27 Oktober 2017

Die Klon-Verschwörung ist da

Es war eines der spannendsten Projekte, die wir im Jahr 2016 verwirklichten: Die Miniserie PERRY RHODAN-Trivid kam nur in elektronischer Form heraus, wurde also ausschließlich als E-Book angeboten. Die Autoren Oliver Fröhlich und Christian Montillon schickten dabei Perry Rhodan an der Seite von Lian Taupin, einer coolen jungen Frau auf eine gefährliche Mission.

Weil so viele Leser die sechs Kurzromane auch in gedruckter Form haben wollten, sprachen wir mit den Kollegen von Bastei-Lübbe. Dort ist das Buch jetzt erschienen – zumindest liegt es seit einigen Tagen in der Redaktion, und es wird in dieser Woche auch offiziell in die Buchhandlungen ausgeliefert.

Es sieht richtig klasse aus; ein Schmuckstück für jedes Bücherregal und sowieso ein spannender Roman. Darüber freut sich in diesen Stunden und Tagen der Redakteur sehr … (Ach so: Kaufen und bestellen kann man's natürlich über den PERRY RHODAN-OnlineShop und sonst überall in den Buchhandlungen. Aber checkt mal den Link hier: https://perry-rhodan.net/shop/item/9783404209064/perry-rhodan-trivid-von-oliver-montillon-frohlich-kartoniertes-buch)

26 Oktober 2017

Was war und ist eigentlich MYTHOR?

Ein Logbuch der Redaktion

Anlässlich der gerade laufenden E-Book-Preisaktion bietet sich ein Logbuch an. Ich las als junger Fantasy- und Science-Fiction-Fan damals die Romane mit großer Begeisterung, und ich war zu Beginn der Nuller-Jahre als Redakteur daran beteiligt, den ersten MYTHOR-Zyklus in Form von gebundenen Büchern erneut zu veröffentlichen.

Bei MYTHOR handelte es sich nach DRAGON um den zweiten Versuch, eine Fantasy-Romanheftserie in Deutschland zu etablieren. Im April 1980 erschien der erste MYTHOR-Roman mit dem Titel »Der Sohn des Kometen«, geschrieben von dem in Fantasy-Kreisen gut bekannten Autoren Hugh Walker.

Beworben wurden die Romane unter anderem auf den Seiten von PERRY RHODAN, der größten Science-Fiction-Serie der Welt. Darüber hinaus wurde Werbung in »Terra Fantasy« gedruckt, der Taschenbuchreihe, in der Fantasy-Romane verschiedenster Autoren veröffentlicht wurden.

MYTHOR war zu diesem Zeitpunkt die einzige Serie aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit Fantasy im klassischen Sinn beschäftigte. Die Autoren fischten ihre Ideen aus dem Fundus, den es gab: Elemente aus Robert E. Howards »Conan der Barbar« tauchten ebenso auf wie solche aus J.R.R. Tolkiens »Herr der Ringe«. Es entwickelte sich ein grandioses Epos voller Schwert und Magie in einer detaillierten Fantasy-Welt mit zahlreichen Elementen.

Die Titelbilder waren nicht jedermanns Sache, sind es vor allem heutzutage nicht mehr. Zu Beginn der 80er-Jahre glaubte man in den Verlagen, man müsste viele Frauen präsentieren, um Science Fiction und Fantasy erfolgreich verkaufen zu können. Also wurde auf MYTHOR viel nackte Haut gezeigt, gern im Konflikt zu fiesen Monstern und tapferen Männern.

Das schadete der Serie zumindest nicht. Meinen Eltern durfte ich die Romane damals nicht zeigen, sie hätten sie als kompletten Schund betrachtet. Aber ich las sie mit riesiger Begeisterung, vor allem die ersten fünfzig Hefte fand ich toll. Wie Mythor sich als junger Krieger durch die Länder der Nordhalbkugel schlug – das war großartig. Zwar kamen mir manche Ideen und Handlungsfolgen bekannt vor, aber das änderte nichts daran, dass mich die Handlung von Heft zu Heft packte.

Auch der zweite Zyklus, der den Helden auf die Südhalbkugel der Welt führte, wurde von mir mit Begeisterung gelesen. Hier gab es allerdings immer wieder Romane, die ich schwach fand, und so fieberte ich vor allem den Abenteuern entgegen, die auf der Nordhalbkugel spielten; diese waren actiongeladen und steckten voller düsterer Magie.

Als Leser hatte man es nicht leicht mit MYTHOR. Der Preis stieg, die Erscheinungsweise änderte sich, und die Zykluskonzeption war nicht immer nachvollziehbar – aber ich blieb dabei. Die Romane in der Dämonenzone und im Schattenland zogen mich weiterhin in den Bann, die Geschichten machten mir Spaß.

Es entwickelte sich eine eigene Fan-Szene rings um MYTHOR, aus der Spiele und Geschichten, Fanzines und Clubs entstanden. Viele Autoren und Grafiker, die heutzutage mit Fantasy erfolgreich sind, sammelten ihre erste Erfahrungen als MYTHOR-Fans.

Viel zu früh kam im Dezember 1985 das Ende für die Serie. Sie wurde nicht komplett abgeschlossen; erst später brachte die Zeitschrift »Magira« noch einen letzten Roman sowie Exposés und Datenblätter. Das fand ich traurig – aber um diese Zeit hatte die Fantasy-Literatur im deutschsprachigen Raum nicht den Stellenwert, den sie in den Nuller-Jahren erreichte.

Was bleibt, ist die Erinnerung an eine packende Fantasy-Serie, die anfangs der 80er-Jahre Maßstäbe setzte. Innenillustrationen und Landkarten machten die Welt von MYTHOR erst so richtig plastisch, die Autoren lebten sich teilweise in ihren Figuren und Handlungsorten richtig aus.

Das alles lässt sich jetzt wieder neu erleben und nachempfinden. MYTHOR ist wieder da, und ich würde mich sehr freuen, wenn die Serie wieder viele neue Freunde fände.

Die MYTHOR-Bände gibt es bei allen bekannten E-Book-Shops und im PERRY RHODAN-OnlineShop. Die Einzel-E-Books kosten jeweils 1,49 Euro. Selbstverständlich gibt es die MYTHOR-Romane auch als E-Book-Pakete. Paket 1 enthält die Romane 1 bis 49 und kostet 49,99 Euro – in der Aktionswoche nur 29,99 €.

25 Oktober 2017

Tötet Monkey!

Seit Robert Feldhoff die Figur des Oxtorners Monkey zum ersten Mal in die PERRY RHODAN-Serie einbrachte – damals als Nebenfigur geplant –, beobachte ich mit großem Interesse, wie sich die Sicht auf ihn wandelt. Jeder Autor hat letztlich einen anderen Blick auf einen Handlungsträger, der nie als Sympathiefigur gedacht war; mit Monkey sollte sich niemand in der Leserschaft identifizieren.

Ich finde es spannend, wie Verena Themsen und Uwe Anton den Oxtorner jetzt schildern. In den drei Romanen, die den Kampf um Quinto-Center erzählen, spielt Monkey eine wichtige Rolle. In »Tötet Monkey!« wird die Jagd auf ihn eröffnet – aber das verläuft für alle Beteiligten nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben.

Uwe Anton ist ein packendes Werk gelungen, zumindest nach meinem Geschmack. Es stellt nicht nur Monkey vor, sondern zeigt auch eine Reihe von USO-Mitarbeitern – die allesamt ihre Stärken und Schwächen haben. Das starke Titelbild von Arndt Drechsler illustriert diesen Roman in bester Art und Weise.

24 Oktober 2017

Kurs 3000 plus in Friedrichsdorf

Ein Logbuch der Redaktion

»Wenn wir uns Gedanken darüber machen wollen, was wir nach Band 3000 erzählen möchten, brauchen wir Zeit.« Das hatte ich schon anfangs des Jahres 2017 zu den zwei Exposéautoren gesagt. »Wir brauchen dann mehr als drei, vier Stunden, und wir müssen früh genug anfangen.«

pr_kurs3000_logo_mit_schatten_schwarz.jpgDie Exposéarbeit mit Christian Montillon und Wim Vandemaan fand zuletzt vor allem auf digitalem Weg statt, es wurden zahllose Mails gewechselt, und es gingen Ideenpapiere zwischen der Pfalz und dem Ruhrgebiet sowie Nordbaden hin und her; dazu telefonierten wir oft. Aus terminlichen Gründen schafften wir es nur selten, uns zu einer längeren Besprechung an einen Tisch zu setzen. Das war für die normale Arbeit vielleicht auch nicht nötig – für eine grundsätzliche Besprechung hielt ich es aber für dringend erforderlich.

Wir entschlossen uns zu einem Treffen im Sommer. Recht früh war klar, dass wir auch Verena Themsen dabei haben wollten. Die Autorin hatte in den Monaten zuvor eine immer stärkere Rolle eingenommen: Ihre Datenpapiere und Grundlagenarbeit strukturierten die Exposés. Sie war längst unsere »Physikerin vom Dienst« geworden, die uns half, in der Datenfülle den Überblick zu behalten.

Meinen weiteren Vorschlag fanden die Autoren ebenfalls gut: Ich wollte ein Treffen in Friedrichsdorf ... In dieser Gemeinde nördlich von Frankfurt lebte und arbeitete Karl-Herbert Scheer, dort wurden die Grundlagen für die größte Science-Fiction-Serie der Welt gelegt. Von dort kamen die Impulse, die ein Autorenteam befähigten, über Jahrzehnte hinweg an dem großen Epos zu schreiben.

Die Exposéautoren Wim Vandemaan und Christian Montillon trafen am Dienstag, 22. August 2017, deutlich vor mir ein; ich brauchte länger, um das »Mercure«-Hotel in der Stadt zu finden. Weil sie noch arbeiten musste, kam Verena Themsen an diesem Abend nach. Ich checkte ein, stellte fest, dass das Hotel seine allerbesten Tage hinter sich hatte, aber für unsere Besprechung absolut tauglich war, und traf mich mit den Exposéautoren in der Hotel-Lobby.

Nach kurzem Gespräch fuhren wir mit dem Auto ins Nachbardorf, wo wir bei erhöhten Temperaturen erst einen kleinen Spaziergang unternahmen, bevor wir uns in das Restaurant begaben, wo für uns ein Tisch reserviert worden war.

Wir unterhielten uns gut und lang, wir aßen und tranken, und wir sprangen thematisch bei unserem Gespräch wie wild durch die Science Fiction im Allgemeinen und die PERRY RHODAN-Serie. Wir sprachen darüber, welche Romane uns gefallen hatten und welche Ideen für die »heutige Zeit« noch funktionieren könnten. Welche Art von Science Fiction fanden wir toll, für was stand die PERRY RHODAN-Serie?

Solche Grundlagengespräche, bei denen kein Thema festgelegt ist, halte ich für wichtig. Bei unterschiedlichen Menschen dienen sie dazu, sich auf eine Richtung zu verständigen. Erst danach kann man, so glaube ich, gemeinsame Ideen entwickeln – man muss ja erst einmal wissen, was man mag und was nicht ...

In der Hotelbar führten die drei Autoren und ich das Gespräch dann weiter, es wurde dabei bereits konkreter. Gegen ein Uhr ging jeder in sein Hotelzimmer – und am nächsten Morgen saßen wir in einem Besprechungsraum, wo wir mit der eigentlichen Arbeit begannen. Wir wollten bewusst nicht über die Romane sprechen, die bis Band 3000 noch kommen sollten, sondern über den anstehenden Zyklus nach Band 3000.

Welche Geschichte wollten wir erzählen, welchen großen Handlungsbogen entwerfen, welche Rolle für Perry Rhodan und die Menschheit bereitstellen? Ich hatte im voraus in alten Jubiläumsbänden geblättert, hatte beispielsweise verglichen, was K. H. Scheer mit Band 200 und dem Sprung nach Andromeda oder William Voltz mit Band 700 und der Aphilie gemacht hatten. Was konnten wir davon in die heutige Zeit übernehmen, was war mittlerweile überhaupt nicht mehr machbar?

Dabei ging es nicht darum, alte Ideen zu »klauen«. Aber wie wollten wir PERRY RHODAN ins Jahr 2019 bringen, was konnten und wollten wir den Lesern zumuten?

Es überraschte niemanden, dass sich Wim Vandemaan bereits inhaltliche Gedanken gemacht hatte. Er skizzierte eine mögliche Handlung, die drei große Bögen spannen würde – also über drei Zyklen mit je einhundert Bänden hinweg. Das klang spannend, enthielt aber genügend Potenzial für Widerspruch und weiterführende Diskussionen.

Darum ging es den ganzen Tag über – bis in den sehr späten Nachmittag hinein. Wir wälzten Ideen und verwarfen sie, wir überlegten uns Verbindungen zur klassischen PERRY RHODAN-Geschichte und alten Mythen und ließen sie wieder liegen, und wir hatten am Ende eine Arbeitsgrundlage, auf der wir in den kommenden Monaten aufbauen werden.

Denn eines ist jetzt schon klar: Während die Autoren an den Romanen schreiben, die den Zyklus bis Band 2999 bilden, müssen sie gleichzeitig die Grundlagen für einen Handlungsbogen entwickeln, der mit Band 3000 beginnt und mit Band 3099 noch lange nicht zu Ende sein wird. Ich freue mich bereits auf dieses gemeinsame Abenteuer – und ich hoffe sehr, dass Friedrichsdorf für PERRY RHODAN erneut am Anfang einer großen Epoche stehen wird ...

23 Oktober 2017

PERRY RHODAN und der Buchblog Award

Im Jahr 2017 wurde zum ersten Mal der Buchblog Award verliehen. Mit der Jury hatten wir von der PERRY RHODAN-Redaktion nichts zu tun, ich kann also nichts zu den Gewinnern sagen oder erzählen. Wir haben uns indirekt im Vorfeld beteiligt, in dem wir zur Teilnahme an dem Preis aufgerufen haben.

Zur Dokumentation kommt hier die offizielle Aussage, die ich auf der Internet-Seite des Preises getroffen habe. Ich stehe nach wie vor dazu, weil ich Blogs für wichtig halte – sie sind für mich eine direkte Fortsetzung der Fanzines, die leider heute nicht mehr so häufig sind wie in den 90er-Jahren und früher ...

»Für uns war der Kontakt zu den Lesern schon immer wichtig – die Autoren und die Redaktion stehen seit Jahr und Tag in einer direkten Verbindung zur Leserkritik. Dank der Buchblogs hat sich das noch intensiviert: Die Bloggerinnen und Blogger sind gut vernetzt, tauschen sich untereinander aus, kritisieren klar und sachkundig und liefern uns somit wertvolle Impulse für unsere Arbeit.

Die Medienwelt hat sich schlichtweg verändert: Was früher die zahlreichen Fan-Zeitschriften und kleine Literaturzeitschriften waren, wird heute von den Blogs abgedeckt. Dadurch ist das heutige Medienumfeld schneller und intensiver – was wir sehr spannend finden.«

22 Oktober 2017

Eigentlich Controlling ...

Was macht der Redakteur am Sonntag? Er sitzt am Computer, guckt in den Regen und schaut sich Zahlen an. Kein Witz: Es ist gut vier Wochen her, seit ich mit den Controllern aus der »obersten Etage« unseres Konzerns zusammengesessen bin. Wir diskutierten über Zahlen und legten die Planung für das Jahr 2018 fest.

Seither nehme ich mir vor, diese Beschlüsse zu verschriftlichen – damit ich hinterher auch noch weiß, was wir eigentlich besprochen haben und damit ich es meinen Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion sagen kann. Es handelt sich hier ja nicht um Geheimwissenschaften, sondern um wichtige Informationen für unsere Jahresplanung.

Aber es gibt ja so viele Dinge, die wichtiger sind ... Immer ... Und Zahlen interessieren mich privat gar nicht. Ich lese lieber Manuskripte (aktuell: Kai Hirdt und Michael Marcus Thurner) und Ideenpapiere (aktuell: Andreas Eschbach). Aber ich fürchte, dass ich um die Controller-Zahlen nicht herumkommen werde ...

20 Oktober 2017

Das Paradies wird hundert

Ein Logbuch der Redaktion

Über meine Begeisterung für die Fan-Szene und ihre Aktivitäten schreibe ich seit vielen Jahren. Der Grund liegt auf der Hand: Ich selbst komme aus dem Fandom – wie die Szene eigentlich genannt wird – und habe dort viele Erfahrungen gesammelt. Bis heute mag ich Fanzines und Cons, Stammtische und Lesergeschichten.

Deshalb freue ich mich besonders, wenn ein Club sein Jubiläum feiern kann oder wenn ein Fanzine einen »runden Geburtstag« hat. Das aktuelle Beispiel ist im August 2017 erschienen; ich meine das Club-Fanzine »Paradise«. Gelesen habe ich das Werk während einer langen Zugfahrt. Allerdings schaffte ich nicht alles – das Fanzine umfasst unglaubliche 176 Seiten.

img_5044.jpgUnd weil ich das Fanzine las, schaute ich ein wenig in die Vergangenheit. Laut meiner Übersicht, die ich irgendwann vor vielen Jahren angefangen habe, meldete sich im Frühjahr 1993 ein junger Science-Fiction-Fan bei mir. Er hieß Thomas Straubhaar und kam aus Burgkirchen, er rief einen Club ins Leben und startete gleich mit drei Fanzines.

Den »Terranischen Club EdeN« – das »EdeN« steht für »Erben der Nacht« – stattete er mit einigen ungewöhnlichen Details aus: So sollten die Mitglieder untereinander vor allem über spezielle Namen kommunizieren. Man schrieb also nicht als »Klaus«, sondern beispielsweise als »Lemy Danger«; man nannte sich nach Figuren aus der PERRY RHODAN-Serie oder erfand gleich einen eigenen Begriff.

Das fand ich originell, das gab es in der Form noch nicht. Den neuen Club beobachtete ich also interessiert. Ich schrieb in den PERRY RHODAN-Clubnachrichten nicht nur einmal über die unterschiedlichen Projekte, und ich bekam mit, wie er seine Aktivitäten ausweitete.

Die Zeit war noch nicht reif für umfangreiche Online-Aktivitäten; die meisten Menschen hatten nicht einmal einen Internet-Anschluss. Also war das Veröffentlichen von Fanzines und anderen kleinauflagigen Heften durchaus üblich und die einzige Möglichkeit, ein Publikum zu erreichen.

Thomas Straubhaar war besonders rege, was seinen »Output« anging. Die erste Ausgabe von »Ritter der Nacht« kam im März 1993, die erste Ausgabe von »Paradream« folgte im April, und im Juli 1993 veröffentlichte er die erste Ausgabe von »Paradise«. In jener Zeit gab es eine wahre Welle an neuen und aktiven Clubs, aus denen Fanzines und weitere Aktivitäten hervorgingen.

Die meisten der neuen Clubs und Fanzines gingen rasch den Weg des Zeitlichen, der »TCE« und sein »Paradise« hielten durch. Bis heute ... Der Clubgründer ist längst nicht mehr an Bord. Recht früh übernahmen andere Fans das Ruder des Clubschiffes und hielten es seitdem auf Kurs; es gibt verschiedene Kontinuitäten, die erhalten geblieben sind – und das finde ich richtig gut.

Der Club veröffentlichte zahlreiche Hintergrundbände zu PERRY RHODAN, seine Mitglieder wirkten an Veranstaltungen mit und waren sonstwie aktiv. Sie schrieben Fan-Romane, bereicherten so die Fan-Szene mit ihren Aktivitäten. Und das »Paradise« bündelt das alles bis heute.

Die aktuelle Ausgabe zeigt das: Sie enthält zahlreiche Glückwünsche zum Jubiläum, ebenso Kurzgeschichten und Grafiken, Buchbesprechungen und allerlei Berichte, ein Sammelsurium an Themen, die durch die Begeisterung für Science Fiction und Fantasy zusammengehalten werden. Autoren wie Hubert Haensel oder Uwe Anton trugen ebenso Texte zu der Ausgabe bei wie zahlreiche Aktivisten aus der Fan-Szene.

Ich bin echt beeindruckt: Wenn ein Club-Fanzine seine Ausgabe 100 erreicht, ist das Grund genug, ein Jubiläum zu feiern. Ich hebe also mein – leider völlig fiktives – Glas mit leckerem Vurguzz auf ein außergewöhnliches Jubiläum!

19 Oktober 2017

Clark Darlton und der Schwarm

Dass das Thema des Schwarms in der PERRY RHODAN-Serie auch für die Autoren von großer Faszination war, liegt auf der Hand: Ein riesiger Sternenschwarm aus Tausenden von Welten, der hilft, die Intelligenz im Universum zu verbreiten – was für eine Idee! Vor allem Clark Darlton, der sich schon früh dafür interessiert hatte, wie sich die Kultur auf der Erde verbreitet hatte, schien Feuer gefangen zu haben.

Zumindest deutet das eine schriftliche Notiz an, die er am 2. Juli 1971 verfasste und in die Redaktion schickte. Er stellte seine Überlegungen zum Schwarm in den Raum, brachte bereits das Wort Superintelligenzen aufs Blatt und machte sich weitergehende Gedanken.

In seinem Konzept ging er davon aus, dass die »Heimlichen Herrscher« – der Begriff Cyno war zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht bekannt – über Jahrtausende hinweg die Menschheit gefördert hatten: »Sie benötigen Hilfe, wenn es so weit ist.«

Clark Darlton blieb bei seinem Arbeitspapier, das sich auf die Autorenkonferenz vom 2. Juni 1971 bezog, übrigens sehr höflich und zurückhaltend: »Vielleicht ist dieser oder jener Satz zu gebrauchen und gibt eine Anregung.«

18 Oktober 2017

Kampf um Quinto-Center

Ich gestehe: Im Vorfeld haben wir um die Romane ganz schön gerungen, wir waren uns da anfangs nicht einig. Doch die Idee der Exposéautoren setzte sich durch – sie wollten, dass wir Quinto-Center zu einem wichtigen Schauplatz der laufenden PERRY RHODAN-Handlung machen.

So ist es nun geschehen. Diese Woche erscheint »Kampf um Quinto-Center« von Verena Themsen; der Roman trägt die Bandnummer 2931 und wird von einem klassischen Titelbild von Alfred Kelsner geziert.

Bei diesem Roman stimmte für mich alles: Ich fand das Manuskript schon richtig spannend – obwohl ich durch die Lektüre des Exposés genau wusste, was passieren würde. Wie die Autorin die verschiedenen Figuren zeichnet, wie sie die Spannung aufbaut, wie sie Quinto-Center selbst in Szene setzt – das ist großes Kino. Zumindest für mich.

Allein schon die Begriffe: Türöffner ... Verdunkler ... Fremdenführer ...

17 Oktober 2017

Wie wird man eigentlich Teamautor?

Eine Frage, die mir tatsächlich im Verlauf des Wochenendes mehrfach gestellt wurde: Wie kann man PERRY RHODAN-Autor werden? Oder PERRY RHODAN-Autorin? Dass es dafür keine Standard-Antwort gibt, liegt hoffentlich auf der Hand – ich möchte dennoch einige Hinweise geben.

Wir schauen uns sehr genau an, was sich in der »Szene« tut: Wer veröffentlicht in Fan-Zeitschriften, wer schreibt eigene Romane, wer arbeitet für andere Verlage in vergleichbaren Serien? Gelegentlich sprechen wir jemanden an und fragen diese Person, ob sie Lust und Zeit hätte, für uns zu arbeiten. Aus einer solchen Frage wird manchmal etwas, manchmal aber auch nicht.

Das ist der eine Weg. Leo Lukas sagte einmal: »Bei PERRY RHODAN wird man berufen.« Man kann sich allerdings auch bewerben; das ist der andere Weg.

Hilfreich ist hierbei ein aussagekräftiges Manuskript, aus dem hervorgeht, was der Autor oder die Autorin eigentlich kann; Science Fiction wäre noch hilfreicher. Ein höfliches Anschreiben zählt irgendwie ebenfalls dazu. Wir schauen uns alle Manuskripte an, die bei uns eintreffen – leider dauert es manchmal, bis eine Antwort kommt. (Die aktuellen Manuskripte für die laufenden Serien gehen selbstverständlich vor.)

Grundsätzlich sieht es derzeit so aus, dass wir ein PERRY RHODAN-Autorenteam haben, ebenso ein Team für PERRY RHODAN NEO. Wir suchen nicht händeringend nach neuen Kolleginnen und Kollegen. Aber man weiß ja nie ...

16 Oktober 2017

Abgrund unter schwarzer Sonne

In den fünfeinhalb Jahrzehnten ihres Bestehens hatte die PERRY RHODAN-Serie immer wieder Phasen, die von den Lesern als »abgefahren« angesehen wurden. Eine davon spiegelt sich im Silberband 140 wieder. Dieser erscheint offiziell im November, aber ich erhielt heute schon mal ein Vorabexemplar aus der Druckerei.

In »Abgrund unter schwarzer Sonne« geht es weiter um die Endlose Armada. Verschiedene Gruppierungen versuchen, die Vorherrschaft über diese gigantische Ansammlung von Raumschiffen zu erringen. Dabei spielt der geheimnisvolle Loolandre – das Herz der riesigen Flotte – eine Rolle, ebenso aber auch Sato Ambush, ein geheimnisvoller Mann.

Ebenso eine wichtige Rolle in diesem Roman spielt Perry Rhodan: Die Jugend des Terraners wird erzählt. Man erfährt mehr über seine Familie und seine Herkunft.

Ich weiß noch gut, wie faszinierend ich das in den frühen 80er-Jahren fand. Und als ich heute in diesem Buch blätterte, fand ich das erneut faszinierend.

Es sind Ideen, die für die damalige PERRY RHODAN-Serie neu und ungewöhnlich waren. Was war ein Pararealist, was hatte die Jugend von Perry Rhodan mit alledem zu tun? Und was geschieht, wenn eine Clansmutter sterben sollte?

15 Oktober 2017

Auf dem BuchmesseCon 2017

Es gehört zur guten Tradition, dass die PERRY RHODAN-Serie auch auf dem BuchmesseCon vertreten ist. Von der Redaktion waren diesmal Madlen Bihr und Klaus N. Frick anwesend, Kai Hirdt vertrat das PERRY RHODAN-Autorenteam, und Oliver Plaschka sowie Madeleine Puljic setzten Akzente für PERRY RHODAN NEO. Darüber hinaus waren Clubs anwesend, die ihre Publikationen verkauften und unsere Serie präsentierten.

Mit Madlen Bihr traf ich gegen halb drei Uhr in Dreieich ein. Das Team des BuchmesseCons hatte das Areal noch weiter ausgeweitet; das komplette Bürgerzentrum schien in der Hand der Phantastik zu sein. Laut Veranstalter waren 650 Besucher anwesend, was ich sofort glaubte.

Viele Kleinverlage präsentierten sich; die Szene professionalisiert sich immer weiter. Wir führten Gespräche mit Autoren, Zeichnern und Verlegern – hierfür ist der BuchmesseCon hervorragend geeignet.

Zum eigentlichen PERRY RHODAN-Programmpunkt setzten sich Madeleine Puljic, Kai Hirdt und ich aufs Podium. Fragen aus dem Publikum beschäftigten sich mit den Planetenromanen, der laufenden Erstauflage und PERRY RHODAN NEO; wir gaben uns Mühe, alles so gut wie möglich zu beantworten.

Für mich als Redakteur war's wie immer eine gelungene Veranstaltung, bei der ich die Chance hatte, mit vielen Leuten zumindest kurz zu sprechen. Längere Unterhaltungen sind bei einem BuchmesseCon ja leider Mangelware – aber das lässt sich bei so vielen Menschen auch kaum bewerkstelligen.

14 Oktober 2017

Das Galaktische Forum 2017

Zum zweiten Mal wurde das Galaktische Forum im Musikclub Elfer in Frankfurt-Sachsenhausen ausgetragen. Veranstalter waren an diesem Freitagabend, 13. Oktober 2017, die Verlage Fischer-Tor und Droemer-Knaur, eingeladen waren Autoren, Blogger und Verlagsleute aus der Science-Fiction- und Fantasy-Szene. Wieder einmal war es eine sehr angenehme Party, die wegen des schönen Wetters zu einem großen Teil auf die Straße verlagert wurde.

Aus dem PERRY RHODAN-Umfeld waren Madeleine Puljic, Kai Hirdt, Robert Corvus und Oliver Plaschka anwesend – wir hätten also glatt eine NEO-Besprechung machen können. Gesprochen wurde über alle Themen, tatsächlich diskutierten wir in unserer kleinen Gruppe über aktuelle Entwicklungen bei PERRY RHODAN NEO. Darüber hinaus wurde fleißig an den jeweiligen Netzwerken gearbeitet ... wie das eben bei einem Branchentreffen so ist.

13 Oktober 2017

Zweiter Messetag im Oktober 2017

PERRY RHODAN auf der Buchmesse in Frankfurt – am heutigen Freitag wird die größte Science-Fiction-Serie der Welt immerhin durch ihren Redakteur vertreten: Ich habe mein Namensschild am Revers, und darauf ist sehr schön das Logo unserer Serie zu erkennen. Das hat den netten Nebeneffekt, dass ich gelegentlich von Menschen angesprochen werde ...

Die ersten Termine an diesem Tag verliefen in angenehmer Atmosphäre. Bei Lübbe-Audio ging es um unsere gemeinsamen Projekte mit Hörspielen und Hörbüchern, bei Lübbe sprachen wir über das demnächst kommende Taschenbuch zu PERRY RHODAN-Trivid und mögliche weitere Konzepte.

Diese vielen Gespräche mit den Kollegen und Kolleginnen in den unterschiedlichen Verlagen prägen für mich in jedem Jahr die Messe – so auch 2017. (Ach ja: Das Bild stammt von Philine-Marie Rühmann, die an diesem Tag leider nicht auf der Messe weilt.)

12 Oktober 2017

Erster Messetag im Oktober 2017

Zum dritten Mal hintereinander bin ich in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse, ohne dass es einen Messestand für PERRY RHODAN gibt. Das ist ungeschickt, weil ich keinen »festen Platz« habe. Es ist aber gleichzeitig stressfreier, weil ich zwischen den Terminen meine Ruhe finden kann, sofern ich das möchte.

Der erste Messsetag – also der Donnerstag, 12. Oktober – verlief so, wie ich es erwartet hatte. Mit meiner Kollegin Philine-Marie Rühmann fuhr ich mit der Bahn nach Frankfurt. Weil wir gut geplant hatten, konnten wir uns erst einmal Teile der Messe in Ruhe anschauen, bevor wir uns trennten: Sie kümmerte sich um Termine, in denen es um E-Books oder digitales Marketing ging.

Meine Aufgabe war wieder einmal, mich mit den Partnern aus anderen Verlagen zu treffen. So saß ich beispielsweise mit den Kollegen von Edel Germany zusammen, um mit denen die aktuelle Situation zu besprechen: Wo stehen die PERRY RHODAN-Hardcover, wie geht es der sogenannten Platin Edition?

Zu weiteren Gesprächen besuchte ich andere Verlage. Man kann bei solchen Terminen nie sagen, ob sie erfolgreich waren oder nicht – das erweist sich oft erst Jahre später. Eine Buchmesse ist eine wichtige Veranstaltung, weil wir bei solchen Terminen mit den Kollegen aus anderen Verlagen manchmal nur plaudern und eben nicht wissen, was irgendwann aus einem solchen Informationsgespräch wird.

11 Oktober 2017

Die Posbis als Silber-Edition

In den vergangenen Wochen schwelgte ich in den Anfängen meiner PERRY RHODAN-Leserzeit: Es ist verdammt lang her, seit ich die Romane gelesen habe, in denen die Terraner und Arkoniden auf die Posbis stoßen und die Roboter mit der Frage »Seid ihr wahres Leben?« zu einer riesigen Gefahr für die Milchstraße werden. Die Silber-Edition 16, die es seit einiger Zeit in Form von schönen MP3-CDs gibt, fasst diese Geschichten wunderbar zusammen, und Josef Tratniks Stimme liefert den idealen »Soundtrack« dafür.

Man muss das klar sehen: Die Romane, die für dieses Hörbuch als Grundlage dienten, wurden vor über rund fünfzig Jahren geschrieben. Seither weiß man mehr über Computer und Roboter, auch ein Laie wie ich. Viele Ideen von damals wirken heute deshalb antiquiert.

Das ändert nichts daran, dass die Geschichten spannend sind. Die geheimnisvollen Roboter, die buchstäblich aus dem Nichts auftauchen, und die Terraner, die verzweifelt versuchen, die bewohnten Welten zu beschützen, sind Kontrahenten, die sich praktisch nicht verstehen können. Dass die Menschen trotzdem versuchen, immer wieder zu einer Einigung zu kommen, finde ich auch heute noch faszinierend.

Mir hat die Zeitreise in die Frühzeit des Solaren Imperiums große Freude bereitet. Das schmälert nicht meine Freude an den aktuellen Romanen – die Klassiker haben nach wie vor einen großen Charme!

10 Oktober 2017

Die Sterne warten

Während Hubert Haensel an seinem Roman schrieb, den wir diese Woche unter dem Titel »Die Sterne warten« veröffentlichen werden, wechselten wir mehrere E-Mails. Dabei ging es um die Inhalte des Romans, wir tauschten einige Ideen aus.

Der Autor hatte nämlich ein Exposé erhalten, in dem er ausdrücklich die Erlaubnis hatte, einige Dinge an seiner Hauptfigur zu ändern. Das hat er gemacht, und das wertet den Roman deutlich auf. Ich werde an dieser Stelle sicher nicht verraten, um was es sich handelt – aber viele der schönen Ideen in diesem Roman hat sich der Autor ausgedacht, während er die Geschichte verfasste.

In dem Roman taucht eine »Heldengruppe« auf, die mir gut gefallen hat, eigenständige Charaktere, die nicht immer einer Meinung sind und die sich zusammenraufen müssen. Vor allem angesichts der Herausforderungen, vor denen sie stehen, ist es sicher nicht einfach für sie, einen Weg für sich und ihre Zukunft zu finden. Ich fand das spannend, und wie immer finde ich nun spannend, wie die Leser darauf reagieren werden ...

09 Oktober 2017

Neues Infoblatt auf vier Seiten

Immer wieder entwickelt unsere Marketing-Abteilung –  in diesem Fall Klaus Bollhöfener – neue Wege, um auf die PERRY RHODAN-Serie aufmerksam zu machen. In jüngster Zeit waren diese Wege häufig digital, das aktuelle »Produkt« wurde allerdings ganz klassisch gedruckt. Es soll auf Messen und anderen Veranstaltungen unter die Leute gebracht werden.

Der Kollege setzte diesmal auf eine bewusst einfache Lösung: ein vierfarbig und beidseitig bedrucktes A4-Blatt, das nur wenige Informationen enthält, keine Inhalte im großen Umfang vermittelt, sondern vor allem neugierig auf die Welt von PERRY RHODAN sowie die Produktvielfalt machen soll. Dabei ging er davon aus, dass die meisten Menschen im deutschsprachigen Raum sowieso einen Internet-Zugang haben und sich die weiteren Informationen gern online besorgen – wer mag, kann zudem ein gedrucktes Infopaket anfordern.

Mir gefällt das neue Infoblatt sehr gut: Es ist kompakt und sieht gut aus. Wer sich intensiver mit unserer Serie beschäftigen will, kann das dann mit »Die Welt des PERRY RHODAN« machen oder schaut sich unsere Internet-Seite an. Informationen für verschiedene Bedürfnisse also ...

08 Oktober 2017

Die Poster-Collection mit Schulz-Motiven

Dirk Schulz ist einer von derzeit vier Künstlern, die das optische Gesicht der PERRY RHODAN-Serie prägen. Seine Titelbilder sind stets eindrucksvoll; sie zeigen Aliens und Menschen, Raumschiffe und phantastische Landschaften, ruhige Szenerien oder knallige Action. Sie sind aber nie langweilig, und sie kommen bei den Lesern gut an.

Im September 2017 veröffentlichten wir deshalb eine Poster-Collection, die ausschließlich Motive von Dirk Schulz präsentiert: in einer schönen Mappe in richtig gutem Druck. Die Mappe ist streng limitiert und  schmückt jede PERRY RHODAN-Sammlung. (Ich habe sie bei mir daheim ins Bücherregal gestellt – zwischen Comics und Kunstbände.)

Dass es die Mappe nur in unserem Shop gibt und nicht im »öffentlichen Handel«, hat seine Gründe. Einer liegt auf der Hand: Wir wollen in unserem Shop auch exklusive Produkte anbieten und mal testen, was bei den Lesern ankommt. 

Der andere Grund: Ich glaube, für eine solche Mappe gibt es kein großes Publikum. Würde man sie auch über andere Online-Händler anbieten, fände sie nicht so viele Interessenten.

Aber schauen wir mal. Für den Herbst 2017 ist die Poster-Collection ein schöner Testballon. Es wird nicht der letzte gewesen sein ...

07 Oktober 2017

Protokolle und Feedbacks

Was macht der PERRY RHODAN-Redakteur am Samstag? Er schläft aus, er geht einkaufen, und er setzt sich an den Computer.

Der einfache Grund: Da der 2. Oktober ein »Brückentag« war und der 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit sowieso arbeitsfrei, bestand diese Woche aus drei Arbeitstagen. Es ist in solchen Fällen nicht möglich, alles zu schaffen, was eigentlich zu erledigen ist.

Also wird am Samstag ein wenig geschrieben: Es gab im Verlauf der Woche eine Reihe von Besprechungen – etwa mit dem Vertrieb –, die notiert werden sollten; das ist für die Kolleginnen und Kollegen in der Abteilung schließlich nicht unwichtig.

Und es sind Feedbacks zu verschicken: Hat ein Autor oder hat eine Autorin einen Roman oder ein Exposé eingereicht, erhalten sie üblicherweise eine Reaktion. (Gelegentlich wird telefoniert, meist wird gemailt.)

Aber seien wir ehrlich: Es gibt schlimmere Dinge, die man am Samstag machen muss ... Der Gedankenaustausch mit Autoren macht ja schließlich Spaß!

06 Oktober 2017

Die »SOL« wurde 87

Ein Logbuch der Redaktion

Zwei Schwerpunkte prägen die aktuelle Ausgabe der »SOL«, deren Lektüre ich am Wochenende endlich beendet habe. Das eindrucksvolle Titelbild, das sowohl den Arkoniden Atlan in starker Verfremdung als auch einen kosmischen Hintergrund zeigt, zeigt schon eines der wichtigen Themen der Ausgabe 87. Christina Hacker als Redakteurin hat eine bunte Mischung zusammengestellt.

Es geht auf der einen Seite um die PERRY RHODAN-Tage in Osnabrück, während die ATLAN-Serie den zweiten Schwerpunkt ausmacht. Das Magazin der PERRY RHODAN-FanZentrale erweist sich auch damit als gelungene Zeitschrift, die ich – wie so oft – allen PERRY RHODAN-Lesern mit Spaß an Hintergründen empfehlen kann.

Da ich den Con in Osnabrück nicht besucht hatte, fand ich es besonders interessant, die Berichte zu lesen. Die Autoren der einzelnen Artikel legen im aktuellen Heft unterschiedliche Schwerpunkte: Es gibt das nüchterne Protokoll der Mitgliederversammlung, während sich andere Texte eher den unterhaltsamen Teilen der zweiten PERRY RHODAN-Tage in Osnbrück widmen. So erhalten die Leser, die den Con nicht besucht haben, trotzdem einen schönen Eindruck – gefällt mir gut.

Im zweiten Schwerpunkt-Thema halten sich Hintergrundberichte etwas zu Atlans Namen und literarische Texte die Waage. Am interessantesten sind allerdings die Interviews, die diese »SOL«-Ausgabe besonders prägen.

Ich fand das Interview mit Atlan höchstpersönlich durchaus witzig, es ist natürlich augenzwinkernd zu verstehen. Der ehemalige Kristallprinz und Lordadmiral äußert sich zu allerlei aktuellen Fragen – das ist dann gewissermaßen Meta-Journalismus und für Freunde der beliebten Romanfigur sicher ein großer Spaß.

Ernsthafter ist das Interview mit Rüdiger Schäfer. Der Autor fing vor rund dreißig Jahren mit der ATLAN-Fanzine-Serie an, sich schriftstellerisch im Perryversum zu bewegen – dass er irgendwann die Exposés zu PERRY RHODAN NEO schreiben würde, konnte er sich damals sicher nicht vorstellen. Der Autor gibt lesenswerte Einblicke in seine Arbeit, die nicht nur die NEO-Fans interessieren dürften.

Das spannendste Interview für die Leser dürfte allerdings das mit Sabine Kropp sein. Die Redakteurin, die jahrelang für die ATLAN-Serie und all ihre Ableger verantwortlich war – sie kümmert sich derzeit um PERRY RHODAN-Olymp und die Buchausgaben –, gibt nicht nur Auskunft über ihre Arbeit und ihre berufliche Laufbahn, sondern erzählt ein wenig aus ihrem privaten Umfeld.

ATLAN-Kurzgeschichten, Artikel zur Serie, kritische Berichte, weitere Informationen und Club-Interna vervollständigen die Ausgabe. Die 64 Seiten sind professionell gestaltet, die Texte sind allesamt gut zu lesen – damit wurde eine gelungene Mixtur aus Information und Unterhaltung geschaffen.

Die »SOL«-Ausgabe 87 ist wieder einmal sehr lesenswert. Mitglieder der FanZentrale erhalten sie im Rahmen ihres Beitrages kostenlos; andere können sie über den SpaceShop bestellen.

05 Oktober 2017

Mehr Witz in den Perry?

In den frühen Nuller-Jahren, bei einer der Besprechungen in Sachen PERRY RHODAN-Film: Robert Feldhoff als Exposéautor der Serie, Eckhard Schwettmann als Verlagsleiter und ich als Redakteur nahmen an einer großen Konferenz teil, zu der unter anderem Drehbuchautoren und Designer geladen waren. Diskutiert wurde sehr allgemein über die Zukunft der PERRY RHODAN-Serie und eine noch zu drehende Fernsehserie.

»In den Romanen ist viel zu wenig Humor«, sagte irgendwann ein bekannter Drehbuchautor in der Runde. »Da müssen viel mehr Witze rein.«

Auf meine Rückfrage, wie er sich das denn vorstelle, erläuterte er es mir: »Ihr schickt mir das Manuskript zu, ich schreib euch zwei, drei, vielleicht auch vier witzige Szenen rein, dann schicke ich euch das Manuskript zurück, und ihr könnt es drucken. Ganz einfach.«

Robert Feldhoff starrte mich entsetzt an, mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich stellte mir gerade vor, wie erfahrene Kollegen – etwa H. G. Francis oder Ernst Vlcek – darauf reagieren würde, wenn man in ihre Romane »witzige Szenen« hineinschriebe, ohne sie groß zu fragen.

Eckhard Schwettmann, ganz der Marketingmann, fand die Idee besser: »Lass uns das mal ausprobieren«, schlug er vor. »Wir können da einen Probelauf machen. Mehr Humor würde der PERRY RHODAN-Serie ja wirklich gut tun.«

Die Diskussion ging eine Weile hin und her. Wie so vieles, was in diesen Tagen besprochen wurde, verlief dieses Projekt im Sand, und zwar in einer derartigen Geschwindigkeit, dass man kaum hinterherschauen konnte. Bereits eine Woche danach war das Thema erledigt; niemand fragte mehr danach. Und Robert sowie ich waren heilfroh ...

04 Oktober 2017

Im Nichts gestrandet

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Im Sommer 1994 verging praktisch keine Woche, in der ich nicht mit Peter Terrid telefonierte. Mal musste ich mit dem Kollegen aus Köln sprechen, weil er mit einem Abgabetermin im Verzug war, dann wiederum ging es um den Besuch bei einem Con oder um eine neue Idee, die er unbedingt mit mir besprechen wollte.

Er las wissenschaftliche Fachzeitschriften und populärwissenschaftliche Bücher, was immer wieder in Anrufen gipfelte, die mit »Ich hab da was gelesen« begannen. Zu den Ideen, die er unbedingt in die Serie einbringen wollte, zählten ein neuer Titel für Perry Rhodan und seine Gefährten, oder neue kosmologische Themen.

Bei einem Anruf ging es allerdings um eine spezielle Figur. »Erinnerst du dich an Lhoreda?«, fing er an.

Ich wusste, wen er meinte. Die Kriminalistin Lhoreda Machecoul hatte der Autor bereits in dem Roman »Traumschiff der Sterne« auftauchen lassen. Der Weltraum-Krimi hatte mir gut gefallen und war auch in Fan-Zeitschriften positiv besprochen worden.

»Was willst du mit ihr machen?«, fragte ich. »Die sitzt doch auf der EMPRESS OF THE OUTER SPACE fest.«

Genau das sei sein Ziel gewesen, von Anfang an. Peter Terrid erinnerte mich an unser erstes Gespräch über das »Traumschiff«, das ich leider zum Teil bereits vergessen hatte. Er hatte damals laut darüber nachgedacht, eine Fortsetzung zu schreiben. »Ich hab mir schon etwas dabei gedacht, als ich das Schiff Ende 1199 NGZ hab starten lassen«, fügte er nicht ohne Stolz hinzu.

Klar, er spielte auf die sogenannte Hyperraum-Parese an. In der PERRY RHODAN-Serie erfasst sie zu Beginn des Jahres 1200 NGZ die Welten des Solsystems und weitere Sonnensysteme. Weil in den Toten Zonen, die durch die Parese entstehen, die fünfdimensionalen Energien nicht mehr genutzt werden können, kommt es zu katastrophalen Ereignissen. Raumschiffe stranden im Hyperraum, die Energieversorgung der Planeten bricht zusammen.

Wir sprachen über die weiteren Möglichkeiten, und ich bat ihn, das ganze in »einen Zweiseiter« zu packen, in ein kurzes Exposé. Das benötigte ich für die weitere Planung: Immerhin musste ich die Titel mit unserem Chefredakteur Dr. Florian F. Marzin besprechen und sie dann – ein wenig aufbereitet – an die Kolleginen bei Heyne weiterleiten, wo der Roman erscheinen sollte.

Wenige Tage später lag ein Exposé im Verlag. »Dieser Roman wird zwar die gleiche Personage benutzen und den gleichen Schauplatz«, verwies Terrid auf »Traumschiff der Sterne«, machte mir aber gleich klar: Es handle sich nicht um eine Fortsetzung, sondern konzentriere sich »auf eine völlig neue und unabhängige Handlung«.

Der Autor wollte seine Handlung damit beginnen lassen, dass »einige Tage nach dem Ende der Hyperraum-Parese« ein schwacher Notruf aufgefangen wird. Diesem folgen die Terraner, und sie finden das Raumschiff: Die EMPRESS OF THE OUTER SPACE, schlicht EOS abgekürzt, ist nur wenige Lichtjahre von der Erde entfernt und treibt havariert im Leerraum zwischen den Sternen. »Als die Retter an Bord gehen, finden sie noch einundsiebzig Überlebende von Besatzung und Passagieren, mehr nicht« – so wollte der Autor in die Handlung einsteigen.

Terrid wollte eine Rahmengeschichte schreiben, in welche er die eigentliche Handlung einbetten wollte. Der Schluss sollte auf Terra spielen: »Am Ende jedenfalls wird das untersuchende Gericht seine Entscheidung zu treffen haben, und es wird die Geschichte der EOS in den Archiven verschwinden lassen, weil sie denen, die davon lesen, schlaflose Nächte bereiten könnte.«

Mir gefiel die Idee mit der Rahmengeschichte nicht so gut. Das war zwar originell, brauchte aber zu viel Platz – der wiederum fehlte dann, wenn der Autor an die wirkliche Story des Romans gehen sollte. Wichtig seien doch die Ereignisse an Bord der EOS, nicht irgendwelche Gerichte oder Ermittler, die sich danach auf der Erde darum kümmern, argumentierte ich.

In seinem Konzept nahm der »wahre Kern« des Romans gerade mal eine halbe Seite ein. Der Autor stellte dar, wie die EOS im Normalfall stranden sollte, ohne jegliche Hyperenergie und ohne jegliche Hoffnung auf Rettung. Die Situation stellte er sich apokalyptisch vor: »Zwar ist man umgeben von allem nur denkbaren Luxus, aber dieser Luxus steht nur zur Verfügung, wenn es auch Energie gibt.« Für Terrid, der politisch und gesellschaftlich sehr interessiert war, sollte diese Parallele zu einer möglichen Zukunft für die Erde mit Absicht gesetzt werden.

In seinem Exposé skizziert er den »verzweifelten und mörderischen Kampf ums Überleben«, und er versprach: »Dabei wird das Geschehen an Bord durchaus Horror-Qualitäten bekommen, und die sollen auch geschildert werden.« Der Serienmörder Daryl Parthenay – ein Mutant mit unheimlichen Fähigkeiten – könnte »unter Umständen« in diesem Geschehen sogar »eine besonders wichtige Rolle spielen«.

Soweit das Exposé und unsere ersten Gespräche. Ich fand die Idee gut, warnte vor allem vor zu viel Brutalität und akzeptierte alles. Auf dem Exposé-Ausdruck notierte ich mit Bleistift »noch mal anrufen – Handlung umstrukturieren«; gleichzeitig aber plante ich den Roman bereits als Band 391 der PERRY RHODAN-Planetenromane ein.

Nachdem ich akzeptiert hatte, ging alles seinen gewohnten Gang. Der Autor legte das Exposé erst einmal zur Seite und kümmerte sich um die laufenden Heftromane. Als der Termin näherrückte, musste er sich beeilen und änderte beim Schreiben die geplante Struktur weiter ab. Mit dem Ergebnis war ich dennoch zufrieden ...

Der Roman kam im Oktober 1995 in den Handel, mit einem dämonisch wirkenden Titelbild von Alfred Kelsner und unter dem geplanten Titel »Im Nichts gestrandet«. Dass 1967 ein PERRY RHODAN-Heftroman von Clark Darlton unter genau diesem Titel erschienen war, wussten weder der Autor noch ich als Redakteur – auf die Idee, das vorher zu recherchieren, kamen wir nicht.

Das Taschenbuch mit der Nummer 391 war ein typischer Terrid-Roman: sehr unterhaltsam, spannend geschrieben, mit ungewöhnlichen Charakteren und schnellen Handlungswechseln ... Ich mochte ihn sehr.

02 Oktober 2017

Wir freuen uns auf den BuchmesseCon!

Seit der BuchmesseCon zum ersten Mal parallel zur Frankfurter Buchmesse veranstaltet wurde, hat er sich sehr verändert. In den 80er-und frühen 90er-Jahren war die Veranstaltung noch eher obskur – ein Treffen für die Freundinnen und Freunde des Gruselromans vor allem –, danach wurde die Veranstaltung breiter angelegt und erschloss sich neue Besuchergruppen.

Heute sehe ich den BuchmesseCon im Prinzip als die Messe der kleinen Verlage im phantastischen Genre. Dort treffe ich viele Autorinnen und Autoren, freie Lektoren und Zeichner, dazu haufenweise Leserinnen und Leser, mit denen ich diskutieren kann – wenn zwischen all den Terminen ein wenig Zeit frei bleibt. Denn mittlerweile hat auch der BuchmesseCon eine »Taktung« mit Terminen, die ich vorher vereinbart habe.

Am Samstag, 14. Oktober 2017, zeigt sich die PERRY RHODAN-Redaktion in Dreieich beim BuchmesseCon. Wie es aussieht, reise ich nicht allein an – und wie es aussieht, sind wir nicht nur zu unserem Programmpunkt vor Ort. Ich freue mich schon sehr auf die vielen Gespräche, die hoffentlich positiv verlaufen.