31 Juli 2014

Nach NEO 75 und danach

Die Frage, wie es bei PERRY RHODAN NEO nach Band 75 weitergeht, liegt für viele Leser auf der Hand. Wer sich für eine Serie interessiert und diese regelmäßig liest, will selbstverständlich spekulieren und in die Zukunft blicken.

Zu künftigen Inhalten erzähle ich an dieser Stelle nichts. Derzeit konzentrieren sich die Autoren um Frank Borsch vor allem darauf, die aktuelle Staffel zu schreiben, und diese spielt in erster Linie im Sonnensystem – es geht nicht nur um die Erde, sondern auch um einige Himmelskörper, die weiter entfernt um die Sonne kreisen ...

Ob und wann wir mit der Handlung ins Arkonsystem zurückkehren? Das wird sich im Verlauf der Handlung zeigen. Frank Borsch weiß selbstverständlich, wie sich die Situation innerhalb des Imperiums verändert hat, und es ist ihm bewusst, dass wir einige Personen absichtlich dort »zurückgelassen« haben.

Bei einer Exposéplanung werden immer wieder Entscheidungen getroffen, die nicht jedem Leser gefallen werden. Aber solange der Exposéautor die Fäden seiner Serie in der Hand hält, ist erst einmal nichts zu befürchten ...

30 Juli 2014

Bereits 75 NEO-Ausgaben

Ein Logbuch der Redaktion

Als wir auf dem PERRY RHODAN-WeltCon 2011 in Mannheim den ersten Roman unserer neuen Serie präsentierten, wurden wir mit einer großen Vorfreude begrüßt, in die sich aber auch große Skepsis mischte: eine neue Serie, die mit den Mitteln des klassischen Perryversums spielt – könnte das wirklich funktionieren?

Während ich diese Zeilen schreibe, kann ich nur feststellen: Es funktionierte. PERRY RHODAN NEO hat den Erfolg der laufenden PERRY RHODAN-Serie selbstverständlich nie erreicht oder gar überholt – das Original bleibt schließlich das Original. Aber NEO hat gezeigt, dass man mit dem Perryversum spielen kann und dass es möglich ist, die klassische Serie in einem anderen Licht zu präsentieren.

Ich will an dieser Stelle keinen Rückblick liefern. Dafür gibt es bessere Autoren, es werden sich bestimmt Menschen finden lassen, die einen klaren und auch kritischen Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre haben. Ich war als Redakteur stets an der Seite der Serie, habe sie begleitet und mit den Autoren diskutiert, habe mit Frank Borsch über die inhaltliche Richtung diskutiert und die Geschäftsführung von mancherlei Idee zu überzeugen versucht – ich bin alles andere als objektiv.

PERRY RHODAN NEO ist ein Versuch. Nach wie vor unternehmen wir etwas, das im amerikanischen Comic-Geschäft üblich ist: Man nimmt eine vorhandene Serie und erfindet sie gewissermaßen neu. Lässt Batman erneut durch Gotham City stromern. Lässt Spider-Man erneut nach dem Biss einer Spinne zu einem Superhelden wider Willen werden. Lässt Captain America, Thor, Daredevil, Superman und wie sie alle heißen in einem neuen Licht in die Comic- und mittlerweile auch Kino-Welt entweichen.

Der große Unterschied zwischen diesen Serien und uns ist: Wir haben die laufende Serie nicht abgebrochen, sondern haben eine Alternative angeboten. Wer mochte, musste sich um NEO nicht kümmern, sondern konnte weiterhin den gewohnten PERRY RHODAN lesen. Wer wollte, konnte wechseln. Und wer sich für zwei unterschiedliche Sichtweisen interessierte, schaute eben in PERRY RHODAN und in PERRY RHODAN NEO hinein.

Trotz aller Umfragen wissen wir selbstverständlich nie genau, wer eigentlich unsere Leser sind. Das ist normal, und so geht es allen Buch- und Zeitschriftenkollegen. Wir wissen immerhin, dass NEO-Leser sehr unterschiedlich sind und deshalb auch unterschiedliche Lesererwartungen haben. Manche von ihnen kennen die klassische PERRY RHODAN-Serie in und auswendig, andere wiederum sind völlig neu; manche lesen die Serie nur digital, andere hören sie als Hörbuch, wiederum andere sammeln die schönen Taschenhefte. Kein Wunder, dass die Erwartungen nicht unter einen Hut zu bringen sind – das ist unmöglich.

In den vergangenen Jahren haben die Autoren und die eine Autorin um Frank Borsch ein neues Universum entwickelt. Es ähnelt dem klassischen Perryversum, zeigt aber ganz andere Facetten. Die Mehandor, die Topsider und die Fantan haben mit den Vorbildern aus den frühen 60er-Jahren der PERRY RHODAN-Serie wenig zu tun, das Arkon-Imperium wirkt glaubhaft und ausgereift. Es gibt eine neue Kosmologie, die der Menschheit eine Rolle zuweist, die sich von der im klassischen Perryversum unterscheidet, und es gibt eine andere Art, Charaktere zu schildern.

PERRY RHODAN NEO ist eine eigene Welt, ein eigener Blick auf eine fiktive Zukunft. Ich bin stolz darauf, dass wir es auf 75 Romane gebracht haben, und ich bin sehr neugierig auf die weitere Zukunft der Serie. Und stolz darauf, diese Zukunft mitgestalten zu können, bin ich ebenfalls ...

29 Juli 2014

Zurück zur Erde

Seit heute ist der Roman »Eine neue Erde« aus der Druckerei – die Kollegin hat ihn mir quasi druckfrisch auf den Schreibtisch gepackt. Wie schon mehrfach erwähnt, handelt es sich dabei um den fünfundsiebzigsten Band von PERRY RHODAN NEO, und verfasst wurde er von Frank Borsch – das Cover von Dirk Schulz macht schon mal klar, dass es nicht komplett friedlich abgehen wird ...

Eine der Hauptpersonen ist Perry Rhodan, der zurück zur Erde kommt. Nachdem der Raumfahrer im Arkonsystem und auf fremden Welten zahlreiche Abenteuer erlebt hat, steuert er nun seine Heimat an – doch er muss feststellen, dass sich dort einige Dinge verändert haben. Unter anderem sind eben mittlerweile Außerirdische auf der Erde gelandet und haben die wichtigsten Regionen besetzt.

Wie Rhodan reagiert, wie er sich gegenüber seinem »anderen Ich« verhält und was die Besatzungstruppen antreibt – das alles hat Frank Borsch so packend geschildert, dass ich sein Manuskript »damals« mit großer Faszination las. In wenigen Tagen können alle Leser meine Empfindungen teilen ...

28 Juli 2014

Mondlicht über Naat

Mit einem ungewöhnlichen Titelbild wartet der Roman »Mondlicht über Naat« auf. Verena Themsens PERRY RHODAN-Band, der am 1. August 2014 mit der Nummer 2763 in den Handel kommt, enthält dramatische Szenen, die im Arkonsystem spielen – Arndt Drechsler schuf seine Impression fürs Cover.

Im Roman selbst spielen Naats und Arkoniden, ein Atopischer Richter und Terraner ihre jeweils sehr unterschiedlichen Rollen; wir erfahren ein wenig mehr über die Zähe Welt und das Wahre Arkon. Und weil die Autorin so viel Text geliefert hat, wurde der Roman vergleichsweise eng gesetzt: sehr viele Buchstaben für dieselbe Zahl an Seiten ...

26 Juli 2014

Gleich fünf Exposés

Es ist Urlaubszeit; nacheinander gehen die Autoren in die wohlverdienten Ferien. Bevor sie entfleuchen, tun sie meist noch ein gutes Werk – sie schicken ein Manuskript oder ein Exposé an die PERRY RHODAN-Redaktion. Ich freue mich darüber meist, wenngleich es bedeutet, dass ich am Wochenende wieder viel Text zu lesen habe.

Am heutigen Samstag war's angenehme Lektüre: Exposés gleich zu fünft. So viel möchte ich nicht über den Inhalt ausplaudern, das wäre an dieser Stelle sicher falsch, aber: Es geht unter anderem in die Milchstraße, man erfährt mehr über die Vergangenheit eines durchaus bekannten Volkes – und die dahinter steckenden Ideen gefallen mir sehr gut. Ich mag's, wenn es in die Vergangenheit unserer Serie geht, und diese Exposés behandeln ein entsprechendes »Aha«-Thema.

25 Juli 2014

Der NEO-August

Ein Logbuch der Redaktion

Um es gleich zu sagen: Wer sich nicht »spoilern« lassen möchte, darf jetzt nicht weiterlesen. Dieses Logbuch der Redaktion enthält zwar wenige Informationen zur kommenden Handlung, aber doch so viele, dass sie für manchen Leser als spannungsmindernd gelten könnten. Andererseits weiß ich ja, dass solche Informationen für andere das Interesse erhöhen ... je nach Geschmack.

Ich hNEO-Cover Band 75 von Dirk Schulzabe es schon einige Male angedeutet: Bei PERRY RHODAN NEO beginnt eine neue Ära – und der Monat August 2014 wird für die Leser unserer Science-Fiction-Serie manche Überraschung mit sich bringen. Das beginnt bei den Romanen und endet bei neuartigen Marketing-Ideen. Aber in diesem Logbuch will ich nur über die Handlung plaudern.

Nachdem die Menschheit in den Romanen immer weiter ins All vorgestoßen ist, kommen die Außerirdischen in den nächsten Romanen zur Erde. Allerdings sind die Arkoniden diesmal nicht die Besucher, die man sich auf der Erde vorgestellt hat – sie haben genügend Waffen im Gepäck und übernehmen die Kontrolle über die Kontinente und ihre Bewohner.

Los geht es mit einem Roman, den Frank Borsch persönlich geschrieben hat. In PERRY RHODAN NEO 75, der am 1. August 2014 in den Handel kommt, zeigt der Autor, wie sich die Erde verändert hat. Der Titel seines Romans lautet »Eine neue Erde«, und das ist in gewisser Weise prophetisch zu verstehen: Wenn die Menschheit in einen intensiven Kontakt mit den Außerirdischen eintritt, verändert das selbstverständlich auch die Situation für jeden einzelnen.

Weitere Einblicke gibt der folgende Band. »Berlin 2037« trägt ebenfalls einen Titel, der für sich spricht. Verfasst wurde der RNEO-Cover Band 76 von Dirk Schulzoman von Frank Böhmert; der gebürtige Berliner präsentiert einen faszinierenden Blick in seine Heimatstadt und ihre Zukunft.

Wir lernen ungewöhnliche Protagonisten kennen, und wir spüren, was es für die Bewohner einer Metropole bedeutet, wenn auf einmal die Aliens da sind. Ich fand den Roman superspannend und bin sicher, dass er bei den Lesern auch gut ankommen wird.

Auch Robert Corvus widmet sich in seinem NEO-Roman der Situation auf der Erde: In »Eine Falle für Rhodan«, der mit der Bandnummer 77 erscheint, schildert er eine gnadenlose Hetzjagd über den Planeten. Darüber hinaus zeigt, wie sich manche Regionen unter dem Einfluss der Arkoniden verändern. Sein Roman kommt am 29. August in den Handel.

Selbstverständlich behandeln die drei Romane nicht nur die Erde und ihre Bewohner. Das geheimnisvolle Ringen, das im Hintergrund des NEO-Universums abläuft, spielt weiterhin eine wichtige Rolle. Ebenso gibt es Hintergründe zum »doppelten Rhodan« und den Mutanten – in seinen Exposés hat Frank Borsch ein faszinierendes Szenario geschaffen, das auf den bisherigen NEO-Entwicklungen aufbaut und diese in eine neue Handlung führt.

In Sachen NEO wird der August 2014 auf jeden Fall eine Wende einleiten: zurück zur Erde und zurück zu bekannten Schauplätzen. Gleichzeitig gibt es ein Wiedersehen mit Protagonisten, von denen die Leserinnen und Leser seit längerer Zeit nichts mehr gehört haben ... lasst euch überraschen!

24 Juli 2014

Ab nach Frankfurt

Der Donnerstag steht klar im Zeichen einer Dienstreise: Es geht nach Frankfurt, diesmal in Begleitung von Katrin Lienhard. Mit meiner Kollegin aus dem PERRY RHODAN-Marketing besuche ich die Firma Bookwire, deren Residenz mitten im sogenannten Bahnhofsviertel liegt. Dort werden wir auch auf Miriam Hofheinz treffen, die in den Nuller-Jahren bei PERRY RHODAN das E-Book-Geschäft aufgebaut hat.

Dass sich unsere E-Books so entwickelt haben, finde ich immer noch faszinierend. Noch vor fünf Jahren wurde ich belächelt – auch von Kollegen aus anderen Verlagen –, wenn ich von den Möglichkeiten des »Digitalgeschäftes« sprach. Bei unserem heutigen Besuch geht es darum, wie die nähere Zukunft aussieht: Wo wollen wir in einem halben Jahr, wo in einem Jahr stehen?

23 Juli 2014

Hoschpians Chroniken

Wer ist eigentlich Hoschpian? Die Frage kam dieser Tage auf, ich gehe an dieser Stelle ein wenig ausführlicher darauf ein.

Der Name wird nicht jedem Leser etwas sagen, aber immer wieder wird in den PERRY RHODAN-Romanen aus »Hoschpians Chroniken« oder auch einer »unautorisierten Chronik« zitiert. Die Perrypedia mutmaßt, dass dahinter eine Reihe von unbekannten Historikern aus dem Perryversum stecken könnte.

Tatsache ist, dass Hoschpian nach meinen Unterlagen erstmals in Band 1800 erwähnt wird. Den Roman verfasste Robert Feldhoff, der Redakteur und Lektor des Romans war ich, und der erste Satz des unbekannten Autors lautet: »Der Kosmos, so behaupten Philosophen, pulsiert in einem trägen, von Gleichgültigkeit geprägten, ureigenen Rhythmus.«

Seither hat Robert Feldhoff immer wieder den Namen Hoschpian benutzt, um größere Zusammenhänge der PERRY RHODAN-Serie darzustellen. Auch andere Autoren arbeiteten danach mit diesem Namen – zuletzt wurden die Hoschpian-Chroniken vor allem von Rainer Nagel eingesetzt, der mit ihrer Hilfe die PERRY RHODAN-Planetenromane besser in den Serienkosmos einordnen konnte.

22 Juli 2014

Singende Haluter

Ich las dieser Tage in einem Manuskript von singenden Halutern. Das kam mir mehrfach seltsam vor; ich war schon über die Vorstellung gestolpert, als ich davon im Exposé gelesen hatte. Aber ich stellte bei einer raschen Recherche fest, wie falsch mein Bild von den Halutern war.

Man glaubt ja, aufgrund der langjährigen PERRY RHODAN-Lektüre so viel zu wissen – unter anderem über die seltamen Völker des Perryversums. So dachte ich immer, die Haluter seien echte Einzelgänger, die auf ihrer Welt in strenger Isolation lebten. Dass sie eine Kultur hatten, die auch Musik – und vielleicht Bildhauerei oder Malerei – umfassen könnte, hatte ich nicht »auf dem Schirm«.

Der PERRY RHODAN-Roman 200 belehrte mich eines besseren. Der Roman beginnt mit einem jungen Haluter namens Icho Tolot, der mit seinem alten Freund Fancan Teik und einem Mediziner namens Klautos Mur verletzte Terraner versorgt. Erstaunlicherweise steht gleich auf der ersten Seite: »Tolot versuchte durch seinen Gesang den Kranken zu beruhigen.«

Später erfahren wir auch noch: »Icho Tolot sang vor sich hin. Es war ein Kampflied seines Volkes. Gucky hatte sich im Schoß des Riesen zusammengerollt.« Zwar kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dass ein Haluter irgendwie beruhigend singen kann – aber Karl-Herbert Scheer wird sich vor gut fünfzig Jahren schon etwas gedacht haben.

Aber ich finde tatsächlich eines interessant: Man lernt auch in Sachen PERRY RHODAN immer wieder dazu. Und es schadet nicht, immer mal wieder alte Romane in die Hand zu nehmen.

21 Juli 2014

Der Ferienfrachter startet in Gedanken

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«:

In all den Jahren, in denen Robert Feldhoff und ich zusammenarbeiteten, kamen wir immer wieder auf ähnliche Themen zurück. Eines davon betraf die Möglichkeiten, talentierte Autoren ausfindig zu machen und diese langfristig für die PERRY RHODAN-Serie zu etablieren.

Fast in jedem Gespräch schwärmte der eine oder andere von uns von den 70er- und 80er-Jahren: »Damals konnte ein Autor seine ersten Romane bei TERRA ASTRA veröffentlichen. Wenn er sich dort mit einem Einzelroman bewährt hatte, bekam er eine Trilogie oder eine kleine Serie angeboten, durfte später vielleicht bei ATLAN und MYTHOR mitschreiben.«

Wir träumten beide von einer Möglichkeit, Autoren zu fördern. Die Seminare an der Bundesakademie für kulturelle Bildung, wo wir beide als Dozenten tätig waren, hatten sich als schöne Methode erwiesen – aber wir wollten mehr. Und Robert hatte irgendwann eine Idee, die er mir im Herbst 2006 bereits mündlich vorstellte.

»Wir brauchen eine Möglichkeit, wieder Kurzgeschichten zu veröffentlichen, die im PERRY RHODAN-Universum spielen«, sagte er in einem Telefonat. »Damit können wir Autoren aufbauen – und wir schaffen den etablierten Autoren eine weitere Spielwiese.«

»Kurzgeschichtenbände verkaufen sich aber schlecht«, argumentierte ich dagegen, »und ich kenne keinen Buchverlag, der einen solchen Band veröffentlichen würde.« Bei uns selbst, also im Moewig-Buchverlag, sah ich für ein solches Projekt keinerlei Chancen. Außerhalb der Silberbände waren praktisch alle Versuche, neue Themen zu lancieren, kläglich gescheitert.

Robert wies mich auf meinen Denkfehler hin. »Solche Kurzgeschichten müssen in den PERRY RHODAN-Roman«, forderte er. »Nur dann haben sie den entsprechend großen Leserkreis.« Er stellte mir in groben Zügen vor, was er sich vorstellte: alle paar Wochen oder Monate eine Kurzgeschichte, das alles mit einem groben Rahmenexposé ausgestattet und vor allem auch honoriert. »Wenn wir Honorare bezahlen, können wir zudem echten Profis die Chance geben, bei PERRY RHODAN einmal ein Experiment zu wagen.«

Ich bat ihn, die grundsätzlichen Überlegungen in einigen Stichworten zusammenzufassen. Ich wollte dann über seinen Text »drübergehen« und ihn an Robert zurückschicken. Dann sollte er wieder ergänzen; so sollten wir im Idealfall recht schnell ein brauchbares Konzept haben, mit dem wir weiter arbeiten konnten.

Am 15. Januar 2007 schickte Robert Feldhoff mir ein Konzept, dem er die Überschrift »Ferienfrachter STARWAYS« und die Unterzeile »Kreuzfahrt im PERRY RHODAN-Universum« gab. Sein erstes Konzept enthielt vor allem viele Stichwörter, die ich noch ergänzen musste. Aber grundsätzlich wollte Robert eine »monatlich erscheinende Reihe von Kurzgeschichten aus dem Perryversum« veröffentlichen, die langfristig auch den PERRY RHODAN-Report ablösen sollte.

Damit es zu keinen größeren Umstellungen in der Produktion kommen würde, sollten die Kurzgeschichten wie der Report geplant werden: im selben Turnus, mit demselben Umfang, mit derselben Honorierung für die Mitarbeiter. Die monatliche Kurzgeschichte sollte dabei von »wechselnden Autoren verfasst« werden. Unter anderem nannte Robert Feldhoff gleich zu Beginn die Namen »Hans-Joachim Alpers, Andreas Findig, Uschi Zietsch oder Frank Borsch«. Und: »Teamautoren können ebenso Verwendung finden wie Gastautoren oder talentierte Newcomer.«

Ein Ziel sollte sein, »lizenzfähiges Material« zu schaffen, dass wir als Zweitverwertung« an Online-Portale« lizensieren wollten. An die rasante E-Book-Entwicklung, die wenige Jahre danach einsetzte, konnte im Januar 2007 noch niemand denken. Wichtig war, dass die Geschichten »streng unkomplex zu halten« seien; jede Geschichte sollte auf jeden Fall »unabhängig vom Perryversum funktionieren«.

Robert machte sich klare Gedanken zu einem inhaltlichen Konzept, wenngleich er diese nur kurz skizzierte: »Alle Autoren platzieren ihre Geschichte auf demselben Raumschiff – dem Ferienfrachter STARWAYS.« Es sollte einen klaren Hintergrund geben: »Ein Basis-Exposé gestaltet das Common Universe, im Wesentlichen das Raumschiff selbst und seine Besatzung. Sämtliches Stammpersonal der STARWAYS, wie z.B. Kapitän und Offiziere, sind Bestandteile des Basis-Exposés.«

Zum Hintergrund machte er sich schon erste Gedanken: »Der Ferienfrachter STARWAYS gehört zur privaten NEBULA-TERRA-Linie. Das Schiff befördert Passagiere, aber auch Fracht – deshalb ist es ein Ferienfrachter.«

Das Schiff steuere »exotische Welten« an, weshalb es an Bord »Urlaubs- und Wellnessprogramme für aller Herren Völker« gäbe. Andererseits seien auch oft »gefährliche oder exotische Frachtgüter« an Bord, »die für Verwicklungen sorgen«. Die STARWAYS sollte über verschiedene Einrichtungen verfügen: »über ein Kasino, über Kabinen für Fremdwesen, Wellness-Bereiche, Fitnessbereiche für Ertruser oder Siganesen, Sonnendecks, Exotik-Decks, Null-G-Schwimmbäder etc. pp.«

Damit die Geschichten auch für Leser interessant sein konnten, die die Serie nicht kennen, machte sich Robert Feldhoff bereits Gedanken zum technischen Hintergrund: »Technik an Bord der STARWAYS funktioniert, aber wir schildern sie nicht in Breite.« Ziel sei, »das Perryversum ein wenig kennen« zu lernen, aber »das Kopieren aus Datenblättern« sei ausdrücklich verboten.

Soweit die ersten Überlegungen von Robert Feldhoff. Nach einigem Hin und Her hatten wir am 6. März 2007 ein vernünftiges Arbeitsblatt zusammengestellt. Es basierte komplett auf Roberts Papier, ging aber in eine andere Richtung: So sollte der »Ferienfrachter STARWAYS« nicht mehr den monatlichen PERRY RHODAN-Report ersetzen, sondern »alle zwei Ausgaben das PERRY RHODAN-Journal«.

Wir definierten klarer, zu welcher Zeit die Handlung zu spielen hat: »in der aktuellen Zeit«, damit meinten wir »quasi vor der Invasion der Terminalen Kolonne TRAITOR aber nach dem Hyperimpedanz-Schock«. Das bedeutet konkret: »Syntrons, SERUNS, Metagrav und andere Supertechnik funktionieren nicht; stattdessen greifen die Akteure auf Positroniken, Linearantrieb und anderes zurück. Formenergie gibt es praktisch ebensowenig.«

Zum Start der redaktionellen Beilage sollte der PERRY RHODAN-Band 2402 werden, innerhalb der PERRY RHODAN-Redaktion sollte »Ferienfrachter STARWAYS« von Bettina Lang betreut werden. Als Redakteur der Serie wurde der PERRY RHODAN-Autor Frank Borsch bestimmt.

Wie aus einem Ferienfrachter ein ganz normaler Frachter und aus der STARWAYS die STELLARIS wurde – das ist Stoff für eine andere Geschichte. Aber im März 2007 legten wir so den Grundstein für eine erfolgreiche Kurzgeschichtenreihe, die es auch als Hörbuch und E-Book gibt.

20 Juli 2014

Nachwuchsförderung

In den vergangenen zwei, drei Jahren hat eine Reihe von Verlagen damit angefangen, den »literarischen Nachwuchs«, wie man so schön sagt, mithilfe von Seminaren und anderen Projekten zu fördern. Die Gründe sind vielschichtig – aber darum soll es hier ja gar nicht gehen. Bei PERRY RHODAN findet die Nachwuchsförderung seit Jahrzehnten anders statt.

Früher veröffentlichten die Fans ihre Kurzgeschichten auf der PERRY RHODAN-Leserseite oder in eigenen Fan-Zeitschriften. Nicht nur ein Redakteur wie ich, sondern auch Autoren wie Andreas Eschbach oder Arndt Ellmer sammelten ihre ersten Erfahrungen auf diese Weise – in den fünfziger Jahren begann sogar William Voltz in kleinauflagigen Heften.

Heute gibt es die PERRY RHODAN-FanEdition; es gibt Fan-Zeitschriften, in denen man veröffentlichen kann, und es gibt im Internet verschiedene Plattformen, wo man sich profilieren kann. Wenn ich mir das alles so anschaue, muss ich mir um den Nachwuchs gar keine Sorgen machen: Es wird immer neue und interessante Science-Fiction-Autorinnen und -Autoren geben, und das, ohne dass wir spezielle und vor allem kostenpflichtige Seminare dafür veranstalten.

19 Juli 2014

NEO in groß und klein

Für den heutigen Samstag, 19. Juli, hat man für Karlsruhe hochsommerliche Temperaturen vorhergesagt. Das heißt, dass ich versuchen werde, mich im Schatten und auf dem Balkon aufzuhalten, ein kühles Getränk und passende Lektüre in Reichweite. Zur Lektüre gehören an diesem Tag dann auch zwei Manuskripte von PERRY RHODAN NEO.

Das eine ist ein Roman – nichts ungewöhnliches bei einer Serie, die aus Romanen besteht, die alle zwei Wochen erscheinen. Die Lektüre verspricht spannend zu sein, Frank Borsch als Exposéautor hat das Werk schon einmal gelobt.

Das andere ist eine Erzählung – sie spielt im Universum von PERRY RHODAN NEO, sie hat unmittelbar damit zu tun, und wir werden sie »zuerst« nur als E-Book veröffentlichen. So viel sei schon mal angedeutet ... aber zuerst muss ich sowieso lesen, was sich der Autor ausgedacht hat. Auch diese Lektüre verspricht, spannend zu werden.

18 Juli 2014

Die Meister-Statue

Wahrscheinlich wird der eine oder andere Fan kritisch einwenden, dass das Titelbild von PERRY RHODAN-Band 2762 nicht hundertprozentig exakt den Inhalt des Romans wiedergibt. Das ist mir in diesem Fall nicht so wichtig – Arndt Drechsler hat eine eindrucksvolle Interpretation von »Die Meister-Statue« von Michael Marcus Thurner geliefert.

Der Inhalt und das Titelbild passen auf jeden Fall sehr gut zusammen: Tefroder und Akonen spielen wichtige Rollen, ein Geheimnis aus der Vergangenheit wird buchstäblich erweckt, und »ganz nebenbei« taucht am Ende noch ein ungewöhnliches Raumschiff auf. Mir hat der Roman unseres österreichischen Kollegen sehr viel Spaß bereitet; wenn er am 25. Juli 2014 erscheint, wird er das bei den Lesern hoffentlich auch tun.

17 Juli 2014

Zwischen den Welten

Nach wie vor finde ich, dass das Titelbild zu PERRY RHODAN NEO 74 eines der schönsten ist, das Dirk Schulz für unsere Science-Fiction-Serie geschaffen hat. Es ist klar und symbolträchtig, gleichzeitig einfach – und man kann sich so richtig vorstellen, dass hier eine dramatische Geschichte dargestellt ist.

Dramatisch ist der Inhalt des Romans sowieso. Diese Woche kommt Rüdiger Schäfers Beitrag zu unserer Serie unter dem Titel »Zwischen den Welten« in den Handel. Es ist ein klassischer Übergangsroman – die eine Handlungsebene wird abgeschlossen, die andere eingeleitet. Und ganz nebenbei beantwortet der Autor haufenweise Fragen, die für die meisten Leser noch offen sein dürften.

16 Juli 2014

Veränderungen in der Galaxis

Ein Logbuch der Redaktion

Die meisten PERRY RHODAN-Leser lesen Romane, in denen es um die Vergangenheit der Milchstraße geht, besonders gern. Wenn Stichworte wie »Meister der Insel« oder »Hathor« fallen, horchen viele auf. Wer sich für die Geschichte der galaktischen Völker interessiert, wie wir sie in der PERRY RHODAN-Serie schildern, dürfte an den folgenden drei Romanen viel Freude haben.

DenCover Band 2761 von Arndt Drechsler Anfang macht dabei ein Roman von Hubert Haensel, der unter dem Titel »Die Erben Lemurias« in den Handel kommt. Der Autor, der nicht zuletzt durch seine intensive Arbeit an den PERRY RHODAN-Silberbänden mit der Seriengeschichte vertraut ist, beleuchtet die Geschehnisse um einem Sonnentransmitter.

Wer sich daran erinnert: Diese Sonnentransmitter dienen in den Jahren ab 2400 nach Christus den Terranern als Sprungbrett für ihren Vorstoß in die Nachbargalaxis Andromeda. Rund 50.000 Jahre zuvor sind sie der Fluchtweg für Milliarden von Lemurern, die mithilfe der Transmitter aus der Milchstraße nach Andromeda entkommen. Dort bauen sie das Reich der Tefroder auf.

Soweit zur Geschichte – wenn am 18. Juli 2014 der PERRY RHODAN-Band mit der Nummer 2761 erscheinen wird, schreibt Hubert Haensel diese Geschichte fort. Denn natürlich haben die Tefroder der aktuellen Handlungszeit ein großes Interesse daran, die alten Hinterlassenschaften in ihren Besitz zu bringen ...
Cover Band 2762 von Arndt Drechsler
Die direkte Fortsetzung zu diesem Roman stammt von Michael Marcus Thurner: Sein Band heißt »Die Meister-Statue« und verweist auf ein Relikt aus der Zeit der Meister der Insel. Daneben schildert er Akonen, die sich ganz der Erforschung uralter Technologien verschrieben haben und eine eigene Zivilisation aufbauen.

So verbindet der PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 2762, der am 25. Juli 2014 veröffentlicht wird, sehr geschickt alte Geschehnisse mit der aktuellen Handlungszeit – und weist bei den Akonen womöglich sogar in die Zukunft der PERRY RHODAN-Serie ...

Den Abschluss des Handlungsblocks bildet der Roman 2763, den Verena Themsen verfasst hat. Der Titel zeigt schon auf, in wCover Band 2763 von Arndt Drechslerelche Richtung er geht: »Mondlicht über Naat« spielt unter anderem auf Welten des Arkonsystems.

Die Autorin schildert Naats und Arkoniden, Onryonen und Atopen – ein Ringen um Macht und Einfluss, und ein Ringen um Geschichte und Zukunft. Im Arkonsystem verändert sich viel, und nicht alle sind traurig über diese Veränderungen.

Soviel zum aktuellen Stand der Romanhandlung. Mit den Bänden, die auf diesen »Dreierblock« folgen, wechselt die PERRY RHODAN-Serie an einen anderen Schauplatz – so viel kann ich schon einmal verraten. Aber zuerst müssen die Leser ja die aktuellen Ereignisse in der Milchstraße miterleben ...

15 Juli 2014

Die Magie der runden Zahl

Ein Leser fragte mich nach dem Wert von Werbeaktionen, die wir gern zu einem Jubiläumsband starten. Ob das denn so sinnvoll sei? Oder ob man nicht auch zu einer Nummer wie beispielsweise 2811 eine große Aktion unternehmen könne?

Werbeaktionen haben immer etwas vom Lesen im Kaffeesatz: Man probiert viel aus, aber was genau funktioniert, weiß man nicht. Es gibt allerdings bei PERRY RHODAN einige Dinge, die immer geklappt haben – dazu zählen Marketingaktionen zum Wechsel eines Zyklus. Es scheint ein eisernes Gesetz zu sein, das sicher schon in den 70er-Jahren gegolten hat, seit den 80er-Jahren aber auf jeden Fall.

Vor einem Jubiläumsband steigen die Verkaufszahlen schon ein wenig an. Ich vermute, hier kommen ausgestiegene Exleser zurück, weil sie wissen wollen, wie der Zyklus ausgeht. Der Jubiläumsband verkauft sich immer deutlich besser als die Bände davor und danach – sicher auch deshalb, weil es Sammler gibt, die zwei Romane kaufen. Und nach dem Jubiläumsband geht es üblicherweise mit einer höheren Auflagenentwicklung weiter.

Ob das auch bei einem Band 2811 passieren würde, bezweifle ich. Die Magie der runden Zahl ist sowohl den Lesern als auch dem Handel besser zu vermitteln. Als wir in den 90er-Jahren den Zyklus »Die Heliotischen Bollwerke« mit einer »krummen Nummer« starteten, hatte das kaum Auswirkungen auf die Auflage, trotz der vielen Werbung ...

14 Juli 2014

Die Cyber-Brutzellen akustisch

Ein Logbuch der Redaktion

Die PERRY RHODAN-Silberbände werden von uns in der Werbung und in der Öffentlichkeitsarbeit stets als die größte Science-Fiction-Buchserie der Welt bezeichnet. Kein Wunder: Eine fortlaufende Serie in derzeit 127 Bänden ist tatsächlich sensationell und dürfte weltweit einmalig sein.

AlsCover Silber Edition 120 ebensolche Sensation betrachte ich die Silber Edition, die von Eins A Medien produziert und veröffentlicht wird. Die einzelnen Silberbände werden von hervorragenden Sprechern eingelesen und als Silber Edition publiziert: zuerst in Fortsetzungen im Download, dann als Box mit CDs. Zuletzt hörte ich die Ausgabe 120, bei der Axel Gottschick als einfühlsamer Sprecher wirkt, der den Charakteren immer wieder eine »akustische Persönlichkeit« verleiht.

»Die Cyber-Brutzellen« enthält Romane, die anfangs der 80er-Jahre erstmals in den Handel kamen. Hubert Haensel hat sie bearbeitet und aus den Geschichten einen möglichst geschlossenen Roman gemacht. Ändern konnte er dabei nicht, dass die Handlung dieser Romane auf zwei unterschiedlichen Schauplätzen spielt: einerseits auf der Erde und in der  interstellaren Nachbarschaft, andererseits im Herzogtum von Krandhor, das in einer Galaxis liegt, von der bislang noch niemand auf der Erde etwas ahnt.

Dieses Herzogtum ist ein Sternenreich, das sich in den vergangenen Jahrzehnten stark ausgeweitet hat. Seine Angehörigen stammen aus unterschiedlichen Völkern, wobei die Kranen vorherrschend sind. Eines der kleinsten Völker sind die Betschiden, die offensichtlich von Menschen abstammen. Drei von ihnen sind der Flotte des Herzogtums beigetreten und versuchen herauszufinden, woher ihr Volk ursprünglich kommt.

Ich erinnere mich gut an meine damalige Leserzeit. Die Betschiden-Abenteuer gefielen mir anfangs der 80er-Jahre nicht, ich wollte eher kosmische Romane lesen. Höre ich mir allerdings die Fassung an, die Hubert Haensel aus den klassischen Bänden gemacht hat, bin ich sehr zufrieden: Sind die Geschichten gerafft, lese – oder höre – ich auf einmal spannende Weltraum- und Planetenabenteuer, in denen drei junge Menschen im Zentrum stehen.

Etwas komplexer ist die Handlung auf der Erde. Dort gerät ein Experiment außer Kontrolle. und die terranischen Behörden müssen sich auf einmal mit einer monströsen Bedrohung herumschlagen, die sich in einem Naturschutzgebiet ausbreitet. Das Thema der Cyber-Brutzellen war anfangs der 80er-Jahre noch ganz neu – Computer waren damals lange kein Thema für die »Masse« – und mag für manche Leser und Hörer heutzutage ein wenig antiquiert klingen. Die Geschichte ist jedoch spannend genug, so dass alle auf ihre Kosten kommen sollten.

Von daher bietet die Silber Edition ein Hörvergnügen auf verschiedenen Ebenen: Weltraumabenteuer ebenso wie Action auf der Erde, fremde Wesen und junge Menschen im All ... und im Hintergrund stets die Bedrohung durch die negative Superintelligenz Seth-Apophis, die gegen die Mächtigkeitsballung von ES und damit gegen die Menschheit agiert.

Mir hat die Wiederbegegnung mit den Helden meiner Jugendzeit sehr viel Spaß bereitet, und ich bin mir sicher, dass es auch anderen Lesern und Hörern so geht.

13 Juli 2014

Nach der Konferenz 2014

Nachdem ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag spät heimgekommen bin, habe ich mir heute erlaubt, ein wenig auszuschlafen. Jetzt aber beschäftige ich mich damit, die Ergebnisse der diesjährigen PERRY RHODAN-Autorenkonferenz aufzuarbeiten: Ich habe haufenweise Notizen mitgebracht, die ich durchforste; das offizielle Protokoll wird aber von Sabine Kropp erstellt werden.

Die Konferenz selbst fand ich sehr ergiebig, ein ausführlicher Bericht folgt im Verlauf der Woche. Unter anderem besprachen wir die Bände bis zum Jubiläumsband 2800 – und Wim Vandemaan gab einen spannenden Ausblick auf die darauf folgenden Höhepunkte. Es geht sehr »kosmisch« weiter, wir lernen ein altbekanntes Volk auf neue Art und Weise kennen, und wir sehen Perry Rhodan und Atlan auf einer faszinierenden Reise ...

12 Juli 2014

Autorenkonferenz 2014

Der heutige Samstag, 12. Juli 2014, gehört der PERRY RHODAN-Autorenkonferenz. Während ich mich zu Hause auf die Konferenz vorbereite, sitzen die Autoren im Hotel beim Frühstück. Der eine oder andere hat angekündigt, den Morgen mit einem Dauerlauf zu beginnen; bei mir reicht es gerade dazu, von der Wohnung zum Konferenzort mit dem Fahrrad zu fahren.

Der Freitag abend war der ruhige Einstieg. Mit Christian Montillon und Wim Vandemaan besprach ich zahlreiche Exposé-Details, später trafen wir auf die anderen Autoren, mit denen wir zu Abend aßen. Dabei wurden allerlei Themen diskutiert: Wir unterhielten uns über andere Verlage, »tratschten« über Kollegen, mit Michelle Stern diskutierte ich über ihre Leserkontaktseite, und mit Hubert Haensel sprach ich über den aktuellen Roman.

Der Abend ging viel zu lang vorbei. Das schöne Wetter brachte es mit sich, dass wir lang im Garten saßen und die Zeit völlig vergaßen. Erst nach zwei Uhr war ich dann endlich im Bett – umso dringender müssen wir heute »auf die Tube drücken«.

11 Juli 2014

Stapel von Heftromanen

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im Sommer 1977 las ich meine ersten drei PERRY RHODAN-Romane; es war in einem Zeltlager im Schwarzwald, bei dem mir irgendwann langweilig wurde. Die Serie packte mich, und ich wollte mehr haben. Dummerweise hatte mein Kumpel, der PERRY RHODAN las, nur drei Hefte aus drei unterschiedlichen Zyklen dabei – das bremste mein Engagement stark ein.

Kaum war ich aus dem Zeltlager zurück, fuhr ich zu meinem Kumpel. Genauer gesagt: Ich besuchte seinen großen Bruder, denn diesem gehörten die Hefte, und er lieh sie dem kleineren Bruder aus. Wir trafen uns im Garten seines Elternhauses, das auf der anderen Seite unseres Dorfes lag.

»Ich möchte mehr von PERRY RHODAN lesen«, sagte ich.

Der Große – damals immerhin schon neunzehn Jahre alt – wusste Bescheid, man hatte ihn informiert. »Man muss das so lesen, dass man in einem Zyklus bleibt«, erläuterte er. »Fang mit dem Blues-Zyklus an, der liegt gerade in der dritten Auflage vollständig vor.«

Dann drückte er mir gut zwei Dutzend Romanhefte in die Hand, alle zerlesen und in unterschiedlichen Zuständen. Sie rochen nach Zigarettenrauch, aber das störte mich nicht. Wir stopften die Romanhefte in eine Plastiktüte, ich stieg auf mein Rad und strampelte zurück.

An diesem Tag war nicht mehr viel mit mir anzufangen. Ich sortierte die Hefte in der richtigen Reihenfolge und betrachtete sie nacheinander. Jedes Titelbild schaute ich mir genau an, jedes Bild prägte ich mir ein. Was ich noch vor einer Woche als grell und »schundig« betrachtet hatte, fand ich jetzt faszinierend.

Dann versteckte ich die Heftromane. Meine Eltern glaubten, »Schund« als verwerflich brandmarken zu müssen, und hätten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn sie den Berg an »Schundheften« gesehen hätten. Aber ich freute mich wie wahnsinnig auf die anstehende Lektüre.

Am nächsten Tag baute ich meine Hängematte im Garten auf, schnappte mir den ersten Heftroman und begann mit der Lektüre. Es war ein herrlicher Sommertag, und er eröffnete eine ganz neue Welt für mich. Ich lernte Lemy Danger kennen, den tapferen Siganesen, und fand ihn witzig. Gucky kannte ich bereits, das war nichts neues – aber jetzt erfuhr ich auch mehr über Ertruser und Epsaler und andere Völker, die zum Galaktischen Imperium gehörten.

Gemeinsam mit den Terranern kämpfte ich gegen die Blues, die aus der Eastside kamen, gemeinsam mit Perry Rhodan wurde ich von den Männern des Obmanns Iratio Hondro entführt. Vor meinen Augen entfaltete sich das Panorama einer phantasievoll geschilderten Milchstraße, in der es Dutzende von Sternenreichen gab, die gegeneinander kämpften oder miteinander arbeiteten.

Innerhalb von drei Tagen hatte ich die Hefte ausgelesen; jeden Tag schaffte ich gleich mehrere. Den Blues-Zyklus hatte der Bruder meines Kumpels nicht komplett,  aber das machte nichts, denn so konnte ich mir rasch einen Überblick verschaffen. Ich las in der Hängematte und in meinem Zimmer, und nachts träumte ich von Raumschiffen und Mutanten. Und ich wusste, dass ich mehr wollte – ich wollte die Welt von PERRY RHODAN besser kennenlernen.

Dann packte ich alles in eine Tasche, setzte mich auf mein Rad und fuhr los: den Berg hinunter, auf dem ich wohnte, durch das Tal und dann auf der anderen Seite den steilen Berg wieder hoch und in das Neubauviertel. Diesmal durfte ich mit in das Zimmer des großen Bruders, der keine Lust hatte, mir die Heftromane selbst herauszusuchen.

Es war ein typisches »Jungs«-Zimmer der siebziger Jahre: Poster aus der »Bravo« hingen an den Wänden, es roch nach Zigaretten und ungewaschenen Klamotten; das Bett war nicht »gemacht«. Das alles interessierte mich nicht. Ich sah nur die Stapel von Heftromanen, die sich an den Wänden türmten; es mussten Hunderte sein.

Er wies auf die Stapel. »Das ist meine PERRY RHODAN-Sammlung«, sagte er. »Such dir aus, was du magst. Ich würde dir den Meister-der-Insel-Zyklus empfehlen – aber den habe ich nicht vollständig.«

Er ließ mich allein mit dem Chaos. Wie ich schnell feststellte, war alles völlig durcheinander. In den Stapeln lagen nicht nur PERRY RHODAN-Romane, sondern auch ATLAN und TERRA ASTRA, dazu allerlei Krimi- und Westernhefte. Ich räumte mindestens eine Stunde lang auf.

Ich schichtete einzelne PERRY RHODAN-Zyklen aufeinander, dann sortierte ich die Hefte in die richtige Reihenfolge. Dass ich immer wieder die Titelbilder betrachtete oder eine Risszeichnung bewunderte, sorgte dafür, dass ich nicht schnell vorankam. Zwischendurch trat der Bruder meines Kumpels in sein Zimmer, mit einer Zigarette im Mundwinkel, was ich sehr beeindruckend fand, und schaute mir zu, während er gemütlich rauchte.

Irgendwann hatte ich gut dreißig Hefte der dritten Auflage zusammen, die ab Band 200 nummeriert waren oder noch zum Blues-Zyklus gehörten. Diese packte ich in die Plastiktüte, wobei ich versuchte, sie nicht mehr zu beschädigen, als sie es ohnehin schon waren. Wir verabschiedeten uns voneinander, dann radelte ich nach Hause.

Es war wieder ein schöner Sommertag. Spontan entschied ich mich »Straße nach Andromeda« zu lesen, den Band 200. Dieser hatte zwar nichts mit dem Blues-Zyklus zu tun, aber ich wusste bereits, dass hier unter anderem die Geschichte von Kahalo, dem geheimnisvollen Planeten, weitergesponnen werden sollte.

Und dann war's endgültig um mich geschehen. Ich fand Icho Tolot faszinierend, ich startete mit den Terranern ins Zentrum der Milchstraße und wurde mit ihnen in den Leerraum zwischen den Galaxien geschleudert – und spätestens da wusste ich, dass mich PERRY RHODAN so schnell nicht mehr loslassen würde ...

10 Juli 2014

Dennis und Marhannu

Nächste Woche erscheint der dritte Band unserer Miniserie PERRY RHODAN-Stardust; heute erhielt ich aus der Druckerei die ersten Exemplare dieser Ausgabe. In solchen Fällen verhalte ich mich wie ein echter Fan. Ich muss mir so ein Heft sofort schnappen und durchblättern.

Das Cover stammt wieder einmal von Arndt Drechsler, und zum wiederholten Mal gefällt mir ein »Stardust«-Titelbild richtig gut: Es vermittelt Stimmung und kosmischen »Sense of Wonder«. Und die Glanzcover-Ästhetik zeigt zumindest mir, dass ein »veredelter« Heftroman tatsächlich viel besser aussieht als ein »gewöhnlicher«.

Mit seinem Roman lässt der Autor aufhorchen: Dennis Matthias zeigt mit »Marhannu die Mächtige«, wie gut er sich im PERRY RHODAN-Universum auskennt und wie gut er auch mit der Figur des Perry Rhodan umgehen kann. Zudem führt er mit Posimon eine neue Nebenfigur ein, bei der ich sicher bin, dass sie die Leserschaft in gewisser Weise spalten wird.

09 Juli 2014

Teamtagung zum Halbjahr

Am heutigen Mittwoch zieht sich die PERRY RHODAN-Redaktion in eine Klausur zurück. Wobei die »Klause« so weit weg nicht ist: Wir verlassen unsere Büros und ziehen für mehrere Stunden in den Besprechungsraum, in dem es genügend Wasser und Kaffee für den ganzen Tag gibt. Dort besprechen wir uns.

Unter anderem geht's darum, dass wir herausfinden, wo wir nach einem halben Jahr stehen. Seit der Teamtagung sind schon wieder sechs Monate vergangen. Was hat im vergangenen halben Jahr geklappt, was nicht? Und wie gehen wir das zweite Halbjahr an, welche Projekte stoßen wir an, die 2015 auf die Leser zukommen? Und wir gliedern wir die vielen Aufgaben so, dass sie auch zu bewältigen sind?

08 Juli 2014

SF-Terra mit PERRY RHODAN-Schwerpunkt

Nach langer Zeit ist mir wieder einmal eine Ausgabe der niederländischen Fan-Zeitschrift »SF-Terra« in die Hände gefallen: Es handelt sich dabei um die Ausgabe 238-239, die bereits im September 2013 erschienen ist. Ich spreche kein Wort holländisch, bin aber in der Lage, mir den Inhalt des Heftes einigermaßen zu erschließen. Und mir fällt mit großem Vergnügen auf, welch schönen Stellenwert die PERRY RHODAN-Serie in dieser Ausgabe hat.

Auf den 56 Magazinseiten gibt es unter anderem einen Bericht vom letztjährigen GarchingCon sowie Interviews mit dem Fan Wolf von Witting, dem Illustrator Michael Wittmann oder Helmut Anger von den PERRY RHODAN-Sammelkartenspielen. Weitere Berichte beschäftigen sich mit populären amerikanischen Fernsehserien, dazu kommen zwei Kurzgeschichten, für die meine Sprachkenntnisse nicht ausreichten.

Ich habe mich über die Lektüre sehr gefreut – das Magazin wird nach wie vor von der »Perry Rhodan Science Fiction Vereniging Terra« herausgegeben und kann ganz regulär abonniert werden. Mal schauen, wann ich mal wieder ein Heft blättern kann ...

07 Juli 2014

Wir blickten auf Band 1700

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Die Exposékonferenz am 5. und 6. April 1993 war die erste, an der ich offiziell mitwirkte. Neben mir nahmen die Autoren Ernst Vlcek und Arndt Ellmer sowie Chefredakteur Dr. Florian F. Marzin teil; wir tagten in einem Besprechungsraum des Verlages. An den zwei Tagen wurden viele Details besprochen, die für den laufenden Zyklus wichtig waren. Vor allem arbeiteten wir intensiv an den einzelnen Bänden des »Großen Galaktischen Rätsels«.

Das Protokoll verzeichnet vor allem viele unklare Bezeichnungen als Ergebnis unserer Diskussion. So sprachen wir über eine »Gemeinschaft X«, die ab Band 1675 eine wichtige Rolle spielen sollte. Ihr offizieller Name sollte »Die Wächter der Endlosen Grenze« sein; in späteren Exposés und Romanen wurde eine Organisation namens »Damurial« daraus. Auf jeden Fall sollten die Romane einen Konflikt zwischen der Gemeinschaft und der BASIS zum Thema haben, »der mit Hilfe der Friedensstifter beigelegt werden« könne.

Ein wesentliches Handlungselement war die Suche nach den sogenannten Spindeln, die ab Band 1677 eine Rolle spielen sollten. Laut Protokoll sollten der Kyberklon Voltago und »die beiden Zwillinge« die Spindeln einsammeln und »verschollene Wissenschaftler« finden.

Den Dunkelplaneten Charon sollten die Arcoana errechnen, Perry Rhodan dann mit der ODIN dorthin fliegen; für Band 1679 war das Auftauchen der geheimnisvollen Moira geplant. Laut Protokoll sei sie »eine Art Söldner, der seit zwei Millionen Jahren aktiv ist und gelegentlich mit den Terranern indirekten Kontakt hatte«.

Moira war eine Figur, die vor allem Florian Marzin und Ernst Vlcek toll fanden. Beide waren Fans des Science-Fiction-Films »Predator«, bei der Arnold Schwarzenegger eine wichtige Hauptrolle gespielt hatte. Die beiden berauschten sich geradezu an der Vorstellung eines kosmischen Kopfgeldjägers, der verschiedene Köpfe in Vitrinen sammelte und mit den Terranern schon allerlei Begegnungen hatte.

»Und natürlich gibt es auch den Kopf eines Ilts in einer Vitrine«, freute sich Ernst Vlcek. Das Geheimnis dahinter dürfte man allerdings nie auflösen – das Thema sei viel spannender, wenn der Kopf einfach so in der Vitrine stünde. Moira war in dieser frühen Konzeptionsphase noch ein männliches Wesen, wie alle Formulierungen im Protokoll klar belegen.

Wichtige Forschungen sollten die Terraner am Rand der Großen Leere beschäftigen, dann sollte der Rückweg beginnen. Erst dreieinhalb Jahre später sollten die eigentlichen Forschungen mit den sogenannten Spindeln und Zündern anfangen – dabei sollten »Chimären« entstehen. Das Protokoll verzeichnet an dieser Stelle eine exakte Abfolge der einzelnen Bände, wir legten jeden Roman mit einem Satz und einer groben Inhaltsangabe fest und zimmerten so einen klaren Plan bis Band 1699.

Auffallend war, dass wir uns über die Flugdauern sehr wohl Gedanken machten. Es war klar, dass es immer dreieinhalb Jahre dauern würde, von der Milchstraße zur Großen Leere und wieder zurück zu fliegen – aus diesem Grund hatten der Exposéautor und der Chefredakteur im vorherigen Halbzyklus die Ennox eingeführt. Die seltsamen Wesen, deren Geheimnisse nicht gelüftet werden sollten, konnten die riesigen Entfernungen gewissermaßen in Nullzeit zurücklegen, was eine extreme Dynamik in die Handlung bringen sollte.

Immerhin durfte Perry Rhodan die »komplette Gem X« aufstöbern, was im Protokoll sehr schwammig notiert wurde. Gemeinsam mit Moira und den Spindelwesen sollte der »Durchbruch« geschafft werden – auf die andere Seite des Möbiusbandes und in einen Raum, der voller Sterne sein sollte.

Wir konzipierten bei unserer Arbeit exakt bis zum Band 1700. Dieser Roman sollte damit beginnen, dass »PR & Co auf der anderen Seite rauskommen und das schier unendliche Sternenmeer sehen«. Dann sollten »einige tausend Moira-Raumschiffe« auftauchen und die Gefährten einkreisen. Ebenso sollten tausende von Raumschiffen auf »unserer Seite« des Möbiusbandes auftauchen. Damit solle der Roman abschließen.

Ich war unzufrieden mit der Lösung. Wie sollte es danach weitergehen? Sollten wir uns nicht Gedanken darüber machen, wie es auf der »anderen Seite« des Möbiusbandes aussehe? Wollten wir hierzu keine Pläne schmieden?

An diesem Punkt der Konferenz lehnte sich Florian in seinem Stuhl zurück und grinste. »Darüber machen wir uns beim nächsten Mal Gedanken. Das ist doch mal eine spannende Ausgangsposition.« Wir machten an diesem Punkt tatsächlich nicht weiter, beschlossen die Konferenz und gingen zum gemeinsamen Abendessen.

Bereits am nächsten Tag verfasste ich ein Protokoll sowie ein Rundschreiben an die Autoren. In diesem verwies ich darauf, dass wir sehr wohl noch Ideen brauchen könnten. »Zentrale Frage«, so formulierte ich es in meinem Brief. »Wie sieht es auf der anderen Seite des Möbiusstreifens aus? Was ist dort anders als hier?« Entsprechende Vorschläge sollten bis Ende Mai bei uns eintreffen.

Zudem forderte ich die Autoren auf, sich Gedanken über die weitere Zukunft zu machen. »So langsam sollten wir uns Gedanken über den Zyklus ab Band 1800 machen«, schrieb ich. »Bei der Autorenkonferenz im Juni hätten wir gern Material, über das man diskutieren kann.«

06 Juli 2014

Noch mal zu den Planetenromanen

Das Thema »alter« Planetenromane beschäftigt schon lange die Gemüter; immer wieder tauchte die Forderung auf, alle Romane als E-Books anzubieten, idealerweise ohne jegliche Bearbeitung. Wir diskutieren solche Themen auch immer wieder intern.

Bisher haben wir die Planetenromane in der Prioritätenliste eher »hinten« angestellt. Ein Grund dafür ist, dass die Qualität der Romane doch sehr unterschiedlich ist und dass ein Teil davon entweder in Form der ATLAN-Zeitabenteuer in Buchform oder in Form der neu bearbeiteten Planetenromane bereits »neu« vorliegt – ich halte es für wirtschaftlich nicht sinnvoll, eine alte und eine neue Version desselben Romans gleichzeitig anzubieten.

Ich glaube nach wie vor nicht, dass es für alle alten Planetenromane genügend Käufer geben. Das sehen wir an den bisherigen E-Book-Zahlen der bisherigen Planetenromane – die sind teilweise recht ernüchternd. Es gibt einen Markt für einen Teil der Planetenromane, aber nicht für alle.

Im Moment aber gilt nach wie vor: Die Planetenromane sind »hinten« angestellt. Wir haben vor, in diesem Jahr die ATLAN-Bücher vernünftig als E-Books anzubieten; dann muss man sehen, was wir im Jahr 2015 in Angriff nehmen.

05 Juli 2014

Geheimprojekt 2015 läuft noch

Einerseits sollte ich wohl über »ungelegte Eier« stets meine Klappe halten, andererseits ist es ja immer interessant, über Dinge zu berichten, die in Arbeit sind. Aus diesem Grund hatte ich fürs Jahr 2014 gelegentlich von zwei Geheimprojekten gesprochen und geschrieben. Das eine hat sich mittlerweile in Form von PERRY RHODAN-Stardust manifestiert, ein anderes wird 2014 wohl nicht verwirklicht – aus Gründen, die ich hier noch nicht ausbreiten möchte.

Ich gehe also davon aus, dass eines der zwei Geheimprojekte 2014 zu einem Geheimprojekt 2015 werden wird. Mehr möchte ich dazu nicht verraten – was ich von diesem Projekt bisher gesehen habe, fand ich auf jeden Fall stark. Soviel sage ich aber: Ich informiere, sobald's klarer wird.

04 Juli 2014

Start ins Protektorat

Ich gestehe ja durchaus ein, dass der Übergang von der einen Staffel zur anderen bei PERRY RHODAN NEO für Außenstehende nicht immer so richtig nachvollziehbar ist. Trotzdem freue ich mich sehr darüber, dass heute der erste Roman der neuen Staffel »Protektorat Erde« erschienen ist. Oliver Plaschka und Robert Corvus verfassten gemeinsam »Die Elysische Welt«.

Das Cover von Dirk Schulz zeigt schon, dass es einiges an Action gibt: Ein zornig wirkender Ilt und ein Mann, der als Perry Rhodan zu erkennen ist, kämpfen mit robotischen Gegnern – mir gefällt das Motiv sehr gut. Mit viel Action starten wir dann auch in diese Staffel, in der es unter anderem darum gehen wird, wie sich die Erde verändert, wenn sie zu einem »Protektorat« wird.

Die nächsten zwölf Romane werden auf jeden Fall einen stärkeren Blick auf die Erde der nahen Zukunft blicken, als wir das zuvor bei NEO getan haben. Das kosmische Ringen – soviel sei verraten – werden wir dabei nicht aus den Augen verlieren.

03 Juli 2014

Der Traum von TERRA ASTRA

Ich las in den späten 70er- und frühen 80er-Jahren mit großer Begeisterung TERRA ASTRA oder auch TERRA. Später kaufte ich mir ganze Jahrgänge von TERRA NOVA oder UTOPIA nach. Ich mochte die Miniserien der PERRY RHODAN-Autoren, und ich las auch gern die – häufig brachial eingekürzten – amerikanischen Romane in deutscher Übersetzung. In all den Jahren, in denen ich PERRY RHODAN-Redakteur bin, träumte ich immer davon, TERRA ASTRA noch einmal »so richtig« aufleben zu lassen.

Wenn heute manche glauben, es sei »doch ganz einfach«, das alles als E-Book zu veröffentlichen, irren sie. Als Verlag haben wir an den alten Romanen keinerlei Rechte. Wir müssten mit jedem der Autoren und Agenturen im Einzelnen verhandeln, und dazu fehlt mir schlicht die Zeit. Deshalb werden wir nicht versuchen, die alten Rechte zurückzuerlangen.

Der E-Book-Boom bringt es zudem mit sich, dass viele Autoren ihre alten Romane neu veröffentlichen – teilweise mithilfe von E-Book-Partnern, teilweise allein. Dies geschieht weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, so dass ich nicht glaube, dass sie damit viel verkaufen werden. Aber damit sind diese Themen für uns auch »erledigt«.

Schade, aber wahr: Mein Traum von TERRA ASTRA ist vorerst geplatzt ...

02 Juli 2014

Das Amöbenschiff ist da

Ein zweiter Beweis dafür, dass der »Glanzumschlag« toll aussieht, liegt auf meinem Schreibtisch: Ich bekam direkt aus der Druckerei den Band zwei unserer neuen Serie PERRY RHODAN-Stardust. »Das Amöbenschiff« stammt von Roman Schleifer, das starke Titelbild steuerte Arndt Drechsler bei – es zeigt ein ... genau, es zeigt ein im Romantitel erwähntes Amöbenschiff.

Im Roman selbst geht's ganz schön rum. Der Autor scheucht seine Hauptfiguren durch allerlei Gefahren, so was gefällt mir ja. Was ich ebenfalls witzig fand, waren die verschiedenen Anspielungen auf Musikstücke. Wer diese nicht bemerkt, hat aber keinen verminderten Lesegenuss ... Schönes Heft!

01 Juli 2014

Im Schutz des Paladin

Als die Marasin-Trilogie im Jahr 2010 im Taschenbuch gestartet wurde, dachte wohl niemand an eine Hardcover-Veröffentlichung. Doch genau das geschieht jetzt: Die Kolleginnen bei Bertelsmann schickten mir den ersten Band dieser Trilogie als Belegexemplar – »Im Schutz des Paladin« liegt damit als sogenannter Grünband vor.

Mit diesem Roman von Rüdiger Schäfer setzt Bertelsmann die Reihe der ATLAN-Bücher fort. Nach wie vor scheint man dort sehr zufrieden mit den gleichbleibenden Verkaufszahlen zu sein: eine nicht gerade riesengroße, aber dafür sehr treue Lesergemeinde. Und mich als Redakteur freut es, dass die ATLAN-Romane so ein größeres Publikum finden.

(Falls sich jemand Gedanken darüber macht, wie es nach dem angekündigten »Aus« für den Bertelsmann-Club mit unseren Buchserien weitergeht – wir machen uns diese Gedanken auch und wissen bisher keine Antwort.)