18 März 2024

Iluntasunas Hammer

Ein außerirdisches Wesen blickt einem direkt ins Gesicht, wenn man den PERRY RHODAN-Band dieser Woche in die Hand nimmt. In meinen Augen ist das ein starkes Motiv. Für das Titelbild zeichnet Dominic Beyeler verantwortlich, den Roman mit dem durchaus kniffligen Titel »Iluntasunas Hammer« schrieb Leo Lukas.

Der Autor hatte sichtlich seine Freude daran, eine Metropole zu schildern, in der es von unterschiedlichsten Außerirdischen nur so wimmelt. Als Hauptfigur hat er immerhin Perry Rhodan, und der Terraner ist ja bekannt dafür, dass er auch unter widrigsten Bedingungen in der Lage ist, sich Freunde und Untersützer zu verschaffen. Gut, dass ihm diese Gabe nicht verlorengeht, während er sich in einem fremden Universum aufhält!

Mir hat bei der Lektüre des Manuskripts gefallen, wie der Autor das Hundertmondereich beschreibt. Es ist eine Kultur, die unglaublich fragmentiert erscheint, mit zahlreichen »kleinen Kulturen«, die sich mehr oder weniger freiwillig mit einer Verwaltung abfinden. Das scheint gut zu klappen – aber natürlich ist auch auf einer solchen Welt mit einer solchen Metrpole, wie sie der Roman zeichnet, nicht alles so einfach ...

15 März 2024

Angriff der Schattengarde

Geradezu nett sehen sie aus, die Aliens, die Dirk Schulz auf das Titelbild des Romans gezaubert hat, der in dieser Woche erscheint: »Angriff der Schattengarde« stammt von Susan Schwartz, und die nett aussehenden Aliens sind eigentlich Angreifer, die nichts Gutes im Schilde führen.

Aber die künstlerische Interpretation ist sehr freundlich ausgefallen, was mich nicht stört: Ein Titelbild soll optisch überzeugen, und wenn es inhaltlich nicht ganz passt, macht das unterm Strich nichts.

Der Roman spielt in den Weiten einer fernen Galaxis, die mal als WLM, mal als Lundmark bezeichnet wird. Dort haben es Gucky und die anderen Mitglieder seiner »Reisegruppe« mit alten Bekannten zu tun, aber auch mit Gegnern, die sich für ein Fragment der Superintelligenz ES interessieren. Dabei stößt der Ilt auf einen Gegner, der ihm alles abverlangt …

14 März 2024

Tod aus der Unendlichkeit

Als ich in den 80er-Jahren erstmals von den Galaxien der Superintelligenz ESTARTU und ihren Wundern hörte, war ich fasziniert. Das klang spannend, das hörte sich nach großen Abenteuern unter fernen Sonnen an, und darauf freute ich mich. Ich erinnere mich daran, dass ich teilweise begeistert von den Ideen war, aber meine Probleme damit hatte, mancher Handlungsidee des Autorenteams zu folgen.

Daran denke ich unweigerlich, wenn ich in diesen Tagen den aktuellen Silberband in meiner Hand halte. »Tod aus der Unendlichkeit« ist bereits Band 165 dieser Serie, und man kann ihn seit fast zwei Wochen auch offiziell kaufen. Rainer Nagel hat erneut aus den einzelnen Romanheften der 80er-Jahre ein kompaktes Buch gemacht, das sich in einem Rutsch lesen lässt.

Inhaltlich werden die Bücher von meiner Kollegin Sabine Kropp betreut; ich bin also nicht in den Manuskripten drin, sondern schaue mir am Ende die fertigen Silberbände an. Mir gefällt, wie Rainer Nagel an die Aufgabe herangeht: Er kennt sich mit der Serie und ihrer Geschichte hervorragend aus – sicher viel besser als ich –, und er versteht es, die gelegentlichen Widersprüche der damaligen Zeit in den Griff zu bekommen.

Und so ergibt sich ein packendes Werk, in dem ein großer Konflikt in der Milchstraße im Zentrum steht. Es geht um Sieg oder Untergang, um Freiheit oder Tod – und ein sogenannter Sotho droht mit einer verheerenden Katastrophe. Klingt immer noch nach großen Abenteuern und Wundern!

13 März 2024

Expedition Monol

Ich bin immer wieder von den Titelbildern angetan, die Dirk Schulz für PERRY RHODAN NEO anfertigt. Ein schönes Beispiel hierfür ist das Motiv für den Roman, der in dieser Woche in den Handel kommt: Es zeigt zwei Frauen mit weißen Haaren – so viel kann ich verraten: Arkonidinnen –, deren Körperhaltung verrät, dass die aktuelle Situation für sie sehr tragisch ist.

Was genau mit den beiden Frauen passiert, erzählt Ruben Wickenhäuser in »Expedition Monol«. Dem Autor ist dabei ein packendes Planetenabenteuer gelungen, in dem unter anderem Perry Rhodan selbst eine zentrale Rolle spielt. Der Terraner geht natürlich nicht allein auf seine riskante Mission, er hat Begleitung …

Auf einer anderen Handlungsebene spielt eine Ärztin eine wichtige Rolle. Sie zählt seit dem Beginn der laufenden »Catron«-Staffel zum Personal der Serie, die Autoren haben noch einiges mit ihr vor – und das wird teilweise in diesem Band vorbereitet. Spannend!

12 März 2024

Totenozean

In dieser Woche geht es offiziell los: Unsere neue Miniserie startet. Und ich halte mit großer Freude den ersten Band von PERRY RHODAN-Androiden in meinen Händen. Verfasst wurde der Roman von Kai Hirdt, von dem auch die Exposés stammen, und der Titel des Werks lautet »Totenozean«.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich zum ersten Mal das Manuskript las. Der Roman besteht zu einem großen Teil aus Szenen, die im Präsens geschrieben sind. Das ist in der aktuellen Unterhaltungsliteratur derzeit sehr angesagt, gefällt mir persönlich gar nicht so sehr und ist bei PERRY RHODAN nicht so üblich. Die Art und Weise, wie der Autor seine Szenen schildert, vermittelt aber ein Gefühl von »direkt an der Handlung dran« – er kann mit der Gegenwartsform umgehen.

Letztlich ist es nicht so wichtig, wie der Redakteur der Serie einen bestimmten Roman einschätzt. Wichtiger ist, wie ihn die Leserinnen und Leser mögen und was sie von ihm halten. Wir starten mit ihm in einen Zwölfteiler – und die Erfahrung lehrt mich, dass der erste Band einer Miniserie entscheidend ist für den weiteren Erfolg …

08 März 2024

Androiden in Wolfenbüttel

Es hat sich eingebürgert, dass ich an den Wochenenden versuche, die Texte zu lesen, die ich von den Autorinnen und Autoren im Verlauf der Woche erhalten habe, Roman-Manuskripte und Exposés also. Das ist an diesem Wochenende ein wenig knifflig: Ich bin in Wolfenbüttel, wo ich als einer von Dozenten bei einem Seminar im Einsatz. Mein Partner dabei ist der Autor und Redakteur Olaf Brill.

Aber ich bin nicht ohne Manuskripte: Ich habe mir PERRY RHODAN-Androiden eingepackt, die zwei aktuellen Romane in einem sehr frühen Stadium. In den Seminarpausen will ich diese Romane lesen – damit einer davon gleich am Montag ins Lektorat kann, während ich zum anderen ein Feedback an die Autorin schicken werde. Mal schauen, was ich schaffen werde.

07 März 2024

Der Flug der LOVELY BOSCYK

(Aus der Serie »2000 Bände« zurück)

Im November 1985 war Arndt Ellmer immer noch frisch im Autorenteam der PERRY RHODAN-Serie, auch wenn er schon gut ein Dutzend Romane verfasst hatte und vorher bei den ATLAN-Romanen und den Taschenbüchern positiv aufgefallen war. Mit »Der Flug der LOVELY BOSCYK«, der mit der Bandnummer 1264 veröffentlicht wurde, konnte er ein bislang unbekanntes Sternenreich vorstellen.

Die Heimat dieser Nation liegt in den Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu, und eigentlich wäre es ein Schauplatz für mehrere Romane gewesen. In der Serie sollte das sogenannte Chakton-Imperium allerdings nie eine große Rolle spielen – in diesem Roman diente es dazu, für die sogenannten Vironauten einen zusätzlichen Schauplatz zu bieten.

»Dieser Band behandelt in erster Linie die Abenteuer der Vironauten von Roi Dantons LOVELY BOSCYK und leitet dann auf die Geschehnisse im Cepor-System über«, erläutert das Exposé im ersten Satz. In der Tat ging das sehr ausführliche Exposé, das am 15. Mai 1985 verschickt wurde, vor allem auf Roi Danton und Ronald Tekener ein. Ziel war, die beiden bekannten Handlungsträger wieder stärker ins Zyklusgeschehen einzubinden und ihnen beispielsweise Erkenntnisse über Sothalk zu vermitteln, die Umgangssprache der Ewigen Krieger.

Ich gestehe, dass ich mich an den Roman im Detail nicht mehr erinnere. Aber das Exposé zeigt: Dem jungen Autor traute man einiges zu, und er sollte eine wichtige Aufgabe übernehmen …