30 August 2018

Hyperlicht

Ein ungewöhnliches Titelbild, ein ungewöhnlicher Roman: Mit »Hyperlicht« schrieb Michael Marcus Thurner einen PERRY RHODAN-Band, dessen Lektüre ich sehr eindrücklich fand. Der Roman kommt diese Woche in den Handel, einige Zeilen dazu möchte ich dazu loswerden. Mein österreichischer Kollege packt unterschiedliche Themen in sein Werk.

Mir hat beispielsweise sehr gut gefallen, wie er die Sportart Zylindrion in Szene setzt. Er musste sich auf wenige Aussagen beschränken, und ich bin sicher, er hätte viel mehr geschrieben – aber diese Einblicke fand ich klasse. Vielleicht wird Zylindrion das Quidditch des Perryversums? Ich würde mich über so etwas freuen.

In diesem Roman wird eine Entwicklung, die weite Teile der Milchstraße umfasst, auf einen Planeten »heruntergebrochen«. Der Autor vergisst nicht die »wissenschaftlichen Erkenntnisse« unseres Serien-Universums, die als Grundlage für das Geschehen stets wichtig sind. Solche Dinge versuchen wir ja immer wieder einzubauen.

Interessant ist die Handlung auf der Oberfläche des Planeten sowieso aus anderem Grund: Im Gewand eines Science-Fiction-Heftromans erzählt der Autor von Flüchtlingen und Solidarität, von sozialen Problemen und wie man damit umgehen könnte. Man muss ja nicht immer der Meinung der Personen sein, die in diesem Werk auftreten – ich fand das auf jeden Fall spannend und anschaulich geschildert.

29 August 2018

Im Laufschritt zu Band 2999

Ein Logbuch der Redaktion

Während sich die Exposéautoren und die Redaktion auf den Jubiläumsband 3000 vorbereiten, schreiben die Autoren eifrig an den Romanen, die mit den Bandnummern 2980 bis 2999 veröffentlicht werden. Exposés und Romane treffen in der Redaktion ein, werden mit den Autoren diskutiert und dann in einer Endversion an diese verschickt.

Das ist ein guter Grund, so finde ich, einen ungefähren Blick auf das zu werfen, was die Leser bis zum Ende des Zyklus erwartet. Dass ich an dieser Stelle keine inhaltlichen Details verraten werde, leuchtet ein. Trotzdem könnte dieser Text einige »Spoiler« enthalten, vielleicht auch solche von der Sorte, die ich selbst nicht geplant hatte, die aber winzige Handlungselemente verraten.

Deshalb möchte ich eine »Spoilerwarnung« vergeben: Wer nichts im Voraus wissen möchte, sollte diesen Text nicht lesen.

Ein wichtiges Thema der laufenden Handlung ist die Situation im Sonnensystem. Zwischen den Welten Neptun und Erde haben sich zuletzt einige Entwicklungen angebahnt, die sich schon seit Beginn des Zyklus »Das Atopische Tribunal« abgezeichnet haben. So müssen sich die Terraner mit dem Techno-Mahdi beschäftigen – oder dieser mit ihnen? –, um herauszufinden, was dessen Pläne sind.

Wer verbirgt sich eigentlich hinter dieser Bezeichnung? Ist es eine Organisation oder eine Einzelperson, und was hat sie oder er eigentlich vor? Hängen der Techno-Mahdi und seine Absichten mit Mächten zusammen, die von außerhalb des Solsystems kommen? Den Menschen stehen offensichtlich einige Enthüllungen bevor, die auch mit der jüngsten Vergangenheit zu tun haben …

Selbstverständlich sind die Gemeni im laufenden Zyklus weiterhin ein wichtiges Thema. Seit ihre mysteriösen Sprosse in der Milchstraße unterwegs sind, hat man zwar einiges an Wissen angesammelt und weiß besser Bescheid über die seltsamen Wesen aus einer fernen Galaxis. Auch die Erkenntnisse, die Atlan von Cessairs Welt mitgebracht hat, dienen den Bewohnern der Milchstraße als wichtige Information.

Nur bleibt die Frage offen, wie das alles zusammenhängt: Was haben Hinterlassenschaften von ES mit den Gemeni zu tun, was ist das geheimnisvolle GESHOD, und welche Pläne haben die Gemeni eigentlich? Woher kommen die wundersamen Einrichtungen an Bord der Sprosse? Hier ist noch einiges herauszufinden, und die Wissenschaftler auf der Erde – aber nicht nur dort – tragen in aller Eile die neuen Erkenntnisse zusammen.

Natürlich werden die Autoren im Verlauf des »Genesis«-Zyklus viele der offenen Fragen beantworten, die sich rings um die Thoogondu ergeben haben. Wir werden diesen Handlungsstrang beenden und damit einen Bogen zurück zum Anfang des Zyklus schlagen. Auch zu den Gäonen wird im ablaufenden Zyklus noch einiges ausgesagt werden.

Es bleibt bei alledem die entscheidende Frage, die seit Band 2700 im Raum steht: Und was ist eigentlich mit dem Weltenbrand? Ohne ins Detail zu gehen: Hierzu wird in den kommenden Romanen noch die eine oder andere Aussage kommen, wir werden dabei sehr konkret werden. Das Thema haben die Autoren weder vergessen noch verdrängt.

Aber eins muss uns klar sein: Nicht alle Fragen des Zyklus werden aufgeklärt. Einige bleiben bewusst offen, weil sie nach Band 3000 erst wichtig werden. Andere lassen wir bewusst in der Versenkung verschwinden. So wird bei vielen Nebenfiguren die Geschichte eben nicht komplett zu Ende erzählt.

Als Redakteur bin ich während der Entwicklung des laufenden Zyklus ständig an Diskussionen beteiligt. Ich bekomme gewissermaßen »live« mit, wie eine Geschichte entsteht und wie sie sich entwickelt, wie sie in Teile zergliedert wird, aus denen dann später Romane werden – das alles hat mich bei den bisherigen Phasen des »Genesis«-Zyklus schon sehr fasziniert. Und jetzt betrachte ich mit Spannung das, was auf mich zukommen mag – und auch auf die Leser …

Wir sind im Endspurt und bewegen uns rasch auf den Zykluswechsel zu!

28 August 2018

Wie Götz Roderer zu seinem Taschenbuch kam

Aus der Reihe »Der Redakteur erinnert sich«

Zu Beginn der 90er-Jahre befanden sich die PERRY RHODAN-Taschenbücher in einer Zeit der Umwälzung. Als Chefredakteur wollte Dr. Florian F. Marzin neuen Autoren eine Chance geben. Also veröffentlichte er beispielsweise eine Kurzgeschichtensammlung oder hievte Manuskripte von Susan Schwartz oder Martin Schlesinger ins Programm.

Für junge Autorinnen und Autoren gab es also Grund zur Annahme, bei den PERRY RHODAN-Taschenbüchern eine Chance zu haben. Ich versuchte es zu Beginn der 90er-Jahre mit einem Manuskript – ein anderer Autor, der dasselbe versuchte, war Götz Roderer.

Bereits im September 1991 hatte der damals in Würzburg lebende Autor ein Manuskript vollendet. Seine PERRY RHODAN-Geschichte hatte mittlerweile die Länge eines Romans erreicht. Der junge Mann, der zu dieser Zeit mit Diplomprüfungen und seiner Diplomarbeit beschäftigt war, schickte das Manuskript mit dem Arbeitstitel »Halo 1146« an die Verlagsunion Pabel-Moewig, adressierte an »Sehr geehrte Redaktion« und erhielt erst einmal keine Antwort. Nachdem er einige Zeit lang nichts gehört hatte, fragte er nach, wo denn das Manuskript verblieben sei.

Es landete schließlich in der PERRY RHODAN-Redaktion. Am 23. Januar 1992 schrieb Dr. Florian F. Marzin, der damalige Chefredakteur, eine eigentlich positive Mail an den jungen Autor: »Zuerst muss ich Ihnen bestätigen, dass Ihre Arbeit stilistisch ohne Tadel ist, doch gerade die überaus langen diskriptiven Passagen wirken auf den Leser ermüdend.«

Die Handlung komme nicht voran, es fehle auch »jedes spannende Element«; der Chefredakteur vermisste auch »zündendere Dialoge« und Action. Aus diesem Grund wollte er das Manuskript nicht veröffentlichen, attestierte dem Autor aber »durchaus Talent zum Schreiben«.

Viele Menschen wären an dieser Stelle sicher enttäuscht gewesen und hätten aufgegeben. Nicht so Götz Roderer – das Aufgeben war für ihn keine Option. Er überarbeitete sein Manuskript noch einmal und schickte es am 28. Dezember 1992 an den Verlag. Weil er wieder nicht die Redaktion angegeben hatte, dauerte es einige Zeit, bis das Manuskript in der richtigen Abteilung eintraf.

Ich war seit Anfang November unter anderem für die Taschenbücher zuständig, bekam es aber nicht sofort auf den Tisch. Das Manuskript kam erst einmal zu unserem Chefredakteur. Am 9. März 1993 bohrte der Autor nach, dann landete das Manuskript bei mir. Weil mir die ganze Sache ein wenig peinlich war – die Odyssee des Autors und seines Manuskriptes ließ sich im Korrespondenz-Ordner nachvollziehen –, schickte ich ihm rasch ein Bestätigungsschreiben und machte mich an die Lektüre.

Der Roman sprach mich von der ursprünglichen Idee her an. Ich mochte die Zeit des Cantaro-Zyklus und fand, dass die Autoren ab Band 1400 eine spannende Epoche in der PERRY RHODAN-Serie eingeleitet hatten. Bei vielen Besprechungen forderte Marzin mehr »Härte, Action, Sinnlichkeit« in den Romanen – das meinte er nicht ernst, aber sein Wunsch war tatsächlich, mehr Spannung in die Geschichten zu bringen.

Das bot »Halo 1146«. Götz Roderer schaffte es, die Besatzung von TSUNAMI-Raumschiffen in eine actionreiche Geschichte voller Verwicklungen und Abenteuer zu versetzen. Im Halo der Milchstraße – deshalb der Titel – entwickelte sich eine dramatische Handlung, die sich vor allem dann steigerte, als der Autor Roi Danton ins Spiel brachte.

Perry Rhodans Sohn war eine Figur, die ich mochte. Die Widder als Geheimorganisation mochte ich ebenfalls. Und das Jahr 1146, in das der Autor letztlich die hauptsächliche Handlung seines Romans packte, war für mich eine Zeit voller Umbrüche. In meinen Augen machte er sehr viel sehr richtig. Das fand ich gut, und so rief ich den Autor an.

Wir sprachen sein Manuskript am Telefon durch; ich nannte positive und weniger positive Dinge und zeigte, was mir wie gefallen hatte. Wenige Tage später – am 7. April 1993 – verfasste ich einen drei Seiten langen Brief. Damit wollte ich »einige im Gespräch gemachte Aussagen brieflich vertiefen«.

Die wichtigste Nachricht für den Autor: Seinen Roman wollte ich auf jeden Fall publizieren, geplant war ein Erscheinungstermin im Mai 1994. Allerdings sollte er ihn ein weiteres Mal bearbeiten. (Als Götz das hörte und später auch las, dürfte er nicht gerade begeistert gewesen sein.) Damit ihm klarer wurde, was ich kritisieren wollte, packte ich die ersten Seiten seines Manuskriptes mit Anmerkungen von mir bei.

Ich bat den Autor, die nächste Version seines Manuskriptes bitte »in einem zweizeiligen Ausdruck« zu liefern, »damit einige Korrekturen leichter fallen«. Als Termin nannte ich ihm den 20. Mai 1993. Und ich stellte ihm die Frage, ob er unter echtem Namen oder unter einem Pseudonym schreiben wolle. Götz Roderer fand ich als Namen nicht sonderlich spannend, aber der endgültige Name sei seine Entscheidung.

Zu kritisieren hatte ich vor allem viel Kleinkram. Der Autor hatte einige Schwächen bei der Rechtschreibung, ich mäkelte an den Raumschiffen herum und fand seine Charakterisierung der Hauptfigur an manchen Stellen zu bemüht. Auch den einen oder anderen dramaturgischen Bestandteil seines Romans fand ich nicht optimal gelöst.

Bereits am 15. April meldete sich der Autor zurück, er freute sich sehr. Und am 21. Mai lieferte er das komplett bearbeitete Manuskript bei mir ab. Ich musste es nur noch bearbeiten – das war gut zu machen.

Aber ich war mir zu diesem Zeitpunkt sicher, mit »Halo 1146« einen richtig guten PERRY RHODAN-Roman für unser Taschenbuchprogramm »eingekauft« zu haben …

27 August 2018

Instagram und unsere Serie

Für die PERRY RHODAN-Serie ist eine Präsenz in den Sozialen Netzen immer wichtiger geworden. Hier können wir auch Menschen unsere Romane vor Augen halten, die sich nicht unbedingt in die Heftromanecke im Bahnhofsbuchhandel oder im Zeitschrifteneinzelhandel »verirren« oder in der Science-Fiction-Ecke der örtlichen Buchhandlung stöbern. Bei Instagram sind wir ebenfalls vertreten.

Im Juli 2018 wurde bekannt, dass bei Instagram mittlerweile eine Milliarde Menschen aktiv sind. Als die Plattform im Frühjahr 2012 von Facebook übernommen wurde, waren es noch 30 Millionen Nutzer. Eine enorme Steigerung also – und sie hält weiterhin an.

Medienexperten bezeichnen Instagram als die Plattform, die am derzeit am schnellsten wächst. Derzeit haben YouTube und Facebook nach wie vor die höheren Zahlen, aber das Wachstum bei Instagram fasziniert.

In Deutschland sind derzeit rund 15 Millionen Nutzer bei Instagram aktiv. Vor allem junge Menschen betätigen sich auf dieser Plattform, die meisten Nutzer sind jünger als 35 Jahre.

Es ist absolut sinnvoll, auch mit PERRY RHODAN bei Instagram mitzumischen. Ich bin sehr froh, dass wir das derzeit gut hinbekommen und dass unsere Besucherzahlen ebenfalls steigen.

10 August 2018

Hayakawa und unsere Serie

Der japanische Verlag Hayakawa veröffentlich unsere Romane als Taschenbuch im fernen Osten. Derzeit werden PERRY RHODAN und PERRY RHODAN NEO publiziert, dazu kommen neuerdings die T-Shirts, bei denen ich mich schon auf die »Belegexemplare« freue. Aber was macht der Verlag denn sonst noch?

Mich freut, wenn ich den jährlichen Katalog erhalte, dessen Titel immerhin in englischer Sprache ist und dessen Innenseiten auch in lateinischen Buchstaben gedruckt worden sind. Klar, die Zielgruppe sind Europäer und Amerikaner, und die kennen sich mit japanischen Schriftzeichen nicht sonderlich gut aus. Mit dem Spruch »Intelligent Entertainment for the New Century« lässt es der Verlag im übrigen nicht an Selbstbewusstsein mangeln.

Mit Kazuo Ishigoru hat man einen echten Nobelpreisträger unter den Autoren, mit PERRY RHODAN zum Ausgleich die größte Science-Fiction-Serie der Welt. Ansonsten präsentiert sich das Verlagshaus sehr vielseitig: klassische Science Fiction von Isaac Asimov, klassische Krimis von Ed Mc Bain, aktuelle deutschsprachige Literatur von Ursula Poznanski oder Andreas Eschbach ...

Das ist ein starkes Programm. Ich finde, wir passen da gut hinein.

09 August 2018

Ein Fan-Club für Frau Hornigold

Als ganz junger PERRY RHODAN-Leser war ich ein Fan des Mausbibers Gucky, ich mochte die Späße und Fähigkeiten des Multimutanten. Später war Alaska Saedelaere mein Favorit, eine tragische Figur mit einen kosmischen Umfeld – das war eindrucksvoll. In den vergangenen Jahren konnte ich mich kaum auf eine Lieblingsfigur festlegen, mochte aber immer Atlan.

Seit heute habe ich eine absolute neue Lieblingsfigur – es ist Florence Hornigold.

Diese Kapitänin eines Handelsraumschiffes ist ein Beleg dafür, wie aus einer Nebenfigur, die in einem Roman nur eine Nebenrolle spielen sollte, ein Handlungsträger werden kann, der immer wichtiger wird. Im Roman »Der Sternenring«, der mit der Nummer 2965 veröffentlicht wurde, spielte die Kapitänin alle anderen Figuren an die Wand – weil der Autor spontan beschlossen hatte, sie stärker zu gewichten, als es das Exposé vorgesehen hatte.

Und jetzt las ich ein Manuskript, in dem diese Kapitänin erneut eine wichtige Rolle spielte. Sie hat es mit einem Aktivatorträger zu tun, der zu den wichtigsten Handlungsträgern unserer Serie zählt, und doch ist es Florence Hornigold, die letztlich die Geschichte bestimmt. Das hat mir so gut gefallen, dass ich kurz davor bin, einen Fan-Club für sie zu gründen …

08 August 2018

Anschlag auf Wanderer

Wanderer zählt zu den Himmelskörpern im PERRY RHODAN-Universum, die mich als Leser schon früh faszinierten. Die Suche nach der Welt des Ewigen Lebens und die ersten Besuche auf Wanderer – das mochte ich immer sehr. Deshalb gefält es mir derzeit auch, dass Wanderer in der aktuellen Handlung unserer Serie eine wichtige Rolle spielt.

Susan Schwartz hatte die Aufgabe, einen »Anschlag auf Wanderer« zu schildern. In ihrem Roman, der in der nächsten Woche erscheinen wird, setzt sie unter anderem den Arkoniden Atlan und den Mausbiber Gucky in Szene. Die beiden sind nicht immer einer Meinung, vor allem sind ihre Gegenspieler nicht gerade einfach.

»Hat keinen Sinn, Arkonidenhäuptling!«, ruft Gucky deshalb irgendwann verzweifelt aus. Und stellt einigermaßen genervt fest: »Oh, unser Prominentenstatus wirkt selbst hier.« Na dann ...

07 August 2018

Das Suprahet erwacht

»Ganz großes Kino« – das schrieb ich dem Autor, nachdem ich die Lektüre seines Manuskriptes beendet hatte. Dabei war ich anfangs ganz skeptisch gewesen, ob er das komplexe Exposé überhaupt in einen spannenden Roman umsetzen könnte.

Doch Rüdiger Schäfer bekam es hin: Aus seinem eigenen Exposé, mit dem er die Handlungsstaffel »Die Blues« abschloss, machte er einen echten »Kracher« – trotz der vielen Informationen, die der Autor vermitteln musste, schaffte er es, mich mit seinem »Das Suprahet erwacht« zu fesseln.

Die Abschlussbände bei einer Zehner-Staffel sind nie einfach; ein Autor muss viele Fakten zusammenführen, muss noch mal alles in Erinnerung rufen und muss trotzdem eine packende Handlung schreiben, die die Leser mitreißt. Selbstverständlich schafft es dabei kein Autor, alle Geschmäcker zu bedienen – darüber müssen wir sicher nicht diskutieren.

Aber mich hat die Geschichte fasziniert. Sie bildet einen wundervollen Abschluss für eine Staffel, die nicht nur Altlesern wie mir gefallen hat, sondern die auch neue Leser ansprechen konnte.

06 August 2018

Entscheidungen im Solsystem

Ein Logbuch der Redaktion

Das heimatliche Sonnensystem ist Dreh- und Angelpunkt für die Menschheit der Zukunft – so wird es immer wieder in der PERRY RHODAN-Serie dargestellt. Bei einigen der Romane, die wir im August 2018 veröffentlichen, zeigt sich das besonders deutlich. Sie treiben die aktuelle Entwicklung des laufenden »Genesis«-Zyklus weiter – und stellen manche frühere Ereignisse in einen neuen Zusammenhang.

Uwe Anton zeigt zu Beginn, wie gut er sich darauf versteht, exotische Elemente des »Perryversums« mit Themen zu verbinden, die man kaum in einer Science-Fiction-Serie vermutet. Sein Roman »Zirkus der Zerstörung« spielt nicht nur in Terrania und Umgebung, sondern ebenso in einem terranischen Gebirge.

Zu den Hauptpersonen des Romans zählt ein Haluter, der ein besonderes Schicksal zu erleiden hat – dabei hat er keine größere Freude in seinem Leben, als Terraner zu unterhalten und zu begeistern. Auch der Mausbiber Gucky und der Arkonide Atlan treten in wesentlichen Rollen auf. Der Roman mit der Bandnummer 2973 wird am 10. August 2018 veröffentlicht.

Eine wichtige Aufgabe kann danach Susan Schwartz erledigen. Die Autorin ist als Spezialistin für exotische Außerirdische bekannt geworden; die Leser lieben sie für ihre stets unterhaltsamen und flotten Romane. Das zeigt sich auch bei »Anschlag auf Wanderer«, der am 17. August 2018 als Band 2974 in den Handel kommt.

Susan Schwartz zeigt eine weitere Veränderung für die Bewohner des Solsystems. Es kommt nämlich ein Besucher, mit dem niemand rechnen konnte – für die Leser dürfte es eine Figur sein, die sie kaum erwartet haben dürften. Ein ehemaliger Bote der Superintelligenz ES lässt sich blicken ... eine »schöne Familie« spielt eine wichtige Rolle, und ein gewisser Mausbiber sieht sich vor ungeahnte Herausforderungen gestellt.

Einen sehr spannenden, streckenweise auch düsteren Roman mit einer Reihe von Überraschungen schrieb Kai Hirdt. Sein »Der Herr der Zukunft« zeigt das Innenleben einer Figur, die schon seit vielen hundert Bänden zu den wichtigsten Handlungsträgern der PERRY RHODAN-Serie zählt. Darüber hinaus beschreibt der Autor, wie die unterschiedlichsten Machtgruppen und Personen innerhalb des Solsystems um die Zukunft der Menschheit ringen.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, weil er so vielschichtig ist und er so unterschiedliche Aspekte beleuchtet. Wie der Autor die Spannung steigert und dann auf das Ende zusteuert, das empfand ich als große Klasse. Ich könnte mir vorstellen, dass die Geschichte und ihr Ausblick auf die Folgebände bei den Lesern die eine oder andere Diskussion auslösen wird. Sein Roman wird am 24. August 2018 veröffentlicht; er trägt die Bandnummer 2975.

Mit diesen drei Romanen wird das Solsystem innerhalb der PERRY RHODAN-Serie erneut zu einem wichtigen Schauplatz des Geschehens. Die Entwicklung geht danach weiter, das ist klar – aber nach den drei Bänden wird sich einiges grundlegend geändert haben. Schauen wir mal, wie das ankommen wird …

02 August 2018

Die Kosmische Fabrik

Aus der Serie »Tausend Bände zurückgeblickt«:

»Perry Rhodan hat vor dem neuen Galaktikum auf Arkon I eine verheerende Abstimmungsniederlage erlitten.« So beginnt das Exposé für den PERRY RHODAN-Roman mit der Bandnummer 1972 und dem Titel »Die Kosmische Fabrik«. Das Exposé schrieb Robert Feldhoff, den spannenden Roman verfasste Arndt Ellmer, Redakteur und Lektor war in jenem Jahr 1999 ich.

Was wir mit dem grundlegenden Kniff erreichen wollten, musste Arndt Ellmer umsetzen: Wir wollten nicht gleich im ersten Roman eine gigantische Raumschlacht zwischen MATERIA, der riesigen Kosmischen Fabrik, und den Raumflotten der galaktischen Mächte schildern. Wir wollten stattdessen Perry Rhodan und seine Begleiter in eine Konfrontation mit einem übermächtigen Werkzeug der Kosmokraten schicken.

Arndt Ellmer musste in der Folge einen Kampf zwischen der SOL und MATERIA schildern. In diesem sollte es nicht nur reichlich Action geben, sondern es sollten auch wissenschaftliche Erkenntnisse gesammelt werden. Seien wir ehrlich: Letztlich hatte der Autor die Aufgabe den Job, von einer ersten Raumschlacht möglichst trickreich zu erzählen.

Im Nachhinein finde ich, dass er diese Aufgabe damals sehr gut löste. Und das Titelbild von Swen Papenbrock präsentierte eine wichtige Szene aus diesem Roman – das war ein starkes Gesamtpaket.

01 August 2018

Das »Exterra« wurde 80

Dass ich es liebe, klassische Fanzines aus Papier zu lesen, habe ich schon oft genug erwähnt. Heute beendete ich die Lektüre der aktuellen »Exterra«; dabei handelt es sich um das Mitglieder-Fanzine des Science-Fiction-Clubs Universum. Die Ausgabe 80 umfasst 64 Seiten und ist für Mitglieder kostenlos. (Wer als Nichtmitglied ein solches Heft haben möchte, sollte sich über die leider nicht sehr aktuelle Internet-Seite »schlau« machen.)

Unter anderem gibt es Rückblicke auf den GarchingCon und Hintergrundberichte zu PERRY RHODAN. Darüber hinaus gibt es weitere Berichte, etwa über die »Galaxy«-Reihe im Rahmen der »Lustigen Taschenbücher«, oder zu der Science-Fiction-Serie »Maddrax«, bei der bekanntlich immer wieder PERRY RHODAN-Autoren aktiv werden oder geworden sind.

Nicht jeder Bericht in diesem Fanzine ist richtig gut – aber das erwarte ich auch nicht bei einer Fan-Zeitschrift, die von Fans in ihrer Freizeit geschrieben und herausgegeben wird. »Exterra« ist auch mit seiner Ausgabe 80 ein schönes Beispiel dafür, dass die Fanzine-Kultur weiterhin besteht.

Lohnenswertes Heft! (Gibt's für zwei Euro plus Port. Informationen auch via E-Mail, denke ich: Wolfgang Höfs als Redakteur ist über exterra@sfcu.de zu erreichen.)