODAN-Handlung, sicher nicht die Hintergedanken, die sich Redaktion und Autorenteam im Verlauf eines langen Jahres machten. Die Journalisten wollten sicher allerlei Krimskrams wissen, da stimmte ich unserem Öffentlichkeitsberater hinzu, und dazu brauchten sie anschauliche Beispiele ...

Am Morgen fühlte ich mich nicht sonderlich fit. Als ich beim Frühstück saß, fragte mich Miriam, was denn los sei. »Geht's dir nicht gut?«

Ich verneinte. Dann erzählte ich, dass ich die halbe Nacht gerechnet hatte. Während ich Kaffee trank und etwas aß, erzählte ich von meinen Bemühungen. »Ich habe Mathe in der Schule abgewählt, weil ich nie gut in Rechnen war – und dann so etwas«, klagte ich lauthals.

Am Abend hatte ich viel gerechnet. Ich hatte die PERRY RHODAN-Heftromane als Basis genommen, also zu dieser Zeit 2400 Stück, ebenso die im deutschsprachigen Raum verkaufte Auflage von etwa einer Milliarde Romane. Dabei hatte ich die über 900 ATLAN-Heftromane ebenso ignoriert wie die über 400 PERRY RHODAN-Taschenbücher oder einzelne Kurzgeschichten und weiteres Material, das jeglichen Rahmen gesprengt hätte.

»Da kommen respektable Zahlen heraus«, erläuterte ich der staunenden Kollegin. Ich wollte schon loslegen, aber sie wehrte sich. Ich solle das lieber für die Journalisten festhalten, damit diese es aufschreiben und in ihren Artikeln veröffentlichen konnten.

Ich hatte tatsächlich wenig zu tun. Miriam Hofheinz und Jürgen Pütz hatten schon am Vorabend den Raum vorbereitet, in dem unsere Pressekonferenz stattfinden sollten; sie gingen erneut in den Raum, stellten die Tische entsprechend auf, zogen PERRY RHODAN-Transparente auf und legten Pressemappen auf. Ich saß im Hintergrund des Raumes und notierte mir die Zahlen sauber, die ich später vortragen wollte.

Nacheinander trafen die ersten Besucher ein. Mit Tom Jacobs und Gregor Höppner lernte ich zwei Sprecher kennen, die PERRY RHODAN künftig in das Audio-Universum führen sollte. Hans Greis von Eins A Medien kannte ich bereits, mit den drei Männer plauderte ich ein wenig über die Arbeit an einer Romanserie und wie man welche Namen aussprechen sollte.

Die ersten Journalisten trafen ein und wurden per Handschlag begrüßt. Wir hatten einige Fan-Journalisten eingeladen, also Menschen, die für Fan-Zeitschriften schrieben. Diese kannte ich bereits, mit ihnen unterhielt ich mich auch ein wenig. Ich hielt es für wichtig, die Fan-Presse einzubinden, schließlich kam ich selbst aus der Fan-Szene.

Wir begannen mit einer leichten Verspätung: Kurz nach elf Uhr saßen die Journalisten im großen Saal. Ich erzählte etwas über PERRY RHODAN und seine Geschichte – und hier konnte ich gleich die Zahlen anbringen, die ich am vorigen Abend ausgerechnet und recherchiert hatte.

Wenn man beispielsweise von 2400 Heftromanen ausging, die eine durchschnittliche Anzahl von 180.000 Anschlägen (also Zeichen eines Heftromans inklusive der Leerzeichen, die nötig sind, um eine Zeile »aufzufüllen«) besaßen, kam man auf die irrsinnige Zahl von 432 Millionen Anschläge. So viel hatten die PERRY RHODAN-Autoren in 46 Jahren geschrieben – eine beeindruckende Zahl.

Rechnet man 2400 Heftromane mal 60 Seiten (also grob geschätzt; es gibt Hefte, die haben mehr oder weniger Umfang), kommt man auf eine Zahl von 144.000 Heftromanseiten, die von den Autoren verfasst wurden. Ich rechnete es später auf 150.000 Seiten hoch und hoffte, dass mir die Journalisten diese absichtliche Ungenauigkeit verzeihen würden.

Kalkuliert man für einen Roman nur die Dicke von fünf Millimetern, was vorsichtig geschätzt ist, kommt man bei einer Milliarde verkaufter Heftromane auf einen Turm mit einer Höhe von 500 Kilometern. Das ist höher als der Kölner Dom – und es ist vor allem weiter im Weltraum als die Internationale Raumstation ...

Und wenn man davon ausgeht, dass ein Roman 100 Gramm wiegt (tut er nicht, es ging mir nur um die Anschaulichkeit), erhält man unglaubliche 100.000 Tonnen. Ich war selbst baff gewesen, nachdem ich mir diese Zahlen gegen Mitternacht auf einem Blatt Papier ausgerechnet hatte. Manchmal macht man sich als Redakteur selbst gar nicht klar, wieviel Papier man eigentlich im Lauf seines Berufslebens umsetzt.

Ich hatte das Gefühl, dass die Journalisten ebenfalls beeindruckt waren. Nachdem ich mit meinen Zahlenspielen fertig war, kam ich zum eigentlichen Anliegen: Wir wollten an diesem Tag eine Weltneuheit präsentieren, eine wahre Premiere: Die erfolgreichste Serie der Welt wurde ab sofort in einer wöchentlichen Lesung präsentiert, jede Woche vier Stunden mit einem Hörbuch, das zum Download im Internet bereitstehen sollte.

21 Dezember 2017

Eine Pressekonferenz in Köln – Teil eins

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im August 2007 wollte die PERRY RHODAN-Redaktion etwas bekanntgeben, das wir selbst als wagemutig einstuften. Wir hatten das Thema intern vorangetrieben und nicht mit den »höheren Stellen abgesprochen«, wir wollten verhindern, dass es uns in letzter Minute noch gestoppt würde. Immerhin hatten wir etwas vor, das im Verlag und darüber hinaus nie jemand zuvor versucht hatte.

Das Ziel klang unglaublich: PERRY RHODAN sollte künftig als Hörbuch erscheinen – und zwar zeitgleich mit den wöchentlichen Heftromanen, die weiterhin in gedruckter Form in den Handel. Das gab es noch nirgends, wir wären damit die ersten. Unsere Partner von Eins A Medien waren motiviert, sich auf das Abenteuer einzulassen.

Und um das auch der Öffentlichkeit mitzuteilen, fuhren Miriam Hofheinz und ich am Donnerstag, 9. August 2007, nach Köln. Wir waren guter Dinge, dass wir eine schöne Pressekonferenz hinbekommen würden. Vor allem Miriam hatte irrsinnig viele Vorgespräche geführt, die alle gut verlaufen waren. Wir hatten Journalisten eingeladen, wir hatten mit Fanzine-Autoren gesprochen, wir hatten die Details mehrfach mit Eins A Medien diskutiert.

Ich war oft unsicher vor großen Veranstaltungen, weil ich nicht wusste, ob sie »funktionieren« würden. An diesem Tag reiste ich in bester Stimmung nach Köln, weil ich einfach davon ausgehen konnte, dass alle Vorbereitungen stimmten. Ein tolles Gefühl!

Miriam und ich stiegen in Köln-Deutz aus, nahmen ein Taxi und checkten im Radisson-Hotel ein. Wir hatten einen Tisch im Restaurant »Paparazzi« reserviert; zum Abendessen trafen wir uns mit den Personen, die am nächsten Tag für uns wichtig werden würden. Hans Greis von Eins A Medien sollte den Journalisten erklären, wie das Projekt ablaufen sollte – er war die wichtigste Person des Tages.

Mit am Tisch saß Dr. Jürgen Pütz, der Leiter eines Kölner Medienbüros, der als Public-Relations-Spezialist unsere Pressekonferenz organisierte. Wir sprachen den Ablauf durch.

Unser PR-Spezialist war nicht sehr zufrieden mit dem, was ich vortragen wollte. Er warf mir vor, zu sehr auf die Inhalte von PERRY RHODAN zu setzen. Die meisten Journalisten wollten aber nicht über Inhalte schreiben, auch nicht darüber, warum Leser seit Jahrzehnten unsere Serie mögen.

»Sie brauchen einige knackige Zahlen«, ermunterte mich, »sagen Sie den Leuten, wie hoch der Berg aller gedruckten Romane ist. Irgendwas in der Richtung.«

Ich wehrte mich anfangs, gab ihm dann aber recht. Er kannte die Journalisten, die wir eingeladen hatten, schließlich weitaus besser als ich, und ich wusste, dass es immer sinnvoll war, sich die Ratschläge von erfahrenen Leuten anzuhören.

»Wenn Sie in der BILD-Zeitung kommen wollen, brauchen Sie klare Zahlen, die man den Lesern vermitteln kann«, argumentierte er weiter.

Noch während wir am Tisch saßen, eifrig diskutierten und lecker aßen, standen auf einmal fünf Köche mitten im Raum. Wir waren nicht die einzigen Gäste im Restaurant, der Raum war gut besetzt. Ich fand den Auftritt der Köche ein wenig befremdlich, ließ mich davon aber nicht abhalten, weiter über die Pressekonferenz zu reden.

Jemand hielt eine Rede, die er an die Menschen richtete, die an einem großen Tisch saßen. Es hatte etwas mit den Köchen zu tun, das kapierte ich, mehr aber nicht. Wir hatten schließlich wichtige Dinge zu besprechen.

Die Rede ging zu Ende, ohne dass ich auch nur ein Wort wahrgenommen hätte, es folgte ein großzügiger Applaus. Offenbar hatten die anderen Gäste besser zugehört. Und bevor ich lange überlegen konnte, ob ich etwas verpasst hatte, fingen die fünf Köche an, ein Lied zu singen.

Ich war baff: Die Männer waren jung, sie konnten richtig gut singen, und sie legten einen mehrsprachigen Chorgesang in deutscher Sprache hin, der ein wenig an die »Comedian Harmonists« erinnerte und schnell ins Ohr ging. Ab diesem Moment unterbrachen auch wir an unserem PERRY RHODAN-Tisch unsere Unterhaltung und hörten gebannt zu. Und abschließend applaudierten wir.

Nachdem der folgende Tag ausführlich besprochen worden war, wechselte ich das Gesprächsthema. Mit am Tisch saß nämlich Wim Vandemaan, der sich immer mehr in das Gesamtgefüge der PERRY RHODAN-Serie einbrachte. Er steckte mitten in der Arbeit an seinem aktuellen Roman: ein Taschenbuch, das im Rahmen des »Aratoxin«-Sechsteilers bei Heyne erscheinen sollte.

Wir beide klinkten uns aus, während Miriam mit Hans Greis und Jürgen Pütz loszog. Sie wollten den Raum dekorieren, an dem wir uns am nächsten Morgen mit den Journalisten treffen wollten.

Wim und ich diskutierten über den Roman und die Figuren, die darin auftauchen würden, machten uns auch Gedanken darüber, wie man Exposés anders oder besser machen könnte. Die Frage stellte sich – wie so oft –, was ein Autor denn eigentlich brauchte, um einen guten Roman schreiben zu können. Wim hatte viele Einfälle, die auch über den betreffenden Roman hinausgingen; er sprudelte geradezu über vor neuen Ideen.

»Wie sollen wir das alles umsetzen?«, fragte ich irgendwann hilflos.

»Besser man hat zu viele Ideen als keine«, gab er trocken zurück, womit er selbstverständlich recht hatte.

20 Dezember 2017

Gut fünfzig Buchwissenschaftlerinnen

Nicht zum ersten Mal hielt ich in München einen Vortrag über PERRY RHODAN. Ich wurde von den »Literaten« eingeladen, über meine Arbeit zu sprechen, und reiste deshalb am Mittwoch, 20. Dezember, in die bayerische Landeshauptstadt.

Rund fünfzig Buchwissenschaftlerinnen – es waren nur drei Männer dazwischen – hatten sich versammelt, um sich von mir informieren zu lassen. Das war deutlich mehr als beim letzten Mal. Kurz vor Weihnachten fand ich das schon imposant.

Ich stellte die Serie vor, erzählte von meinem persönlichen Zugang zur Science Fiction, berichtete von der Geschichte und von der Arbeit der Autoren; danach ging es auch darum, was wir derzeit alles machen – von den gedruckten Heftromanen bis hin zu den E-Books. Nach meinem Vortrag konnte ich noch einige Fragen beantworten, und nach eineinhalb Stunden war ich fertig.

Auch wenn man meinen könnte, so etwas sei doch Routine für mich, war ich anschließend ziemlich verschwitzt. Als »Showstar« wäre ich echt keine gute Besetzung, nicht einmal dann, wenn es um unsere Science-Fiction-Serie geht.

19 Dezember 2017

Die schöne Prämie liegt vor

Im Januar kommt PERRY RHODAN-Olymp in den Handel, derzeit schreiben die Autorinnen und Autoren an den Exposés und Romanen. In der Redaktion erfreuen wir uns derzeit vor allem an den schönen Prämien, die aus der Druckerei geliefert worden sind. Wer eine sogenannte Olymp-Edition bestellt, sprich, alle zwölf Romane bestellt, um sie dann bei Erscheinen zugeschickt zu bekommen, erhält die Prämie.

Wir finden, sie sieht richtig klasse aus: Gezeigt wird auf vier schön gestalteten Seiten, wie Arndt Drechsler das Titelbild des ersten Romans gestaltet hat.

Wie wird das Bild grob aufgebaut, wie werden die Figuren eingefügt, wie wird am Ende alles finalisiert? Als Nicht-Künstler weiß man das üblicherweise nicht; hier erhält man die Informationen.

Die Bilderserie wurde von Sabine Kropp und Klaus Bollhöfener erstellt; sie gibt einen wunderbaren Einblick in die Arbeit, die Arndt Drechsler leistet. (Unsere Abbildung ist eine Collage aus den unterschiedlichen Seiten; wir wollen ja nicht alles verraten ...)

Ach ja: Wer die Prämie haben will, kann das einfach machen – einfach die Edition bestellen ... Hier!

18 Dezember 2017

Gruppendiskussion protokolliert

Es ist ab und zu sehr interessant, in alten »Schätzen« der Redaktion zu blättern. In diesem Fall ist es das »Protokoll einer Gruppendiskussion«.

Am 13. August 1985 wurden 15 »männliche Teilnehmer« – leider ist nichts über das Alter oder dergleichen verzeichnet – ausführlich befragt; die Teilnehmer diskutierten auch untereinander. Das Ganze wurde anschließend sauber abgeschrieben und dem Verlag in Form eines gebundenen Paperbacks zur Verfügung gestellt.

Die Teilnehmer der Diskussion waren durchaus kritisch. Sie äußerten sich zu den Autoren der Serie, sie sprachen über inhaltliche Widersprüche oder kritisierten, dass Perry Rhodan selbst in der Serie viel zu selten auftauche. Manche Argumente lassen sich nach den langen Jahren kaum noch nachvollziehen – interessant ist es aber allemal, in solchen Protokollen zu blättern.

Ob »damals« irgendwelche Rückschlüsse aus der Diskussion gezogen wurden, lässt sich leider kaum nachvollziehen. Es ist auch nicht mehr bekannt, ob die Autoren in den 80er-Jahren vom Inhalt einer solchen Diskussion erfuhren.

17 Dezember 2017

Schon die Halbzeit für Olymp?

Ich kann und darf mich freuen: Bis der erste Band unserer neuen Miniserie PERRY RHODAN-Olymp in den Handel kommen wird, zieht zwar noch gut ein Monat ins Land – doch schon jetzt, kurz vor Weihnachten, hat das Autorenteam die Hälfte aller Romane geliefert. Das finde ich sehr gut, denn das reduziert einen Teil des Zeitdrucks, der im neuen Jahr auf uns wartet.

Was ich bisher gelesen habe, ist vor allem abwechslungsreich und »bunt«. Ich bekam Manuskripte zu Gesicht, die immer eine unterhaltsame Geschichte erzählen, in denen Perry Rhodan und seine Gefährten ihre jeweiligen Rollen ausfüllen und in denen spannende Abenteuer vermittelt werden.

Und das kosmische Geheimnis, das die Miniserie bestimmt, sollte auch jenen Lesern gefallen, die gern eine »Erweiterung« des PERRY RHODAN-Universums mögen. Ich glaube, ab Mitte Januar 2018 kommt eine gelungene Miniserie auf unsere Leser zu!

16 Dezember 2017

Porleyter und Kosmokraten auf französisch

Ich würde ja behaupten, es sei meine Wochenend-Lektüre – aber das wäre doch zu dreist gelogen: So gut sind meine Kenntnisse der französischen Sprache leider nicht. Aber es macht mir trotzdem Spaß, durch das aktuelle Taschenbuch der französischen PERRY RHODAN-Ausgabe zu blättern: »L'Anneau des Cosmocrates« erschien mit der Nummer 352 und schreibt den laufenden Zyklus um die Kosmische Hanse weiter.

Hauptfiguren des Taschenbuches sind Perry Rhodan und Jen Salik, die beiden Ritter der Tiefe. Vor allem die zwei Romane mit den beiden, die von Marianne Sydow stammen und in diesem Taschenbuch enthalten sind, habe ich in guter Erinnerung.

Ich las die Romane zu Beginn der 80er-Jahre. Nun hoffe ich, dass unsere französischen Leser über diesen Abgrund der Zeit hinweg auch ihre Freude an Porleytern, kosmokratischen Hinterlassenschaften und Rittern der Tiefe haben ...

Das Titelbild schuf übrigens Guy Roger. Ich bin nicht immer einverstanden mit dem, was der Künstler macht. Aber diese Darstellung wirkt auf mich eindrucksvoll.

15 Dezember 2017

Die Redaktion feierte Weihnachten

Es ist ziemlich schwierig, die unterschiedlichen Bedürfnisse in einer Abteilung unter einen Hut zu bringen. Am Mittwoch, 13. Dezember 2017, gelang es zumindest dem größten Teil der PERRY RHODAN-Redaktion: Wir machten früher Feierabend als sonst und fuhren nach Baden-Baden, wo wir vorhatten, über den Weihnachtsmarkt zu bummeln.

Seien wir ehrlich: Im Dauerregen machte das nicht so viel Spaß wie gedacht.

Also setzten wir uns recht schnell in ein Café, wo wir uns ein wenig aufwärmten. Dann gingen wir einige Schritte über den Weihnachtsmarkt, um uns schnell in einer Bude richtig aufzuwärmen – es gab Glühwein mit echtem Winzerwein vom Kaiserstuhl, der schnell für strahlende Gesichter sorgte.

Den Abend ließen wir bei Pizza und Nudeln, Suppe und Brot, Wein und Saft und so weiter in einer Pizzeria ausklingen. Endlich einmal zusammensitzen, ohne die ganze Zeit über Arbeit zu reden – das tat auch einmal gut.

Um ein persönliches Wort anzufügen: Ich bin froh und glücklich, in und mit dieser Redaktion zu arbeiten!

(Das Bild zeigt – von links – Klaus Bollhöfener, Klaus N. Frick, Bettina Lang, Madlen Bihr, Philine-Marie Rühmann und Katrin Weil. Sabine Kropp stieß erst später dazu, Pio Battistig war erkrankt. Der Glühwein war echt lecker, man sieht's den Gesichtern teilweise ja schon an.)

12 Dezember 2017

Der Geist von Nachtschatten

»Oh«, sagte Luan Perparim und wies vor sich. »Was ist das?«

Wer mit diesem kurzen Dialogfetzen nichts anfangen kann, sollte sich nicht grämen: Er entstammt dem zehnten Kapitel des Romans »Der Geist von Nachtschatten«, der in dieser Woche offiziell erscheint. Es ist der Band 163 unserer Serie PERRY RHODAN NEO und wurde von Susan Schwartz verfasst.

Die Autorin hat dabei unter anderem eine Gruppe von Wissenschaftlern als Figuren, die sie in einen gefährlichen Einsatz schickt. Das ist weder für die Autorin noch für die Wissenschaftler besonders neu oder ungewöhnlich; als Routine sollten sie es allesamt aber nicht betrachten.

Susan Schwartz hat einen spannenden Schauplatz für ihren Roman, den sie mit Leben aller Art füllt – und sie vermittelt ganz nebenbei viele neue Informationen zur fernen Galaxis Andromeda. Mit dem sogenannten Hetzgeschwader führt sie zudem eine neue Gruppierung in die Serie ein. Und alles andere sollten die Leser einfach selbst herausfinden ...

11 Dezember 2017

Spotify und unsere Serie

Spotify und andere Dienste sind bei – vor allem jüngeren – Musikhörerinnen und Musikhörern unglaublich populär; sie ersetzen längst das Radio, Musikvideos oder irgendwelche Tonträger. Ganz klar: Es ist bequem, sich bei Spotify einzuloggen und praktisch ununterbrochen Musik zu hören, entweder gegen eine vergleichsweise geringe Gebühr oder eben finanziert durch Werbung.

Immer mehr Anbieter stellen dort längst Hörbücher und Hörspiele ein. Darunter ist seit einigen Monaten auch PERRY RHODAN vertreten.

Das finde ich gut. Vor allem die Klassiker aus den 70er-Jahren – etwa »Aufruhr in Terrania« – sind auf diese Weise wieder allen Hörerinnen und Hörern zugänglich, die sich dafür interessieren.

Die sogenannten Streaming-Dienste sind eine Alternative für Menschen, die keine Lust mehr haben, sich mit Tonträgern herumzuärgern. (Ich liebe meine Vinyl-Sammlung, bin aber eindeutig eine Minderheit.) Dass wir mit PERRY RHODAN bei solchen Diensten – nicht nur bei Spotify – vertreten sind, ist eine nachvollziehbare und richtige Entwicklung.

08 Dezember 2017

Mnemo-Schock

Der Roman beginnt mit einem Zitat des Mausibers Gucky: »Kann meine Freiheit Freiheit sein, wenn sie bei deiner aufhört?« Das ist die Einleitung zu »Mnemo-Schock«, dem neuen Werk von Michelle Stern, das in der nächsten Woche in den Handel kommen wird. Der Roman, ausgestattet mit einem tollen Dirk-Schulz-Titelbild, schreibt die Geschehnisse in der fernen Galaxis Sevcooris fort.

Nicht zum ersten Mal in der laufenden Handlung unserer Serie thematisieren die Autorinnen und Autoren dabei das Thema Wahrheit. Auch vor dem Hintergrund, dass es eine »komplette Wahrheit« sicher kaum geben wird, ist der Roman durchaus gegenwartsbezogen – wobei er natürlich eine gelungene Science-Fiction-Geschichte mit jeder Menge Verwicklungen und Entwicklungen erzählt ...

07 Dezember 2017

Roadmap in der Diskussion

Wer den Begriff »Roadmap« bei PERRY RHODAN zum ersten Mal benutzt hart, weiß ich gar nicht mehr. Ich vermute, es war Robert Feldhoff. Gemeint war, dass in einem Arbeitspapier der Ablauf eines Zyklus vorgestellt wurde. Der Begriff wurde von späteren Exposéautoren für ihre Arbeit übernommen.

In diesen Tagen diskutieren wir intern über eine Roadmap, die recht detailliert die Handlung bis Band 2999 umspannt und auch klare Hinweise für Band 3000 und danach gibt. Die einzelnen Handlungsabschnitte sind bereits definiert, die Wechsel zwischen den Handlungsorten stehen ebenfalls.

Ob wir das dann alles so umsetzen, ist eine andere Frage. Und wie es sich in den Exposés lesen wird, weiß heute noch niemand, geschweige denn, wie die Romane werden. Aber die aktuelle Planung geht mit großen Schritten bereits ins Jahr 2019 hinein …

06 Dezember 2017

Gucky und die Berserker auf niederländisch

Wenn wir die Belegexemplare unserer ausländischen Partner erhalten, schaue ich mir diese immer genau an. Das aktuelle Beispiel ist ein niederländischer Doppelband – die PERRY RHODAN-Serie erscheint dort in Form von 132 Seiten starken Heftromanen, die zwei Originalromane enthalten. Die Doppelnummer 2423/2424 versetzt die niederländischen Leser hinein in den Kampf gegen die Terminale Kolonne TRAITOR.

Ich finde das Cover von Swen Papenbrock immer noch schräg: Der kleine Gucky steht mit einigen Terranern um ein Alien herum; es wird offenbar eifrig diskutiert und gesprochen. Eine schöne und stimmungsvolle Illustration, bei der ich höchstens über die Farbgebung noch einmal neu diskutieren würde ...

Den Roman »Berserkers in Nood« verfasste im Original bekanntlich Arndt Ellmer; die Übersetzung des Titels »Berserker in Not« ist auf jeden Fall sehr gelungen. Die »B-Seite« des Romans verfasste Hubert Haensel. Den niederländischen Titel »De Thermodyncentrale« kann man auch ohne Fremdsprachenkenntnisse gut zurück übertragen.

05 Dezember 2017

Erinnerung an Case Mountain

Der Silberband »Abgrund unter schwarzer Sonne« ist erschienen, und einer der Romane, die in diesem Band verarbeitet worden sind, ist »Der Junge von Case Mountain«. Meiner Ansicht nach sind die stärkeren Teile des Romans jene, die in der Vergangenheit spielen und in denen Perry Rhodans Jugend erzählt wird. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen Blick in das entsprechende Exposé zu werfen.

Dieses legt durchaus Wert auf die Geschehnisse in der fernen Galaxis M 82 und die spannenden Versuche der Terraner, die Endlose Armada zu übernehmen. »Mit der Überwindung der beiden letzten Pforten«, so steht es im Exposé, wolle man eine Geschichte bieten, »die schon lange in den Köpfen der Leser und der Autoren herumspukt.«

Konkret: »Ein guter Teil von Rhodans Jugend wird erzählt und aufgehellt.« Der Autor, der zu dieser Zeit schon lange in den Vereinigten Staaten lebte, sollte den »Ort, an dem die Jugenderlebnisse spielen«, selbst bestimmen und alle weiteren Details in Datenblättern festlegen. Wesentliche Teile des Romans sind also nicht vom Exposé erarbeitet worden, sondern stammen vom Autor.

Eine klare Richtlinie schließt übrigens das Exposé ab: »Es ist darauf zu achten, dass Perry aus sauberen, anständigen, aber relativ ärmlichen Verhältnissen kommt, au denen er sich hocharbeitet.«

04 Dezember 2017

Die Union der Zehn

»In einem derart unvorstellbar großen Gebiet wie der Galaxis Sevcooris stellte die Suche nach einem einzelnen Schiff ein nahezu aussichtsloses Unterfangen dar.« Das ist der Ausgangspunkt für den PERRY RHODAN-Roman, der in dieser Woche veröffentlicht wird. Leo Lukas schrieb »Die Union der Zehn«, und Dirk Schulz schuf ein Motiv, das nicht allen Lesern gefallen dürfte.

Das Titelbild macht klar, dass Gucky eine der Hauptfiguren des Romans ist. Er stößt auf Geheimnisse, die ihm in einer Weise vermittelt werden, die dem Mausbiber nicht gefallen kann. Aber er erkennt, dass diese Geheimnisse – wenn sie richtig genutzt werden – auch zu einer Waffe werden können.

Darüber hinaus stellen die Menschen fest, dass vieles in der fernen Galaxis des Goldenen Reiches nicht so ist, wie es dargestellt wird. Der Autor zeigt, wie alte Informationen und moderne Intrigen gewissermaßen Hand in Hand gehen, und er führt ein außerirdisches Volk mit besonderer Optik ein – das hat mir gefallen!

02 Dezember 2017

Das Traumschiff der Sterne als schickes Buch

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich mit Peter Terrid an den zwei Taschenbüchern arbeitete, in denen er die Kriminalistin Lhoreda Machecoul und das Raumschiff EMPRESS OF THE OUTER SPACE in Szene setzte. Der Autor hatte viel Freude daran, der damalige Jungredakteur – also ich – auch, und den Lesern gefielen die zwei Taschenbücher ebenfalls.

Dieser Tage erschienen sie neu – in einem schönen Doppelband der Planetenromane. Man kann sie als E-Book bei allen relevanten Shops bekommen; als alter Papierliebhaber bevorzuge ich die schön gedruckte Ausgabe aus dem Zaubermond-Verlag. Sie schmückt jetzt mein Bücherregal im heimischen Arbeitszimmer.

Aber egal in welcher Form: Ich finde, dass die beiden Romane den Autor in echter Hochform zeigen, voller Schreibfreude und Fabulierkunst, völlig losgelöst von den Zwängen der Heftromanserie. Es waren Glanzstücke seiner Autorenschaft, und ich finde es toll, sie jetzt in einem schönen Sammelband in Händen zu halten.

01 Dezember 2017

Ein »Let'sPlay« zu unserer Serie

Seit das PERRY RHODAN-Computerspiel von unseren Partnern von Braingame veröffentlicht worden ist, sind bereits neun Jahre vergangen. Da finde ich es schön, wenn ein Computerspieler einem das gesamte Spiel noch mal in Erinnerung ruft. In seinem »Let'sPlay« geht »herrJJ« durch die einzelnen Ebenen des Spiels, er spielt es komplett durch und kommentiert ständig dabei.

Ich schaute mir nicht alle Szenen durch – mittlerweile sind es mehr als dreißig Folgen, wenn ich es richtig verstanden habe –, und ich schaltete gelegentlich den Ton ab. Ich finde aber die Bilder cool und genieße es, auf diese Weise einzelne Szenen aus dem Computerspiel noch einmal anzuschauen.

Die Stadtansichten von Terrania, die Soziale Residenz, die fremden Welten und viele Einblicke in das PERRY RHODAN-Universum faszinierten mich schon damals, und sie sind immer noch richtig gut. Danke an Herrn »JJ« für diese schöne Erinnerung!

30 November 2017

NEO-Jubiläum zum zweiten Mal

Ein Logbuch der Redaktion

Seit wir am 30. September 2011 die Serie PERRY RHODAN NEO starteten, wagten Frank Borsch und ich es kaum, auf einen Jubiläumsband wie die Nummer 100 zu hoffen. Schon eine Nummer 50 erschien uns zu dieser Zeit in weiter Zukunft zu liegen. Aber falls wir es so weit schaffen würden – so überlegten wir bereits im Verlauf des Jahres 2012 –, musste es ein besonderer Roman werden.

So kam es auch: Am 16. August 2013 erschien mit »Rhodans Weg« der erste Jubiläumsband der Serie, verfasst von Chefautor Frank Borsch persönlich. Selbstverständlich stand in diesem Roman der Titelheld selbst im Zentrum der Handlung, das war von vorneherein klar – der Titel belegte es zudem.

Das ist über vier Jahre her. Die Entwicklung, die unsere Serie seitdem genommen hat, finde ich immer noch stark. Besonders freute ich mich, dass mir im September 2017 das Belegexemplar von »Mutantendämmerung« auf den Tisch gepackt wurde.

Ich bin auf die Buchreihe sowieso sehr stolz: Die Bücher sehen im Regal toll aus, und sie fassen immer vier NEO-Romane zu einem schicken Hardcover-Band zusammen. Die Platin Edition ist damit eine gelungene Ergänzung für die seit 1978 laufende Serie der Silberbände geworden, wie man häufig die PERRY RHODAN-Bücher bezeichnet.

Es ist ja ein Umstand, den ich nicht oft genug betonen kann: PERRY RHODAN ist eine der bekanntesten Unterhaltungsmarken im deutschsprachigen Raum. Seit 1961 erscheint unsere Serie wöchentlich als Heftroman, hinzu kommen Bücher und Taschenbücher, Hörspiele und Hörbücher, Comics, Computerspiele und E-Books. Das hat sonst so gut wie niemand geschafft, vor allem nicht über einen so langen Zeitraum hinweg.

Am 30. September 2011 versuchten wir letztlich eine Art zweiten Anfang: Während in der klassischen Serie der Astronaut Perry Rhodan im Jahr 1971 zum Mond fliegt und dort auf die Außerirdischen trifft, beginnt die Reise bei PERRY RHODAN NEO im Jahr 2036. Rhodan startet ebenfalls zum Mond, trifft dort auf die menschenähnlichen Arkoniden und versucht mit ihrer Technik die Menschheit zu einen.

Mithilfe einiger Gefährten gründet er Terrania – eine Stadt in der Wüste Gobi, die zum Symbol der neuen Menschheit wird, zum Zentrum einer geeinten Erde. Perry Rhodan kämpft für Toleranz und Gleichberechtigung, für ihn stehen Menschenrechte und Frieden im Zentrum seiner Taten.

Wir wussten anfangs nicht, wie das Konzept ankommen würde. Wie groß würde die Begeisterung der Leser sein, wie stark eine mögliche Ablehnung? Deshalb planten wir sehr vorsichtig und legten die Grundlage für eine erste Staffel von acht Romanen. Und dann legten wir los, der erste Erfolg beflügelte uns geradezu.

Alle zwei Wochen kam ein PERRY RHODAN NEO-Roman in den Handel: in gedruckter Form als Taschenheft mit jeweils 160 Seiten. Wir brachten gleichzeitig mit den E-Books und den Hörbüchern etwas Neues heraus. Eine Serie, die von Anfang an auf drei Füßen stand, das hatte es zuvor noch nicht gewesen. Es gab viel Kritik und viel Lob, aber die Verkaufszahlen stimmten, und so machten wir eifrig weiter.

Der fünfzigste Band markierte einen Höhepunkt: Während sich auf der Erde die aktuellen Spannungen zwischen »normalen« Menschen und den »Mutanten« mit ihren seltsamen Begabungen zuspitzen, erfährt Perry Rhodan mehr über seine Vergangenheit. Der Raumfahrer erkennt, dass er schon in seiner Jugend im Visier kosmischer Mächte stand. Sein Wunsch, die Menschheit zu den Sternen zu führen, sollte sabotiert werden. Aber wer sind diese Mächte, die damals gegen ihn vorgingen – und wer sind die geheimnisvollen Beschützer, die auf der Erde wirken?

Das alles kann man natürlich im dreizehnten Band der Platin Edition nachlesen. Seit einigen Wochen ist er im Handel. Auch wenn die Bandnummer 13 für manche Menschen ein wenig unglücklich wirkt – ich finde sie positiv …

29 November 2017

Die »SOL« 88 mit herrlich bunter Mischung

Auch die aktuelle Ausgabe 88 der Zeitschrift »SOL«, die von der PERRY RHODAN-FanZentrale herausgegeben wird, erweist sich als gelungene Mischung aus Artikeln, Informationen und Unterhaltung. Ich finde beispielsweise Beiträge wie das Völkerdatenblatt zu den Naats oder »Perryversische Städtereisen« – Rainer Nagel schreibt über Berlin im PERRY RHODAN-Universum – absolut lesenswert.

Es gibt Rückblicke und Rezensionen zu den aktuell veröffentlichten Romanen; sowohl die klassische Serie als auch PERRY RHODAN NEO werden beleuchtet. Aktuelle Publikationen aus der Fan-Szene werden vorgestellt, so etwas halte ich ebenfalls für unverzichtbar. Wo kann man solche Beiträge denn noch in gedruckter Form finden?

Als Schwerpunkt hat sich die Redaktion dieses Mal auf die STELLARIS-Kurzgeschichten verlegt. Olaf Brill, aktuell der Redakteur der Kurzgeschichtenreihe, wird interviewt. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit Maikel Das, der die Titelbilder organisiert, und Roman Schleifer, dem fleißigsten Autor der Reihe. Eine Kurzgeschichte von Roman Schleifer schließt diesen Schwerpunkt ab.

Wie immer fällt es schwer, einen Beitrag aus dem bunten Reigen besonders hervorzuheben. Auf den 64 Magazinseiten, die professionell gestaltet sind, sollte jeder PERRY RHODAN-Leser etwas finden, das ihn interessiert. Klar: Für die Mitglieder der FanZentrale ist das Magazin im Mitgliedsbeitrag enthalten; ich lege es dennoch auch allen anderen ans Herz. Im Shop der FanZentrale kann man das Heft ganz einfach bestellen ...

28 November 2017

Allein zwischen den Sternen

Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn ein Meister der Insel sich unter das »gemeine Volk« mischt? Und wie fühlt es sich an, wenn ein Meister der Insel den Befehl gibt, Menschen von der Erde erbarmungslos jagen zu lassen?

Das sind einige der Fragen, denen Kai Hirdt in seinem aktuellen Roman nachgeht. Der Autor taucht teilweise tief in die Sicht eines »Bösewichts« ein.

Der Roman trägt den Titel »Allein zwischen den Sternen« und erscheint in dieser Woche als Band 162 unserer Serie PERRY RHODAN NEO. Teile des Romans sind aus Sicht der Terraner erzählt, ein anderer Teil zeigt aber die Gedankenwelt sowie die Taten eines der geheimnisvollen Meister. Die Leser lernen auf diese Weise weitere Facetten der Galaxis Andromeda kennen.

Es passiert viel ... Der Autor musste verschiedene Handlungsbestandteile so zusammenfügen, dass ein Spannungsbogen über alle 160 Seiten und 16 Kapitel entsteht. Ich finde, das ist ihm gut geglückt, vor allem angesichts der komplexen Aufgabe, die er zu erfüllen hatte.

27 November 2017

Weiter auf der Straße nach Olymp

Mit der Miniserie PERRY RHODAN-Olymp sind wir hier in Kleinigkeiten weitergekommen – die sieht der Leser normalerweise zwar, nimmt sie aber nicht bewusst wahr. Als Redaktion muss man sich aber darum kümmern. Der erste Roman ist in der Produktion; die Setzerei ist schon an der Arbeit, und wir werden alle Termine einhalten.

Zu den Kleinigkeiten zählten die Seite drei – die muss ja neu gestaltet werden – oder das generelle Layout der Innenseiten. Wir schauten uns noch einmal das Titelbild an und betrachteten das Layout des Lesermagazins.

Natürlich sprachen wir auch über Inhalte, diese waren am heutigen Tag allerdings nicht so wichtig. Manchmal geht's eben doch um die Optik ... (Ach übrigens: Man kann die Serie auch gut bestellen. So vor Weihnachten ginge das sogar als schönes Geschenk.)

26 November 2017

Was kommt denn nach Trivid?

Die Frage kam heute in unserem Diskussionsforum auf: Ist nach PERRY RHODAN-Trivid etwas Vergleichbares geplant? Wir erinnern uns: ein Prolog und sechs Kurzromane, verfasst von Christian Montillon und Oliver Fröhlich, veröffentlicht als E-Book im Herbst 2016, seit einiger Zeit auch als Taschenbuch bei Bastei-Lübbe im Buchhandel erhältlich.

Mir machte das Projekt sehr viel Freude, ich würde so etwas gern wiederholen. Im Herbst 2017 hätten wir dafür keine Kapazität frei gehabt: Mit PERRY RHODAN und PERRY RHODAN NEO sind sowohl die Redaktion als auch das Autorenteam gut ausgelastet; derzeit arbeiten wir mit PERRY RHODAN-Olymp ja an einer weiteren Miniserie. Das muss alles »durchgeschleust« und geschafft werden.

Für 2018 kann ich nichts versprechen. Ich würde aber gern weitere »digitale Experimente« versuchen. Vielleicht eine neue E-Book-Miniserie, die »mehr Raumschiffe und weniger Krimi« bietet, also stärker auf das »Kernthema« von PERRY RHODAN setzt? An Ideen mangelt es nicht, es ist meist eine Frage der Zeit.

25 November 2017

Die Zyklushalbzeit steht an

Weil es heute ohnehin den ganzen Tag zu regnen scheint, bietet es sich an, ein wenig in aktuellen Exposés und Datenblättern zu lesen. Ohne allzuviel zu verraten – auch das angehängte »Bild« gibt ja nicht viel bekannt –, kann ich sagen, dass es intensiv um die Zyklushalbzeit geht. Ich habe Datenblätter und Exposés vor mir, und diese behandeln die Bände nach PERRY RHODAN 2950.

Traditionell sind die Halbzeitbände eines Zyklus diejenigen, die dem großen Handlungsbogen einen neuen Verlauf geben. Das wurde in den 60er-Jahren so eingeführt und in all den Jahrzehnten meist beibehalten – auf diese Tradition berufen sich die Exposéautoren Wim Vandemaan und Christian Montillon auch im Jahr 2017.

Band 2950 wird also ein Roman werden, der dem laufenden Zyklus eine andere Richtung gibt. Sagen wir es differenzierter: Der Band bringt einen Schauplatz ins Spiel, mit dem sicher niemand gerechnet hat, vor allem nicht in dieser Form. Und auf diesem Schauplatz treten Akteure auf, die sicher niemand »auf dem Schirm« hatte. Aber mit den weiteren Details dazu werde heute erst einmal ich mich beschäftigen ...

24 November 2017

Als die Utopia-Classics starteten ...

Mit der Taschenbuch-Reihe »Utopia-Classics« setzte der Pabel-Moewig Verlag gegen Ende der 70er-Jahre noch einmal stark auf das Thema Science Fiction. Eine nüchterne Aktennotiz der Vertriebsleitung wies am 16. November 1978 auf das neue Projekt hin; sie wurde über den »großen Hausverteiler« per Durchschlagpapier kopiert und in die jeweils zutreffenden Abteilungen gebracht.

»Die neue TB-Reihe UTOPIA-CLASSICS ercheint erstmalig mit Nr. 1 am 20. Februar 1979 (8. KW)« vermeldete die Aktennotiz. Die Reihe sollte vierwöchentlich erscheinen – das war für den Vertrieb des Verlages die normale Arbeitsweise.

Interessant war, dass die Einzelpreise von vorneherein flexibel angelegt wurden: Mit 3,80 oder 4,80 oder auch 5,80 Mark konnte man so auf unterschiedliche Romanlängen eingehen.

Mit einer typischen Vertriebsbemerkung endete die Aktennotiz: »Die Redaktion wird gebeten, uns rechtzeitig eine Inhaltsbeschreibung für Rundschreiben zuzusenden.« Immerhin wollte man eine großzügige Werbekampagne starten ...

23 November 2017

Gucky als Dauerdiskussionsthema

Wie soll man den Mausbiber Gucky darstellen? Die Beschreibungen in den frühen PERRY RHODAN-Romanen waren eindeutig – und trotzdem schaffte es Johnny Bruck schon in den sechziger Jahren, unterschiedlichste Darstellungen des Ilts auf Titelbildern zu verewigen.

Das setzte sich in den 70er-Jahren in den Comics fort. Und heute gibt es mehrere Titelbildkünstler, die alle unterschiedliche Auffassungen haben.

Ich finde das nicht schlimm. Wir diskutieren in der Redaktion immer wieder unterschiedliche Coverversionen – aber letztlich hat jeder Künstler seinen eigenen Blick, so wie auch jeder Autor und jede Autorin einen eigenen Blick mit sich bringt. Ich finde das sogar spannend, es zeigt doch, wie unterchiedlich jeder etwas sehen und zeigen kann.

Unsere japanischen Partner sind da sehr entspannt. Man sieht es bei der aktuellen Ausgabe unserer japanischen Ausgabe. Das Wesen, das auf dem Titelbild zu sehen ist, dürfte ganz eindeutig Gucky sein.

Ich brauchte einige Zeit, bis ich ihn als Gucky akzeptierte. Ich bin sicher, nicht alle Leser werden da mit mir und meinem Urteil einverstanden sein ...

22 November 2017

Das Geheimnis von Thoo

Zum ersten Mal, seit er für PERRY RHODAN schreibt, hat Wim Vandemaan einen Doppelband verfasst. Mit »Das Geheimnis von Thoo«, der diese Woche erscheint, hat er mir schon viel Freude bereitet. Es ist ein Science-Fiction-Roman, der Charakterzüge eines historischen Romans trägt. Das meine ich ernsthaft, aber natürlich wird das nicht jeder Leser so sehen.

»Wie viele Archäologen sind nicht schon durch die Ruinen einer Stadt spaziert, von der aus einst ein Reich, eine Welt regiert worden ist?« Solche Fragen stehen in diesem Roman, der eine Gruppe ungewöhnlicher Hauptfiguren durch eine ebenso ungewöhnliche Handlung führt.

Und mehr plaudere ich sicherheitshalber hier nicht aus ... (Ach ja: Das Titelbild stammt von Dirk Schulz, und ich finde es super. Das ist geschmäcklerisch, ich weiß.)

21 November 2017

Zehn Jahre Kindle

Manche Jubiläen rasen so schnell an einem vorüber, dass man sie kaum wahrnimmt. Aber weil dieses Jubiläum für PERRY RHODAN sehr wohl wichtig ist, möchte ich daran erinnern: Am 19. November 2007 brachte der Online-Versandhändler Amazon einen speziellen E-Book-Reader in den Handel.

Der Kindle veränderte das E-Book-Geschäft – anders kann man es nicht bezeichnen. Das war am Anfang nicht abzusehen, aber der Kindle ist nach wie vor ein wichtiges Lesegerät für Millionen von Menschen.

Was hat das mit PERRY RHODAN zu tun? Wir hatten bereits in den ganz frühen Nuller-Jahren mit E-Books experimentiert und danach mit Partnern wie Readersplanet, Beam-Books, Heubach Media, Textunes und einigen anderen wichtige Erfahrungen gesammelt. Aber wir schafften es nicht, aus einem eingeschränkten Leserkreis herauszukommen.

Der Kindle und das Amazon-System veränderten den E-Book-Markt. Auf einmal konnten sich alle Interessierten ein preiswertes Lesegerät kaufen und auf diese Weise ganz einfach neue E-Books bestellen. Und damit war beispielsweise PERRY RHODAN als »digitales Produkt« auf einmal überall und leicht zu erhalten.

Der Erfolg unserer E-Books hängt sehr stark mit dem Erfolg des Kindle zusammen. Das finde ich nach wie vor gut – auch wenn viele Leser sicher ihre kritische Haltung zu Amazon behalten haben …

20 November 2017

Die Phantome von Epsal

Darüber habe ich mich heute sehr gefreut: Ich kam nach dem Wochenende in mein Büro und fand die aktuelle Ausgabe von PERRY RHODAN-Extra auf meinem Tisch. Die sechzehnte Ausgabe dieser Reihe ist ein abgeschlossener Roman von Michael Marcus Thurner und trägt den schönen Titel »Die Phantome von Epsal« – ein Roman über eine Welt, die im Perryversum schon so lange bekannt ist, über die man aber so gut wie nichts weiß.

Der Autor hat viel Arbeit in seinen Roman gesteckt, wir wechselten irrsinnig viele Mails, während er daran arbeitete. Viele Elemente in diesem Roman sind komplett neu und bereichern das Universum unserer Serie; gleichzeitig aber baut der Autor die Elemente in sein Werk ein, die schon immer zur Serie gehören.

Hauptperson des Romans ist Perry Rhodan; der Terraner ist auch auf dem Titelbild des Romans abgebildet. Daneben spielt ein junger Kadett eine wichtige Rolle – und dessen Name wird dem einen oder anderen Stammleser gut bekannt sein. Diese Woche wird der Roman offiziell ausgeliefert; ich bin gebührend nervös ...

19 November 2017

Vor zehn Jahren italienisch

Im November 2007 hatte die PERRY RHODAN-Redaktion einen Grund zum Feiern: Der Verlag Gruppo Editoriale Armenia Spa in Milano hatte das erste Honorar für die italienische Lizenzausgabe überweisen. Die »Lemuria«-Taschenbücher sollten auch in Italien erscheinen, vermittelt hatte das Geschäft eine in Deutschland und Frankreich ansässige Literatur-Agentur.

Wir setzten große Hoffnungen in diese Vereinbarung, der Verlag und die Agentur hatten sich in den Vorgesprächen als glaubwürdig und engagiert erwiesen. Tatsächlich veröffentlichte der Verlag nur die ersten zwei Bände des Sechsteilers, danach brach der Kontakt buchstäblich zusammen. Aber im November 2007 war die Stimmung innerhalb der Redaktion deshalb richtig gut ...

18 November 2017

NEO-Konzepte in Wolfenbüttel

Was macht man als Redakteur auf einer Dienstreise? Man nutzt jede freie Minute, um Texte zu lesen – im aktuellen Beispiel geht es um PERRY RHODAN NEO. Im »Marschgepäck« für meine Reise nach Wolfenbüttel hatte ich ein Manuskript für einen aktuellen NEO-Roman sowie zwei Exposés; die werde ich vor allem während der Heimfahrt mit der Bahn lesen.

Viel wichtiger als das ist allerdings das Handlungskonzept für die nächste Staffel unserer Science-Fiction-Serie. Die Exposéautoren haben sich unlängst in Leverkusen getroffen und viele neue Ideen ausgebrütet.

Einen Teil der Ergebnisse werde ich an diesem Wochenende lesen, um sie idealerweise mit einem Kommentar zu versehen und diesen als Feedback an die Exposéautoren zu schicken. Mal schauen, was ihnen nach »Die zweite Insel« und »Mirona« alles eingefallen ist ...

17 November 2017

Ein Redakteur und eine Akademie

Wieder einmal bin ich als Dozent an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel. Ich arbeite mit Kathrin Lange zusammen, die vor vielen Jahren unter ihrem Pseudonym Cathrin Hartmann einen ATLAN-Heftroman sowie ein PERRY RHODAN-Taschenbuch geschrieben hat; wir sind bei diesen Seminaren mittlerweile ein eingespieltes Team.

Was hat das eigentlich mit PERRY RHODAN zu tun? Es gibt eine indirekte Verbindung: Erstens mal schadet es dem Redakteur nicht, wenn er mal aus seinem Büro rauskommt und sich die Werke von Autorinnen und Autoren anschaut, die er bislang nicht kennt. Zweitens schadet es der PERRY RHODAN-Serie nicht, wenn sie in Zusammenhang mit so einer Literaturwerkstatt genannt wird. Und drittens macht es auch Spaß, sich ein Wochenende lang über Literatur auszutauschen.

Die größte Science-Fiction-Serie der Welt spielt dabei eher ein Randthema – aber immer wieder erzähle ich, wie die Arbeit in einer Redaktion abläuft. Wie funktioniert das eigentlich mit den Exposés, wie finden wir neue Autoren, wie arbeiten wir mit Hörbuchproduzenten zusammen? Es kommen kritische Rückfragen, und all das ist spannend und informativ zugleich.

Übrigens sind aus diesen Werkstätten in Wolfenbüttel schon wertvolle Kooperationen entstanden. Wenn ich mich düster erinnere, hat ein gewisser Michael Marcus Thurner mit seiner Geschichte über einen »Schneck« – männlich ... – mich damals so verblüfft, dass wir später über eine ernsthafte Zusammenarbeit sprachen ...

16 November 2017

Mirona Thetin in einer anderen Version ...

Ein Logbuch der Redaktion

Befragt man PERRY RHODAN-Leser nach den Handlungsabschnitten der Serie, die sie am stärksten geprägt haben, kommt meist ein Zyklus auf den ersten oder maximal den zweiten Platz: Die Geschichte um die Meister der Insel, der »MdI«-Zyklus, wie man die Bände 200 bis 299 üblicherweise nennt, fasziniert nach wie vor.

Ob es daran liegt, dass zum ersten Mal die Serienhandlung in eine andere Galaxis wechselte? Oder daran, dass erstmals ein Zyklus richtig durchgeplant wurde, was eine besondere Spannung erzeugte? Oder waren die Romane, die Mitte der sechziger Jahre veröffentlicht wurden, einfach besonders spannend?

Womöglich trifft alles zugleich zu. Der »MdI«-Zyklus faszinierte die Leser in allen Jahrzehnten der Seriengeschichte. Auch die Autoren wurden von ihm beeinflusst, was sich heute immer wieder zeigt.

Es überrascht also nicht, dass wir bei der Planung unserer Serie PERRY RHODAN NEO ebenfalls diese Epoche der Serie in Augenschein nahmen. Bekanntlich ist NEO – um die Kurzform zu wählen – ein paralleles Universum zum klassischen Perryversum. Wir nehmen in dieser Serie die Klassiker, interpretieren sie mit den Mitteln sowie den Autoren von heute neu und schreiben auf dieser Basis teilweise ganz andere Geschichten.

Gewisse Eckpunkte bleiben. Dazu zählen die genannten Meister der Insel, und dazu zählt die Frau, die schon in der klassischen Serie der 60er-Jahre als »Bösewicht« im Hintergrund wirkte: Mirona Thetin regiert als Faktor I über die gesamte Galaxis Andromeda und hat über Jahrzehntausende ihr Regime verfestigt.

Das tut sie in der klassischen Serie – und das kann in der NEO-Version nicht anders sein. Aber Änderungen gibt es dennoch ...

Als Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm bei ihrer Arbeit an den aktuellen NEO-Exposés daran gingen, die Staffel von Band 161 bis 170 zu planen, war früh klar, dass Mirona Thetin an den Anfang gestellt werden sollte. Vor allem, wenn wir diese zehn Romane als »Mirona«-Staffel in den Handel bringen sollten ...

Deshalb war es auch folgerichtig, dass der erste Roman der Staffel den Titel »Faktor I« tragen und die Geschichte Mirona Thetins erzählen sollte. Die entsprechenden Weichen legten die zwei Exposéautoren in mehreren Datenblättern und Ideenpapieren fest.

Erstmals wurde ein Roman der Serie von zwei Autorinnen verfasst: Michelle Stern und Madeleine Puljic teilten sich die Aufgabe und verfassten eine Geschichte, die buchstäblich Jahrtausende umfasst.

Sie erzählen von einer Frau, die einen schrecklichen Krieg überlebt, die in einer anderen Galaxis eine neue Zukunft für sich suchen muss und die eigentlich ein tragisches Dasein führt ... Und sie erzählen von einer Frau, die eine ganze Sterneninsel unter ihre Gewalt bringt, wobei sie geradezu über Leichen geht.

Die Biografie von Mirona Thetin spielt nicht in der klassischen Serie, sondern im Universum von PERRY RHODAN NEO, alle Abweichungen sind mit Absicht so gewählt worden. Doch sollten vor allem jene Leser, die den klassischen Zyklus aus den 60er-Jahren so mögen, unbedingt in diese neue Version hineinschauen.

Als ich das Manuskript las, war ich von der Tragik der Handlung immer wieder beeindruckt. Man gewinnt einen Eindruck vom Charakter dieser wichtigen Figur, die mehr ist als »nur ein Bösewicht«. Mirona Thetin wird plastisch – das haben die beiden Autorinnen richtig gut hinbekommen. Für den Start in eine neue Staffel fand ich das richtig klasse.

15 November 2017

Wann kommt eigentlich Atlan zurück?

Bei einer Wahl zur beliebtesten Figur im Perryversum würde immer Atlan gewinnen – da bin ich mir sicher. Der Arkonide gilt als charismatisch, wozu vor allem die prägnanten Titelbilder von Johnny Bruck aus den 60er-Jahren und danach beigetragen haben. Ebenso haben viele Romane der klassischen Autoren den Nimbus des Arkoniden gefestigt: ein Held, der dem Wein, dem guten Essen und dem schönen Geschlecht viel Zeit widmet ...

In jüngster Vergangenheit wurden bei den PERRY RHODAN-Gesprächen immer wieder Atlan-Themen diskutiert. Es ging nicht darum, ob er in die Handlung zurück kommt, sondern vor allem um das »Wie« und »Wann«. Eine wichtige Figur wie Atlan darf nicht »einfach so« auftauchen, sondern damit muss eine relevante Geschichte verbunden sein.

Ohne inhaltlich zu spoilern: Derzeit entstehen die Exposés, in denen wir erzählen wollen, was mit dem Arkoniden geschehen ist und was er derzeit so macht. Festgelegt wird darüber hinaus, welche Autorinnen und Autoren sich um Atlan und seine neuen Abenteuer kümmern werden.

Wenn ich die Exposés durchschaue und mit den Exposéautoren diskutiere, komme ich mir vor wie ein »echter« Leser. Die Ideen sind schließlich für mich auch neu und teilweise sehr überraschend. Aber so soll's sein!

14 November 2017

Faktor I und zwei Autorinnen

Ganz klar: Mirona Thetin zählt zu den Figuren der PERRY RHODAN-Geschichte, die seit ihrem ersten Auftauchen die Leser faszinieren. Als Faktor I regiert sie eine ganze Galaxis, sie führt die Meister der Insel und gebietet buchstäblich über Raum und Zeit. Ihr Ende ist tragisch – was sicher ein Grund dafür ist, dass diese Figur über all die Jahrzehnte hinweg nicht an Bedeutung verloren hat.

Als die Exposéautoren von PERRY RHODAN NEO die Andromeda-Handlung planten, war klar, dass dies nicht ohne Mirona Thetin gehen würde. Faktor I musste anders sein als in der klassischen Serie – das »Wie« bedurfte vieler Diskussionen.

Wenn am 17. November 2017 der Roman mit dem Titel »Faktor I« in den Handel kommt, können sich die Leserinnen und Leser selbst davon überzeugen, wie das Neu-Justieren der Figur Mirona Thetin geglückt ist. Zwei Autorinnen übernahmen es, die faszinierende Figur in das Hier und Jetzt zu bringen.

Ich bin sicher, dass kaum jemand herausfinden wird, welche Passagen denn nun von Michelle Stern und welche von Madeleine Puljic stammen. Den Roman empfand ich schon in der Manuskriptform als stark; die beiden Autorinnen verliehen der Figur eine tragische Note, die sie in der klassischen Serie nicht hatte. Mal schauen, ob und wie das heute ankommt.

13 November 2017

Eine »Case Study« zu PERRY RHODAN

Die ersten Anfänge der PERRY RHODAN-Serie im Digitalgeschäft liegen schon bald zwanzig Jahre zurück: Ende der 90er-Jahre fingen wir an. Später arbeiteten wir mit Partnern wie Readersplanet, Beam Books oder Textunes erfolgreich zusammen. Richtig los ging es aber erst ab dem September 2011 – mit Bookwire begann für uns die Ära einer systematischen Zusammenarbeit, die wir seitdem keinen Tag bereut haben.

Seit gut zwei Jahren stellt Bookwire, unser E-Book-Partner, diese Zusammenarbeit auf seiner eigenen Internet-Seite in Form einer »Case Study« auch anderen Verlagen und Kunden vor. Ein Grund, das hier endlich einmal zu vermelden.

Die Redaktion wird mit einer Aussage zitiert, die erst einmal die Komplexität zeigt: »PERRY RHODAN ist kein einfacher Partner: Wir machen nicht einzelne Bücher, sondern umfangreiche Serien. «

Dann aber kommt das Lob, und das gilt immer noch: »Um diese Serien in die E-Book-Shops zu bekommen, brauchen wir einen Partner, der weiß, wie wir ticken, der uns versteht und der uns mit kritischem Rat und hilfreicher Tat jederzeit zur Seite steht. Dieser Partner ist Bookwire – wir arbeiten seit über vier Jahren zusammen und haben es keine Sekunde lang bereut.«

12 November 2017

Das Verlagsarchiv und seine Inhalte

Da die Frage dieser Tage auftauchte, gehe ich an dieser Stelle auf sie ein: Im Verlagsgebäude des Pabel-Moewig Verlages steht unter anderem ein Archiv für unsere Serie zur Verfügung. Das heißt: In großen Räumen auf dem Dachboden sowie in Räumlichkeiten im sogenannten Büchergefängnis – warum das so heißt, ist eine andere Geschichte – bewahren wir unser Archiv auf.

Jeder PERRY RHODAN-Roman aus jeder Auflage und aus vielen fremdsprachigen Ausgaben ist hier vorhanden. Ebenso haben wir Hörspiele, Hörbücher, gedruckte Taschenbücher und Sonderausgaben aufbewahrt.

Teilweise stehen diese Titel in mehrfacher Ausführung zur Verfügung, bei den Nachauflagen ist es meist nur jeweils ein Band. Insgesamt ist das Ausmaß dieses Archivs durchaus beeindruckend, wenngleich es – nachvollziehbar? – einen eher geringen »Glamour-Faktor« aufweist ...

11 November 2017

Francis, Kennon und Tekener ...

Zu den Figuren, die ich vor allem in meiner frühen »Lesephase« sehr schätzte, zählten die USO-Agenten Sinclair Marout Kennon und Ronald Tekener. Ich mochte nicht nur die ATLAN-Heftromane, in denen sie ihre Auftritte hatten, sondern auch die PERRY RHODAN-Taschenbücher, die von H. G. Francis stammten. Deshalb freut's mich besonders, dass dieser Tage das Belegexemplar des Planetenroman-Doppelbandes 87/88 bei mir eintraf.

Wir machen bekanntlich aus einer Auswahl der klassischen Planetenromane die neuen Doppelbände: Gedruckt erscheinen sie bei Zaubermond, als E-Book bei uns. Dazu kommen neue Titelbilder von Arndt Drechsler, die den Klassikern einen modernen Charakter verleihen.

Da macht dann die Lektüre von planetaren Verschwörungen und Geheimmissionen gleich doppelt so viel Spaß ... Im vorliegenden Band geht's auf die Welten Traak und Mirout.

10 November 2017

Ein Abschluss für die Zeitabenteuer

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Es war nicht nur für den Autor ein Stück Arbeit, die ATLAN-Zeitabenteuer neu zu bearbeiten, um sie neu   in den Handel zu bringen, sondern auch für mich als Redakteur. Das wurde mir erst so richtig bewusst, als ich am 24. Juni 1998 die Arbeit an dieser Serie abschloss.

Der Autor hatte seit den 60er-Jahren daran gearbeitet: ein Taschenbuch nach dem anderen. In den vergangenen Jahren hatte er aus diesen Taschenbüchern die dickleibigen ATLAN-Hardcover gemacht. Nun lieferte ich das Manuskript – ein dicker Packen Papier mit unzähligen handschriftlichen Anmerkungen – in unserer Setzerei ab, schaute gedankenverloren auf die bereits veröffentlichten Bücher dieser Serie, die als eine blaue Reihe im Regal standen, und schrieb einen Brief an den Autor.

Hans Kneifel hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits nach Sardinien zurückgezogen. Auf der Insel besaß er ein Appartement in einem Mehrfamilienhaus, und er nutzte den Aufenthalt dort nicht nur, um in aller Ruhe zu schreiben, sondern immer mal wieder »die Batterien aufzuladen«, wie er es nannte. Ich wusste, dass er den Meeresblick dort ebenso genoss wie die warme Luft, und beneidete ihn oft um dieses Refugium.

Ich setzte Rainer Castor in Kopie – was in diesem Fall hieß, dass ich mein Schreiben an Hans kopierte, diese Kopie in einen anderen Briefumschlag steckte und nach Andernach schickte. Rainer hatte in den vergangenen Jahren einen immer stärkeren Anteil an den ATLAN-Büchern erhalten, ohne dass ich das wahre Ausmaß seiner Arbeit kannte.

»... möchte mich für die wahrlich gigantische Arbeit bedanken, die ihr euch mit diesen 13 Büchern gemacht habt«, schrieb ich. »Ich kann mir vorstellen, daß das schon richtig hart war, nicht zuletzt auch wegen diverser Störmanöver aus der PERRY RHODAN-Redaktion.«

Was ich damit meinte? Als die Buchreihe geplant war, gingen die Redaktion und der Autor von zehn Büchern aus. Das erschien zu Beginn der 90er-Jahre eine vernünftige Planung zu sein. Aus den über fünfzig Taschenbüchern der ATLAN-Zeitabenteuer sollten durch Straffung und Bearbeitung genau zehn Hardcover-Bände werden. Der Buchvertrieb hatte sich entsprechend darauf eingestellt und hatte versprochen, sich für die Serie zu engagieren.

Doch während der Arbeit stellte der Autor fest, dass er den Stoff nicht so meisterte, wie er sich das im voraus vorgestellt hatte – irgendwann stand die Planung bei einem Dutzend Bände, irgendwann sprach er davon, dass er gern 17 Bücher machen wollte. Einige Jahre diskutierten wir so immer wieder über den Umfang der Serie: Es wurden immer mehr Bücher, vor allem auch deshalb, weil Hans davon träumte, die Serie fortzusetzen.

»Man könnte aus dem Handlungsstrang der Welt Miracle eine eigene Serie machen, auch Rico bietet sich mit seinen Geheimnissen an«, argumentierte er mehrfach. Ich hatte redaktionelle Einwände, die er nicht teilte: »Wir haben den Lesern eine Mischung aus historischem Roman und Science Fiction versprochen, dabei sollten wir bleiben.«

Bis Dr. Florian F. Marzin eines seiner Machtworte sprach: »Wir machen 13 Bücher und keines mehr«, ordnete er an, und dabei blieb es. Das wollte ich in meinem Schreiben noch einmal dem Autor vermitteln. Die genannten »Störungen« seien schließlich nicht gegen, sondern stets für das Projekt gedacht gewesen, argumentierte ich.

Bei der Bearbeitung der letzten Bücher hatte ich darauf bestanden, dass Hans und Rainer zwei Handlungsebenen komplett entfernten: Weder sollte die Welt Miracle eine Rolle spielen, noch der Vampir Nonfarmale. Ich wollte die ATLAN-Zeitabenteuer auf die rein historischen Aspekte konzentrieren, und ich war auch im Juni 1998 noch davon überzeugt, dass dies richtig gewesen war.

»Gerade im Band 13 fällt es noch einmal auf«, schrieb ich. »Sowohl Miracle als auch Nonfarmale können nahezu ersatzlos gestrichen werden.« Ich bemängelte beim letzten Band sowieso ein wenig, dass der Autor seine Figuren »viel zu viel reden und essen und viel zu wenig agieren« ließe. Aber auch da waren wir uns nie einig.

Ich empfand den 13. Band der Reihe als krönenden Abschluss. Mir gefiel, wie der Autor die historischen Details – etwa das Mondprogramm – mit der PERRY RHODAN-Historie verknüpfte, wie er gewissermaßen eine Pararealität entwickelte. Wobei ich mir sicher war, dass vor allem die neuen Aspekte allesamt von Rainer Castor stammten, zumindest die Ideen hatte der Autor aus Andernach geliefert.

Ich war mir sicher: Vor allem solche Leser, die sich für Zeitgeschichte, parallele Historien oder auch die Vorgeschichte des PERRY RHODAN-Kosmos interessierten, würden bei diesem Buch voll und ganz auf ihre Kosten kommen. »Dazu meine Gratulation!«, schrieb ich den beiden Autoren.

Im weiteren Verlauf dieses Sommers wollte ich mich darum kümmern, wie ich dieses Buch entsprechend bewerben konnte. Welche Werbung konnte man wo schalten, wie konnte ich die Presse auf das Ereignis hinweisen? Mit den Kollegen im Marketing würde ich erste Gespräche führen, dann wollten wir auf unserer – zu dieser Zeit immer noch brandneuen – Internet-Seite darauf hinweisen.

Wir hatten eine 13 Bände umfassende Serie vollendet, die unseren Helden Atlan ins Zentrum stellten. Ich war stolz darauf und überlegte mir schon, wie man danach weitermachen konnte. Vielleicht sollten wir in der Folge die klassischen ATLAN-Heftromane in Buchform bringen? Das wäre sicher spannend.

Ich war mir sicher, dass man eine solche Buchausgabe komplett neu planen und mit einer neuen Nummer eins starten sollte. Aber erst einmal ging es uns darum, die ATLAN-Zeitabenteuer einem größeren Publikum bekannt zu machen ...